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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Faltenbalganordnung für eine Tripodegelenkeinheit,
umfassend einen Faltenbalg und einen Adapterring, sowie einen entsprechenden
Adapterring.
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Tripodegelenkeinheiten
weisen Gelenkaußenteile
auf, welche an ihrer Öffnungsseite
am Außenumfang
im Querschnitt dreiblättrig,
das heißt
entsprechend den tripode Zapfen- und Rollenanordnungen des Gelenkinnenteils
mit drei Erhebungen und drei Ausnehmungen über den Umfang mit gleichmäßigem Trennungswinkel
ausgebildet sind. Die Gelenkaußenteile
weisen somit lobe, ebene sowie Übergangsbereiche
zwischen den loben und den ebenen Bereichen auf. Entsprechend ausgebildete
Gelenkaußenteile
erfüllen
damit nicht die Voraussetzungen zu einem unmittelbaren Aufziehen
von rotationssymmetrischen Faltenbälgen. Denn die üblicher
Weise aus einem Schlauchstück
blasgeformten Faltenbälge können im
Wesentlichen nur rotationssymmetrisch hergestellt werden, wobei
bereits die Ausformung von Verdickungen für die Bundbereiche besondere Vorkehrungen
erfordert.
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Es
ist aus diesem Grund üblich,
Faltenbalganordnungen zu verwenden, welche einen Adapterring und
einen Faltenbalg umfassen, wobei der Adapterring und der Faltenbalg
auch einteilig miteinander verbunden sein können. Der Adapterring kann
dabei mit einer entsprechend ausgebildeten Innenfläche auf
die dreiblättrige
Außenfläche eines
Gelenkaußenteils
aufgezogen werden.
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DE 101 23 216 A1 offenbart
eine derartige Faltenbalganordnung, bei welcher der Adapterring durch
thermisches Schweißen
oder durch Kleben mit dem Balgabschnitt verbunden ist. Am Adapterring sind
dabei über
den Umfang regelmäßig verteilte
Bereiche mit radialen Verdickungen ausgebildet, um hier eine entsprechende
Anlage an die loben Bereiche des Gelenkaußenteiles zur Verfügung zu
stellen. Auf Grund dieser Materialanhäufungen in den entsprechenden
Verdickungsbereichen ist eine über
den Umfang verteilte und nach radial innen gerichtete gleichmäßige Kompression
bei Befestigung der Faltenbalganordnung mittels eines Binders, welcher üblicher
Weise als Klemmschelle oder sonstiges Spannmittel ausgebildet ist,
auf dem Gelenkaußenteil
nicht möglich.
Dadurch kann es hier zu einer unregelmäßigen Abdichtung zwischen Adapterring
und Gelenkaußenteil
kommen, so dass Verunreinigungen in das innere der tripode Gelenkeinheit
eindringen können.
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EP 0 915 264 A2 offenbart
eine weitere, im Blasformverfahren hergestellte Faltenbalganordnung,
wobei der Faltenbalg einstückig
mit einem Adapterring verbunden ist. Der Adapterring weist dabei im
Querschnitt betrachtet an einem Gelenkaußenteil angepasste innere Wandabschnitt
sowie einen zylindrischen äußeren Wandabschnitt
auf. Zwischen den inneren Wandabschnitten und dem zylindrischen äußeren Wandabschnitt
sind radial verlaufende federnde Rippen vorgesehen, deren Dicke
in etwa der Dicke der Wandabschnitte entsprechen. Eine hohe radiale
Kompression zum Erreichen einer ausreichend guten Abdichtung zwischen
dem Adapterring und dem Gelenkaußenteil sind bei einer derartigen
Ausbildung des Adapterringes jedoch durch die Elastizität der besagten
Rippen Grenzen gesetzt.
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US 6,672,596 B2 offenbart
eine Faltenbalganordnung umfassend eine Faltenbalg und ein Adaptermittel,
wobei diese zweiteilig ausgebildet sind und wobei in den Wandabschnitten
des Adaptermittels Verstärkungselemente
eingesetzt sind, bevorzugt aus Metall. Hierdurch soll eine gleichmäßigere nach innen
gerichtete Kompression bei Befestigung dieser Faltenbalganordnung
mittels eines Binders auf einem Gelenkaußenteil erzielt werden. Auf
Grund der jedoch ungleichmäßigen Anordnung
derartiger Verstärkungselemente über die
gesamte Querschnittsfläche
des Adapterringes wird jedoch auch hier nur eine unregelmäßige Abdichtung über die
gesamte Umfangsfläche
zwischen dem Adapterring und dem Gelenkaußenteil erzielt.
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WO
2005/010387 A1 offenbart schließlich eine
Faltenbalganordnung mit einem Faltenbalg und einem Adapterring,
wobei der Faltenbalg aus einem Kunststoffmaterial hergestellt ist,
welches härter
ist als das Material des Adapterringes. Derartige Materialien werden üblicher
Weise nach dem Stand der Technik auch eingesetzt. Durch eine besondere
Ausgestaltung der Geometrie der Innenumfangsfläche des Adapterringes soll
mit der dort offenbarten Faltenbalganordnung eine ausreichende Dichtigkeit
zur Verfügung
gestellt werden.
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EP 1 450 060 A1 offenbart
neben einem Verfahren zur Herstellung von Faltenbälgen für Gleichlaufgelenke
einen auf einer Tripodegelenkeinheit angeordneten Faltenbalg, wobei
der Faltenbalg unter Zurhilfenahme eines Adapterrings an dem Gelenkegehäuse befestigbar
ist.
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DE 101 31 302 A1 offenbart
eine Achsmanschette und ein Verfahren zu ihrer Herstellung, umfassend
einen Balg aus elastomerem Werkstoff, der im Bereich einer seiner
Stirnseiten drei gleichmäßig in Umfangsrichtung
verteilt angeordnete, sich radial nach innen erstreckende Trilope-Elemente
aufweist, wobei jedes Trilope-Element mindestens zwei in Achsrichtung
im Abstand benachbart zueinander angeordnete Lamellen aufweist,
wobei die Lamellen jeweils als Dichtelement ausgebildet und einen
Achszapfen eines kongruent gestalteten Trilope-Gelenks dichtend
anlegbar sind. Bevorzugt erfolgt dabei die Herstellung des Faltenbalges,
der Trilope-Elemente und der Lamellen einstückig und materialeinheitlich.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Faltenbalganordnung
zur Verfügung
zu stellen, welche einerseits einfach herstellbar ist, und andererseits
auch eine gleichmäßige Abdichtung über den gesamten
Bereich zwischen der Innenumfangsfläche des Adapterringes und der
Außenumfangsfläche eines
trilob ausgebildeten Gelenkaußenteiles
zur Verfügung
stellt.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine erfindungsgemäße Faltenbalganordnung
für eine
Tripodegelenkeinheit, umfassend einen Faltenbalg mit einem ersten
Bundbereich zur Be festigung auf einer Welle, einem zweiten rotationssymmetrisch
ausgebildeten Bundbereich zur Befestigung auf einem Gelenkaußenteil
und einem zwischen dem ersten und dem zweiten Bundbereich angeordneten
Balgbereich, sowie einen Adapterring mit einer im Querschnitt an
die Außenkontur
des Gelenkaußenteiles
angepassten Innenfläche,
wobei der Faltenbalg aus einem elastischen Material gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Adapterring aus mindestens einem
ersten und einem zweiten Kunststoffmaterial hergestellt ist, wobei
das erste Kunststoffmaterial eine in etwa gleiche oder höhere Shore-Härte gemäß ISO 868 aufweist als das
Material des Faltenbalges.
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Die
erfindungsgemäße Faltenbalganordnung
bietet den Vorteil, dass auf Grund der mindestens etwa gleichen
oder höheren
Härte des
eingesetzten Kunststoffmateriales des Adapterringes und bevorzugt
unterschiedlichen Materialeigenschaften im Vergleich zu dem Material
das Faltenbalges die durch einen Binder, beispielsweise einen Spannring, erzeugten
radialen Klemmenkräfte,
unmittelbar auf die Innenfläche
des Adapterringes übertragen
werden, ohne dass es zu einem Fließen des Materiales im Adapterring
kommt. Vorteilhafter Weise ist dabei der Adapterring aus mindestens
dem ersten und einem zweiten Kunststoffmaterial hergestellt. Bei
einer derartigen mindestens zweistoffigen Ausführung des Adapterringes ist
es möglich,
diesen je nach Einsatzbedingungen optimiert auszubilden. Derartige
mindestens zweistoffige, weiter bevorzugt genaue zweistoffige Adapterringe
können
hergestellt werden beispielsweise durch Mehrkomponentenspritzgießen. Aber
auch andere Herstellungsverfahren sind möglich, beispielsweise auch
ein Spritzblasformen. Dabei kann vorteilhafter Weise der Adapterring
mit dem Faltenbalg einstückig
verbunden sein, wobei dieses beispielsweise erzielt wird durch gemeinsame
Herstellung mittels Spritzblasformen oder aber beispielsweise auch
einer nachträglichen
Einklebung des Adapterringes in den Faltenbalg. Aber auch jede andere Art
und Weise einer Verbindung des Adapterringes mit dem Faltenbalg
ist ermöglicht,
einschließlich
insbesondere der in der
DE
101 23 216 A1 offenbarten Möglichkeiten eines formschlüssigen Eingriffes
bzw. kraftschlüssigen
Angriffes der beiden Teile ineinander.
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Vorteilhafter
Weise ist die dem Gelenkaußenteil
abgewandte Seite des Adapterringes zumindest teilweise, bevorzugt
vollständig,
aus dem ersten Kunststoffmaterial hergestellt, welches eine höhere Shore-Härte aufweist
als das zweite Kunststoffmaterial. Insbesondere kann dabei das erste
Kunststoffmaterial chemisch ähnlich,
bevorzugt auch chemisch identisch zu dem Material des Faltenbalges
ausgebildet sein, um hier Inkompatibilitäten der unmittelbar aneinanderliegenden
Materialien zu vermeiden. Die Klemmenkräfte werden dann durch das weichere Material
des Bundbereiches des Faltenbalges zunächst auf das härtere erste
Kunststoffmaterial des Adapterringes und nachfolgend auf das zweite, weichere
Kunststoffmaterial des Adapterringes übertragen. Die Erfinder der
vorliegenden Erfindung haben erkannt, dass entgegen dem im Stand
der Technik bestehenden Vorurteil, dass eine gleichmäßige Übertragung
der Klemmenkräfte
bei gleichzeitiger guter Abdichtung bei Faltenbalganordnungen für trilob
ausgebildete Gelenke gerade das nicht der Außenumfangsfläche des
trilob ausgebildeten Gelenkaußenteils
benachbarte Material des Adapterringes eine höhere Shore-Härte aufweisen
muss als das Material des Bundbereichs des Faltenbalges bzw. des
gesamten Faltenbalges. Denn gerade durch die Vorsehung eines Materiales
mit einer höheren
Shore-Härte erfolgt
eine äußerst gleichmäßige Übertragung
der Klemmenkräfte
ohne Wegverluste auf die Außenumfangsfläche des
Gelenkaußenteils,
und zwar sowohl in den ebenen als auch den loben Bereichen als auch den
zwischen diesen angeordneten Übergangsbereichen,
welche insgesamt die Außenkontur
des Gelenkaußenteiles
bilden. Um hier eine weitergehende Optimierung zu ermöglichen,
ist es dabei vorteilhafter Weise möglich, dass die Wandstärke des
Adapterringes zweitstoffig aus zwei Kunststoffmaterialien gebildet
ist, wobei mindestens etwa 10%, bevorzugt mindestens etwa 30%, weiter
bevorzugt mindestens etwa 50% der Wandstärke des Adapterringes aus dem
ersten und damit eine höhere
Shore-Härte
aufweisenden Kunststoffmaterial gebildet ist. Weiter bevorzugt ist
dabei das zweite Kunststoffmaterial auf der Innenseite des Adapterringes
insbesondere vollflächig,
bevorzugt mit einer Wandstärke
von mindestens 1 %, bevorzugt mit einer Wandstärke in einem Bereich von etwa
1% bis etwa 40%, noch weiter bevorzugt mit einer Wandstärke in einem
Bereich von etwa 2% bis etwa 30% angeordnet, so dass es auf der
Außenumfangsfläche des
Gelenkaußenteiles
unmittelbar anliegt. Die Materialstärke des ersten und zweiten
Kunststoffmateriales kann dabei über
die gesamte Querschnittsfläche
schwanken, insbesondere in den loben Bereichen des Gelenkaußenteiles
im Vergleich zu den angrenzenden Übergangs- bzw. ebenen Bereichen, wobei bevorzugt
in den Übergangsbereichen
die dünnste
Materialstärke
für das zweite
Kunststoffmaterial vorgesehen ist. Es kann aber auch im Hinblick
auf eine möglichst
einfache Herstellung der erfindungsgemäßen Faltenbalganordnung auf
der Innenseite des Adapterringes eine gleichmäßig starke Schicht des zweiten
und eine niedrigere Shore-Härte
aufweisenden Kunststoffmateriales angeordnet sein. Die Shore-Härte im Sinne der vorliegenden
Erfindung wird bestimmt gemäß ISO 868,
wobei in Abhängigkeit
des eingesetzten Kunststoffmateriales die Shore-A- bzw. die Shore-D-Härte bestimmt
wird. Die Shore-A-Härte und
die Shore-D-Härte
können
miteinander über
Vergleichstabellen in Relation gesetzt werden.
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Vorteilhafterweise
ist die Shore-Härte,
insbesondere Shore-A-Härte
des zweiten Kunststoffmateriales mindestens 10 %, weiter bevorzugt
mindestens 20 %, noch weiter bevorzugt mindestens 25 % niedriger
als die Shore-A-Härte
des ersten Kunststoffmateriales.
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Weiter
bevorzugt ist dabei die Shore-Härte des
zweiten Kunststoffmateriales in etwa gleich der Shore-Härte des
für die
Ausbildung des Bundbereiches des Faltenbalges eingesetzten Kunststoffmateriales.
Weiter bevorzugt liegt die Shore-A-Härte oder Shore-D-Härte des ersten Kunststoffmateriales
mindestens etwa 10 % über
der Shore-A(D)-Härte
des Faltenbalgmateriales, weiter bevorzugt mindestens etwa 20 %,
noch weiter bevorzugt mindestens etwa 25 %. Die Shore-D-Härte des
ersten Kunststoffmateriales liegt dabei bevorzugt bei mindestens
etwa 40, noch weiter bevorzugt bei mindestens etwa 50, noch weiter
bevorzugt bei mindestens etwa 55.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Faltenbalganordnung
weist der Adapterring auf seiner dem Gelenkaußenteil zugewandten Innenfläche angeordnet
mindestens eine, bevorzugt genau zwei Dichtlippen auf, welche bevorzugt
aus dem zweiten Kunststoffmaterial gebildet ist. Die Dichtlippe
kann dabei durchgängig,
aber auch unterbrochen an der Innenumfangsfläche des Adapterringes angeordnet
sein. Die Erfinder haben erkannt, dass es zu einer äußerst gleichmäßigeren Übertragung
der Klemmenkräfte
kommt, wenn lediglich die mindestens eine Dichtlippe aus dem weicheren,
zweiten Kunststoffmaterial hergestellt ist, im Übrigen der Adapterring aber
aus dem ersten, härteren Kunststoffmaterial.
Selbstverständlich
kann aber auch vorgesehen sein, dass die dem Gelenkteil zugewandte
Innenseite des Adapterringes insbesondere vollflächig ebenfalls, also zusätzlich zu
den Dichtlippen, aus dem zweiten Kunststoffmaterial, gegebenenfalls
auch in unterschiedlichen Materialstärken, versehen ist.
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Vorteilhafterweise
ist das erste Kunststoffmaterial ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Polypropylene,
Polyethylene, Polyacetalharze (POM), Polyamide (PA), lineare Polyester
(insbesondere Polybutylenterephthalat (PBT)) und/oder thermoplastische
Ester-Etherelastomere
(TEEE). Dabei kann das erste Kunststoffmaterial auch gebildet sein aus
Copolymeren, Blockpolymeren bzw. Random-Blockcopolymeren der vorstehend
genannten Kunststoffmaterialien. Das Material des Faltenbalges ist
vorteilhafter Weise gebildet aus einem thermoplastisch elastomeren
Material (PTE), und insbesondere aus einem thermoplastischen Ester-Etherelastomer
(TEEE), und somit aus einem Material, welches identisch sein kann
wie das erste Kunststoffmaterial. Das erste Kunststoffmaterial weist
dabei jedoch bevorzugt eine höhere
Shore-Härte
als das Kunststoffmaterial des Faltenbalges auf.
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Das
zweite Kunststoffmaterial ist vorteilhafterweise ausgebildet aus
einer Gruppe umfassend thermoplastische Olefine, Polychloroprene
und/oder thermoplastische Elastomere (TPE), insbesondere auch thermoplastische
Vulkanisate (TPV), aber auch TEEE geringerer Härte.
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Das
erste Kunststoffmaterial weist darüber hinaus im Unterschied zum
zweiten Kunststoffmaterial erhöhte
Werte für
die Zugfestigkeit, Reißdehnung und
das Zugmodul auf, jeweils gemessen gemäß der Norm ISO 527. Bevorzugt
liegt die Zugfestigkeit des ersten Kunststoffmateriales bei mindestens
etwa 10 %, bevorzugt mindesten etwa 20 % über derjenigen des Faltenbalgmateriales,
als auch des zweiten Kunststoffmateriales. Bevorzugt beträgt die Zugfestigkeit
des ersten Kunststoffmateriales mindestens etwa 16 MPA, weiter bevorzugt
mindestens etwa 18 MPA.
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Die
Reißdehnung
des ersten Kunststoffmateriales liegt bevorzugt bei mindestens etwa
150 % (1 mm/Minute), weiter bevorzugt mindestens 170 % (1 mm/Minute).
Das Zugmodul des ersten Kunststoffmateriales liegt vorzugsweise
bei mindestens etwa 45 MPa, weiter bevorzugt mindestens etwa 50
MPa, noch weiter bevorzugt mindestens 60 MPa, und liegt bevorzugt
in einem Bereich von etwa 45 bis etwa 140 MPa, weiter bevorzugt
in einem Bereich von etwa 60 MPa bis etwa 125 MPa. Dem gegenüber beträgt das Zugmodul
des zweiten Kunststoffmateriales weniger als 45 MPa. Bevorzugt weist
das erste und/oder zweite Kunststoffmaterial des Adapterrings keine Haftvermittler
auf. Der Schmelzpunkt des ersten Kunststoffmateriales liegt bevorzugt
bei mindestens 180 °C,
weiter bevorzugt bei mindestens 200 °C.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Adapterring, wie
vorstehend definiert, zum Einsatz in Tripodegelenkeinheiten, insbesondere
einen Adapterring, dessen mindestens eine Dichtlippe aus dem zweiten
Kunststoffmaterial gebildet ist, gegebenenfalls in weitergehender
Kombination mit einer zumindest teilflächig aus dem zweiten Kunststoffmaterial
gebildeten Innenfläche,
welche unmittelbar der Außenumfangsfläche des
Gelenkaußenteiles
anliegt, wobei auch hier unterschiedliche Materialstärken des zweiten
Kunststoffmateriales in der Adapaterringwand vorliegen können, und
ansonsten aus dem ersten und gleich oder härter als das Faltenbelagmaterial
ausgebildeten Kunststoffmaterial besteht.
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Diese
und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden an Hand der
folgenden Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Schnittansicht einer auf einem Gelenkgehäuseaußenteil
angeordneten erfindungsgemäßen Faltenbalganordnung;
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2:
einen Adapterring gemäß 1 in
einer perspektivischen Ansicht;
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3:
den Adapterring gemäß 2 in
einer Schnittansicht;
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4:
eine weitere Ausführungsform
eines Adapterrings;
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5:
einen Adapterring gemäß 4 mit Dichtlippen
aus einem ersten Kunststoffmaterial;
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6:
den Adapterring gemäß 4 mit Dichtlippen
und vollflächig
aus dem ersten Kunststoffmaterial gebildeter Innenfläche.
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Zunächst sei
vorausgeschickt, dass die in den Figuren gezeigten Merkmale nicht
auf die einzelne Ausgestaltung beschränkt sind. Vielmehr sind die jeweils
in der Beschreibung einschließlich
der Figurenbeschreibung und Zeichnung angegebenen Merkmale zur Weiterbildung
miteinander kombinierbar. Gleiche Merkmale werden hierbei mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Insbesondere ist der Gegenstand
der vorliegenden Erfindung nicht beschränkt auf die in den Figuren
gezeigten Ausbildungen des Adapterrings. Vielmehr können hier
jegliche weitere mögliche
Ausgestaltungen von Adapterringen eingesetzt werden, insbesondere
auch solche mit spezifischen Ausbildungen der Bereiche mit Materialanhäufungen,
welche in die loben Bereiche des Gelenkaußenteiles eingreifen, wie diese
beispielsweise in der
EP
0 915 264 A2 oder WO 2005/010387 A1 offenbart sind.
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1 zeigt
eine insgesamt mit den Bezugszeichen
10 bezeichnete erfindungsgemäße Faltenbalganordnung
aus einem Faltenbalg
12 mit einem Balgbereich
16 und
einem Bundbereich
22, einem Adapterring
14 und
einem Binder
32, welcher beispielsweise als Spannband ausgebildet
ist. Nicht gezeigt ist in der
1 der erste
Bundbereich des Faltenbalges
12, welcher zur Befestigung
an einer hier ebenfalls nicht gezeigten Welle dient. Hierzu sei
beispielsweise auf die Offenbarung der
DE 101 23 216 A1 verwiesen.
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Das
Gelenkaußenteil 18 weist
drei lobe Bereiche 26 auf, von welchen nur einer gezeigt
ist, und entsprechend drei ebene Bereiche 30, wobei zwischen
dem loben Bereich 26 und ebenen Bereich 30 ein Übergangsbereich 28.1 angeordnet
ist. Insgesamt weist das trilobe Gelenkaußenteil sechs Übergangsbereiche 28.1 bis 28.6 (hier
nicht gezeigt) auf. Der hierdurch definierten Außenkontur des Gelenkaußenteiles
angepasst ist im Querschnitt gesehen die Innenfläche 24 des Adapterringes 14.
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Der
Bundbereich 20 weist einen Bindersitz 22 mit einer
Bindersitzfläche 23 auf,
in welcher ein beispielsweise als Spannband ausgebildete Binder 32 eingreift.
Der Bundbereich 20 umfasst weiterhin einen Ringwulst 34,
welche in einer Ausnehmung 36 des Adapterringes 14 eingreift
und seinem gelenkseitigen Rand 21 an einer entsprechend
ausgebildeten Wand der Aufnahme 36 des Adapterrings 14 anliegt.
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Die
Faltenbalganordnung 10 gemäß 1 weist
weiterhin einen Rücksprung 40 des
Faltenbalges 12 und einen Rücksprung 42 des Adapterringes 14 auf,
wodurch eine möglichst
große
Beweglichkeit dem Faltenbalg 12 ermöglicht ist. Der Adapterring 14 weist
weiterhin eine Nase 25 auf, welche die Kante des Gelenkaußenteiles 18 umgreift,
um so einen sicheren Sitz zu ermöglichen.
Weiterhin weist der Adapterring 14 zwei Dichtlippen 44.1 und 44.2 auf,
welche im Querschnitt gesehen etwa dreieckig ausgebildet sind, aber
auch jede andere Ausbildung, beispielsweise halbrunde oder sonstige
Ausbildungen aufweisen können.
Diese Dichtlippen 44.1 und 44.2 sind aus einem
zweiten, eine niedrigere Shore-A-Härte aufweisenden
Kunststoffmaterial hergestellt, beispielsweise mit einer Shore-A-Härte von etwa
60 bis etwa 80, entsprechend einer Shore-D-Härte von etwa 25 bis etwa 35,
was durch die Schwärzung
in der 1 verdeutlicht ist. Das sonstige Kunststoffmaterial
des Adapterringes 14 weist dem gegenüber einer höhere Shore-A-Härte auf,
was ebenso für
das für
den Faltenbalg 12 eingesetzte Kunststoffmaterial der Fall
sein kann. Im Übrigen
ist der Adapterring aus einem harten ersten Kunststoffmaterial gebildet
mit einer Shore-D-Härte von
beispielsweise etwa 50.
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2 zeigt
nun den Adapterring gemäß 1 einer
perspektivischen Ansicht, wobei deutlich zu erkennen ist, dass das
Adaptermittel 14 eine Außenumfangsfläche 41 aufweist
sowie ein Justiermittel 52, welches als Ringwulst ausgebildet
ist, und der Justierung des Binders 32 gemäß 1 dient.
Das Adaptermittel 14 weist insgesamt drei ebene Anlageflächen 46.1, 46.2 und 46.3 und
drei lob ausgebildete Anlageflächen 48.1, 48.2 und 48.3 auf,
mit welchen das Adaptermittel 14 am hier nicht gezeigten
Gelenkaußenteil 18 anliegt.
Zwischen diesen zu den ebenen und loben Bereiches des Gelenkaußenteiles komplementären Bereichen
des Adapterringes 14 sind insgesamt sechs Übergangsbereiche 50 angeordnet,
wobei hier nur einer bezeichnet ist. Des Weiteren ist 2 deutlich
zu entnehmen, dass die Anlageflächen 46.1 bis 46.3 und 48.1 bis 48.3 Dichtlippen 44 aufweisen,
welche nicht durchgängig
am Adapterring 14 angeordnet sind, und aus dem zweiten Kunststoffmaterial
hergestellt sind, welches eine geringere Härte nicht nur als das weitere
im Adapterring 14 vorgesehene Kunststoffmaterial aufweist,
sondern auch bevorzugt eine geringere Shore-Härte als das Kunststoffmaterial
des hier nicht gezeigten Faltenbalges 12.
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3 zeigt
eine Schnittansicht des Adaptermittels gemäße 2 entlang
des Schnitt I-I, wobei hier besonders deutlich die Anordnung der
Dichtlippen 44 auf den loben bzw. ebenen Anlageflächen des Adaptermittels 14 zu
erkennen ist. Insgesamt handelt es sich bei der in den 1 bis 3 dargestellten Faltenbalganordnung 10 um
eine solche, bei welcher die Bindersitzfläche 23 gebildet ist
teilweise durch das Adaptermittel 14 und teilweise durch
den Bundbereich 20 des Faltenbalges 12. Durch
eine derartige Teilung des Bindesitzes 22 wird es ermöglicht,
ein System zur Verfügung
zu stellen, bei welchem ein geringerer Querschnitt desselben im
geschlossenen Zustand im Bereich des gelenkaußenteilsseitigem Bundbereiches 20 des
Faltenbalges 12 erzielbar ist. Denn durch die Teilung der
Bindersitzfläche 23 zwischen
Adapterring 14 und Bundbereich 20 des Faltenbalges 12 können in
den Übergangsbereichen 28 des
Gelenkaußenteiles
welche zwischen den ebenen und loben Bereichen 30 und 26 desselben
an dessen Außenumfangsfläche angeordnet
sind, Materialverminderungen vorgesehen werden, wodurch sich die Bauhöhe der Faltenbalganordnung 10 verringert.
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4 zeigt
nun eine alternative Ausführungsform
eines Adaptermittels 14, welches eine wie vorstehend beschriebene
Teilung der Bindersitzfläche 23 nicht
aufweist. Der Adapterring 14 weist ebenfalls ebene Anlageflächen 46 und
lobe Anlageflächen 48 auf,
wobei zwischen den ebenen 46 und loben 48 Anlageflächen Übergangsbereiche 50 angeordnet sind.
In den oben Bereichen weist der Adapterring 14 gemäß der 4 einige
kreisförmige
Ausnehmungen auf.
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5 zeigt
nun eine zweistoffige Ausbildung des Adapterrings 14 gemäß der 4,
montiert auf einem Gelenkgehäuseaußenteil 18.
Dabei sind die beiden Dichtlippen 44 aus dem zweiten Kunststoffmaterial 54 wie
beispielsweise einem Polychloropren gebildet, wohingegen im Übrigen das
Material des Adapterrings 14 aus einem ersten Kunststoffmaterial 56 gebildet
ist, welches eine höhere
Shore-Härte
aufweist als das zweite Kunststoffmaterial 54, und im Übrigen aus
einem unterschiedlichen Kunststoffmaterial wie beispielsweise einem
Polyamid hergestellt ist.
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In
einer hierzu alternativen Ausführungsform ist
in 6 gezeigt, dass der Adapterring 14 über seine
gesamte, dem Gelenkaußenteil
zugewandten Innenfläche 24 das
zweite Kunststoffmaterial 54 aufweist, welches auch die
Dichtlippen 44 bildet. Dabei nimmt das zweite Kunststoffmaterial 54 etwa
30 % der gesamten Wandstärke
des Adapterrings 14 ein.
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Wie
durch die 5 und 6 verdeutlicht, kann
in die Ausnehmung 36 ein Faltenbalg 12 mit seinem
Bundbereich 20 und einem an diesem angeordneten Ringwulst 34 eingreifen,
wobei der Bundbereich 20 des entsprechend ausgebildeten
Faltenbalges 12 dann die gesamte Bindersitzfläche 23 zur
Verfügung
stellt im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß der 1 bis 3.
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Mit
der vorliegenden Erfindung ist es vorteilhafter Weise ermöglicht,
relativ kostengünstig
ohne den aufwändigen
Einsatz beispielsweise metallischer Verstärkungselemente oder ähnlichem
eine Faltenbalganordnung mit einem Adapterring zur Verfügung zu
stellen, welcher die angreifenden Klemmenkräfte bei Befestigungsmitteln,
insbesondere Spann- bzw. Klemmelementen
einschließlich
Kompressionsringe und Spannbändern,
sehr gleichmäßig überträgt und so
einen sicheren und dichtenden Sitz auf dem Gelenkaußenteil
der Faltenbalganordnung vermittelt.