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Elektrische Hörbrille Die Erfindung betrifft eine elektrische Hörbrille,
bei der das hinter dem Ohr liegende, abgewinkelte Ende des Ohrbügels als eine zum
Kopf des Trägers offene Halbschale ausgebildet ist, in die eine sämtliche elektrischen
Teile enthaltende geschlossene bauliche Einheit leicht auswechselbar eingesetzt
und die durch eine zweite, ergänzende Halbschale geschlossen werden kann.
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Brillen, die mit einer elektrischen Schwerhörigenvorrichtung versehen
sind, sollen sich äußerlich möglichst wenig von einer normalen Sehbrille unterscheiden.
Aus diesem Grunde ist man bestrebt, die elektrischen Teile der Höreinrichtung, wie
Mikrophon, Verstärker, Hörer, Batterie, Lautstärkenregler usw., oder möglichst viele
dieser Teile in einem Ohrbügel oder in beiden Ohrbügeln unterzubringen.
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Um aber den verschiedenartigen Wünschen der Kunden entgegenzukommen,
ist der Händler gezwungen, hinsichtlich Form, Farbe und Größe eine gewisse Auswahl
verschiedener Hörbrillen oder mindestens der die elektrische Höreinrichtung enthaltenden
Ohrbügel vorrätig zu haben. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die elektrische
Höreinrichtung von Hörbrillen infolge der Kleinstbauweise sehr kostspielig ist.
Man kann aber vom Händler kaum erwarten, daß er sich derartige Werte auf Lager-legt.
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Daher hat man versucht, elektrische Hörbrillen so zu bauen, daß die
elektrischen Teile der Höreinrichtung leicht auswechselbar sind, so daß der Händler
in der Lage ist, die elektrische Höreinrichtung erst dann an der Hörbrille anzubringen,
wenn sich der Kunde eine ihm hinsichtlich Größe, Form und Farbe passende Brille
ausgesucht hat. Eine leichte Auswechselbarkeit der elektrischen Höreinrichtung ist
auch erstrebenswert, um im Falle eines Schadens der Höreinrichtung diese schnell
gegen eine neue austauschen zu können, damit die Hörbrille möglichst umgehend wieder
gebrauchsfähig ist.
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Die Auswechselbarkeit der elektrischen Höreinrichtung hat man beispielsweise
in der Weise erreicht, daß man die elektrischen Teile in einem besonderen Gehäuse
unterbrachte, das in Form und Größe dem hinter dem Ohr liegenden abgewinkelten Ende
des Ohrbügels entspricht. Dieses Gehäuse trat an die Stelle des sonst üblichen,
hinter dem Ohr liegenden Ende des Ohrbügels und konnte an einen Ohrbügel angesetzt
werden, der nur noch aus dem geraden Teil dieses Bügels bestand.
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Diese bekannte Form der elektrischen Hörbrille hat zwar den Vorteil,
daß die elektrische Höreinrichtung auswechselbar ist und an die eigentliche Brille
angesetzt werden kann, nachdem sie dem Träger angepaßt worden ist. Es besteht aber
nach wie vor die Notwendigkeit, verschiedene Ausführungen der elektrischen Höreinrichtung
zur Verfügung zu halten, um eine möglichst unauffällige Anpassung an die verschiedenartigen
Formen und Musterungen der Brille zu ermöglichen. Außerdem ist es erforderlich,
verschiedene Bauformen der elektrischen Höreinrichtung für den rechten und für den
linken Ohrbügel zu fertigen. Diese beiden Ausführungsformen sind spiegelbildlich
gleich, ein Umwechseln von dem linken auf den rechten Ohrbügel oder umgekehrt ist
daher nicht möglich.
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Eine weitere Schwierigkeit der zuletzt erwähnten Hörbrille ist darin
zu erblicken, daß die Ansatzstelle des die elektrische Höreinrichtung tragenden
Gehäuses an dem eigentlichen Ohrbügel möglichst unauffällig sein soll. Außerdem
erfordert eine einwandfreie, zuverlässige, lösbare und unsichtbare Befestigung des
Gehäuses mit der Schwerhörigeneinrichtung an dem Ohrbügel einen erheblichen konstruktiven
und kostenmäßigen Aufwand.
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Um diese zuletzt genannte Schwierigkeit zu umgehen, hat man schon
vorgeschlagen, das hinter dem Ohr liegende, abgewinkelte Ende des Ohrbügels als
eine zum Kopf des Trägers offene Halbschale auszubilden und in diese Halbschale
eine sämtliche elektrische Teile enthaltende geschlossene Baueinheit
einzusetzen.
Nach dem Einsetzen dieser Baueinheit wird die Halbschale durch eine zweite, ergänzende
Halbschale geschlossen.
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Die durch die halbschalenförmige Ausbildung der beiden Ohrbügelenden
geschaffenen beiden Hohlräume haben zueinander spiegelbildlich gleiche Form, so
daß die die elektrischen Teile enthaltende Baueinheit wahlweise in den rechten oder
in den linken Ohrbügel eingesetzt werden kann. Diese an sich sehr erwünschte Möglichkeit,
die gleiche Baueinheit zwischen den beiden Ohrbügeln der Brille beliebig umwechseln
zu können, bringt aber bei der bekannten Ausführungsform die unangenehme Erscheinung
mit sich, daß diejenige Seite der Baueinheit, die in dem einen Ohrbügel vom Kopf
des Trägers abgewandt ist, in dem anderen Ohrbügel am Kopf des Trägers anliegt,
und umgekehrt. Wenn daher die Einspracheöffnung für das Mikrophon, die Batterieklappe,
ein Betätigungsorgan od. dgl. auf einer solchen, also entweder vom Kopf abgewandten
oder am Kopf anliegenden Seite der Baueinheit angeordnet ist, kann die Baueinheit
praktisch doch nicht zwischen den beiden Ohrbügeln der Brille ausgetauscht werden,
da die Seite mit diesen Organen stets freiliegen und vom Kopf abgewandt sein muß.
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie die Hörbrille zu gestalten
ist, damit die sämtliche elektrischen Teile enthaltende bauliche Einheit in jedem
Fall wahlweise in den linken oder den rechten Ohrbügel der Brille eingesetzt werden
kann. Die Erfindung besteht darin, daß sowohl das als Halbschale ausgebildete abgewinkelte
Ende des Ohrbügels als auch die aus den elektrischen Teilen zusammengesetzte bauliche
Einheit zusammen mit der als Träger für die Einheit dienenden zweiten, ergänzenden
Halbschale symmetrisch zu ihrer Längsachse sind, derart, daß die gleiche ergänzende
Halbschale mit der daran befestigten baulichen Einheit wahlweise am linken oder
rechten Ohrbügel durch Drehung um 180° um die Längsachse angebracht werden kann.
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Das entscheidende Merkmal der Erfindung besteht somit darin, daß im
Gegensatz zu der vorbekannten Ausführung sowohl der durch die halbschalenartige
Ausbildung des Ohrbügels geschaffene Hohlraum als auch die in diesem Hohlraum einzusetzende
bauliche Einheit symmetrisch zu ihrer Längsachse sind. Beim Umwechseln der baulichen
Einheit vom rechten auf den linken Ohrbügel, oder umgekehrt, ist man auf diese Weise
in der Lage, durch Drehung der baulichen Einheit um 180° um die Längsachse, die
Einheit so einzusetzen, daß ihre vorher vom Kopf abgewandte Seite auch jetzt wieder
vom Kopf abwandt ist.
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Durch diesen Erfindungsvorschlag ergibt sich auch die das zweite Erfindungsmerkmal
ausmachende Möglichkeit, die bauliche Einheit unmittelbar an der als Verschluß für
den Hohlraum im Ohrbügel dienenden zweiten, ergänzenden Halbschale fest anzubringen,
so daß die zweite Halbschale als Träger für die bauliche Einheit wirkt. Durch diese
Maßnahme geht das Aus- oder Umwechseln der baulichen Einheit besonders schnell und
bequem vor sich.
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In Abwandlung des Erfindungsvorschlages kann auch das als Halbschale
ausgebildete, abgewinkelte Ende des Ohrbügels die Form einer Wanne haben, während
die zweite ergänzende Halbschale als Verschlußdeckel gestaltet ist. Diese Ausführungsform
der Erfindung hat sich als recht vorteilhaft erwiesen, weil Herstellung und Zusammenbau
des Ohrbügels besonders einfach sind.
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Auch bei der erfindungsgemäßen Hörbrille müssen selbstverständlich
die Bedienungsorgane, vor allem der Einschalter und der Lautstärkenregler von außen
zugänglich sein. Zu diesem Zweck weist die Umfangswand des halbschalen- oder wannenförmigen
Endes des Ohrbügels Durchbrüche oder Ausnehmungen für den Durchtritt der Bedienungsorgane
der in der baulichen Einheit enthaltenen Regelglieder, wie Lautstärkeregler, Einschalter
usw., auf. Um das die Batterie aufnehmende Fach der baulichen Einheit auch bei eingesetzter
Höreinrichtung leicht zugänglich zu machen, wird außerdem vorgeschlagen, daß die
die bauliche Einheit tragende zweite Halbschale bzw. der die bauliche Einheit tragende
Verschlußdeckel eine schamierartig aasgelenkte Klappe hat, die beim Öffnen das Batteriefach
der baulichen Einheit von außen zugänglich macht.
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Für das Wesen der Erfindung ist es an und für sich von untergeordneter
Bedeutung, in welcher Weise die die elektrische Höreinrichtung verkörpernde bauliche
Einheit lösbar in dem halbschalen- oder wannenförmigen Ende des Ohrbügels befestigt
wird. Eine einfache und schnelle Befestigungsart ergibt sich beispielsweise dadurch,
daß die die elektrischen Teile enthaltende bauliche Einheit an der einen Schmalseite
wenigstens eine in eine entsprechende Ausnehmung der Seitenwand des wannenförmigen
Endes des Ohrbügels eingreifende Haltenase besitzt, während der die bauliche Einheit
tragende Verschlußdeckel an der anderen Schmalseite an dem Ohrbügel lösbar, z. B.
mit Schrauben, derart befestigt ist, daß ein die Mikrophoneinsprache umgebender
Gummiring gegen den Boden des wannenförmigen Endes des Ohrbügels gedrückt wird.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der erfindungsgemäßen Hörbrille
gehen aus der Zeichnung hervor, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
ist. Es zeigen Fig. 1 und 2 einen rechten bzw. linken nach der Erfindung ausgebildeten
Ohrbügel für eine elektrische Hörbrille, Fig. 3 und 4 zwei Einzelteile der Hörbrille,
Fig.5, 6 und 7 eine alle elektrischen Teile der Höreinrichtung enthaltende bauliche
Einheit, die in die Ohrbügel nach Fig. 1 und 2 eingesetzt werden kann, in Vorder-,
Seiten- und Rückansicht, Fig. 8 und 9 je einen vollständigen linken bzw. rechten
Ohrbügel einer erfindungsgemäßen elektrischen Hörbrille.
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Der aus einem Stück, vorzugsweise im Spritzgußverfahren aus Kunststoff
hergestellte Ohrbügel 1 einer Hörbrille hat ein beim Tragen hinter dem Ohr des Trägers
liegendes, abgewinkeltes Ende 2, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die
Form einer Wanne hat, die zum Kopf des Trägers 2 offen ist und in die die elektrische
Höreinrichtung eingesetzt werden kann.
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Die elektrische Höreinrichtung ist eine in den Fig.5. C und 7 dargestellte
geschlossene bauliche Einheit, die sämtliche elektrischen Teile einschließlich Mikrophon,
Verstärker, Hörer, Batterie, Lautstärkeregler usw., enthält. Alle Teile der Höreinrichtung
sind auf einer Platte 4 montiert, die gleichzeitig das Chassis für die Höreinrichtung
sowie den Verschlußdeckel für das wannenförmige Ende 2 des Ohrbügels 1 bildet. Die
Form der baulichen Einheit
sowie des Verschlußdeckels 4 ist so gewählt,
daß die Höreinrichtung genau in das wannenförmige Ende 2 des Ohrbügels 1 paßt und
der Deckel 4 die Wanne 2 verschließt.
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An dem Verschlußdeckel4 ist mittels Scharniere 13 eine Klappe 5 angelenkt,
die beim Auswärtsklappen das Batteriefach freigibt und das Auswechseln der Batterie
ermöglicht. Deckel 4 und Klappe 5 haben zusammen die gleiche Umrißform wie das wannenförmige
Ende 2 des Ohrbügels 1.
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Der in der Zeichnung nicht sichtbare Verstärker der Höreinrichtung
sowie der Hörer sind durch eine Blechhaube 14 abgedeckt, die gleichzeitig das Mikrophon
trägt, dessen Einsprache 9 in Fig. 7 zu sehen ist. Die Mikrophoneinsprache 9 ist
von einem Gummiring 10 umgeben, der sich beim Einsetzen der baulichen Einheit
in das wannenförmige Ende 2 des Ohrbügels 1 gegen eine im Boden der Wanne 2 vorgesehene
Schalleintrittsöffnung 3 legt.
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Auf der oberen Schmalseite der baulichen Einheit der Höreinrichtung
befinden sich der Ein- und Ausschalter 6 sowie der Lautstärkeregler 7. Um diese
Betätigungselemente nach dem Einsetzen der Höreinrichtung in das wannenförmige Ende
2 von außen zugänglich zu machen, sind in der Umfangswand des wannenförmigen Endes
2 Durchbrüche 29 und 30 vorgesehen. Wie aus Fig. 8 und 9 ersichtlich, gestattet
der Durchbruch 29 den Durchtritt des Schalters 6, während der Durchbruch
30 das geriffelte Rad des Lautstärkereglers 7 zugänglich macht.
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Zur Befestigung der baulichen Einheit in dem wannenförmigen Ende 2
sind am unteren Ende des Verschlußdeckels 4 zwei Löcher 11 für Befestigungsschrauben
vorgesehen, die in entsprechende Bohrungen 12 des Ohrbügels 1 eingreifen.
Unmittelbar über dem Riffelrad des Lautstärkereglers 7 ist an der baulichen Einheit
eine Haltenase 8 vorgesehen, die sich beim Einsetzen der baulichen Einheit
in das wannenförmige Ende 2 des Ohrbügels 1 in den Durchbruch 30 schiebt und sich
gegen dessen Kante abstützt. Beim Einziehen der durch die Löcher 11 in die Bohrungen
12 eingesetzten Befestigungsschrauben wird die bauliche Einheit mit dem Gummiring
10 gegen den Boden der Wanne 2 gedrückt. Die bauliche Einheit erhält auf diese Weise
eine gewisse elastische Spannung, da ihr anderes Ende durch die Haltenase 8 in dem
Durchbruch 30 festgehalten wird.
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Von dem in der baulichen Einheit untergebrachten Hörer ist in Fig.
6 und 7 nur ein konischer Ansatz 15 der Schallöffnung zu sehen. Auf diesen konischen
Ansatz 15 wird vor oder nach dem Einsetzen der baulichen Einheit in das wannenförmige
Ende 2 die Öffnung 17 eines Profilschlauches 16 aufgeschoben (Fig.
3), der ein Teil der Schalleitung vom Hörer zum Ohr des Trägers ist. Zur Aufnahme
des Profilschlauches 16 ist in dem Ohrbügel 1 ein Kanal 19 vorgesehen, in den der
Profilschlauch 16 genau passend eingelegt werden kann, so daß seine Oberfläche mit
der des Ohrbügels 1 ungefähr in gleicher Ebene liegt. Am anderen Ende des
Profilschlauches 16 ist eine Schallaustrittsöffnung 18 vorgesehen. In die Schallaustrittsöffnung
18 schiebt.sich das konische Ende 25 des Nippels 26, der an einem Einsatzstück
21 befestigt ist oder mit diesem ein Teil bildet. Das Einsatzstück 21 wird
in eine seiner Form und Größe genau angepaßten Ausnehmung 20 des Ohrbügels 1 eingesetzt.
Dabei schiebt sich das konische Ende 25 des Nippels 26 durch eine Öffnung 24 des
Ohrbügels 1 in die Schallaustrittsöffnung 18 des Profilschlauches 16. Bohrungen
22 und 23 dienen zur Aufnahme einer das Einsatzstück 21 in der Ausnehmung 20 festhaltenden
Befestigungsschraube.
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Auf das äußerere Ende des Nippels 26 kann ein zum Ohr des Trägers
führender Schalleitungsschlauch 27 aufgeschoben werden, an dessen anderem Ende ein
Ohrpaßstück 28 befestigt ist.