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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein System zur automatischen
Ansage von Zügen.
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Stand der
Technik
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Ein
solches System dient im Allgemeinen dazu, die Sicherheit der Personen
zu gewährleisten,
die an einem Gleis arbeiten, um sie vor dem Ankommen eines Zuges
oder anderen Schienenfahrzeuges auf diesem Gleis oder auf einem
benachbarten Gleis zu warnen, so dass sie sich in Sicherheit begeben
können.
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Typischerweise
wird ein "Baustellenbereich" von beispielsweise
mehreren Hundert Metern Länge in
der Mitte eines "Ansagebereichs" abgegrenzt, dessen
Endpunkte mehrere Kilometer, generell 2 bis 3 km von dem "Baustellenbereich" entfernt liegen.
Auf einer der Schienen des zu überwachenden
Gleises sind an den Endpunkten des "Ansagebereichs" Detektoren installiert und über elektrische
Kabel mit einer in dem "Ansagebereich" angeordneten Warnzentrale
verbunden. Empfängt
die Warnzentrale vom Detektor ein Signal, das die Durchfahrt eines
Zuges ankündigt,
so löst
sie akustische und optische Alarmsignale aus. Dazu ist die Warnzentrale
mit einer Vielzahl von Warnlichtern und Signalhörnern (Sirenen) verbunden,
die über
den Baustellenbereich verteilt sind. Das Ausfahren des Zuges aus
dem überwachten
Bereich wird vorzugsweise ebenfalls von einem Detektor erfasst,
der mit der Warnzentrale verbunden ist, so dass diese die akustischen
und optischen Warnsignale automatisch abstellen kann, sobald der Zug
den Bereich verlassen hat.
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Somit
müssen
vor Inbetriebnahme einer Baustelle große Kabellängen auf den Bauplatz transportiert
und die Kabel anschließend
verlegt werden, was mehrere Arbeitstage in Anspruch nehmen kann und
die Verwendung teuren Materials (Kabel) impliziert, dessen Gewicht
und Volumen den Einsatz schwerer Transport- und Installationsmaschinen
erfordern. Dieses Material ist zudem erhöht Diebstahl und Vandalismus
ausgesetzt.
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Um
die Installation eines solchen Systems zu vereinfachen, wurde vorgeschlagen,
die Detektoren über
Funk mit der Warnzentrale zu verbinden. Es gibt jedoch leider zahlreiche
Fälle,
in denen sich Funkverbindungen nur schwer auf sichere und permanente Weise
herstellen lassen: unebene Gelände,
Verkehr, Gräben,
starke Vegetation und Überlastung
des Funkraums können
zu Verbindungsstörungen
führen.
Da außerdem
bei zunehmender Zahl der Einfahrpunkte des zu überwachenden Gleisbereichs
jeder der Punkte auf seinem eigenen Kanal funktionieren muss (um
zu verhindern, dass eine Ansage "maskiert" wird), werden die
Funkempfangssysteme für die
Einhaltung der Sicherheitskriterien schnell kompliziert und teuer
und es ist nicht ausdrücklich
gewährleistet,
dass während
der Dauer einer Baustelle ein anderer Benutzer nicht einen der Funkkanäle während einer
Ansage maskiert. Schließlich
stellt sich häufig
das Problem der Reichweite zwischen den Detektoren und der Warnzentrale,
wodurch dem Baustellenleiter beim Positionieren der Detektoren entlang
der zu überwachenden
Gleise Schranken gesetzt werden.
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DE 200 09 263 U1 beschreibt
ein System zur automatischen Ansage von Zügen für die Überwachung einer Baustelle.
Das System umfasst Durchfahrtsdetektoren und individuelle oder kollektive
Warneinheiten, die über
ein Mobilfunknetz mit einer zentralen Station kommunizieren. Die
Durchfahrtsdetektoren sind auf in der Nähe der Baustelle verlaufenden Gleisen
angeordnet.
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Gegenstand
der Erfindung
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist es, ein System zur automatischen
Ansage von Zügen oder
anderen Schienenfahrzeugen vorzuschlagen, das die oben erwähnten Nachteile
nicht aufweist und eine größere Bedienungsflexibilität bietet.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung besteht darin, eine verbesserte
Methode zur automatischen Ansage von Zügen oder anderen Schienenfahrzeugen
anzugeben.
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Allgemeine
Beschreibung der Erfindung
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Erfindungsgemäß umfasst
ein System zur automatischen Anzeige von Zügen oder anderen Schienenfahrzeugen
- – mindestens
einen Durchfahrtsdetektor zum Aussenden einer Information über die
Erfassung eines Schienenfahrzeuges bei der Durchfahrt eines Schienenfahrzeuges
an einem gegebenen Punkt eines Gleises;
- – Warnmittel
zur Auslösung
einer Warnung in einem Baustellenbereich bei der Herannäherung eines
Schienenfahrzeuges; und
- – eine
zentrale Station, die geeignet ist, Informationen über die
Erfassung eines Schienenfahrzeuges zu empfangen, diese mit abgespeicherten Baustellendaten
zu vergleichen und automatisch eine Warninformation an die Warnmittel
auszusenden, wenn die Herannäherung
eines Schienenfahrzeuges an den Baustellenbereich ermittelt wird.
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Gemäss einem
wichtigen Aspekt der Erfindung kommuniziert die zentrale Station
mit jedem der Durchfahrtsdetektoren und Warnmittel über ein
Mobilfunknetz.
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Es
brauchen also keine Kabel zwischen den einzelnen Elementen des erfindungsgemäßen Systems
gezogen zu werden. Daraus ergibt sich ein beträchtlicher Zeitgewinn beim Auf-
und Abbau der Baustelle im Vergleich zu den klassischen Systemen, bei
denen die Geräte
durch Kabel verbunden sind.
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Schätzenswert
ist auch, dass man durch den Einsatz der Mobilfunktechnologie den
Problemen der Reichweite und Anordnung der Baustelle aus dem Wege
geht, auf die man mit den herkömmlichen Funksystemen
stößt. Zudem
kann man die Infrastruktur bestehender Mobilfunknetze für die Kommunikation
zwischen den einzelnen Elementen des Systems nutzen. Das Mobilfunknetz
kann vom Typ GSM, GPRS, UMTS, etc. sein, wobei jedoch die GPRS- und
UMTS-Systeme wegen ihrer hohen Datenübertragungsgeschwindigkeiten
bevorzugt werden.
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Es
ist weiterhin zu beachten, dass in dem erfindungsgemäßen System
eine zentrale Station verwendet wird, die nicht auf der bzw. den
Baustellen sein braucht und mehrere hundert Kilometer von den Baustellen
entfernt installiert werden kann. Die zentrale Station ist vorteilhaft
zur Speicherung von Informationen über mehrere Baustellen ausgelegt.
Dabei ist jeder Baustelle eine gewisse Zahl von Detektoren und Warnmitteln
zugeordnet. Wird eine Information über eine Zugdurchfahrt von
der zentralen Station empfangen, so vergleicht sie diese Information
mit den abgespeicherten Baustelleninformationen, um zu ermitteln,
um welche Baustelle es sich handelt, und sendet sodann automatisch
eine Warninformation an die Warnmittel der entsprechenden Baustelle, um
diese auszulösen
und so die dort befindlichen Personen zu warnen. Bei einem solchen
System ist natürlich
jeder Detektor und jedes Warnmittel vorteilhaft mit einer individuellen
Identifizierungsnummer versehen, was eine eindeutige Identifizierung
garantiert. Diese Identifizierung kann sich auf die Daten der Telefonverbindung
(z. B. Rufnummer) stützen.
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Verglichen
mit dem in
DE 200 09 263 beschriebenen
System, das für
die Überwachung
von nur einer Baustelle ausgelegt ist, gestattet das vorliegende
System, das eine zentrale Station umfasst, welche Daten über mehrere
zu überwachende
Baustellen zu vergleichen vermag, eine zentrale Verwaltung dieser
verschiedenen Baustellen über
das oder die Mobilfunknetze.
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Die
zentrale Station weist vorzugsweise einen Server mit Schnittstellen
für ihre
Programmierung und Benutzung sowie geeignete Einrichtungen auf,
um die Kommunikation mit den Durchfahrtsdetektoren und Warnmitteln über Funknetze
zu ermöglichen.
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Das
erfindungsgemäße System
erweist sich als äußerst flexibel
für die
Benutzer; sie brauchen der zentralen Station lediglich die Detektor-Alarmmittel-Kombinationen pro
Baustelle anzugeben und diese im jeweiligen Baustellenbereich zu
positionieren (oder umgekehrt). Ein Detektor bzw. ein Warnmittel kann
jederzeit durch einen anderen Detektor bzw. ein anderes Warnmittel
ersetzt werden. So wird der zentralen Station zum Beispiel der Austausch
des Detektors angezeigt, indem die Identifizierungsnummer des alten
Detektors durch die des neuen Detektors auf der betreffenden Baustelle
ersetzt wird.
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Zur
leichteren Planung der Baustellen in der zentralen Station weist
diese vorzugsweise eine Benutzerschnittstelle auf (typischerweise
mit Bildschirm, Tastatur und Maus). Bei einer bevorzugten Ausführungsart
besteht die Benutzerschnittstelle aus einem Laptop, der über das
Mobilfunknetz Daten mit der zentralen Station austauschen kann.
Dadurch lassen sich folglich Baustellenstrukturen aus der Ferne
in der zentralen Station programmieren oder modifizieren, zum Beispiel
wenn man sich in einem Baustellenbereich befindet.
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In
der Praxis erfolgt das Positionieren der Durchfahrtsdetektoren und
Warnmittel normalerweise auf herkömmliche Weise. Nach Abgrenzung
eines Baustellenbereichs, innerhalb dessen Leute gewarnt werden
sollen, wird ein Ansagebereich definiert, der den Baustellenbereich
einschließt
und dessen Endpunkte im Allgemeinen mehrere Kilometer von dem Baustellenbereich
entfernt liegen. Die Durchfahrtsdetektoren werden sodann beiderseits
des Ansagebereichs installiert. Falls mehrere Gleise durch den Baustellenbereich
führen,
werden die Durchfahrtsdetektoren an jedem Gleis an den Endpunkten
des Ansagebereichs angeordnet. In der zentralen Station werden dann
auch die am gleichen Gleis angeordneten Detektoren angezeigt.
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Dabei
ist noch anzumerken, dass es sich bei der zentralen Station um eine
zentrale Verwaltungseinheit handelt, die folglich an einem festen
Ort installiert ist, die Durchfahrtsdetektoren und Warnmittel hingegen
bevorzugt als tragbare (mobile) Einheiten ausgebildet sind, damit
sie auf der Baustelle leicht verlagert und aufgestellt werden können. Sie
werden deshalb typischerweise mit Batterien betrieben. Für längere Baustellen
können
jedoch Kabelverbindungen zum Anschluss an ein Stromnetz vorgesehen werden.
Außerdem
sind die Durchfahrtsdetektoren und Warnmittel mit Vorteil als separate
Einheiten ausgebildet, damit sie unabhängig von einer beliebigen anderen
Infrastruktur im Baustellenbereich, abgesehen vom Mobilfunknetz,
funktionieren können.
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Der
Durchfahrtsdetektor weist bevorzugt einen Sensor verbunden mit einer
Kontroll- und Kommunikationseinheit auf, welche ein Detektionsmodul und
ein Sprechfunkmodul umfasst. Dabei kann der Sensor mechanischer,
elektronischer oder optischer Art sein. Je nach verwendeter Technologie
wird der Sensor an einer Schiene, zwischen den Schienen oder in
der Nähe
des Gleises angeordnet. Es kann also ein mechanischer, allgemein "Schienenkontakt" genannter Sensor
eingesetzt werden, der einen Hebel aufweist und so positioniert
wird, dass er bei der Durchfahrt eines Zuges oder eines anderen
Schienenfahrzeuges berührt
wird. Alternativ könnte
der Sensor auch auf Lasertechnologie beruhen.
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Gemäß einer
bevorzugten Variante ist der Sensor jedoch magnetischen Typs. Der
Sensor besteht dann aus einer Wicklung und das Detektionsmodul ermittelt
die Durchfahrt eines Zuges aufgrund einer Magnetfeldveränderung,
die durch die vorhandene Metallmasse des Zuges in der Nähe des Sensors
verursacht wird. Es sei darauf hingewiesen, dass eine magnetische
Erfassung deswegen günstig ist,
weil sie es bei einer entsprechend angepassten Empfindlichkeit ermöglicht,
die Durchfahrt beliebiger Schienenfahrzeuge zu erfassen, egal, ob
es sich um einen Zug, einen einzelnen Triebwagen oder um spezielle
Wartungsfahrzeuge handelt. Darüber
hinaus gibt es keine mechanische Abnutzung des Sensors.
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Im
Hinblick auf eine erhöhte
Sicherheit des erfindungsgemäßen Systems
weist das Detektionsmodul eine Vielzahl gleichartiger Detektionsschaltungen
auf, die mit dem Sensor gekoppelt sind und daher gleichzeitig zur
Erfassung eines Schienenfahrzeuges dienen. Dabei ist die Kontroll-
und Kommunikationseinheit dazu ausgelegt, die Zahl oder den Anteil
aktiver Detektionsschaltungen zu ermitteln und diese Information
an die zentrale Station weiterzuleiten. Die Kontroll- und Kommunikationseinheit
ist auch dazu geeignet, ein fehlerhaftes Funktionieren des Detektionsmoduls
und/oder des Sensors zu ermitteln (insbesondere bei Unterbrechung
der Verbindung mit dem Sensor) und Informationen über solche Ereignisse
an die zentrale Station weiterzuleiten.
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Bei
bestimmten Ausführungen
kann der Durchfahrtsdetektor auch dazu ausgelegt sein, zum Beispiel
die Fahrtrichtung des Schienenfahrzeuges, seine Geschwindigkeit
oder andere Parameter zu erfassen und sie an die zentrale Station
zu übermitteln.
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Was
die Warnmittel im Baustellenbereich betrifft, egal, ob sie individuell
oder kollektiv sind, so können
sie vielfältige
Formen annehmen, sofern sie geeignet sind, mit der zentralen Station über ein
Mobilfunknetz zu kommunizieren. Die Warnmittel weisen dabei vorzugsweise
mindestens eine Warneinheit im Baustellenbereich auf. Jede Warneinheit
umfasst eine Kontroll- und
Kommunikationseinheit mit einem Mobilfunkmodul sowie mindestens
eine akustische und/oder optische Warneinrichtung, typischerweise
ein Warnlicht und/oder eine Sirene, die von der Kontroll- und Kommunikationseinheit
gesteuert wird. Die Kontroll- und Kommunikationseinheit steht dabei selbstverständlich mit
der zentralen Station in Verbindung, um die Warninformationen zu
empfangen und als Antwort darauf die akustischen und/oder optischen
Warneinrichtungen auszulösen.
Alternativ können
die Warnmittel in Form von Mobilfunkendgeräten mit Klingelton- und/oder
Summerfunktion ausgebildet sein, um die damit ausgerüsteten Personen vor
einem herannahenden Zug zu warnen.
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Um
den Sicherheitscharakter des erfindungsgemäßen Systems zu garantieren,
sind die Warnmittel vorteilhafterweise dazu ausgelegt, bei Unterbrechung
der Verbindung mit der zentralen Station eine Warnung auszulösen. Darüber hinaus überprüfen die
Warnmittel ihren eigenen Funktionszustand und übermitteln diese Information
an die zentrale Station.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsart sind
die Durchfahrtsdetektoren und/oder Warnmittel mit einem Positionsdatenempfänger ausgestattet, dessen
Positionsdaten an die zentrale Station übertragen werden.
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Ein
solcher Empfänger
ist vorzugsweise ein Satellitenempfänger für Positionsdaten, zum Beispiel ein
GPS-Empfänger.
Die Kenntnis dieser Positionsdaten gestattet selbstverständlich eine
exakte kartografische Darstellung der Lage der Detektoren und/oder
Warnmittel auf einer Karte. Besonders schätzenswert ist dabei, dass durch
die Überwachung
der Lage jedes Durchfahrtsdetektors seitens der zentralen Station
(oder des Detektors selbst) jegliche Ortsveränderung einer dieser Detektoren,
sei sie unbeabsichtigt oder auf Böswilligkeit zurückzuführen, festgestellt
und als Antwort darauf eine Warnung im Baustellenbereich ausgelöst werden
kann. Durch die Positionsinformation kann auch bei der Wiederinbetriebnahme
des Systems (zum Beispiel morgens) geprüft werden, ob sich jedes Element
ordnungsgemäß an seinem
Platz befindet. Eine solche Positionsprüfung stellt noch einen weiteren
Aspekt des hohen Sicherheitsniveaus des erfindungsgemäßen Systems
dar.
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Die
Abstellung der akustischen und/oder optischen Warneinrichtungen
der Warneinheiten erfolgt auf Befehl der zentralen Station, nachdem
ermittelt wurde, dass der Zug den Überwachungsbereich verlassen
hat. Dies kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen.
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Es
ist zum Beispiel möglich,
die Abschaltung der Warnung auf der Baustelle manuell auszulösen. In
diesem Fall kann man die Warnmittel mit einem Abstellknopf versehen,
dessen Betätigung
an die zentrale Station übermittelt
würde;
diese würde
dann eine Information zurücksenden,
um die Warnsignale an den Warnmitteln abzustellen.
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Eine
automatische Lösung
mit einem Durchfahrtsdetektor wird jedoch vorgezogen. Man kann zum
Beispiel die Zugdurchfahrtsinformation nutzen, die ausgesendet wird,
wenn der Zug den Ansagebereich verlässt und dabei an dem auf der
anderen Seite des Ansagebereichs angeordneten, vertikal gestellten
Durchfahrtsdetektor (der dem gegenüber liegt, der die Einfahrt
in den Ansagebereich erfasst hat) vorbeifährt. Alternativ kann man zusätzliche Durchfahrtsdetektoren
einsetzen, die innerhalb des Ansagebereichs, aber außerhalb
des Baustellenbereichs angeordnet werden.
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Es
ist noch anzumerken, dass wenn man einen Durchfahrtsdetektor und/oder
Warnmittel in Bereichen mit schlechter Funknetzabdeckung anordnen muss,
deren Sprechfunkmodule durch Modelle ersetzt werden können, die
für diese
Verhältnisse
besser geeignet sind (insbesondere leistungsstärker sind).
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Die
zentrale Station empfängt
also eine Vielzahl von Informationen, die vorzugsweise dazu genutzt
werden, Ein- und Ausfahrten von Zügen in bzw. aus dem Baustellenbereich
bzw. Ansagebereich sowie Warnsituationen zu ermitteln, welche auf
Funktionsstörungen
von Detektoren und Warnmitteln oder auch auf Verbindungsunterbrechungen
zurückzuführen sind.
Die Auslösung
der Warnungen und die Ausschaltung der Warnungen sollte daher vorzugsweise von
all diesen Parametern abhängen
und nicht nur von der Ein- und Ausfahrt eines Zuges. So wird die zentrale
Station, auch wenn sie feststellt, dass ein Zug den Überwachungsbereich
verlassen hat und folglich keine Gefahr mehr für die beschäftigten Personen in dem Baustellenbereich
darstellt, die Warnungen an den Warnmitteln nur dann ausschalten, wenn
keine andere Warnsituation vorliegt.
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Für eine weiter
erhöhte
Sicherheit des Systems sind die Durchfahrtsdetektoren und Warnmittel, insbesondere
die Warnzentralen vorteilhafterweise so ausgebildet, dass sie über Kabel
untereinander kommunizieren können.
Diese Elemente sind allerdings nicht an die zentrale Station angeschlossen. Auf
einer gegebenen Baustelle kann man also zum Beispiel jeden Detektor
mit einer Warnzentrale verbinden, während die Warnzentralen miteinander
verbunden sind. Die Verwendung von Kabeln ermöglicht es, bei Ausfall des
Mobilfunknetzes die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten.
Im Normalbetrieb werden daher die Durchfahrtsdetektoren und Warnzentralen,
wie vorstehend beschrieben, von der zentralen Station über das
Mobilfunknetz verwaltet. Dies ermöglicht eine zentralisierte Überwachung
und Verwaltung aus der Ferne, d.h. seitens der zentralen Station.
Bei Ausfall der Kommunikation des Mobilfunknetzes oder wenn die
Baustelle in einem nicht abgedeckten Bereich eingerichtet werden
soll, kann das System über
die Kabelverbindung weiter funktionieren. Während der Dauer der Funknetzstörungen kann
der Zustand der Baustelle von der zentralen Station zwar nicht mehr
erkannt werden, aber die Sicherheit der Personen auf der Gleisanlage
ist immer noch gewährleistet.
Auf diese Weise wird die Auslösung
von Warnungen an den Warnzentralen wegen Kommunikationsproblemen
des Funknetzes verhindert.
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Um
die Ausgestaltung der Baustellen zu vereinfachen, kann das erfindungsgemäße System
mit Vorteil ein EDV-Programm aufweisen, das eine grafische Darstellung
eines Bereichs einschließlich
der Darstellung der Gleisanlage sowie Informationen über die
Art der Züge
ermöglicht,
die auf diesen Gleisanlagen fahren. Das Programm ist geeignet, nach
Angabe des zu überwachenden
Bereiches durch den Benutzer die Zahl der notwendigen Durchfahrtsdetektoren
und Warnmittel bzw. Warnzentralen sowie ihre Aufstellungsorte in
dem zu überwachenden
Bereich zu bestimmen. Der Bediener braucht dann nur noch den zu überwachenden
Bereich am Bildschirm anzuzeigen und die verschiedenen Aufstellungsorte
werden automatisch bestimmt. Dabei ist in den Informationen über die
Art der Züge
mindestens die Fahrgeschwindigkeit der Züge enthalten, wodurch der Umfang
des Ansagebereichs festgelegt werden kann.
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Durch
die zentralisierte Baustellenverwaltung, die durch das erfindungsgemäße System
ermöglicht
wird, ist eine genaue Kenntnis des Zustands und der Lage von Baustellen
möglich,
egal, ob sie in der Nähe
der zentralen Station oder Hunderte von Kilometern davon entfernt
liegen. Das erfindungsgemäße System
liefert also eine Gesamtansicht der Arbeitsbereiche auf einem nationalen
oder internationalen Gleisnetz. Diese Informationen können für die Eisenbahngesellschaften
sehr nützlich
sein. Die zentrale Station kann deshalb so ausgebildet sein, dass sie
regelmäßig Informationen über die
Lage der Baustellen an die EDV-Systeme der Eisenbahngesellschaften
sendet, die die Information dann weiterleiten können.
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Schließlich kann
das System dazu ausgelegt sein, Daten über die Nutzung von Detektoren
und Warnmitteln zu speichern. Dabei kann insbesondere die Nutzungsdauer
der jeweiligen Geräte
pro Baustelle registriert werden. Diese Information kann Aufschluss über den
Abnutzungszustand des Detektors oder der Warnzentrale geben und
später
für die Rechnungsstellung verwendet
werden. Das System kann daher eine Rechnungssoftware enthalten,
die Baustelleninformationen wiederzufinden und pro Baustelle eine
Rechnung zu erstellen vermag, welche sich unter anderem auf die
Bestimmung der Zahl der pro Baustelle eingesetzten Detektoren und
Warnmittel sowie auf deren Nutzungsdauer stützt, um den in Rechnung zu
stellenden Betrag festzulegen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Methode vorgeschlagen zur
automatischen Ansage von Zügen
oder anderer Schienenfahrzeuge zur Warnung von Personen in einem
Baustellenbereich an einem Gleis, bei der die Durchfahrt eines Schienenfahrzeuges
an einem gegebenen Punkt des Gleises mittels eines Durchfahrtsdetektors erfasst
und die Herannäherung
eines Schienenfahrzeuges über
Warnmittel auf der Baustelle signalisiert wird. Bei der vorliegenden
Methode wird nach der Erfassung eines Schienenfahrzeuges durch den
Durchfahrtsdetektor eine Schienenfahrzeugerfassungsinformation an
eine zentrale Station übermittelt,
welche nach Empfang dieser Schienenfahrzeugerfassungsinformation
diese mit den abgespeicherten Baustelleninformationen vergleicht
und, falls der Vergleich die Herannäherung eines Schienenfahrzeuges
an den Baustellenbereich angibt, eine Warninformation an die Warnmittel
in diesem Baustellenbereich generiert, um eine Warnung auszulösen.
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Schätzenswert
ist dabei, dass der Durchfahrtsdetektor und die Warnmittel jeweils
mit der zentralen Station über
ein Mobilfunksystem kommunizieren.
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In
der Praxis können
je nach der Zahl der Gleise, die durch den Baustellenbereich führen, mehrere
Durchfahrtsdetektoren auf der gleichen Baustelle eingesetzt werden.
Außerdem
kann die zentrale Station gespeicherte Informationen verstehen,
die mehrere Baustellen betreffen. Die zentrale Station wird daher
so programmiert, dass sie feststellen kann, welche Baustelle von
der Zugerfassungsinformation betroffen ist, und somit die Warnmittel
bestimmen kann, an die die Warninformation gesendet werden muss.
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Vorzugsweise
stehen der Durchfahrtsdetektor und die Warnmittel in permanenter
Verbindung mit der zentralen Station. Das heißt, dass die Telefonverbindungen
zwischen den Informationsaustauschen unter den verschiedenen Elementen
nicht unterbrochen werden. Es ist also nicht nötig, eine neue Kommunikation
zu initiieren, wenn eine Information an eins der Elemente übertragen
werden muss. Diese Vorgehensweise erweist sich als äußerst vorteilhaft, da
sie ein eventuelles sukzessives Scheitern verhindert, das beim Versuch,
eine Verbindung mit einem Funknetz herzustellen, auftreten kann.
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Zudem
wird eine Warnung aus Sicherheitsgründen vorzugsweise an den Warnmitteln
ausgelöst,
sobald eine Verbindungsunterbrechung zwischen der zentralen Station
und einem Durchfahrtsdetektor bzw. zwischen der zentralen Station
und den Warnmitteln erfasst wird.
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Bei
einer bevorzugten Durchführung
der vorliegenden Methode senden die Durchfahrtsdetektoren und Warnmittel
Statusinformationen an die zentrale Station aus. Diese Statusinformationen
werden in vorbestimmten Zeitabständen
ausgesendet. Um eine Echtzeit-Überwachung
durchzuführen,
betragen diese Zeitabstände
vorzugsweise etwa 1 s bis 5 s. Darüber hinaus sendet die zentrale
Station in vorbestimmten Abständen
Warnstatusinformationen an die Warnmittel. Der gute Empfang der
Statusinformationen in der zentralen Station und der Warninformationen
in den Warnmitteln ist also ein Zeichen dafür, dass die Funkverbindungen
nicht unterbrochen sind.
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Die
Statusinformationen und Warninformationen können verschiedenste Daten enthalten,
die zur Bestimmung von Warnsituationen genutzt werden können, welche
die Auslösung
der Warnmittel erfordern.
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Was
den Durchfahrtsdetektor betrifft, enthält die von ihm ausgesendete
Statusinformation vorzugsweise eine Information über die Präsenz eines Zuges, welche entweder
die Erfassung eines Schienenfahrzeuges (Zug oder dgl.) durch den
Detektor oder eine Nichterfassung eines Fahrzeuges angibt. Zur Identifizierung
des Detektors, der diese Information aussendet, kann man entweder
eine Identifizierungsnummer in diese Statusinformation einfügen oder
auf bestimmte Daten der Telefonverbindung zurückgreifen (z. B. auf die Rufnummer).
Zudem kann die vom Detektor in regelmäßigem Abstand ausgesendete
Statusinformation mindestens eine der folgenden Informationen enthalten:
Status der Batterie; Status der Detektionsschaltung; Signalleistung;
Positionsdaten; Fahrtrichtung des Schienenfahrzeuges.
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Besonders
schätzenswert
ist dabei, dass durch die Kenntnis der Positionsdaten eine unbeabsichtigte
oder böswillige
Verlagerung des oder der Durchfahrtsdetektoren vermieden werden
kann, welche Verlagerung die im Baustellenbereich beschäftigten
Personen gefährden
könnte.
So werden nach einer vorteilhaften Variante, falls die Auswertung
der vom Detektor gelieferten Positionsdaten eine Ortsveränderung
dieses Detektors angibt, die von der zentralen Station nicht bestätigt wird,
Warnungen an den Warnmitteln der betreffenden Baustelle ausgelöst.
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Was
die von den Warnmitteln ausgesendeten Statusinformationen betrifft,
so können
diese mindestens eine der folgenden Informationen enthalten: Identifizierungsnummer;
Status der Batterie; Status der Warneinrichtungen; Signalleistung;
Positionsdaten.
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Die
von den Durchfahrtsdetektoren und Warnmitteln ausgesendeten Statusinformationen
ermöglichen
es also, den ordnungsgemäßen Betrieb des
Systems zu überprüfen. Im
Allgemeinen wird die zentrale Station vorteilhaft so programmiert,
dass sie bei Erkennung eines Problems im System aufgrund dieser
Statusinformationen – wahlweise
nach Freigabe durch einen Bediener – eine Warnung an den Warnmitteln
auslöst.
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Schließlich enthalten
die von der Zentrale an die Warnmittel ausgesendeten Warnstatusinformationen
vorzugsweise entweder eine Warnmeldung oder eine Überwachungsmeldung,
je nachdem, ob die Warnmittel ausgelöst werden sollen oder nicht.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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Weitere
Besonderheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der ausführlichen
Beschreibung einiger vorteilhafter Ausführungsarten, die nachfolgend
zur Veranschaulichung unter Bezugnahme auf die beigefügte 1 dargestellt
werden. Diese zeigt ein Schema einer Baustellenanordnung, die mit
dem vorliegenden System zur automatischen Ansage von Zügen ausgestattet
ist.
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Ausführliche
Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsarten
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1 stellt
ein Schema einer mit dem vorliegenden System zur automatischen Ansage
von Zügen
oder anderen Schienenfahrzeugen ausgestatteten Baustellenanordnung
gemäß einer
bevorzugten Variante dar. Die Bezugszeichen 10 und 12 bezeichnen
dabei ein erstes bzw. zweites Gleis, das durch einen Baustellenbereich 14 führt, der
sich über
mehrere hundert Kilometer erstrecken kann. Auf einer solchen Baustelle
wird ein durch den Pfeil 16 angezeigter Ansagebereich abgegrenzt,
der den Baustellenbereich 14 einschließt und dessen Endpunkte von diesem
Baustellenbereich 14 entfernt liegen, typischerweise um
mehrere Kilometer.
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Das
vorliegende System umfasst eine gewisse Zahl von Elementen, die
alle geeignet sind, über ein
Mobilfunknetz untereinander zu kommunizieren, insbesondere:
- – Durchfahrtsdetektoren 181 ... 184 zur
Erfassung der Durchfahrt eines Zuges oder eines anderen Schienenfahrzeuges;
- – Warneinheiten 20 zur
Warnung der im Baustellenbereich beschäftigten Personen vor der Herannäherung eines
Zuges oder anderen Schienenfahrzeuges; und
- – eine
zentrale Station (nicht dargestellt), welche die Verwaltung des
Systems sicherstellt und insbesondere die Auslösung der Warneinheiten 20 koordiniert,
wenn ein Zug oder ein anderes Schienenfahrzeug von einem der Durchfahrtsdetektoren 18i erfasst
wird.
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Da
die Kommunikation zwischen den einzelnen Elementen des Systems über ein
Mobilfunknetz erfolgt, ermöglicht
das System einen wesentlichen Zeitgewinn beim Auf- und Abbau der
Baustelle im Vergleich zu Systemen, die über Kabel kommunizieren. Zudem
leidet das System nicht unter den Problemen der Reichweite oder
Anordnung der Baustelle, auf die man mit den herkömmlichen
Funksystemen stößt. Dies
gestattet große
Entfernungen zwischen den verschiedenen Elementen, beispielsweise
unter Nutzung der bestehenden Infrastruktur des Funksystems. Insbesondere
kann dadurch die zentrale Station vom Baustellenbereich entfernt
installiert werden, zum Beispiel in Räumen, die mehrere hundert Kilometer
entfernt liegen. Bei dem Funknetz handelt es sich zum Beispiel um
ein GSM-, UMTS- oder GPRS- Mobilfunknetz.
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Wie
aus 1 ersichtlich, sind die Durchfahrtsdetektoren 181 ... 184 an
den Endpunkten des Ansagebereichs 16 installiert, und zwar
an gegebenen Punkten, den sog. "Einfahrpunkten", und auf jedem der
Gleise 10 und 12.
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Vorzugsweise
weist jeder Detektor 18i einen Sensor verbunden mit einer
Kontroll- und Kommunikationseinheit auf, welche ein Detektionsmodul
und ein (zumindest sendendes) Sprechfunkmodul aufweist. Der Sensor
ist vorteilhafterweise magnetischen Typs und zur Anordnung auf dem
Gleis zwischen den Schienen ausgelegt. Durch den Einsatz eines magnetischen
Sensors kann die Durchfahrt eines Zuges aufgrund einer Magnetfeldveränderung erfasst
werden, die durch das Vorbeifahren eines Schienenfahrzeuges am senkrecht
stehenden Sensor verursacht wird. Der Sensor kann zum Beispiel eine
Wicklung aufweisen, die in einer Platte aus starrem Kunststoff mit
guter Wetterbeständigkeit
eingebettet ist, zum Beispiel ABS oder PVC. Die Zahl der Windungen
dieser Wicklung ist je nach der gewünschten Empfindlichkeit und
den gewählten
Maßen
für den
Sensor zu bestimmen. Die Kontroll- und Kommunikationseinheit, die über Kabel
mit dem Sensor verbunden ist, wird ihrerseits vorzugsweise so neben
dem Gleis aufgestellt, dass sie bei der Durchfahrt des Zuges nicht
verdeckt wird, was die Verbindung mit der zentralen Station stören könnte. Die
Anbringung eines solchen Detektors ist relativ einfach: der magnetische
Sensor wird in der Mitte des Gleises und die Kontroll- und Kommunikationseinheit
neben dem Gleis angeordnet und beide werden miteinander verbunden.
Das Gewicht der Detektorplatte aus starrem Kunststoff, in dem die
Wicklung eingebettet ist, sorgt für eine gewisse Stabilität auf dem
Gleis. Die Detektorplatte kann dabei mit elastischen Gurten, die man
an den Schienenfüßen befestigt,
festgelegt werden, wenn die Züge
zum Beispiel mit hohen Geschwindigkeiten fahren.
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Im
Hinblick auf eine erhöhte
Sicherheit des Systems ist das Detektionsmodul redundant ausgelegt,
d.h. es weist eine Vielzahl von Detektionsschaltungen auf, die mit
dem Sensor gekoppelt sind und die gleiche Messung gleichzeitig durchführen. Die Verwendung
eines solchen Detektionsmoduls mit redundanten Detektionsschaltungen
gewährleistet
den Betrieb des Detektors auch dann, wenn ein Teil der Detektionsschaltungen
unbrauchbar wird. Es ist auch zu beachten, dass die Kontroll- und
Kommunikationseinheit vorzugsweise dazu ausgelegt ist, den Anteil
funktionierender Detektionsschaltungen sowie Funktionsprobleme des
Detektors 18i festzustellen und diese Informationen an
die zentrale Station weiterzuleiten.
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Weiter
zu beachten ist, dass jeder Durchfahrtsdetektor 18i in
vorteilhafter Weise mit einem GPS-Satellitenempfänger für Positionsdaten ausgestattet
ist, dessen Positionsdaten vorzugsweise an die zentrale Station übertragen
werden. Mit Hilfe der Positionsdaten kann seitens der zentralen
Station geprüft
werden, ob sich die Detektoren 18i ordnungsgemäß an ihrem
Platz befinden, insbesondere ob sie nicht unbeabsichtigt oder böswillig
verlagert wurden.
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Es
sind mehrere, gleich ausgelegte Warneinheiten 20 (hier
drei) über
den Baustellenbereich 14 verteilt. Jede Warneinheit 20 weist
eine Kontroll- und Kommunikationseinheit mit einem Mobilfunkmodul (Sender-Empfänger) und
mindestens eine akustische und/oder optische Warneinrichtung auf,
zum Beispiel zwei Warnlichter und zwei Sirenen. Die Kontroll- und
Kommunikationseinheit ist dazu ausgelegt, Informationen von der
zentralen Station über
das Funkmodul zu empfangen und je nach Art der Informationen die
Warneinrichtungen auszulösen,
um die im Baustellenbereich beschäftigen Personen zu warnen.
Die Kontroll- und Kommunikationseinheit ist außerdem geeignet, ihren Funktionszustand,
insbesondere den der Warneinrichtungen zu überprüfen und diese Informationen
an die zentrale Station zu übermitteln.
Die interne Funktionsprüfung
der Warnlichter oder Sirenen kann sich zum Beispiel auf die Stromstärke stützen, die
von diesen Einrichtungen abgegeben wird, wenn sie aktiv sind, wobei
eine Verminderung der Stromabgabe ein Zeichen für eine Funktionsstörung ist.
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Die
zentrale Station übernimmt
ihrerseits eine Verwaltungs- und Koordinationsrolle im Zugansagesystem.
Sie ist dazu ausgelegt, von den Detektoren 181 ... 184 ausgesendete Informationen über die Erfassung
eines Zuges zu empfangen, diese Informationen zu verarbeiten, um
durch Vergleich mit abgespeicherten Baustellendaten zu ermitteln,
ob sich ein Zug einer Baustelle nähert, und wenn ja, eine Warninformation
an die Warneinheiten auf der betreffenden Baustelle zu generieren,
um die dort beschäftigten
Personen vor der Herannäherung
eines Zuges zu warnen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsart
weist die zentrale Station eine Steuereinheit auf, bestehend aus
einer Mikroprozessor-Zentraleinheit in Verbindung mit Speichermitteln
sowie Schnittstellenelementen zur Verwaltung der Austausche zwischen
der Zentraleinheit und
- – einer Kommunikationseinheit
zum Senden und Empfangen von Informationen an ein Mobilfunknetz;
- – einer
Grafikschnittstelle, welche die Austausche mit Anzeige- und Druckmitteln
verwaltet;
- – Eingabeschnittstellen
wie Tastatur und/oder Maus; und
- – Massenspeichermitteln.
-
Die
zentrale Station ermöglicht
dabei die Überwachung
mehrerer Baustellen. Für
jede Baustelle werden Baustellendaten gespeichert, die insbesondere
Anordnungen von Durchfahrtsdetektoren und Warneinheiten umfassen.
Um eine eindeutige Identifizierung der einzelnen Elemente des Systems zu
gewährleisten,
besitzt jeder Durchfahrtsdetektor und jede Warneinheit eine individuelle
Identifizierungsnummer, zum Beispiel die Rufnummer seines bzw. ihres
Funkmoduls.
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Im
Hinblick auf eine erhöhte
Sicherheit ist das System so ausgelegt, dass ein größerer Fehler im
System, wie eine Unterbrechung der Funkverbindung mit einem Detektor
oder einer Warneinheit oder eine Funktionsstörung eines Detektors, das System schart
schaltet und Warnungen an den Warneinheiten auslöst. Der Zustand der Verbindungen
wird vorzugsweise dadurch kontrolliert, dass überwacht wird, dass der Austausch von
Statusinformationen zwischen den einzelnen Systemelementen in vorbestimmten
Zeitabständen
wirklich stattfindet.
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Es
wird noch darauf hingewiesen, dass die zentrale Station im Allgemeinen
in Räumen
untergebracht ist und daher eine Versorgung durch ein elektrisches
Stromnetz (Netzstrom) – allerdings
zuvor über
einen Wechselrichter – möglich ist,
die Durchfahrtsdetektoren und Warneinheiten hingegen typischerweise
mit Batterien betrieben werden. Bei längeren Baustellen oder bei
einem dauerhaften Einsatz kann man allerdings eine gemischte Versorgung
mit Netz und Batterie vorsehen, um bei Ausfall des (nationalen oder
bahneigenen) Netzes auf Batteriebetrieb umzuschalten, und/oder ein
Wiederaufladesystem einsetzen, zum Beispiel unter Verwendung von
Sonnenkollektoren.
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Weitere
konzeptuelle und vorteilhafte Aspekte des vorliegenden Systems zur
automatischen Ansage von Zügen
ergeben sich auch aus der Beschreibung der Funktionsweise des Systems
gemäß einer bevorzugten
Ausführung.
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Wenn
sich kein Zug im Ansagebereich befindet, ist das System im Wachmodus
und die Warnlichter und Sirenen der Warneinheiten sind inaktiv.
Dennoch findet ein permanenter Informationsaustausch (Dialog) (d.h.
in vorbestimmten Zeitabständen)
zwischen den verschiedenen Systemelementen statt:
- – jeder
Detektor sendet permanent eine Statusinformation aus; diese enthält: seine
Identifizierungsnummer, einen Hinweis, dass das Gleis frei ist (es
wurde kein Zug erfasst), den Anteil betriebsfähiger Detektionsschaltungen,
die räumlichen
Positionsdaten des GPS-Empfängers, den Status
der Batterie, eine Qualitätsangabe
für die GSM-Verbindung
oder beliebige andere Informationen über den Detektor.
- – jede
Warneinheit sendet permanent eine Statusinformation aus; diese enthält: ihre
Identifizierungsnummer, den Status der Batterie, eine Qualitätsangabe
für die
GSM-Verbindung, eventuell Hinweise über eine Funktionsstörung der
Warneinrichtung, gegebenenfalls räumliche Positionsdaten, wenn
die Warneinheit mit einem GPS-Empfänger ausgestattet
ist.
- – schließlich sendet
auch die zentrale Station permanent eine Warnstatusinformation an
die Warneinheiten aus. Diese Warnstatusinformation dient als Richtwert
für einen
Wachstatus, wenn sich kein Zug nähert,
und als Richtwert für
einen Warnstatus, sobald die zentrale Station bestimmt hat, dass
eine Warnung ausgelöst
werden muss (Ankommen eines Zuges oder anderer Grund).
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Ein
solcher Dialog zwischen den Elementen des Systems verleiht der Anlage
ein hohes Sicherheitsniveau. Bekommt die Warneinheit keine Statusinformationen
mehr von einem der Detektoren, löst sie
eine Warnung an den Warneinheiten der betreffenden Baustelle aus.
Bekommt eine Warneinheit keine Informationen mehr von der zentralen
Station, schaltet diese Warneinheit in den Warnmodus. Bekommt die
zentrale Station keine Statusinformationen mehr von einer Warneinheit
auf einer gegebenen Baustelle, löst
sie Warnungen an den anderen Warnstationen dieser Baustelle aus,
mit denen die Verbindung nicht unterbrochen ist. Die Austausche
zwischen den verschiedenen Elementen finden im Hinblick auf eine
Echtzeitverwaltung in ausreichend kurzen Zeitabständen statt
(zum Beispiel mindestens einmal pro Sekunde).
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Wenn
ein Zug, der auf dem ersten Gleis 10 fährt (und von links in 1 kommt),
in den Ansagebereich 16 einfährt, wird seine Präsenz von
dem Durchfahrtsdetektor 181 erfasst,
welcher daraufhin eine Zugerfassungsinformation so lange aussendet, wie
der Zug am vertikal gestellten Detektor vorbeifährt. Dies erfolgt dadurch,
dass in der regelmäßig an die
zentrale Station ausgesendeten Statusinformation angegeben wird,
dass das Gleis belegt und nicht mehr frei ist.
-
Nach
Empfang dieser Information identifiziert die zentrale Station die
von dieser Warnung betroffene Baustelle. Die nächste Statusinformation, die von
der zentralen Station ausgesendet wird, enthält also eine Warninformation,
um die Warneinheiten in den Warnmodus zu schalten und in der Folge
Sirenen und Warnlichter einzuschalten. Die Personen, die auf den
Gleisen oder in der Nähe arbeiten,
werden so vor der Herannäherung
eines Zuges gewarnt und können
sich in Sicherheit begeben, so dass das Gleis für die Durchfahrt des Zuges
frei ist.
-
Denn
sobald die zentrale Station die Herannäherung eines Zuges an eine
gegebene Baustelle erkannt hat, sendet sie permanent Warnstatusinformationen
aus, die einen Warnstatus anzeigen, und zwar so lange, bis sie bestimmt
hat, dass der Warnstatus aufgehoben werden kann.
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Bei
normalen Einsatzbedingungen wird der Warnstatus aufgehoben, wenn
die Zentrale festgestellt hat, dass der Zug aus dem Überwachungsbereich
ausgefahren ist. Eine Information über das Ausfahren des Zuges
aus diesem Bereich wird beispielsweise dann erhalten, wenn der Zug
beim Weiterfahren über
den Detektor 182 hinweg fährt, wodurch
eine Zugerfassungsinformation erzeugt wird, die an die zentrale
Station übermittelt
wird. Da die Baustelle in Warnbereitschaft war und der Zug auf dem
ersten Gleis fuhr, kann die zentrale Station daraus ableiten, dass
es sich um den vom Detektor 181 ursprünglich erfassten
und den Bereich verlassenden Zug handelt. Die Warnstatusinformation
an die Warneinheiten 20 des Baustellenbereichs 14 wird
also daher Information enthalten, die einen Wachstatus anzeigt und das
Ausschalten der Sirenen und Warnlichter veranlasst.
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Verständlicherweise
jedoch ist die Rückkehr zum
Warnstatus gebunden an eine vorherige Überprüfung, dass keine andere Warnsituation
zur gleichen Zeit vorliegt, zum Beispiel aufgrund der Erfassung
eines anderen Zuges im Bereich eines anderen Sensors oder wegen
Verbindungsproblemen im System.
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Alle
seitens der zentralen Station empfangenen Informationen ermöglichen
in Wirklichkeit eine hochentwickelte Verwaltung der Sicherheit und
eventuell die Festlegung von zwei Warnstufen.
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Die
erste Warnstufe würde
Situationen betreffen, die eine sofortige Räumung des Baustellenbereichs
und damit die Auslösung
der Warneinheiten auf der Baustelle erfordern. Dabei handelt es
sich vor allem um Fälle,
in denen die Herannäherung
eines Zuges von der zentralen Station erfasst wurde, eine Verbindung
unterbrochen ist, ein Detektor oder eine Warneinheit außer Betrieb
ist, ein Detektor unerlaubt verlagert wurde.
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Die
zweite Warnstufe würde
Situationen betreffen, die keine sofortige Räumung des Baustellenbereichs
erfordern. Dabei kann es sich vor allem um Fälle handeln, in denen der Anteil
aktiver Detektionsschaltungen von Detektoren einen vorbestimmten Schwellwert
unterschreitet; der Zustand der Batterien einen vorbestimmten Schwellwert
erreicht; ein Detektor verlagert wird (wobei die Nichtbestätigung der Verlagerung
allerdings eine Warnung auslöst);
eine Statusinformation eine Funktionsstörung eines Detektors oder einer
Warnanlage anzeigt, der bzw. die jedoch noch funktionsfähig ist.
Diese Warnungen zweiter Ordnung könnten zum Beispiel einfach
der zentralen Station über
die Grafikschnittstelle angezeigt werden, so dass der Bediener von
einem künftigen
potentiellen Problem in Kenntnis gesetzt wird, das durch den Austausch
des fehlerhaften Geräts
am Ende des Arbeitstags unterbunden werden kann.
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Es
wird noch darauf hingewiesen, dass bei Ausfall der Mobilkommunikation
mit einem gegebenen Element des Systems dieses Element über eine Kabelverbindung
mit einem anderen Element verschaltet werden kann.
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In
diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, dass die Durchfahrtsdetektoren
und Warnmittel, insbesondere die Warnzentralen dazu ausgelegt sein
können,
untereinander über
Kabel zu kommunizieren. Diese Elemente sind jedoch nicht an die
zentrale Station angeschlossen. Auf einer gegebenen Baustelle kann
man also zum Beispiel jeden Detektor mit einer Warnzentrale verbinden,
während die
Warnzentralen miteinander verbunden sind. Die Verwendung von Kabeln
ermöglicht
es, bei Ausfall des Mobilfunknetzes die Sicherheit auf der Baustelle zu
gewährleisten.
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Zusammenfassung
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Ein
System zur automatischen Ansage von Zügen oder anderen Schienenfahrzeugen,
insbesondere zur Warnung von Personen, die an einem Gleis arbeiten,
umfasst:
mindestens einen Durchfahrtsdetektor (181 ... 184 ) zur
Aussendung einer Information über
die Erfassung eines Schienenfahrzeuges bei der Durchfahrt eines
Schienenfahrzeuges an einem gegebenen Punkt eines Gleises (10, 12);
Warnmittel
(20) zur Auslösung
einer Warnung in einem Baustellenbereich (14) bei der Herannäherung eines
Schienenfahrzeuges; und
eine zentrale Station, die geeignet
ist, Informationen über
die Erfassung eines Schienenfahrzeuges zu empfangen, diese mit abgespeicherten
Baustellendaten zu vergleichen und automatisch eine Warninformation
an die Warnmittel (20) auszusenden, wenn die Herannäherung eines
Schienenfahrzeuges an den Baustellenbereich festgestellt wird.
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Die
zentrale Station kommuniziert dabei mit jedem der Durchfahrtsdetektoren
(181 ... 184 )
und Warnmittel (20) über
ein Mobilfunknetz.