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Die Erfindung betrifft Manschettenabdeckungsanordnungen und insbesondere Manschettenabdeckungsanordnungen aus zumindest zwei verschiedenen Werkstoffen für Gleichlaufgelenke (Gleichlaufgelenke).
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Universalgelenke und insbesondere Gleichlaufgelenke bewirken eine Drehmomentübertragung zwischen zwei Rotationsbauteilen. Die Rotationsbauteile sind typischerweise durch einen Käfig oder eine Gelenkgabel miteinander verbunden, die den Betrieb der Rotationsbauteile ermöglichen, wenn ihre jeweiligen Achsen einen Winkel zueinander bilden. Gleichlaufgelenke und ähnliche Drehverbindungen weisen typischerweise eine Manschettenabdeckungsanordnung auf, um die Verbindung während des Betriebs zu umschließen und zu schützen. Da die Manschettenabdeckungsanordnung teilweise biegsam ist, kann die Manschettenabdeckungsanordnung das Gelenk abdichten, während es eine Beugung und relative Axialbewegung des Gelenks zulässt. Die Manschettenabdeckungsanordnung schließt Schmiermittel im Gelenk ein, um die Reibung zu reduzieren und die Lebensdauer des Gelenks zu verlängern. Die Manschettenabdeckungsanordnung dichtet auch gegen Schmutz, Wasser und andere Verunreinigungen ab, um die Funktionsfähigkeit des Gelenks zu schützen. Undichtigkeiten in der Manschettenabdeckungsanordnung können jedoch die Lebensdauer des Gelenks verkürzen, und Verunreinigungen im Schmiermittel können die chemische Zusammensetzung des Schmiermittels stören, wodurch dessen Leistung verschlechtert wird.
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Universalgelenke werden üblicherweise nach ihren Betriebseigenschaften klassifiziert. Eine wichtige Betriebseigenschaft betrifft die relativen Winkelgeschwindigkeiten der zwei durch sie verbundenen Wellen. In einem Gleichlaufuniversalgelenk sind die momentanen Winkelgeschwindigkeiten der beiden Wellen immer gleich, ungeachtet der relativen Winkelausrichtung zwischen den zwei Wellen. In einem Universalgelenk ohne Gleichlaufeigenschaften verändern sich die Winkelgeschwindigkeiten der beiden Wellen mit der Winkelausrichtung (obwohl die mittleren Winkelgeschwindigkeiten für eine vollständige Umdrehung gleich sind). Eine weitere wichtige Betriebseigenschaft ist die Fähigkeit des Gelenks, axiale Relativbewegungen zwischen den zwei Wellen zuzulassen. Ein Festgelenk gestattet diese Relativbewegung nicht, während ein Verschiebegelenk sie zulässt.
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1 zeigt ein Gleichlaufgelenk (Gleichlaufgelenk) 20 nach dem Stand der Technik. Das Gleichlaufgelenk 20 umfasst ein angetriebenes Ende 22 und ein treibendes Ende 24. Das Gleichlaufgelenk 20 umfasst darüber hinaus eine Gelenkanordnung 26, die mit einer Welle 28 verbunden ist, wobei eine Manschettenabdeckungsanordnung 30 dazwischen angebracht ist. Das Gleichlaufgelenk 20 weist außerdem eine Schmierfettkappe 32 auf, die das angetriebene Ende 22 abdichtet. Die Manschettenabdeckungsanordnung 30 umfasst eine Metallabdeckung 34 und eine flexible Schutzmanschette 40. Ein Abschnitt der Metallabdeckung 34 ist zur Befestigung an der Schutzmanschette 40 angecrimpt. Die Manschettenabdeckungsanordnung 30 schützt die beweglichen Teile des Gleichlaufgelenks 20 während des Betriebs. Die Gelenkanordnung 26 umfasst ein erstes Rotationsbauteil 42, ein zweites Rotationsbauteil 44 sowie eine Mehrzahl von Kugeln 46. Die Welle 28 ist über Keilnuten mit dem zweiten Rotationsbauteil 44 verbunden, um ein Axialverschiebung zwischen ihnen zu ermöglichen. Die Metallabdeckung 34 weist eine axiale Länge L1 auf, die durch den axialen Abstand definiert ist, um den sich die Metallabdeckung 34 vom ersten Rotationsbauteil 42 zur Crimpbefestigung der Metallabdeckung 34 erstreckt.
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Bei der Gelenkanordnung
26 kann es sich um jede beliebige Art von gebeugtem Universalgelenk handeln, einschließlich einem Tripode-Verschiebegelenk, einem Tripode-Festgelenk, einem Kugel-Verschiebegelenk und einem Kugel-Festgelenk. Typische Gelenkanordnungen sind in den eigenen Patenten
US 6 817 950 B2 ,
US 6 776 720 B2 ,
US 6 533 669 B2 und
US 6 368 224 B1 und dem Patent
US 5 899 814 A offenbart, deren Offenbarungen hierdurch in ihrer Ganzheit durch Bezugnahme einbezogen wird. Wie nachstehend detaillierter erläutert wird, ist die Schutzmanschette
40 besonders für eine Gelenkanordnung
26 ausgelegt. Während des Betriebs des Gleichlaufgelenks
20 nimmt die Schutzmanschette
40 axiale Relativverschiebungen der Gelenkanordnung
26 und der Welle
28 auf, während sie gleichzeitig eine Abdichtung zwischen ihnen aufrechterhält.
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Aus der
US 3 807 195 A ist ein Balg zur Abdeckung eines drehmomentübertragenden Gelenkes bekannt. An einem radial äußeren Ende eines Balgabschnitts des Balgs ist ein Verstärkungsring aus einem elastischen synthetischen Kunststoffmaterial durch Vulkanisierung befestigt.
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Die
US 3 404 573 A offenbart einen Rollbalg, der einen aus Gummi geformten Balgabschnitt aufweist. Während der Formung des Balgabschnitts wird ein Verstärkungselement aus Metall auf die Außenseite des Balgabschnitts aufgelegt.
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Aus der
US 6 361 444 B1 ist ein Faltenbalg bekannt, der vollständig aus einem flexiblem Gummi oder Plastikmaterial geformt ist.
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Die
FR 2 754 024 A1 offenbart einen Faltenbalg, der zur Verstärkung einen Metalleinleger aufweist.
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Aus der
US 2003/0134076 A1 ist ein Faltenbalg bekannt, der einen Adapterring aus einem Gummi und einen Balgabschnitt aus einem thermoplastischen Kunststoff aufweist. Der Adapterring und der Balgabschnitt können miteinander verklebt oder thermisch verschweißt sein.
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Die
GB 598 584 A zeigt einen Faltenbalg, dessen Balgabschnitt aus einem flexiblen Material geformt ist. Der Balgabschnitt ist mittels Vulkanisierung mit einer Hülse verbunden, die in ein Abschlusselement eingepresst ist.
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Unter weiterer Bezugnahme auf 1 und unter besonderer Bezugnahme auf 2 umfasst die konventionelle Schutzmanschette 40 einen Körper mit einem kleinen Ende 54, einem großem Ende 56, einem Mittelstück 58 sowie einem gekrümmten Abschnitt 60. Wie in 1 dargestellt, ist das kleine Ende 54 mit der Welle 28 verbunden und das große Ende 56 an der Metallabdeckung 34 angecrimpt, die wiederum mit dem ersten Rotationsbauteil 42 verbunden ist. Das kleine Ende 54 kann über einen konventionellen „Schlauchklemmen“-Verbinder oder beliebige andere geeignete Mittel mit der Welle 28 verbunden sein.
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Obwohl die Manschettenabdeckungsanordnung 30 für derzeitige Anwendungen angemessen sein kann, können größere Relativwinkel beim Betrieb des Gleichlaufgelenks 20 dazu führen, dass die Welle 28 das größere Ende 56 berührt. Um diesen Kontakt zu vermeiden, könnte ein größerer Abstand zwischen der Metallabdeckung 34 und der Welle 28 erforderlich sein. Jedoch würde der sich daraus ergebende größere Durchmesser der Metallabdeckung 34 das Gewicht des Gleichlaufgelenks erhöhen. Zur Vermeidung des genannten Kontakts könnte auch eine kürzere Axiallänge L1 vorgesehen werden, um eine größere Beugung oder einen größeren Betriebswinkel innerhalb des Gleichlaufgelenks 20 zu gestatten. Eine geringere axiale Länge L1 würde jedoch größere Belastungen in der Crimpverbindung zwischen der Metallabdeckung 34 und dem großen Ende 56 verursachen, da die Axialbewegung zwischen der Welle 28 und dem zweiten Rotationsbauteil 44 eine Rollbewegung des gekrümmten Abschnitts 60 verursacht und der Betrieb bei großen Betriebswinkeln Lasten in der Schutzmanschette 40 induziert, die sich zumindest teilweise über die Crimpverbindung übertragen. Außerdem übertragen die Drehgeschwindigkeiten (über mehr als 10.000 U/min) des Gleichlaufgelenks 20 Zentrifugalkräfte auf die Schutzmanschette, die die Form der Schutzmanschette 40 deformieren können und zusätzliche Belastungen und Kräfte in die Crimpverbindung einleiten.
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Darüber hinaus würde ein verbessertes Herstellungsverfahren für eine Manschettenabdeckungsanordnung dazu dienen, das Gewicht zu reduzieren und die Herstellung zu vereinfachen. Die Crimpverbindung zwischen der Metallabdeckung 34 und der Schutzmanschette 40 kann zu Undichtigkeiten führen, wenn sie unsachgemäß gecrimpt oder überlastet ist. Eine größere Beugung oder eine größere Axialbewegung innerhalb des Gleichlaufgelenks 20 kann zu größeren Entkopplungsbelastungen und -kräften innerhalb der Crimpverbindung führen. Diese erhöhten Entkopplungsbelastungen und -kräfte können ein vorzeitiges Versagen der Crimpverbindung verursachen. Das heißt, die Größe der Lasten und Kräfte und die Auslenkung, die im gekrümmten Abschnitt 60 toleriert werden können, sind in der Crimpverbindung der Manschettenabdeckungsanordnung 30 nicht akzeptabel. Ferner würde eine wünschenswerte Manschettenabdeckungsanordnung eine zuverlässigere Verbindung zwischen der Abdeckung und der Schutzmanschette bereitstellen als die Crimpverbindung nach dem Stand der Technik.
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Es ist also eine Manschettenabdeckungsanordnung erforderlich, die eine größere axiale Längenänderung und größere Relativwinkel innerhalb der Gelenkanordnung aufnehmen kann, das Gewicht verringert, die Herstellung vereinfacht und eine zuverlässigere Manschettenabdeckungsanordnung ergibt.
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Eine Ausführung der vorliegenden Erfindung schließt eine Manschettenabdeckungsanordnung für ein Beugegelenk ein. Das Beugegelenk umfasst ein erstes Rotationsbauteil und ein zweites Rotationsbauteil. Die Schutzmanschette umfasst einen ersten Abschnitt, der aus einem ersten Werkstoff hergestellt ist und einen zweiten Abschnitt, der aus einem zweiten Werkstoff gebildet ist. Der erste Abschnitt ist mit dem zweiten Abschnitt der Manschettenabdeckungsanordnung verbunden.
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Eine weitere Ausführung der vorliegenden Erfindung schließt ein Beugegelenk ein, umfassend ein erstes Rotationsbauteil, ein zweites Rotationsbauteil, das mit dem ersten Rotationsbauteil verbunden und konzentrisch dazu angeordnet ist, sowie eine Manschettenabdeckungsanordnung. Die Manschettenabdeckungsanordnung ist aus zumindest zwei deutlich verschiedenen Werkstoffen hergestellt und die Manschettenabdeckungsanordnung ist wahlweise sowohl mit dem ersten Rotationsbauteil als auch mit dem zweiten Rotationsbauteil verbunden.
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Die vorliegende Erfindung wird nun beispielhaft unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, wobei:
- 1 eine Schnittansicht eines Gleichlaufgelenks nach dem Stand der Technik zeigt;
- 2 eine Schnittansicht einer Schutzmanschette nach dem Stand der Technik zeigt;
- 3 eine Schnittansicht einer Gelenkanordnung gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung zeigt;
- 4 eine Schnittansicht einer Manschettenabdeckungsanordnung gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung zeigt,
- 4A eine vergrößerte Ansicht eines Ausschnitts von 4 zeigt, der mit 4A in 4 gekennzeichnet ist;
- 4B eine vergrößerte Ansicht eines Ausschnitts von 4 zeigt, der mit 4B in 4 gekennzeichnet ist;
- 5 ein vergrößerter Teilschnitt der Manschettenabdeckungsanordnung nach 4 ist;
- 5A eine vergrößerte Ansicht eines Ausschnitts von 5 zeigt, der mit 5A in 5 gekennzeichnet ist;
- 6 ein vergrößerter Teilschnitt einer Ausführung einer erfindungsgemäßen Manschettenabdeckungsanordnung zeigt;
- 7 eine Schnittansicht einer weiteren Ausführung einer erfindungsgemäßen Manschettenabdeckungsanordnung zeigt.
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3 zeigt ein Gelenk 120 mit einem angetriebenen Ende 122 und einem antreibenden Ende 124. Das Gelenk 120 umfasst ferner eine Gelenkanordnung 126, die mit einer Welle 128 verbunden ist. Eine Manschettenabdeckungsanordnung 130 ist zwischen der Gelenkanordnung 126 und der Welle 128 angebracht. Eine Fettkappe 132 dichtet das angetriebene Ende 122 des Gelenks 120 ab. Die Gelenkanordnung 126 umfasst ein erstes Rotationsbauteil 142, ein zweites Rotationsbauteil 144 sowie eine Mehrzahl von Kugeln 146. Wie dargestellt, ist die Welle 128 über Keilnuten mit dem zweiten Rotationsbauteil 144 verbunden.
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Die 4 und 5 zeigen die Manschettenabdeckungsanordnung 130 genauer. Die Manschettenabdeckungsanordnung 130 dient zum Schutz der beweglichen Teile des Gelenks 120. Im Gegensatz zu der Manschettenabdeckungsanordnung 30 nach dem Stand der Technik weist die Manschettenabdeckungsanordnung 130 jedoch keine herkömmliche Metallabdeckung auf. Die Manschettenabdeckungsanordnung 130 umfasst einen Abdeckungsabschnitt 154, einen Manschettenabschnitt 156 sowie einen Verbindungsbereich 158.
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Der Abdeckungsabschnitt 154 wird aus einem ersten Werkstoff 162 gebildet und der Manschettenabschnitt 156 besteht aus einem zweiten Werkstoff 164, wie unten erläutert. Der Verbindungsbereich 158 ist, obwohl er in den 3 - 5 durch eine Linie dargestellt ist, vorzugsweise ein Bereich, der sowohl den ersten Werkstoff 162 als auch den zweiten Werkstoff 164 enthält und eine chemische und/oder physikalische Bindung (wie am besten in 5A zu sehen ist) zwischen ihnen aufweist. Die 3 - 5 zeigen einen Dichtungsabschnitt 160, der auf zumindest einem Teil des Abdeckungsabschnitts 154 ausgebildet ist. Der Dichtungsabschnitt 160 besteht vorzugsweise aus einem biegsamen Werkstoff, der eine Dichtung zwischen dem Abdeckungsabschnitt 154 und dem ersten Rotationsbauteil 142 sicherstellt.
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Der Abdeckungsabschnitt 154 weist eine sich radial erstreckende Ringfläche 170 auf, die an dem ersten Rotationsbauteil 142 anliegt sowie einen axial sich erstreckenden zylindrischen Körper 172, der sich zwischen dem ersten Rotationsbauteil 142 und dem Verbindungsbereich 158 erstreckt. Der zylindrische Körper 172 weist eine axiale Länge L2 auf (siehe 4), die durch die Strecke definiert ist, über die sich der Abdeckungsabschnitt 154 von dem ersten Rotationsteil 142 aus zum Verbindungsbereich 158 hin erstreckt. Wie zu sehen, ist die axiale Länge L2 der Manschettenabdeckungsanordnung 130 kürzer als die axiale Länge L1 (siehe 1) der Manschettenabdeckungsanordnung 30.
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Der Abdeckungsabschnitt 154 umfasst ferner einen sich axial erstreckenden Randabschluss 174 (3 und 4), der einen Rückhaltewulst 176 aufweisen kann (wie am besten in 4A zu sehen ist). Der Abdeckungsabschnitt 154 kann (wie am besten in 4B zu sehen ist) eine integrierte Dichtung 178 aufweisen, die sich davon erstreckt. Der Rückhaltewulst 176 kann innerhalb einer (nicht-dargestellten) umlaufenden Nut des ersten Rotationsbauteils 142 eingesetzt sein, um eine wirksamere Abdichtung zwischen dem Abdeckungsabschnitt 154 und dem ersten Rotationsbauteil 142 bereitzustellen. Der Abdeckungsabschnitt 154 weist auch Öffnungen 180 auf, damit der Abdeckungsabschnitt durch (nicht-dargestellte) Befestigungselemente unmittelbar an dem ersten Rotationsbauteil 142 angebracht werden kann. Die integrierte Dichtung 178 umfasst einen erhöhten Ringabschnitt.
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Die Manschettenabdeckungsanordnung 130 kann durch Spritzgießen hergestellt werden. Während des Gießprozesses für die Manschettenabdeckungsanordnung 130 ist ein (nicht-dargestelltes) Formwerkzeug für ein zweistufiges Spritzgießverfahren vorgesehen. Die Manschettenabdeckungsanordnung 130 kann in einem einzigen Arbeitsablauf gefertigt werden, der das Einleiten zumindest des ersten Werkstoffs 162 und des zweiten Werkstoffs 164 einschließt. Das Formwerkzeug enthält einen Abdeckungsbereich und einen Manschettenbereich. Die Manschettenabdeckungsanordnung 130 kann in der in den 3-5 dargestellten Formgebung hergestellt werden, da der erste Werkstoff in den Abdeckungsbereich eingespritzt wird und der zweite Werkstoff in den Manschettenbereich. Das Formteil der Manschettenabdeckungsanordnung 130 darf dann aushärten, wodurch die fertige Manschettenabdeckungsanordnung 130 entsteht.
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Der erste Werkstoff 162 ist vorzugsweise ein relativ steifer Werkstoff und kann aus der Familie der thermoplastischen Polyesterharze, insbesondere Polybutylenterephthalat (PBT) und Polyethylenterephthalat (PET), ausgewählt werden oder ein thermoplastisches Vulkanisat (TPV) oder ein synthetisches Polyamid (Nylon) oder eine Nylonmischung sein. Der erste Werkstoff 162 kann zur Erhöhung der Steifigkeit und Festigkeit auch ein Harz und ein Füllstoff sein. Vorzugsweise kann der erste Werkstoff 162 Härtewerte im Bereich von etwa 70 bis etwa 150 der Rockwell-Härte R, etwa 40 bis etwa 140 der Rockwell-Härte M oder mehr als etwa 70 Shore-D-Härte aufweist. Obwohl Füllstoffe wie z.B. Kohlenstofffasern und Glasfasern bevorzugt werden, könnten auch andere Füllstoffe, die mit den betrachteten Harzen kompatibel sind, eingesetzt werden.
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Der zweite Werkstoff 164 ist vorzugsweise ein biegsamer Werkstoff und kann ein Kunststoff oder ein beliebiges Elastomer, wie z.B. Kautschuk, Silikon oder ein thermoplastisches Elastomer (TPE) sein. Es ist auch vorteilhaft, wenn der zweite Werkstoff 164 Härtewerte im Bereich von etwa 55 - 75 Shore-A oder etwa 35 - 55 Shore-D oder noch besser eine Härte von etwa 40 - 44 Shore-D aufweist. Aufgrund der während des zweistufigen Formverfahrens im Verbindungsbereich 158 gebildeten erwünschten Bindung sind relativ steife thermoplastische Polyester für den ersten Werkstoff 162 und thermoplastische Polyesterelastomere für den zweiten Werkstoff 164 besonders geeignete Werkstoffe für die typische Umgebung einer Manschettenabdeckungsanordnung.
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Der Dichtungsabschnitt 160 stellt eine zuverlässigere Abdichtung zwischen dem Abdeckungsabschnitt 154 und dem ersten Rotationsbauteil 142 bereit. Der Dichtungsabschnitt 160 und der Rückhaltewulst 176 werden vorzugsweise aus einem Abdichtungswerkstoff hergestellt, wie z.B. einem biegsamen Thermoplast, und können aus demselben Werkstoff bestehen wie der zweite Werkstoff 164. Der Dichtungsabschnitt 160, der Rückhaltewulst 176 und die integrierte Dichtung 178 werden vorzugsweise während des Formverfahrens durch Einspritzen des Abdichtungswerkstoffs in das Formwerkzeug ausgebildet, obwohl andere Verfahren, einschließlich Überspritzen oder Schweißen, ebenfalls zum Einsatz kommen können. Vorzugsweise hat der Dichtungsabschnitt 160 eine Dicke von etwa 2-3 Millimetern. Wenn Verbindungselemente durch die Öffnungen 180 eingeführt werden, um den Abdeckungsabschnitt 154 am ersten Rotationsbauteil zu befestigen, ist es wünschenswert, dass die integrierte Dichtung 178 zusammengedrückt wird und eine Kraft auf das erste Rotationsbauteil ausübt, wodurch eine formschlüssige Abdichtung zwischen ihnen bereitgestellt wird.
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Die Drücke, die durch das Formverfahren induziert werden, stellen sicher, dass der Verbindungsbereich 158 eine zuverlässige Bindung zwischen dem Abdeckungsabschnitt 154 und dem Manschettenabschnitt 156 bereitstellt. Die Drücke des Formverfahrens und das Fließvermögen der Harze (erster Werkstoff 162, zweiter Werkstoff 164) im Formwerkzeug sorgen für einen Verbindungsbereich 158, der sowohl eine chemische Bindung als auch eine physische Bindung besitzt (wie am besten in 5A zu sehen ist). Die chemische Bindung kann quervernetzt sein. Der Verbindungsbereich 158 bildet eine Verbindung zwischen dem Abdeckungsabschnitt 154 und dem Manschettenabschnitt 156, der während des Betriebs des Gelenks 120 wahlweise auf Scherung, Druck und Zug beansprucht wird. Diese Scher-, Druck- und Zugkräfte ergeben sich schon allein durch Auslenkungen innerhalb der Manschettenabdeckungsanordnung 130 aufgrund von Torsions- und Drehbewegungen des Gelenks 120.
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Die Verbindung zwischen dem Abdeckungsabschnitt 154 und dem Manschettenabschnitt 156 ist gegenüber Entkopplungsbelastungen und -kräften widerstandsfähiger als die Crimpverbindung nach dem Stand der Technik. Das heißt, die Höhe der Belastung, die Kräfte und die Auslenkung, die im Verbindungsbereich 158 der Manschettenabdeckungsanordnung 130 toleriert werden können, sind in der Crimpverbindung der Manschettenabdeckungsanordnung 30 nicht zulässig. Diese widerstandsfähigere Verbindung kann besser eine größere Beugung und Axialbewegung innerhalb des Gelenks aufnehmen.
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Außerdem ist gemäß einem Aspekt der Erfindung der erste Werkstoff 162 des Abdeckungsabschnitts 154 leichter als die zur Herstellung einer typischen Metallabdeckung 34 nach dem Stand der Technik verwendeten Metalle. Daher ergibt die Manschettenabdeckungsanordnung 130 ein leichteres Gelenk 120, wenn sie zusammengebaut ist. Darüber hinaus kann die Welle 128 kürzer sein als die konventionelle Welle 28, da die axiale Länge L2 der Manschettenabdeckungsanordnung 130 kürzer ist als die axiale Länge L1 der Schutzmanschette 30. Eine kürzere Welle 128 kann zu einem verringerten Rotationsgewicht des Gelenks 120 beitragen. Ferner gestattet eine reduzierte axiale Länge L2 eine Beugung unter einem größeren Winkel innerhalb des Gelenks 120, bevor die Welle 128 die Manschettenabdeckungsanordnung 130 berührt.
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6 stellt eine alternative Ausführung einer Manschettenabdeckungsanordnung 230 dar. Die Manschettenabdeckungsanordnung 230 ist für eine ähnliche Anwendung gedacht wie die Manschettenabdeckungsanordnung 130 und umfasst einen ersten Abschnitt 254, einen zweiten Abschnitt 256 sowie einen Verbindungsabschnitt 258. Der Verbindungsabschnitt 258 stellt eine Verbindung zwischen dem ersten Abschnitt 254 und dem zweiten Abschnitt 256 bereit. Der erste Abschnitt 254 besteht aus einem ersten Werkstoff 262 und der zweite Abschnitt 256 besteht aus einem zweiten Werkstoff 264. Vorzugsweise sind der erste Abschnitt 254 und der zweite Abschnitt 256 auf dem Verbindungsabschnitt 258 durch Formverfahren angebracht. In einer Ausführung sind der erste Abschnitt 254 und der zweite Abschnitt 256 gleichzeitig an dem Verbindungsabschnitt 258 angeformt. Obwohl der Verbindungsabschnitt 258 ein Edelstahlband mit einer Phosphatbeschichtung sein kann, ist es möglich, dass der Verbindungsabschnitt 258 aus anderen Metallen und anderen Beschichtungen oder anderen geeigneten Werkstoffen besteht. Auch ist der Verbindungsabschnitt 258 nicht auf die in der Ausführung nach 6 dargestellte Formgebung beschränken, sondern kann eine beliebige geeignete Gestalt aufweisen.
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7 stellt eine alternative Ausführung einer Manschettenabdeckungsanordnung 330 dar. Die Manschettenabdeckungsanordnung 330 ist für eine verschiedene Anwendung gedacht, wie z.B. ein Festgelenk, bei dem ein innerer Rollbalg nicht erwünscht ist. Die Manschettenabdeckungsanordnung 330 umfasst einen ersten Abschnitt 354, einen zweiten Abschnitt 356 sowie einen Verbindungsabschnitt 358. Der erste Abschnitt 354 besteht aus einem ersten Werkstoff 362 und der zweite Abschnitt 356 besteht aus einem zweiten Werkstoff 364. Der Verbindungsabschnitt 358 stellt eine belastungsfähige Verbindung zwischen dem ersten Abschnitt 354 und dem zweiten Abschnitt 356 bereit. Vorzugsweise sind der erste Abschnitt 354 und der zweite Abschnitt 356 auf dem Verbindungsabschnitt 358 durch Formverfahren angebracht. In einer Ausführung sind der erste Abschnitt 354 und der zweite Abschnitt 356 gleichzeitig an dem Verbindungsabschnitt 358 angeformt, wie nachstehend erläutert. Der Verbindungsabschnitt 358 besteht vorzugsweise aus demselben Werkstoff wie der Verbindungsabschnitt 258.
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Der erste Werkstoff 262, 362 ist vorzugsweise ein relativ steifer Werkstoff und kann aus der Familie der thermoplastischen Polyesterharze, insbesondere Polybutylenterephthalat (PBT) und Polyethylenterephthalat (PET), ausgewählt werden. Der erste Werkstoff 262, 362 bildet eine starke Bindung, wenn er auf einem metallischen Verbindungsabschnitt 258, 358 durch Formverfahren angebracht wird, insbesondere wenn der Verbindungsabschnitt 258, 358 mit einer Phosphatbeschichtung versehen ist. Alternativ kann der erste Werkstoff aus einem Harz und einem Füllstoff geformt werden, um die Steifigkeit und Festigkeit zu erhöhen. Obwohl Füllstoffe wie z.B. Kohlenstofffasern und Glasfasern bevorzugt werden, könnten auch andere Füllstoffe, die mit den betrachteten Harzen kompatibel sind, verwendet werden.
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Der zweite Werkstoff 264 ist vorzugsweise ein biegsamer Werkstoff und kann ein Kunststoff oder ein beliebiges Elastomer, wie z.B. Kautschuk, Silikon, oder ein thermoplastisches Elastomer (TPE) sein. Der zweite Werkstoff 264, 364 bildet eine starke Bindung, wenn er auf einem metallischen Verbindungsabschnitt 258, 358 durch Formverfahren angebracht wird, insbesondere wenn der Verbindungsabschnitt 258, 358 mit einer Phosphatbeschichtung versehen ist. Der Dichtungsabschnitt 260 ist auf ähnliche Weise hergestellt wie der Dichtungsabschnitt 160.
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Obwohl die Erfindung in Bezug auf die spezifischen Beispiele, einschließlich der bevorzugten Ausführungsarten der Erfindung, beschrieben wurde, ist dem Fachmann klar, dass es zahlreiche Variationen und Umsetzungen der vorstehend beschriebenen Systeme und Techniken gibt, die innerhalb des Geistes und Schutzbereichs der Erfindung liegen, wie sie in den beiliegenden Ansprüchen dargelegt sind.