DE1118867B

DE1118867B - Schlingenheber in Gestalt einer von einer Kraftquelle gegen das in einer Schlinge gefuehrte Walzgut gedrueckten Taenzerrolle

Info

Publication number: DE1118867B
Application number: DEB40165A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Klaus Fetzner
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1956-05-08
Filing date: 1956-05-08
Publication date: 1961-12-07

Description

Schlingenheber in Gestalt einer von einer Kraftquelle gegen das in einer Schlinge geführte Walzgut gedrückten Tänzerrolle Bei kontinuierlichen Walzenstraßen, insbesondere Drahtstraßen, bei denen jedes Walzgerüst durch einen Elektromotor mit regelbarer Drehzahl angetrieben wird,. ist es notwendig, daß das Walzgut zwischen den einzelnen Gerüsten zugfrei geführt wird, -d. h., Zerrungen od. dgl. sind zu vermeiden. Die Forderung nach zugfreier Walzung ist zweifellos erfüllt, wenn das Walzgut zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Gerüsten eine Schlinge bildet. Das Auftreten einer Schlinge ist ein sicheres Zeichen dafür, daß die Walzung zugfrei erfolgt.
Zur Führung der Schlingen dient in bekannter Weise ein Schlingenheber in Gestalt einer Tänzerrolle oder Tänzerwalze, die an einem Schwenkhebel gelagert sein kann. Durch eine äußere Kraftquelle, z. B. eine Feder od. dgl., wird die Rolle bzw. Walze durch den Schwenkhebel gegen das Walzgut gedrückt und dieser dabei so weit ausgelenkt, als es die Größe der Schlinge erlaubt. Die Größe des Winkelausschlags des Schwenkhebels gegenüber einer vorgegebenen Ausgangslage ist dann ein Maß für die Größe der Schlinge und kann dazu dienen, die Drehzahl des nachfolgenden Walzmotors zu beeinflussen, und zwar im Sinne einer Konstanthaltung der Schlingengröße bzw. des Ausschlagwinkels des Schwenkhebels. Hierzu muß der Winkel laufend gemessen werden. Es sind Verfahren bekannt, die hierzu mit dem Schwenkhebel gekuppelte Potentiometer oder Drehtransformatoren benutzen. Es ist auch bekannt, als Walzenzugmotoren Kollektormotoren zu verwenden und zum Zweck der Drehzahlverstellung deren Bürstenbrücken direkt mit dem Schwenkhebel zu verbinden und auf diese Weise zu verstellen.
Bei dem in Walzwerken üblichen rauhen Betrieb werden solche Organe oder mechanische Verstellvorrichtungen leicht beschädigt, auch ist deren betriebssichere Anbringung oft mit Schwierigkeiten verbunden. Außerdem benötigt jeder Schlingenheber eine äußere Kraftquelle, um, wie schon beschrieben, die Rolle bzw. Walze durch den Schwenkhebel gegen das Walzgut zu drücken.
Aufgabe der Erfindung ist es, sowohl für den Antrieb zur Drehung des Schwenkhebels als auch für die Meßeinrichtung des Winkels, um den sich der Schwenkhebel gedreht hat, das gleiche Element zu benutzen.
Diese Aufgabe ist in einfacher Weise dadurch lösbar, daß man als Kraftquelle zur Drehung des Schwenkhebels einen Drehstrom-Schleifringläufer-Motor benutzt wobei zweckmäßig die Tänzerrolle bzw. -walze an dem mit der Motorwelle unmittelbar verbundenen Schwenkhebel angeordnet ist. Soll in diesem Fall der Winkel, um den sich der Schwenkhebel mit der Tänzerrolle bzw. -walze gedreht hat und damit auch die Größe der Schlinge bestimmt, zur Regelung der Drehzahl des Walzenzugmotors herangezogen werden, dann ist es erfindungsgemäß möglich, hierzu die Phasenlage der Läuferspannung des Schlingenhebermotors gegenüber dessen Ständerspannung zu benutzen. Die Messung der Phasenlage kann nach einer der zahlreichen bekannten Methoden erfolgen, vorzugsweise jedoch so, daß unter Verwendung eines Drehstrom-Schleifringläufer-Motors, dessen Ständer und Läufer für gleiche Spannungen gewickelt sind, die Differenz dieser Spannungen als Maß für die Phasenverschiebung dient. Haben Ständer und Läufer Wicklungen für verschiedene Spannungen, so läßt sich durch Vorschalten eines Hilfstransformators vor eine der beiden leicht Spannungsgleichheit erzielen.
Eine weitere zweckmäßige Maßnahme besteht darin, daß noch ein phasendrehender Transformator vorgesehen ist, der vor der Differenzbildung der beiden Spannungen eine dieser Spannungen in der Phase so dreht, daß in einerbestimmten Stellung des Schwenkhebels, vorzugsweise in der Ausgangsstellung, eine bestimmte Phasenlage zwischen den beiden Spannungen, z. B. 0°, eingestellt ist. Wird ein solcher phasendrehender Transformator benutzt, so ist es weiterhin möglich, die Anzapfungen an diesem Transformator so zu wählen, daß in einer vorgegebenen Ausgangslage nicht nur die Phasenlage 0° vorhanden ist, sondern auch die beiden Spannungen einander gleich sind. so daß der Hilfstransformator in Wegfall kommen kann.
In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Ausbildung des Schlingenhebers _- und die zugehörige Schaltung in einigen Ausführungsbeispielen dargestellt.
In der Fig. 1 bedeutet 1 das- Walzgut, beispielsweise den zu walzenden Draht, - der über die fest gelagerten Führungsrollen 2 und 3 geführt ist und mit Hilfe der Tänzerrolle 4 eine Schlinge bildet, die durch einen die Tänzerrolle 4 tragenden, von einem Drehstrom-Schleifringläufer-Motor 5 angetriebenen Schwenkhebel 6 getragen wird. Der durch die Größe der Drahtschlinge gegebene Ausschlagwinkel a des Schwenkhebels 6 bestimmt die Phasenlage und damit die Differenz der Läufer- und Ständerspannung des Drehstrommotors, wodurch auf elektrischem Wege der Lauf der in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebsmotoren der einzelnen Walzgerüste beeinfiußt wird.
Eine zur Erzielung der beabsichtigten Wirkung zweckmäßige Schaltung zeigt die Fig.2. Darin bedeutet 5 den Drehstrommotor, 7 einen phasendrehenden Transformator in Gestalt eines Polygontransformators, 8 Widerstände, über welche die Läuferwicklung des Drehstrommotors 5 kurzgeschlossen ist, 9 und 10 die Anschlüsse für das zugehörige Regelorgan des Walzenzugmotors und 11 den Hilfstransformator, der die Läuferspannung des Drehstrommotors an diejenige des Ständers anpaßt, während der Polygontransformator 7 die Phasendrehung der Ständerspannung gegenüber der Läuferspannung bewirkt, die zur Einstellung der Phasenverschiebung 0° in der Ausgangsstellung erforderlich ist.
Gemäß Fig. 3 kann die Anzapfung am Polygontransformator so vorgenommen werden, daß der gleiche Transformator sowohl zur Spannungs- als auch zur Phasenangleichung dient. Der Hilfstransformator 11 (gemäß Fig. 2) ist dann entbehrlich.
Die beschriebene Anordnung und Schaltung läßt sich nicht nur bei kontinuierlichen Walzenstraßen, sondern auch bei anderen Maschinen anwenden, bei denen ein durchlaufendes Gut in Schlingen geführt ist, z. B. auch für Drahtziehmaschinen, Papier-, Textil-und Druckereimaschinen od. dgl. mehr.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Schlingenheber für kontinuierliche Walzenstraßen od. dgl. in Gestalt einer von einer Kraftquelle gegen das in einer Schlinge geführte Walzgut-gedrückten- Tänzerrolle, deren Lage als Maß für die Größe der Schlinge dient, dadurch gekennzeichnet, daß als Kraftquelle zur Bestimmung der Lage der Tänzerrolle (4) ein Drehstrom-Schleifringläuferr-Motor (5) dient.
2. Schiingenheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tänzerrolle (4) an einem mit der Motorwelle unmittelbar verbundenen Schwenkhebel (6) angeordnet ist.
3. Schlingenheber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Maß für den Winkel, um den sich der Schwenkhebel (6) mit der Tänzerrolle (4) gedreht hat, und damit als Maß für die Größe der Schlinge die Phasenlage der Läuferspannung des Schlingenhebermotors gegenüber dessen Ständerspannung dient.
4. Schlingenheber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Ständer und Läufer des Drehstrommotors (5) für die gleiche Spannung gewickelt sind.
5. Schlingenheber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Angleichens der Läuferspannung an die Ständerspannung vor eine der beiden Wicklungen (Ständer oder Läufer) ein Transformator geschaltet ist.
6. Schlingenheber nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der Phasenlage der Läuferspannung gegenüber der Ständerspannung die Differenz dieser Spannungen dient.
7. Schlingenheber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Differenzbildung zwischen Ständer- und Läuferspannung eine dieser Spannungen einem phasendrehenden Transformator zugeführt wird, mit dessen Hilfe diese Spannung so in der Phase gedreht wird, daß in einer bestimmten Stellung des Schwenkhebels (6), vorzugsweise in dessen Ausgangsstellung, eine bestimmte Phasenlage zwischen den beiden Spannungen, vorzugsweise 0°, eingestellt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 251135; britische Patentschrift Nr. 532 715; USA.-Patentschriften Nr. 2 454 232, 2 462 233.