DE1118974B - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von ueberhitzten Magnesiumdaempfen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von ueberhitzten Magnesiumdaempfen

Info

Publication number
DE1118974B
DE1118974B DEK33118A DEK0033118A DE1118974B DE 1118974 B DE1118974 B DE 1118974B DE K33118 A DEK33118 A DE K33118A DE K0033118 A DEK0033118 A DE K0033118A DE 1118974 B DE1118974 B DE 1118974B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
magnesium
lumpy
vapors
temperature
condensation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEK33118A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Otto Bretschneider
Dipl-Ing Ludwig Bender
Dr Rer Nat Gerhard Jaekel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Knapsack AG
Original Assignee
Knapsack AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Knapsack AG filed Critical Knapsack AG
Priority to DEK33118A priority Critical patent/DE1118974B/de
Priority to CH6482858A priority patent/CH379123A/de
Publication of DE1118974B publication Critical patent/DE1118974B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B9/00General processes of refining or remelting of metals; Apparatus for electroslag or arc remelting of metals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B26/00Obtaining alkali, alkaline earth metals or magnesium
    • C22B26/20Obtaining alkaline earth metals or magnesium
    • C22B26/22Obtaining magnesium

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von überhitzten Magnesiumdämpfen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von überhitzten Magnesiumdämpfen von neben Staub in Dampfform mitgeführten Verunreinigungen, wie Eisen, Mangan, Calcium und Silicium, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Bei den bekannten Verfahren zur Erzeugung von Metallen in technischen Anlagen über die dampfförmige Phase treten stets Verunreinigungen auf, die den Prozeß so stark stören können, daß die angestrebte Gewinnung eines flüssigen bzw. festen Kondensats in reiner Form unmöglich wird. Dabei treten neben festen, staubförmigen Verunreinigungen auch bei den Betriebstemperaturen dampfförmige Stoffe auf, die bei der Abkühlung des Metalldampfes vor dem Hauptprodukt kondensieren und damit die Apparaturen durch die Bildung fester Ablagerungen verstopfen.
  • In dem Metalldampf schwebende Feststoffteilchen hat man durch Filterung des Dampfes zu entfernen versucht. Bei einem bekanntgewordenen Verfahren z. B. werden Magnesiumdämpfe aus einer Destillationszone durch ein Trägergas über ein zwischengeschaltetes Filter in die Kondensationszone übergeführt, wobei eine Abkühlung der Dämpfe unter die Erstarrungstemperatur des Magnesiums durch gemeinsame Beheizung der Destillationszone, des Filters, der Kondensations- und Austragszone vermieden wird. Die Filtration bezweckt, hier die Entfernung mechanisch mitgerissener, staubförmiger Verunreinigungen aus dem Magnesiumdampf, dessen vorzeitige Kondensation durch die Beheizung der Einrichtung verhütet wird.
  • Es ist nunmehr versucht worden, die in einer großtechnischen Anlage erzeugten Dämpfe durch eine Schicht körnigen Materials bei erhöhten Temperaturen zu filtern, wobei sowohl mitgerissene Feststoffe abgeschieden als auch dampfförmige Verunreinigungen niedergeschlagen werden sollen. Derartige Vorrichtungen werden jedoch nach kurzer Zeit durch die Ablagerungen im körnigen Filtermaterial verstopft, was nur durch Betriebsunterbrechungen und Austausch bzw. Reinigung des Materials behoben werden kann. Selbst wenn durch parallel angeordnete Filterstrecken die unliebsame Unterbrechung einer kontinuierlichen Dampfzuführung umgangen werden kann, wird ein ruhendes Filter während des Betriebes sich insbesondere durch die im Dampf mitgeführten festen Verunreinigungen allmählich zusetzen und dadurch einen stetig sich steigernden Stau des erzeugten Dampfes hervorrufen. Bekanntlich wirken sich derartige Schwankungen im Apparatesystem sehr ungünstig auf den gesamten Produktionsbetrieb aus.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Reinigen von überhitzten Magnesiumdämpfen wird nun so vorgegangen, daß man diese Dämpfe durch eine lose Schüttung von stückigem bzw. körnigem Material leitet, das durch kontinuierliche Erneuerung dauernd in Bewegung gehalten wird, daß man dabei aber den zu reinigenden Magnesiumdampf auf seinem Weg durch das stückige bzw. körnige Material ein Temperaturgefälle durchlaufen läßt, derart, daß er mit einer kurz oberhalb des Kondensationspunktes der reinen Dampfphase des Magnesiums liegenden Temperatur aus dem stückigen Material austritt, wobei auch dieses stückige Material zwischen dem Dampfeintritt und Dampfaustritt eine Temperaturdifferenz durchlaufen kann.
  • Hierbei kann das stückige Material im Gleichstrom zum Magnesiumdampf laufen. Es kann aber auch das stückige Material im Gegenstrom zum Magnesiumdampf geführt werden.
  • Nach der vorliegenden Erfindung wird der Magnesiumdampf durch regulierbare Heizung vor seinem Auftreffen auf das stückige Material auf so hoher Temperatur gehalten, daß eine vorzeitige Kondensation der in ihm enthaltenen Verunreinigungen nicht eintreten kann. Gleichzeitig wird das stückige Material während der gemeinsamen Berührungszeit mit dem Magnesiumdampf durch regulierbare Heizung auf einer Temperatur gehalten, welche oberhalb der Kondensationstemperatur des reinen Magnesiumdampfes, aber unterhalb der Kondensationstemperatur der dampfförnügen Verunreinigungen liegt.
  • Schließlich kann die Temperatur des stückigen Materials und der dieses Material durchströmenden Magnesiumdämpfe reguliert werden durch Änderung der Menge des in der Zeiteinheit frisch zugesetzten, noch kalten Materials und damit durch die Fließgeschwindigkeit dieses Materials durch die Kondensationszone der Verunreinigungen. Außerdem kann, eventuell auch zusätzlich, die Temperatur des stückigen Materials und der dieses Material durchströmenden Dämpfe reguliert werden durch Variation der gegenüber dem Eintritt der heißen Dämpfe und damit im Gebiet der Kondensationszone für die Verunreinigungen vorgesehenen Schichtdicke dieses Materials.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auch zum Arbeiten im Vakuum geeignet. Wenn notwendig, kann schließlich durch Spülung mit Inertgas, wie Wasserstoff oder Argon, jede vorzeitige unerwünschte Kondensation an kälteren Stellen verhindert werden, wodurch insbesondere die Beobachtungsstellen sowie die Zu- und Abführungen der Anlage freigehalten werden können.
  • Erfindungsgemäß können die die Magnesiumdämpfe verunreinigenden Komponenten auch durch Umsetzung mit dem stückigen bzw. körnigen Material abgetrennt werden. Dabei kann bei dieser Umsetzung eine der reinen Dampfphase entsprechende Komponente in Freiheit gesetzt werden und dann gemeinsam mit den gereinigten Magnesiumdämpfen abströmen.
  • Abschließend werden die in der ersten Verfahrensstufe gereinigten Magnesiumdämpfe in einer zweiten, nicht mehr in den Rahmen der vorliegenden Erfindung gehörenden Verfahrensstufe kondensiert.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens besteht im wesentlichen aus einem senkrecht stehenden Ofen, der mit einem darüber angeordneten Fallrohr zur Zuführung des stückigen bzw. körnigen Materials aus einem Vorratsbehälter, mit einem unteren Materialaustrag, mit einem horizontalen Magnesiumdampf-Eintrittsstutzen und mit einem in der Höhenlage versetzt hierzu angeordneten Magnesiumdampf-Austrittsstutzen, der in einem Kondensator endet, sowie mit einer in seinem Inneren angeordneten schrägen Ablauffläche für das stückige Material und mit einem oberen Abweiser und unteren Abweiser versehen ist, welche im Bereich des Dampfeintrittes und Dampfaustrittes materialfreie Räume schaffen, die durch regulierbare Heizelemente auf Temperatur gehalten werden. Die Oberfläche der zusammen mit den senkrechten Abweisern im Inneren des Ofens den Materialfluß bestimmenden schrägen Ablauffläche ist vorzugsweise geriffelt bzw. aufgerauht. Der Magnesiumdampf-Eintrittsstutzen kann neben der verschiedenen Höhenlage mit dem Mag nesiumdampf-Austrittsstutzen einen rechten Winkel bilden. Schließlich kann der obere Abweiser in seiner Höhe zum Zwecke der Einstellung der Schichtdicke des über die schräge Ablauffläche abfließenden körnigen Materials verstellbar angeordnet sein. Außerdem sind beispielsweise die Ofenummauerung und die Isolationsschicht durchragende Schau- und Beobachtungsfenster angeordnet. Im einzelnen ist zu der erfindungsgemäßen Verfahrensweise und Vorrichtung noch folgendes zu sagen: Das Zusetzen der Apparatur wird dadurch verhindert, daß das als Filtergut in stückiger bzw. körniger Form eingesetzte Material kontinuierlich erneuert wird und somit dauernd in Bewegung bleibt; hierdurch wird auch ein Zusammenbacken der einzelnen Filterkörner vermieden. Außerdem wird ermöglicht, daß die auf den Körnern sich abscheidenden Verunreinigungen gemeinsam mit dem Filtergut kontinuierlich aus der Apparatur ausgetragen werden, ohne daß eine Betriebsunterbrechung oder ein periodisch auftretender Stau des Dampfes in der Apparatur zu befürchten ist.
  • Durch das weitere Kennzeichen der Erfindung, nämlich die Abkühlung des verunreinigten heißen Magnesiumdampfes beim Durchgang durch die Filterstrecke, wird neben der genannten Filtrationswirkung noch die Kondensation derjenigen Verunreinigungen erzielt, die oberhalb des Taupunktes der reinen Dampfphase kondensieren.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet eine Arbeitsweise, nach welcher das körnige Material an seiner Oberfläche beim Eintritt des Magnesiumdampfes diejenige Temperatur besitzt, bei welcher gerade noch keinerlei Kondensation einzelner Dampfanteile stattfindet. An dieser Stelle wird nämlich der über dem fließenden Material gelegene Leerraum der Apparatur auf so hoher Temperatur gehalten, daß noch keinerlei Kondensation aus dem überhitzten Dampfstrahl stattfinden kann. Dicht unterhalb der Oberfläche, an welcher der Dampfstrahl in das stückige Material eintritt, beginnt erst die Kondensation der höhersiedenden Verunreinigungen, und zwar wird das körnige Material durch mehr oder weniger schnelle Zugabe und Fließgeschwindigkeit sowie durch mehr oder weniger starke Schichtdicke auf derjenigen erwünschten Temperatur gehalten, bei der nun sämtliche Verunreinigungen auf den Körnern niedergeschlagen werden, welche oberhalb des Taupunktes der reinen Dampfphase des Magnesiums kondensieren. Eine besonders ausgeprägte Temperaturdifferenz innerhalb der Filterstrecke im körnigen Material kann dadurch erzielt werden, daß der Magnesiumdampf und das körnige Material im Gegenstrom zueinander geführt werden.
  • Diese erfindungsgemäße Reinigung von Magnesiumdämpfen läßt sich in Apparaturen durchführen, die im Vakuum oder auch unter gewöhnlichen oder bei erhöhten Drücken arbeiten.
  • Als körniges Material kommt nur eine gegenüber dem reinen Magnesiumdampf inerte Substanz in Frage. In besonderen Fällen kann es sich als zweckmäßig erweisen, ein körniges Material zu verwenden, welches mit den Verunreinigungen des Magnesiumdampfes etwa im Sinne einer chemischen Umsetzung reagiert. Dabei können die entstehenden Reaktionsprodukte entweder gemeinsam mit dem körnigen Material ausgetragen werden, oder es entsteht durch Umsetzung der dampfförmigen Verunreinigungen mit dem körnigen Material zusätzlich Magnesiumdampf, der zusammen mit der Hauptmenge des Magnesiumdampfes abströmt. Ferner ist die Möglichkeit gegeben, daß durch Umsatz der Verunreinigungen mit dem körnigen Material solche Reaktionsprodukte entstehen, die erst weit unterhalb des Taupunktes der reinen Dampfphase kondensieren und deshalb die Reinheit des später kondensierten Magnesiums nicht beeir.-trächtigen können, weil sie dampfförmig auch noch den der Reinigungsanlage nachgeschalteten Kondensator verlassen.
  • In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen einer Reinigungsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch und teilweise im Schnitt dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die Seitenansicht auf eine Reinigungsanlage gemäß der Erfindung im Schnitt nach Linie 1-I der Fig. 2, Fig. 2 die Draufsicht auf diese Anlage im Schnitt nach Linie II-11 der Fig. 1, Fig. 3 die Seitenansicht auf eine zweite Ausführungsform im Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 4 und Fig. 4 die Draufsicht im Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
  • In der Zeichnung bedeutet 1 den Magnesiumdampfeintritt und 5 den Magnesiumdampfaustritt aus dem ummauerten Ofen 23, der von einer Isolationsschicht 21 umgeben ist und in welchem das körnige bzw. stückige Material 20 von oben nach unten fließt. Dieses Material 20 wird dem Vorratsbehälter 18 über einen durch den Antrieb 27 bewegten Zuteiler 24 entnommen und über das Fallrohr 7 dem Materialeintritt 9 des Ofens zugeleitet. Der Gang des Materials wird bestimmt durch einen oberen Abweiser 8, eine schräge Ablauffläche 15, deren Oberfläche 22 geriffelt bzw. aufgerauht sein kann, sowie durch einen anschließenden unteren Abweiser 14. Durch die Abweiser 8 und 14 werden im Gebiet des Magnesiumdampfeintritts und Magnesiumdampfaustritts ein oberer Leerraum 2 und ein unterer Leerraum 19 geschaffen, welche durch die beispielsweise elektrischen Heizelemente 12 und 16 regulierbar auf Temperatur gehalten werden. Gleichzeitig werden die Materialoberflächen 3 und 4 innerhalb dieser Räume 2 und 19 entsprechend heißgehalten.
  • Die Füllhöhe im Materialeintritt 9 kann durch das Beobachtungsfenster 10 am Fallrohr 7 kontrolliert werden, die Temperatur im Raum 2 wird durch das Schaufenster 13 gemessen. Weitere Beobachtungsfenster können auch an anderen Stellen vorgesehen sein.
  • Das körnige Material verläßt durch den unteren Austrag 11 mit Antrieb 26 und den Materialaustritt 17 die Apparatur. Der gereinigte Magnesiumdampf tritt bei 5 aus und gelangt in den nachgeschalteten Kondensator 6.
  • Alle Verbindungen bestehen aus einem staubdichten und materialdichten Federbalg 26, beispielsweise aus Metall; so z. B. die Verbindung zwischen dem oberen Vorratsbehälter 18 und dem Fallrohr 7 oder die Verbindungen zwischen dem Antrieb 27 und dem Zuteiler 24 oder dem Antrieb 26 und dem Materialaustrag 11 der Reinigungsapparatur.
  • Die Reinigung von Magnesiumdampf, der durch thermische Umsetzung eines Mg O-haltigen Rohstoffes mit einem Reduktionsmittel, wie Ferrosilicium, in einem Ofen unter Vakuum oder normalen Druckverhältnissen bei Temperaturen oberhalb 1400° C erzeugt sein soll, wird wie folgt durchgeführt: Derartige Magnesiumdämpfe führen unter anderem Si O, Fe, Mn, und Ca dampfförmig sowie Mischungsstaub in fester Form mit zum Kondensator, wodurch das Kondensat so stark verunreinigt wird, daß nach den bekannten Arbeitsweisen kein reines Magnesium mit guter Ausbeute erzielt werden kann. In der in Fig. 1 wiedergegebenen Apparatur läßt sich solcher Dampf von seinen mitgeführten Verunreinigungen so weit befreien, daß ein hochwertiges Magnesium im Kondensator anfällt. Der Magnesiumdampf tritt, aus dem in der Zeichnung nicht dargestellten Reduktionsofen kommend, bei 1 in die Reinigungsapparatur ein und wird im oberen Leerraum 2 mit Hilfe eines zusätzlichen elektrischen Heizelementes 12 auf so hoher Temperatur gehalten, daß keinerlei Kondensation an dieser Stelle stattfinden kann. Bei den genannten Verunreinigungen genügt an dieser Stelle beim Arbeiten im Vakuum eine Temperatur von etwa 1300° C. Dieser heiß gehaltene Raum 2 wird an der mit 3 bezeichneten Oberfläche durch das körnige Material begrenzt, wobei diese Oberfläche 3 durch das wärmestrahlende Heizelement 12 ebenfalls auf etwa 1300° C gehalten wird. Diese Temperatur kann durch das Fenster 13 optisch überwacht werden. Das körnige Material, das in diesem Falle aus gebranntem Dolomit oder auch aus Koks bestehen kann, wird kontinuierlich aus einem Vorratsbehälter 18 durch das Fallrohr 7 mit dem Beobachtungsfenster 10 in den Raum 9 eingetragen, der durch einen Abweiser 8 vom obengenannten Leerraum 2 abgetrennt ist. Unter dem Abweiser 8 fließt das körnige Material kontinuierlich in verhältnismäßig dicker Schicht auf einer schrägen Ablauffläche 15 entlang und an einem weiteren Abweiser 14 hinab zum Materialaustrag 11, wo es durch den Materialaustritt 17 die Reinigungsapparatur verläßt. Unterhalb der schrägen Ablauffläche 15 wird durch den Abweiser 14 ein zweiter Leerraum 19 gebildet, der durch ein weiteres elektrisches Heizelement 16 auf einer Temperatur wenig oberhalb des Taupunktes von reinem Magnesiumdampf gehalten wird. Der Taupunkt von reinem Magnesium liegt entsprechend den Dampfdruckkurven dieses Stoffes in einem Vakuum von etwa 25 Torr bei 800° C. Man hält dann die Temperatur mit Hilfe des Heizelementes 16 auf etwa 850° C. An der Oberfläche 4 verläßt der reine Dampf dieses körnige Material und gelangt durch den Austritt 5 in den Kondensator 6, in welchem das reine Magnesium kondensiert und gesammelt wird. Der Si-Gehalt eines thermisch erzeugten Magnesiums ließ sich durch Einführung dieser -Reinigungsapparatur von bisher 0,5 % auf etwa 0,01 Gewichtsprozent herabsetzen.
  • Die erfindungsgemäße Reinigung läßt sich jedoch auch im Gegenstrom des Magnesiumdampfes zum bewegten körnigen Material durchführen: In Fig. 3 tritt wiederum bei 1 der zu reinigende Magnesiumdampf aus dem Reduktionsofen kommend nunmehr in den unteren Leerraum 19 ein, der mit Hilfe des Heizelementes 16 so heiß gehalten wird, daß keinerlei Kondensation hier stattfinden kann. Die mit 4 bezeichnete Oberfläche des körnigen Materials 20 besitzt dieselbe Temperatur wie der an sie angrenzende Leerraum 19. Das körnige Material gelangt durch das Fallrohr 7 in den Eintrittsraum 9, wo mit Hilfe des Schaufensters 10 die Höhe der Materialfüllung überwacht wird. Nach dem Abweiser 8 gelangt das körnige Material unter den oberen Leerraum 2, der mit Hilfe des Heizelementes 12 wenig oberhalb des Taupunktes des reinen Magnesiumdampfes gehalten wird. Die Einhaltung dieser Temperatur kann durch das Beobachtungsfenster13 überwacht werden, durch welches die Temperatur der Oberfläche 3 des körnigen Materials pyrometrisch gemessen wird. Dieses körnige Material wandert über die schräge Ablauffläche 15 und entlang dem Abweiser 14 nach unten im Gegenstrom zum aufwärts strömenden Magnesiumdampf. Der gereinigte Magnesiumdampf verläßt nunmehr den Leerraum 2 durch den Austritt 5 und gelangt in den nachgeschalteten Kondensator.
  • Beispiel 1 In einem Ofen, der zur Kondensation dampfförmig mitgeführter Verunreinigungen aus überhitzten Magnesiumdämpfen dient und der eine Höhe von 2,5 m und einen lichten Durchmesser von 80 cm besitzt, werden je Stunde 25 Nm3 eines Ausgangsdampfes etwa folgender Zusammensetzung eingeleitet: 96,5% Mg; 10% Si; 0,1% Fe; 0,50% Ca und 0,5% Mn, Rest staubförmige Feststoffe, wobei die Prozentangaben sich auf die Zusammensetzung des Dampfes in Gewichtsprozent beziehen. Der Eintrittsbereich der Magnesiumdämpfe in den Ofen wird durch eine regulierbare Heizung auf etwa 1300° C gehalten; es wird im Vakuum von etwa 30 Torr gearbeitet.
  • Gleichzeitig werden je Stunde etwa 30 kg bzw. 601 stückiger Koks mit einem Durchmesser von etwa 10 bis 15 mm von oben nach unten durch den Ofen geführt. Die Magnesiumdämpfe treten nach Passieren einer in ihrer Schichthöhe regulierbaren Koksschicht im Gleich- bzw. Gegenstrom mit einer Endtemperatur von etwa 850° C bei 30 Torr aus dem Reduktionsofen aus. Die Zone der Dampfdurchströmung durch die fließende Koksschicht sowie des Dampfaustritts wird durch regulierbare Heizung auf einer Temperaturhöhe oberhalb des Kondensationspunktes der Dampfphase der reinen Endkomponente gehalten. Der Koks tritt oben kalt in den Ofen ein und wird unten mit einer Endtemperatur von ebenfalls 850° C ausgetragen.
  • Die Austrittsdämpfe besitzen nach der beim Ofendurchgang stattgefundenen Reinigung nunmehr etwa die folgende Zusammensetzung: 99,94% Mg; 0,02% Si; 0,001% Fe; 0,01% Ca und 0,030/« Mn, wiederum ausgedrückt in Gewichtsprozent. Diese abströmenden, praktisch reinen Magnesiumdämpfe werden in einem anschließenden Kondensator bei abfallenden Temperaturen von etwa 800 bis 500° C kondensiert. Die schon vorher im Ofen kondensierten bzw. niedergeschlagenen, festen oder flüssigen Verunreinigungen verlassen diesen Ofen durch den unteren Materialaustrag zusammen mit dem stückigen Koks.
  • Zur Verhinderung unliebsamer Verstopfungen durch vorzeitige Kondensation und zur Freihaltung der Beobachtungsfenster wird zwecks Durchspülung ein ständiger Wasserstoffstrom im Vakuumofen und Kondensationsteil aufrechterhalten, der durch die Fenster, die Einführungen für die regelbaren Heizelemente, durch den oberen Kokseintritt und unteren Koksaustrag eintritt und zusammen mit dem gereinigten Magnesiumdampf den Ofen verläßt. Beispiel 2 Mit Ausnahme der Verwendung des Kokses als stückiges bzw. körniges Material wird ebenso gearbeitet, wie im Beispiel 1 beschrieben. An Stelle des Kokses werden etwa 60 kg, das sind 601 Dolomit von etwa 10 bis 15 mm Durchmesser je Stunde eingesetzt. Der Ca- und Si-Gehalt des Ausgangsdampfes unterliegt einer Umsetzung mit dem MgO-Anteil des Dolomits, wobei unter Bildung von Calciumsilikaten das Magnesium aus dem Dolomit in Freiheit gesetzt wird und zusammen mit der praktisch reinen Magnesiumkomponente des Dampfes den Ofen verläßt und im Kondensator niedergeschlagen wird.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Reinigen von überhitzten Magnesiumdämpfen durch Durchleiten der Dämpfe durch eine lose Schüttung von durch kontinuierliche Erneuerung in dauernder Bewegung gehaltenem stückigem bzw. körnigem Material, dadurch gekennzeichnet, daß der zu reinigende Magnesiumdampf auf seinem Weg durch das stückige bzw. körnige Material ein Temperaturgefälle durchläuft, derart, daß er mit einer kurz oberhalb des Kondensationspunktes der reinen Dampfphase des Magnesiums liegenden Temperatur aus dem stückigen Material austritt, wobei auch dieses stückige Material zwischen dem Dampfeintritt und Dampfaustritt eine Temperaturdifferenz durchlaufen kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das stückige Material im Gleichstrom zum Magnesiumdampf läuft.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das stückige Material im Gegenstrom zum Magnesiumdampf geführt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnesiumdampf durch regulierbare Heizung vor seinem Auftreffen auf das stückige Material auf so hoher Temperatur gehalten wird, daß eine vorzeitige Kondensation der in ihm enthaltenen Verunreinigungen nicht eintreten kann.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das stückige Material während der gemeinsamen Berührungszeit mit den Dämpfen durch regulierbare Heizung auf einer 'Temperatur gehalten wird, welche noch oberhalb der Kondensationstemperatur des reinen Magnesiums, aber unterhalb der Kondensationstemperatur der Verunreinigungen liegt.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des stückigen Materials und der dieses Material durchströmenden Magnesiumdämpfe reguliert wird durch die Aufgabegeschwindigkeit und Menge des frisch zugeführten, noch kalten Materials und damit durch die Fließgeschwindigkeit dieses Materials durch die Kondensationszone der Verunreinigungen.
  7. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des stückigen Materials und der dieses Material durchströmenden Magnesiumdämpfe reguliert wird durch Variation der gegenüber dem Eintritt der heißen Magnesiumdämpfe und damit im Gebiet der Kondensationszone für die Verunreinigungen vorgesehenen Schichtdicke dieses Materials. B. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Vakuum gearbeitet wird. 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch Spülung mittels Inertgas, wie Wasserstoff oder Argon, jede vorzeitige unerwünschte Kondensation an kälteren Stellen verhindert und die Beobachtungsstellen sowie die Zu- und Abführungen der Anlage freigehalten werden. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Magnesiumdämpfe verunreinigenden Komponenten durch Umsetzung mit dem stückigen bzw. körnigen Material abgetrennt werden. 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei dieser Umsetzung eine der reinen Magnesiumdampfphase entsprechende Komponente in Freiheit gesetzt wird und gemeinsam mit den gereinigten Magnesiumdämpfen abströmt. 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in einer ersten Verfahrensstufe gereinigten Magnesiumdämpfe in einer zweiten Verfahrensstufe kondensiert werden. 13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung aus einem senkrecht stehenden Ofen und einem darüber angeordneten Fallrohr zur Zuführung des stückigen bzw. körnigen Materials aus einem Vorratsbehälter besteht, gekennzeichnet durch einen unteren Materialaustrag (11), einen horizontalen Magnesiumdampf-Eintrittsstutzen (1), einen in der Höhenlage versetzt hierzu angeordneten Magnesiumdampf-Austrittsstutzen (5), der in einem Kondensator (6) endet, sowie durch eine im Innern des Ofens angeordnete schräge Ablauffläche (15) für das stückige bzw. gekörnte Material (20) und durch einen oberen Abweiser (8) und einen unteren Abweiser (14) sowie durch regulierbare Heizelemente (12, 16). 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der zusammen mit den senkrechten Abweisern (8,14) im Innern des Ofens den Materialfluß bestimmenden schrägen Ablauffläche (15) geriffelt bzw. aufgerauht ist (22). 15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnesiumdampf-Eintrittsstutzen (1) mit dem Magnesiumdampf-Austrittsstutzen (5) einen rechten Winkel bildet. 16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Abschnitt (8) in seiner Höhe zum Zwecke der Einstellung der Schichtdicke des über die schräge Ablauffläche (15) abfließenden stückigen bzw. körnigen Materials (20) verstellbar ist. 17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Ofenummauerung (23) und die Isolationsschicht (21) durchragende Schau- und Beobachtungsfenster (10,13) angeordnet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 180 071; österreichische Patentschrift Nr. 134 610. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1028 789.
DEK33118A 1957-10-10 1957-10-10 Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von ueberhitzten Magnesiumdaempfen Pending DE1118974B (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK33118A DE1118974B (de) 1957-10-10 1957-10-10 Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von ueberhitzten Magnesiumdaempfen
CH6482858A CH379123A (de) 1957-10-10 1958-10-08 Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Metalldämpfen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK33118A DE1118974B (de) 1957-10-10 1957-10-10 Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von ueberhitzten Magnesiumdaempfen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1118974B true DE1118974B (de) 1961-12-07

Family

ID=7219640

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEK33118A Pending DE1118974B (de) 1957-10-10 1957-10-10 Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von ueberhitzten Magnesiumdaempfen

Country Status (2)

Country Link
CH (1) CH379123A (de)
DE (1) DE1118974B (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE180071C (de) *
AT134610B (de) * 1932-02-11 1933-09-11 Oesterr Amerikan Magnesit Verfahren und Vorrichtung zur Destillation von Magnesium unter vermindertem Druck.

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE180071C (de) *
AT134610B (de) * 1932-02-11 1933-09-11 Oesterr Amerikan Magnesit Verfahren und Vorrichtung zur Destillation von Magnesium unter vermindertem Druck.

Also Published As

Publication number Publication date
CH379123A (de) 1964-06-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60219497T2 (de) Verfahren zur herstellung von silicium
DE2321881C3 (de) Vorrichtung zum Entfernen von Schwefeloxiden aus Verbrennungsabgasen
DE2745707C2 (de)
DE2746975A1 (de) Verfahren zur trennung trockener teilchenfoermiger masse aus einem heissgas
EP0304715A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Raffination von Silicium
EP1174388A1 (de) Abtrennung von Metallchloriden aus deren Suspensionen in Chlorsilanen
EP1166844A2 (de) Abtrennung von Metallschloriden aus gasförmigen Reaktionsgemischen der Chlorsilan-Synthese
DE3214618C2 (de)
EP0297424B1 (de) Verfahren zum Kühlen von heissem Pyrolysegas
DE1118974B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von ueberhitzten Magnesiumdaempfen
DE3210379A1 (de) Verfahren zum herstellen von organohalogensilanen
EP0618282B1 (de) Verfahren zur Kühlung von durch Vergasung gewonnenem Rohgas
CH615697A5 (de)
EP0019155A1 (de) Vorrichtung zum Entstauben von Gasen
CH636064A5 (de) Kontinuierliches verfahren zur herstellung eines kompakten, abriebfesten natriumpercarbonats.
DE60023468T2 (de) Verfahren und vorrichtung zur reinigung eines produktgases aus einem vergasungsreaktor
DE3030738C2 (de) Verfahren zum kontinuierlichen Gießen von Kupfer
DE256237C (de)
DE2124291A1 (de) Vorrichtung zur Herstellung qualitativ hochwertigen Zinkpulvers
DE1583903C (de) Vorrichtung zur Absonderung von Ver unreinigungen aus einem Metallprodukt, wie Titan
DE2504610A1 (de) Verfahren zur herstellung von metallischem zirkonium
DE2127251C3 (de) Verfahren zur Trennung von Phosphor ofenschlacke und Ferrophosphor
DE2725886C3 (de) Verfahren zum Entfernen von Teer aus rohem Tolylendiisocyanat
DE1142064B (de) Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von calciniertem Dolomit
DE1199246B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Alkali- und/oder Erdalkaliphosphaten