-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung,
die dazu dienen, einem textilen Stoff ein prägungsartiges Aussehen zu verleihen,
damit dieser vorzugsweise auf dem Gebiet der Herstellung von Bezugselementen
für Möbelstücke, wie
beispielsweise Polsterbezüge
für Sessel,
Sofas oder andere ähnliche
Möbelstücke, verwendet
werden kann.
-
Auf
dem Gebiet der Wohnungsausstattungen werden seit einigen Jahren
in großem
Umfang Stoffe verwendet, die geprägt aussehen, wobei „geprägt" eine Kräuselungswirkung
meint, die einem textilen Stoff, der ursprünglich flach war, mitgeteilt
wird, um eine Reihe aus Reliefs und Eintiefungen an der Oberfläche des
Stoffes an sich hervorzubringen, wie beispielsweise in 1 dargestellt
ist. Im Laufe der Beschreibung wird der Einfachheit halber auch
der Ausdruck „geprägter Stoff" verwendet, um genau
diese spezielle Gestaltung zu bezeichnen. Ebenso werden die Ausdrücke „Prägeverfahren" und „Prägevorrichtung" verwendet, um ein
Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu bezeichnen, mit denen einem Stoff
ein geprägtes
Aussehen verliehen wird.
-
Derzeit
bekannte Prägeverfahren
beruhen im Wesentlichen auf der Verwendung von wärmeschrumpfbaren Elastomeren,
die während
eines Flachwebens des Stoffes mittels herkömmlicher Webstühle, wie
beispielsweise Schützenwebvorichtungen
oder Luftwebvorrichtungen, in diesen eingebracht werden. Die Elastomere
werden in der Regel über
die ganze Höhe
des Stoffes in Schussrichtung und Kettrichtung angeordnet, um Vierecke
zu erhalten. Beim Verlassen des Webstuhls zeigt der Stoff eine glatte
und gleichmäßige Bildung
und ist bereit für
den folgenden Schritt des Zuschneidens. Um das geprägte Aussehen
zu erhalten, wird der Stoff, sobald er zugeschnitten wurde, einer Veredelungsbehandlung
unterworfen, in der Regel unter Verwendung von warmer Luft, wobei
die Elastomere eine Kontraktion als Folge der Wärmewirkung durchmachen. Diese
Kontraktion bringt die gewünschte
Oberflächenkräuselung
des Stoffes hervor, deren endgültige
Wirkung, die mehr oder weniger ausgeprägt sein kann, nicht nur von
der Verteilung der Elastomere im Stoff, sondern auch davon, wann
und bei welchen Temperaturen die Veredelungsbehandlung durchgeführt wurde,
abhängt.
-
Das
eben beschriebene Verfahren zur Erzeugung von geprägten Stoffen
sowie andere derzeit bekannte Verfahren sind zwar relativ wirkungsvoll, unterliegen
aber beträchtlichen
Grenzen aufgrund des beschränkten
Anwendungsbereichs. Tatsächlich eignet
sich dieses Verfahren nicht besonders gut für die Verwendung mit bedruckten
Stoffen, insofern als der Druckvorgang bekanntermaßen die
Anwendung von Maschinen einschließt, die mit einer Wärmewirkung
einhergeht, die sogar jenseits von 120°C durchgeführt wird. Bei solchen Temperaturen
kommt es zu einer nicht-steuerbaren Veränderung der mechanischen Eigenschaften
der Elastomere, die im Grunde bei der hohen Temperatur „gebügelt" werden, wodurch
sie die Fähigkeit
zum elastischen Schrumpfen verlieren, die für die Prägewirkung verantwortlich ist. Tatsächlich kommt
es bereits bei Temperaturen über 30°-40°C zu einer
Verschlechterung der elastischen Eigenschaften.
-
Daher
besteht ein Bedarf an einem neuen Verfahren und einer neuen Ausrüstung, um
einem textilen Stoff ein geprägtes
Aussehen zu verleihen, die eine Überwindung
dieses großen
Nachteils, der für
herkömmliche
Verfahren typisch ist, ermöglichen.
-
Infolgedessen
ist die Aufgabe des Gegenstands der vorliegenden Erfindung die Schaffung
eines neuen Verfahrens, um einem Stoff ein prägungsartiges Aussehen zu verleihen.
-
Im
Kontext dieser Aufgabe ist ein Zweck der vorliegenden Erfindung
die Schaffung eines Verfahrens, um einem textilen Stoff ein prägungsartiges Aussehen
zu verleihen, das auf jede Art von textilem Stoff angewendet werden
kann.
-
Ein
weiterer Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines
Verfahrens, um einem textilen Stoff ein prägungsartiges Aussehen zu verleihen,
das anhand einer verringerten Zahl von Arbeitsschritten umsetzbar
ist und das einfach und zu wettbewerbsfähigen Kosten durchgeführt werden
kann.
-
Ein
weitere Aufgabe dessen, was den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
bildet, ist die Schaffung einer Prägevorrichtung ebenso wie eines geprägten Stoffes,
der sehr haltbar ist und relativ leicht und kostengünstig herzustellen
ist.
-
Die
genannten Aufgaben und Probleme werden durch ein Verfahren gelöst, mit
dem einem textilen Stoff ein prägungsartiges
Aussehen verliehen wird, wobei elastische Fäden verwendet werden, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- – Strecken
des Stoffes in Kettrichtung;
- – Nähen einer
ersten Reihe aus elastischen Fäden,
die allgemein in Kettrichtung verlaufen, im gespannten Zustand auf
mindestens einen Teil der Höhe
des Stoffes;
- – Fixieren
einer zweiten Reihe aus elastischen Fäden im gespannten Zustand in
einer allgemeinen Schussrichtung auf zumindest einen Teil einer
Seite des Stoffes, wobei das Fixieren des Stoffes in der Region
durchgeführt
wird, die den Kettfäden
entspricht; und
- – Loslassen
des Stoffes auf solche Weise, dass die erste und die zweite Reihe
aus Fäden
sich aus dem gespannten Zustand in einen nichtgespannten Zustand
zurückzieht,
wodurch der Stoff sein geprägtes
Aussehen erhält.
-
Das
Prägungsverfahren
gemäß der Erfindung
kann mit Vorteil auf jede Art von derzeit bekanntem textilen Gewebe
angewendet werden, ebenso wie auf das textile Produkt, das „Vliesstoff" genannt wird. Tatsächlich wird
die Anwendung der elastischen Fäden,
die für
den Prägeeffekt
verantwortlich sind, auf einem bereits gebildeten Stoff durchgeführt, wodurch
es möglich
ist, einen großen
Bereich von Anwendungen abzudecken, um eine praktisch unbegrenzte
Zahl von Bedürfnissen
zu befriedigen.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich deutlicher aus
der Beschreibung bevorzugter, aber nicht exklusiver Ausführungsformen
des Verfahrens, der Vorrichtung und des Stoffes gemäß der Erfindung,
die anhand von Beispielen in der beigefügten Zeichnung dargestellt
sind, worin:
-
1 eine
Darstellung ist, die einem geprägten
Stoff entspricht, der mit dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß der Erfindung
erhalten wird;
-
1a eine
schematische Darstellung ist, die einer möglichen Anordnung elastischer
Fäden während einer
möglichen
Umsetzung eines Prägeverfahrens
gemäß der Erfindung
entspricht;
-
1b und 1c eine
erste schematische Darstellung und eine zweite schematische Darstellung
eines geprägten
Stoffes sind, der mit einer ersten Ausführungsform bzw. einer zweiten
Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung erzeugt wird;
-
2, 2a und 2b eine
erste schematische Darstellung, eine zweite schematische Darstellung
bzw. eine dritte schematische Darstellung sind, die einer möglichen
Ausführungsform
einer Prägevorrichtung
gemäß der Erfindung
entsprechen;
-
2c, 2d, 2e und 2f schematische
Darstellungen sind, die das Funktionsprinzip einer Prägevorrichtung
gemäß der Erfindung
darstellen;
-
4 und 4a Ansichten
eines geprägten
Stoffes gemäß der Erfindung
sind; und
-
4b und 4c eine
erste schematische Darstellung und zweite schematische Darstellung
eines geprägten
Stoffes gemäß der Erfindung
in einem gespannten Zustand bzw. in einem nichtgespannten Zustand
sind.
-
Das
Prägeverfahren
gemäß der Erfindung sieht
die Verwendung von elastischen Fäden
vor und kann auf jede Art von Stoff angewendet werden, der normalerweise
im Textilsektor erzeugt wird. Wie in 1a zu
sehen ist, umfasst das Verfahren einen ersten Schritt, in dem ein
bereits gebildeter Stoff 1 in Kettrichtung (durch das Bezugszeichen 100 dargestellt)
gestreckt wird. Das Verfahren sieht anschließend das Nähen einer ersten Reihe aus
elastischen Fäden 10,
die einem Spannungszustand unterworfen sind, auf den Stoff 1 vor.
Genauer werden diese elastischen Fäden 10 generell in
Kettrichtung 100 auf mindestens einen Teil der Höhe H des
Stoffes 1 genäht.
-
Das
Prägeverfahren
gemäß der Erfindung sieht
das Fixieren einer zweiten Reihe aus elastischen Fäden 20,
die ebenfalls einem Streckungszustand unterworfen sind, am Stoff
vor. Diese zweiten elastischen Fäden 20 werden
gemäß einer
allgemeinen Schussrichtung 200 ausgerichtet und werden
in der Region fixiert, die den ersten elastischen Fäden 10,
die in Kettrichtung 100 ausgerichtet sind, entspricht.
Im Laufe der Beschreibung werden aus Gründen der Vereinfachung auch
die Ausdrücke „elastische
Kettfäden" und „elastische
Schussfäden" verwendet, um die
Fäden der
ersten Reihe 10 bzw. der zweiten Reihe 20 aus
elastischen Fäden
zu bezeichnen.
-
Die
gerade genannten Schritte des Aufnähens der Kettfäden 10 und
des Fixierens der Schussfäden 20 können mit
Vorteil gleichzeitig durchgeführt werden,
beispielsweise unter Verwendung einer Prägevorrichtung, wie derjenigen,
die im Folgenden beschrieben wird. In einer alternativen Ausführungsform
könnten
die beiden Schritte jedoch auch hintereinander durchgeführt werden.
-
Nachdem
diese beiden Anfangsschritte des Nähens und Fixierens durchgeführt wurden,
sieht das Verfahren die Loslassung des Stoffes 1 auf solche
Weise vor, dass die erste Reihe 10 und die zweite Reihe 20 aus
elastischen Fäden
sich aus dem gespannten Zustand in einen nicht-gespannten Zustand
zurückzieht,
wodurch sie durch ihre Schrumpfungswirkung das gewünschte geprägte Aussehen ergeben.
-
Aus
den bisherigen Ausführungen
ergibt sich, dass das angegebene Verfahren insgesamt insofern innovativ
ist, als es die Anbringung von elastischen Fäden an einem bereits gebildeten
Stoff und nicht während
dessen Bildung vorsieht, wie es stattdessen in herkömmlichen
Prägeverfahren
der Fall ist. Das bedeutet, dass die elastischen Fäden mit Vorteil
auf jeder Art von derzeit bekanntem Stoff aufgebracht werden können, was
auch Stoffe einschließt,
die bereits elastische Endlosfasern enthalten.
-
1b betrifft
eine erste mögliche
Anordnung der elastischen Fäden
auf dem Stoff 1. Genauer wird die erste Reihe 10 aus
elastischen Fäden über die
ganze Höhe
des Stoffes H und genauer parallel zur Kettrichtung 100 aufgenäht; die
zweite Reihe 20 aus elastischen Fäden wird statt dessen parallel
zur Schussrichtung 200 über
die ganze Breite E fixiert. Die beiden Reihen aus elastischen Fäden 10 und 20 in 1b sind
so angeordnet, dass sie ein Gitter ergeben, das Zellen aufweist,
deren Seiten, gemessen in Kettrichtung 100, eine Länge zwischen
0,5 cm und 10 cm und vorzugsweise zwischen 1 cm und 6 cm aufweisen.
Während
der Umsetzung des Verfahrens wurde festgestellt, dass der Prägungseffekt besonders
gleichmäßig wird
und besser aussieht, wenn die Länge
dieser Seiten zwischen 1,5 cm und 3 cm beträgt und besonders, wen sie 2,5
cm beträgt. Wichtig
ist, dass die genannten Größen gemessen werden,
wenn der Stoff und die elastischen Fäden, die darauf angebracht
sind, maximal gedehnt sind.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform entspricht
die Länge
der Zellseiten in Schussrichtung 200 im Wesentlichen derjenigen
der Seiten in der Kettrichtung, um Zellen mit im Wesentlichen quadratischer
Form oder jedenfalls rechteckiger und/oder trapezartiger Form zu
erzeugen.
-
Ebenfalls
im Gedanken der vorliegenden Erfindung eingeschlossen ist die Möglichkeit,
die erste Reihe aus elastischen Fäden 10 bzw. die zweite
Reihe aus elastischen Fäden
gemäß Anordnungen
aufzunähen
und zu fixieren, die sich von der obigen unterscheiden. In 1c werden
die elastischen Kettfäden
beispielsweise nur entlang eines Teils der Höhe H des Stoffes 1 auf
diesen genäht,
während
die elastischen Schussfäden
nur entlang eines Teils von dessen Breite E fixiert werden.
-
Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer
Vorrichtung 2, um einem textilen Stoff 1 ein prägungsartiges
Aussehen zu verleihen. Die 2, 2a, 2b und 2c sind schematische
Darstellungen, die die wesentlichen Teile zeigen, aus denen die
Vorrichtung 2 gemäß der Erfindung
besteht.
-
Wie
speziell in 2 dargestellt ist, weist die Vorrichtung 2 ein
Streckmittel 50 und ein Übertragungsmittel 55 auf,
die auf den Stoff 1 einwirken und die zusammenwirkend den
Stoff 1 im Wesentlichen in Kettrichtung 100 strecken
und übertragen.
Wie in 2b dargestellt, können für diesen
Zweck eine Vielzahl von Walzen 11, 12, 13 verwendet
werden, die den Stoff 1 auf einem Rahmen 14 strecken.
Eine erste Walze wird vorteilhafterweise gebremst, um den Stoff 1 zu
strecken, der durch eine zweite Walze 12 und eine dritte
Walze 13, die hintereinander angeordnet sind, in Kettrichtung 100 gezogen
wird. Was schematisch in 2c dargestellt
ist, ist natürlich
nur eine mögliche
Ausführungsform
des Streckmittels 50 und des Übertragungsmittels 55,
so dass jede andere alternative Ausführungsform in jedem Fall als
Teil der Erfindung zu betrachten ist.
-
Eine
Vielzahl von Nadeln 15 ist auf einer Nadelhalterschiene 38 entlang
zumindest eines Teils der Höhe
des Stoffes 1 vor einer ersten Seite A des Stoffes angeordnet.
Die Nadeln 15 werden verwendet, um eine erste Reihe 10 aus
elastischen Fäden
in Kettrichtung aufzunähen,
und können
vorteilhafterweise „lanzenartig" sein, so dass sie
sich besonders gut eignen, in den Stoff 1 einzudringen,
um Stiche gemäß dem in
der Technik bekannten „Kettenstich"-Modus anzubringen.
Die Nadelhalterschiene 38 wird über ein erstes Bewegungsmittel 45,
das den Nadeln 15 grundsätzlich eine Changierbewegung
in einer Richtung, die im Wesentlichen orthogonal zum Stoff 1 ist,
mitteilt, wie wiederum in 2b zu
sehen ist, bewegt.
-
Die
Vorrichtung 2 weist ferner Vorschubmittel 16 auf,
die verwendet werden, um die elastischen Fäden 10 an dem Ort,
der jeweils einer der Nadeln 15 entspricht, zuzuführen und
zu spannen. Dieses erste Vorschubmittel 16 kann aus einer
Vielzahl von Spindeln oder Spulen bestehen, die jeweils so ausgelegt sind,
dass sie einen elastischen Faden, der wirkmäßig mit einer der Nadeln 15 verbunden
ist, zuführen und
spannen. Dieses erste Mittel 16 kann alternativ durch Bäume ersetzt
werden, die in der Textilindustrie normalerweise hauptsächlich in
Webstühlen
verwendet werden. Jedes dieser gerade angegebenen Mittel oder andere äquivalente
und bekannte Mittel können
mit Vorteil mit Reibkupplungssystemen 18 kombiniert werden,
die die Funktion haben, eine Spannung der entsprechenden elastischen
Fäden zu gewährleisten.
-
Wie
in den 2a und 2b dargestellt,
ist vor einer zweiten Seite B des Stoffes 1 eine Gruppe von
Führungen 30 angeordnet,
die in Schussrichtung 200 bewegt wird, um eine Reihe aus Übertragungen durchzuführen, die
den Zweck haben, jeden der Fäden
der zweiten Reihe aus elastischen Fäden 20 mit einem Faden
der ersten Reihen 10 am Stoff zu befestigen. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform verläuft die
zweite Gruppe von Führungen 30 vorzugsweise
entlang einer Schiene 35, und genauer besteht jede Führung 30 aus
einem röhrenförmigen Element,
das gemäß einem Öffnungswinkel φ von höchstens
90°, gemessen
in Bezug auf die ebene des Stoffes 1, zum Stoff hin ausgerichtet
ist.
-
Wie
die Vielzahl von Nadeln 15 ist auch die Gruppe von Führungen 30 wirkmäßig mit
zweiten Vorschubmitteln 33 verbunden, die den Zweck haben,
die zweite Reihe 20 aus elastischen Fäden zu spannen. Diese zweiten
Mittel 33 zusammen können vorteilhafterweise
den oben angegebenen, die für
die Spannung der elastischen Kettfäden verwendet werden, äquivalent
sein.
-
In
der in 2c dargestellten Lösung wird der
Stoff 1 in einer im Wesentlichen vertikalen Ebene übertragen
und bearbeitet, und eine Bewegung der Nadeln 15 findet
in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene statt. Die Möglichkeit,
den Stoff in einer anderen Ebene zu übertragen, beispielsweise in
der horizontalen, wodurch offensichtlich die Richtung, in der die
Nadeln bewegt werden, geändert
wird, ist ferner in jedem Fall als Teil der Erfindung zu betrachten.
-
Die
Gruppe von Führungen 30 wird
von dem entsprechenden Bewegungsmittel 40 so bewegt, dass
sie vorgegebene Übertragungsbewegungen durchführt. Genauer
hat eine erste Übertragungsbewegung
den Zweck, jeden Faden der zweiten Reihe 20 an der Stelle
am Stoff 1 zu befestigen, die einem ersten Kettfaden 10a entspricht.
Für diesen
Zweck wird die erste Bewegung der Führungen 30 als eine Art
Changierbewegung durchgeführt,
die vorteilhafterweise mit der Übertragungsbewegung
des Stoffes 1 und mit der changierenden Nähbewegung
der Nadeln 15 synchronisiert wird. Wie aus 2 ersichtlich sein
mag, erzeugt die Kombination der Bewegung des Stoffes 1 mit
der Bewegung der Führungen 30 eine
im Wesentlichen „zickzackartige" Anordnung der einzelnen
Schussfäden 20 in
der Region um einen Kettfaden 10. Die gleichzeitige Wirkung
der Nadeln 15 ermöglicht
nicht nur das Aufnähen
jedes Kettfadens 10 auf dem Stoff 1, sondern auch
die Fixierung jedes Schussfadens 20 am Stoff selbst. Grundsätzlich wird
jeder Schussfaden 20 durch Aufnähen eines Kettfadens 10 am
Stoff 1 fixiert.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird die Gruppe von Führungen 30 einer
zweiten vorher festgelegten Übertragungsbewegung
unterzogen, die den Zweck hat, eine Fixierung jedes Schussfadens 20 an
dem Ort, der einem anderen Kettfaden entspricht, zu ermöglichen.
Für ein besseres
Verständnis
dieser zweiten Übertragungsbewegung
wird auf die 2d, 2e und 2f verwiesen,
die das Verhalten von zwei benachbarten Führungen 30a und 30b darstellten,
die der definierten Übertragungsbewegung
unterzogen werden. In 2d durchlaufen die beiden Führungen 30a und 30b die
erste changierende Übertragungsbewegung an
einem Ort, der einem ersten Kettfaden 10a bzw. einem zweiten
Kettfaden 10b entspricht. Durch diese erste Bewegung wird
grundsätzlich
ein erster Schussfaden 20a an dem Ort, der einem ersten
Kettfaden 10a entspricht, fixiert, und ein zweiter Schussfaden 20b wird
an dem Ort fixiert, der einem zweiten Schussfaden 10b entspricht.
-
Die
erste Bewegung dauert an, bis jeder Schussfaden 20a und 20b über eine
Länge D1
am Stoff fixiert wurde, wonach die Führungen 30a und 30b der
zweiten Übertragungsbewegung
mit der Amplitude D2 unterworfen werden, die den Wirkungsbereich
der beiden Führungen 30a und 30b verlagert. Genauer
wird der Wirkungs bereich der ersten Führung 30a in die Region,
die dem zweiten Kettfaden 30b entspricht, verlagert, und
die der zweiten Führung 30b wird
in die Region um einen dritten Kettfaden 30bc verlagert,
der an den zweiten Faden 30b angrenzt (siehe 2e).
-
Die
Führungen 30a und 30b werden
dann erneut der ersten Übertragungsbewegung
unterworfen, wodurch eine Fixierung eines Abschnitts D3 des ersten
Schussfadens 20b an dem Ort, der dem zweiten Kettfaden 10b entspricht,
und eine Fixierung des zweiten Schussfadens 20b an dem
Ort, der dem dritten Kettfaden 10c entspricht, möglich ist.
Wie in 2f dargestellt, können die
Führungen
dann über die
zweite Übertragungsbewegung,
die entgegengesetzt zur Vorherigen durchgeführt wird, in die Ausgangsposition
von 2d zurückgebracht
werden.
-
Die
Kombination der beiden Übertragungsbewegungen
ermöglicht
grundsätzlich
die Erzeugung eines Gitters aus elastischen Fäden auf einer Seite des Stoffes 1,
wodurch diesem eine Elastizität
in der Schussrichtung 200 und der Kettrichtung 100 mitgeteilt
wird.
-
Wie
ebenfalls in den bereits angeführten 2d, 2e und 2f dargestellt
ist, können
die drei Arbeitsbereiche, die mit D1, D2 und D3 bezeichnet sind,
entsprechend den Betriebsanforderungen variiert werden, und die
Bewegungen können
vorteilhafterweise über
das Mittel 40 zum Bewegen der Führungen 30 angepasst
werden.
-
Ein
weiteres Ziel dessen, was den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ausmacht, ist die Schaffung eines Stoffes 1, der ein prägungsartiges Aussehen
hat und der vorzugsweise, aber nicht ausschließlich, für die Herstellung von Bezugselementen für Möbelstücke, wie
beispielsweise Polsterbezüge für Sessel,
Sofas und dergleichen, verwendet wird.
-
4 zeigt
eine mögliche
Ausführungsform des
Stoffes 1 gemäß der Erfindung,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie ein Gitter aus elastischen Fäden aufweist,
die aus einer ersten Reihe 10 von elastischen Fäden, die
im gespannten Zustand in Kett richtung aufgenäht werden, und einer zweiten Reihe 20 von
elastischen Fäden,
die in Kettrichtung 200 angeordnet und an dem Ort, der
den Fäden
entspricht, die in Schussrichtung angeordnet sind, fixiert werden,
besteht. Das dargestellte Gitter besteht aus Zellen, in denen jeder
Faden, der in Schussrichtung 200 angeordnet ist, an zwei
Orten, die zwei benachbarten Kettfäden entsprechen, am Stoff 1 fixiert
ist.
-
Das
bisher Beschriebene sollte jedoch als bevorzugte Ausführungsform
des Stoffes 1 verstanden werden; eigentlich ist es möglich, dass
jeder Faden in Schussrichtung 200 an zwei Stellen am Stoffbefestigt
wird, die nicht zwei benachbarten Kettfäden entsprechen.
-
Das
Gitter aus elastischen Fäden
weist vorzugsweise im Wesentlichen rechteckige Zellen auf, deren
Seiten, gemessen in Kettrichtung, eine Länge zwischen 0,5 cm und 10
cm und vorzugsweise zwischen 1 cm und 6 cm aufweisen. Eine besonders gleichmäßige Prägung wird
erreicht, wenn die Länge der
Seiten zwischen 1,5 cm und 3 cm beträgt.
-
Aus 4a sind
die beiden Seiten eines geprägten
Stoffes 1 gemäß der Erfindung
ersichtlich. Genauer entspricht 4b einem
Stoff 1, der einer Spannung sowohl in Schussrichtung 200 als
auch in Kettrichtung 100 unterworfen ist. 4c entspricht dagegen
einem Querschnitt eines Stoffes 1 in einem Zustand, wo
die Spannung gelöst
ist. Aus einem Vergleich der beiden Figuren ist ersichtlich, dass
gemäß der Erfindung
die Länge
L1 eines Abschnitts des Kettfadens 20 zwischen den beiden
Fixierstichen kleiner ist als die Läge L2 des entsprechenden Stoffabschnitts,
der sich zwischen den gleichen Fixierstichen befindet. Durch diese
spezielle Bedingung kann der Prägungseffekt
des Stoffes 1, d.h. die gewünschte Kräuselung, erhalten werden.
-
Die
elastischen Fäden,
die bei der Herstellung des Stoffes 1 verwendet werden,
können
von anderer Struktur und anderem Material sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
bestehen sie aus einem elastomeren Kern, der an der Außenseite
mit einer Spirale aus Nylon oder Polyethylen überzogen ist, um ihm eine höhere mechanische
Festigkeit zu verleihen. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
Elastomere aus Latex oder einem Material zu verwenden, das aus Polyester
und Polyether ausgewählt
wird. In jedem Fall ist die Verwendung eines anderen funktional
gleichwertigen Materials im Gedanken der Erfindung eingeschlossen.
-
Die
technischen Lösungen,
die in der vorliegenden Erfindung übernommen werden, machen es möglich, die
gesteckten Aufgaben und Ziele vollständig zu erreichen. Genauer
ist das Prägeverfahren
auf jede Art von bekanntem textilem Stoff anwendbar und wird durch
eine begrenzte Zahl von Arbeitsschritten durchgeführt. Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung
macht es möglich,
den Prägeeffekt
durch ein im Wesentlichen „kaltes" Bearbeiten eines
bereits gebildeten Stoffes ohne die Anwendung von Wärme-Veredelungen,
wie sie derzeit angewendet werden, zu erreichen In der Praxis können die
verwendeten Materialien ebenso wie die jeweiligen Abmessungen und
Formen je nach den Anforderungen und dem Stand der Technik beliebig
gewählt
werden.
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
VERFAHREN UND VORRICHTUNG, UM EINEM TEXTILEN
STOFF EIN GEPRÄGTES
AUSSEHEN ZU VERLEIHEN
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung,
um einem Stoff (1) ein prägungsartiges Aussehen zu verleihen.
Das Verfahren sieht zuerst ein Strecken des Stoffes (1)
in Kettrichtung (100) vor. Dann sieht es das Aufnähen einer
ersten Reihe von elastischen Fäden
(10), die allgemein in Kettrichtung (100) ausgerichtet
sind, auf mindestens einen Teil der Höhe (H) des Stoffes (1)
und das Fixieren einer zweiten Reihe von elastischen Fäden (20),
die allgemein in Schussrichtung (200) angeordnet sind,
an dem Stoff (1) vor. Die elastischen Fäden (10, 20)
werden im gespannten Zustand an dem Stoff (1) befestigt
und ziehen sich zusammen, wenn der Stoff (1) aus einem
gespannten Zustand in einen nichtgespannten Zustand losgelassen
wird. Die Kontraktion der elastischen Fäden (10, 20)
bestimmt eine Oberflächenkräuselung
des Stoffes (1), die diesem ein geprägtes Aussehen verleihen.