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Gerät zur Ausbildung im Messen und Richten bei mit stereoskopischen
Entfernungsmeßgeräten zwangsmäßig verbundenen Richtmaschinen von Geschützen Die
Erfindung betrifft ein Gerät zur Ausbildung im Messen und Richten bei mit stereoskopischen
Entfernungsmeßgeräten zwangsmäßig verbundenen Richtmaschinen von Geschützen.
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Bekanntlich erfordert das Entfernungsmessen mittels eines stereoskopischen
Meßgeräts eine große Übung, wenn genaue Meßwerte erzielt werden sollen. Dies hängt
unter anderem damit zusammen, daß es zunächst gewisse Schwierigkeiten macht, die
ins Blickfeld gespiegelten Meßmarken räumlich so zu sehen, als ob sie sich im Bereich
des anzumessenden Zieles befinden.
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Aus diesem Grund hat man bereits eine Zusatzoptik auf das Entfernungsmeßgerät
gesetzt, die es ermöglicht, Meßübungen durchzuführen, bei denen in beschränkter
Entfernung befindliche Aushilfsziele so erscheinen, als ob sie im normalen Meßbereich
des Gerätes liegen.
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Ein solches Gerät kann nur der Anfangsausbildung im Entfernungsmessen
dienen. Es lassen sich damit auch nur fest vorgegebene Ziele, deren Entfernung bekannt
ist, anmessen. Beim Anmessen von beweglichen oder frei gewählten Zielen kann die
eingemessene Entfernung nicht auf ihre Richtigkeit hin kontrolliert werden. Im übrigen
ist es mit dem Entfernungsmessen allein nicht getan. Die Übungsperson muß im Ernstfall
außer den Entfernungs- und Richtwerten eine ganze Reihe weiterer Faktoren, nämlich
die besonderen und Witterungseinflüsse berücksichtigen, wie Pulvertemperatur, Pulverdruck,
Geschoßgewichtsklasse, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Beschaffenheit des Rohres,
Luftfeuchtigkeit. Im Falle beweglicher Ziele muß noch der Vorhaltwinkel unter Berücksichtigung
der Richtung und Geschwindigkeit des Zieles einkalkuliert werden. Im allgemeinen
werden die einzelnen Faktoren erst während des Schießens korrigiert; man spricht
vom sogenannten »Einschießen«.
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Dieses Einschließen konnte man bisher nur im großen auf dem Manövergelände
üben. Es gibt zwar ein kleinkalibriges artilleristisches Übungsschießgerät mit einer
eingebauten Richteinrichtung. Dieses auf einem dreibeinigen Stativ montierte Gerät
vermag jedoch keine Hilfe zu leisten, weil in der Bedienung und in der Wirkungsweise
jegliche Ähnlichkeit zu den wesentlich weiterreichenden normalen Geschützen fehlt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ausbildungsgerät zu
schaffen, das auf verhältnismäßig beschränktem Raum das Einschießen mit Hilfe des
normalen Entfernungsmeßgeräts üben läßt.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das normale Entfernungsmeßgerät,
das in bekannter Weise eine Zusatzoptik aufweist, mittels welcher unter Verwendung
von in beschränkter Entfernung befindlichen Aushilfszielen weiter entfernte Scheinziele,
die im normalen Meßbereich des Gerätes liegen, simuliert werden, mit einer derart
richtbaren Hilfsschießeinrichtung zwangsmäßig gekoppelt ist, daß die Flugbahn des
aus der Hilfsschießeinrichtung geschossenen Übungsgeschosses zum richtig angemessenen
Aushilfsziel geht und nicht zu demjenigen Ort, der die Entfernung der Simullerung
hat.
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Auf diese Weise ist nicht nur die Arbeitsentfernung beim Messen verkürzt,
sondern außerdem die Arbeitsentfernung beim Schießen. Man kann daher auf verhältnismäßig
kleinem Raum das Einschießen auf feste oder bewegliche Ziele üben. Da die relativ
kurzen Entfernungen mittels kleinkalibriger Munition überwunden werden können, werden
auch erhebliche Kosten an scharfer Munition gespart, ohne daß das Ausbildungsziel
dabei leidet. Wenn man kleinkalibrige Munition verwendet, die beim Auftreffen eine
Rauch-und gegebenenfalls eine Knallentwicklung hat, kann man eine dem Ernstfall
sehr nahekommende Übung durchführen.
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In vielen Fällen ist das Meßgerät, an dem geübt werden soll, bereits
funktionell richtig mit der Höhenrichtmaschine eines Geschützes für scharfen Schuß
gekoppelt. In diesem Fall empfiehlt sich eine Auslegung der Hilfsschießeinrichtung
derart, daß bei Verwendung von Übungsgeschossen der Hilfsschießeinrichtung mit einer
Anfangsgeschwindigkeit, die gegenüber derjenigen des scharfen Geschosses des Geschützes
etwa im Verhältnis der Entfernungen einmal
zum Aushilfsziel, zum
anderen zum simulierten Ziel niedriger ist, das Geschütz und Hilfsschießeinrichtung
etwa gleiche Rohrerhöhung haben.
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Manchmal ist allerdings noch eine Korrektur zu berücksichtigen, beispielsweise
in d--m Fall, daß vor mindestens einem Ausblick der Basis des Entfernungsmeßgeräts
ein Prismenkeil gesetzt ist. Hierbei sollte dann vorzugsweise eine derartige Kopplungsvorrichtung
zur Hilfsschießeinrichtung verwendet werden, daß deren Rohrerhöhung gegenüber derjenigen
des Geschützes eine Zusatzkomponente erhält zum Ausgleich der Nichtproportionalität
der Entfernungen zu den simulierten Zielen gegenüber den Entfernungen zu den zugehörigen
Aushilfszielen.
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Insbesondere kann die Hilfsschießeinrichtung einen gesonderten Lauf
aufweisen, dessen Höheneinstellung von der Höhenrichtmaschine des Geschützes unter
Zwischenschaltung eines die Nichtproportionalität berücksichtigenden Kurventriebs,
Exzenterscheibe od. dgl. abgeleitet ist.
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Ein noch einfacherer Betrieb ergibt sich dadurch, daß vor beide Ausblicke
der Basis des Entfernungsmeßgeräts je ein umgekehrt angeordnetes Fernrohr gesetzt
ist, wobei der Lauf der Hilfsschießeinrichtung mit der Höhenrichtmaschine des Geschützes
vorzugsweise direkt verbunden ist. Insbesondere kann die Hilfsschießeinrichtung
ein bekannter in das Geschützrohr herausnehmbar eingebauter Lauf sein, dessen Abschußvorrichtung
mittels des normalen Geschützschlagbolzens betätigbar ist. Ferner kann der einbaubare
Lauf in bekannter Weise in einer Kartusche gehalten sein.
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Der große Vorteil der Entfernungsmeßübung mittels umgekehrt angeordneter
Fernrohre ist, daß die Entfernungen zwischen dem Übungsziel und dem Scheinziel proportional
verändert erscheinen. Als Folge davon kann bei entsprechend gewählter Anfangsgeschwindigkeit
der Übungsgeschosse die Rohrerhöhung von Geschütz und Schießeinrichtung genau übereinstimmen.
Dies wiederum führt zu einem sehr einfachen Aufbau des Übungsgeräts. Des weiteren
bringt dieses proportionale Entfernungsverhältnis auch den Vorteil, daß den normalen
Verhältnissen entsprechend aufzubauende Aushilfsziele mit Leichtigkeit an ihren
entsprechenden Platz gebracht werden können, da sich der Entfernungsmeßstab lediglich
genau in dem optischen Reduzierverhältnis verkürzt.
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Wenn ein bewegliches Ziel angemessen und das Einschießen auf dieses
Ziel geübt werden soll, empfiehlt es sich, ein Verzögerungselement, z. B. einen
Bimetallstreifen, in der Steuerleitung der Abschußvorrichtung vorzusehen, das ein
derart verzögertes Abschießen des Übungsgeschosses der Hilfsschießeinrichtung bewirkt,
daß der Unterschied der fiktiven Flugzeit des Normalgeschosses zum Ort des simulierten
Zieles und der wahren Flugzeit des Übungsgeschosses zum Aushilfsziel ausgeglichen
ist.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus der Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung. Es zeigt Fig.
1 eine schematische Darstellung einer Meßanordnung mit optischem Prismenkeil, Fig.
2 eine schematische Darstellung der Messung mit Hilfe einer verkleinernden Optik,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der ins simulierte Ziel und ins Aushilfsziel
weisenden ballistischen Kurven, Fig. 4 die Seitenansicht einer Ausführungsform des
ernndungsgemäßen Geräts mit gesonderter Hilfsschießeinrichtung, Fig: 5 eine schematischeDarstellung
desAnschlusses der Hilfsschießeinrichtung an ein normalerweise von dem Entfernungsmeßgerät
gesteuertes Geschütz, Fig. 6 eine Kartusche mit eingebautem Lauf zum Einsetzen in
das Geschützrohr.
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In Fig. 1 ist eine Entfernungsmeßbasis 1 mit den beiden Ausblicken
2 und 3 veranschaulicht. Das Prinzip eines solchen stereoskopischen Entfernungsmeßgeräts
beruht darauf, daß in den Weg der einfallenden Lichtstrahlen eines jeden Ausblicks
je eine Meßmarke gespiegeltwird, derenÜbereinstimmungmitbestimmten Sichtstrahlen
den optischen Eindruck erweckt, als stehe eine einzige Meßmarke im zu messenden
Raum. Normalerweise ist der Sichtstrahl 4 des linken Ausblicks 2 feststehend senkrecht
zur Basis. Die Meßmarke des rechten Ausblicks 3 ist derart verschiebbar, daß sich
der Sichtstrahl im Bereich a von der Stellung 5 zur Stellung 5' über einen Winkel
x bewegen kann. In der Stellung 5 wird ein Punkt A in beispielsweise 5000 m Entfernung,
in der Stellung 5' ein Punkt B in beispielsweise 500 m Entfernung angemessen.
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Wird vor den rechten Ausblick 3 ein optischer Prismenkeil6 geschaltet,
so werden die Sichtlinien nach bekannten optischen Gesetzen von der Keilspitze weggebrochen.
Es sei hier angenommen, daß diese Abwiükelung um den Betrag des Winkels ß erfolge.
Nunmehr werden bei einer Verschiebung der Meßmarke im rechten Ausblick 3 Sichtstrahlen
im Bereich b zwischen der Stellung 7 und der Stellung 7' wiederum über einen Bereich
des Winkels x in das Gerät aufgenommen, wodurch sich ein verkürzter Übungsmeßbereich
zwischen den Punkten A' und B' ergibt.
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Für die messende Person sind aber Aushilfsziele, die im Bereich A'-B'
aufgestellt sind, als Scheinziele im normalen Meßbereich A-B simuliert, sie können
dort mit Hilfe der Meßmarken angemessen werden. Wie sich jedoch aus einer einfachen
geometrischen Betrachtung ergibt, sind die Entfernungen zu Punkten im ÜbungsmeßbereichA'-B'nicht
proportional denjenigen zu Punkten im Normalmeßbereich A-B.
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In Fig. 2 ist die gleiche Entfernungsmeßbasis 1 mit den Ausblicken
2 und 3 wie in Fig. 1 gezeigt. Diesmal ist jedoch statt des Keiles 6 auf dem Ausblick
3 ein Paar von umgekehrt angeordneten, also verkleinernden Fernrohren 8 und 9 auf
den beiden Ausblicken 2 und 3 aufgesetzt. Die Sichtlinie 10 des linken Ausblicks
2 verläuft auch hier senkrecht zur Basis und ist feststehend. Die Sichtlinie 11
des rechten Ausblicks 3 ist auch hier veränderlich. Die beiden Fernrohre 8 und 9
haben je einen verhältnismäßig weiten Sichtwinkelbereich, der durch die gestrichelten
Linien 12 und 13 angedeutet ist, so daß mit Hilfe der Basis auch verhältnismäßig
dicht benachbarte Aushilfsziele optisch erfaßt werden können.
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Betrachtet man beispielsweise ein Aushilfsziel C in einer Entfernung
von 500 m, so erscheint dieses Ziel infolge der Verkleinerungswirkung der Fernrohre,
beispielsweise bei einem Verkleinerungsfaktor von 1 : 10, so, als ob es sich in
einer Entfernung von 5000 m befände. Dieses simulierte Ziel C wird nun angemessen.
Sämtliche Meßpunkte innerhalb des normalen Meßbereiches lassen sich proportional
verkleinert auf einem Übungsmeßbereich abbilden, wobei dieser Übungsmeßbereich eine
geringere Tiefe als der normale Meßbereich hat und dichter an das Meßgerät herangerückt
ist,
so daß der gesamte Übungsbetrieb auf einem verhältnismäßig kleinen Raum abgewickelt
werden kann.
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Bei diesem Beispiel ist in jedem Fall eine Proportionalität zwischen
den Entfernungen zu den jeweiligen Aushilfszielen und den anzumessenden simulierten
Zielen vorhanden, so daß eine gewünschte Anordnung von normalen Zielen leicht in
verkürzter Staffelung nachgebildet werden kann.
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Eine genaue Proportionalität der Entfernungsverkürzung ergibt sich
dann, wenn, von absoluter Parallelität ausgehend, die Sichtlinien bei aufgesetzter
verkleinernder Optik auf eine entsprechend des Verkleinerungswertes proportional
verkürzte Entfernung mit einer bestimmten, am Meßgerät eingestellten Entfernung
einjustiert sind. Es ergibt sich hierbei eine geringfügige seitliche Schrägstellung
eines der beiden Fernrohre 8 und 9, welche den Winkel. der von der Sichtlinie des
einen Fernrohres bei End-Anschlagstellung einerseits und von der theoretischen Parallelen
andererseits gebildet wird, ausgleicht.
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Wird beispielsweise das Meßgerät auf eine mittlere Entfernung, z.
B. 1500 m eingestellt und beträgt die Verkleinerung der Optik 10: 1, dann
wird eine Justiermarke 1 iö@ = 150 m vor dem Entfernungsmeßgerät angeordnet.
Nun wird wenigstens eines der beiden Fernrohre 8 und 9 geringfügig schräggestellt
und somit zwangläufig die Meßmarke im Entfernungsmeßgerät über die aufgestellte
Justiermarke gesetzt. Das kann mechanisch dadurch erreicht werden, daß das Fernrohr
in Gummi gelagert und mit zwei um 90° versetzten Justierschrauben versehen wird.
Das Gerät ist somit justiert und die Proportionalität hinsichtlich Original-und
verkürzter Entfernung erreicht.
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In Fig. 3 ist schematisch dargestellt, wie das erfindungsgemäße Gerät
arbeitet. Es sei angenommen, daß das Gerät in einem Panzer 14 eingebaut ist,
dessen Entfernungsmeßgerät mit der Höhenrichtmaschine des Geschützes 15 gekoppelt
ist. Das Aushilfsziel D' ist in der Nähe des Panzers 14 aufgebaut, erscheint aber
durch die Zusatzoptik als simuliertes Ziel D im normalen Meßbereich. Es wird dort
angemessen und dementsprechend wird die Rohrerhöhung des Geschützes so eingestellt,
daß ein aus dem Geschütz abgefeuertes Normalgeschoß auf der Flugbahn 16 ins simulierte
Ziel D fliegen würde. Die erfindungsgemäße Hilfsschießeinrichtung wandelt . die
dem Geschütz gegebenen Eingangswerte derart um, daß ein Cbungsgeschoß auf der Flugbahn
17 ins Aushilfsziel D' fliegt. Verwendet man beispielsweise eine Zusatzoptik, welche
die Entfernungen proportional verändert erscheinen läßt, genügt es bereits, lediglich
ein Übungsgeschoß mit einer Anfangsgeschwindigkeit zu verwenden, die gegenüber derjenigen
des Normalgeschosses im Verhältnis der Verkürzung der Entfernungen -zum simulierten
Ziel D und zum Aushilfsziel D' verringert ist. In diesem Falle kann
die Rohrerhöhung der Hilfsschießeinrichtung genau gleich derjenigen des Geschützes
sein. Ist die Entfernungsverkürzung nicht genau proportional, so muß dem Rohr der
Hilfsschießeinrichtung eine zusätzliche Komponente der Rohrerhöhung gegeben werden.
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In Fig. 4 und 5 ist eine Hilfsschießeinrichtung und ihre Koppelung
mit dem Entfernungsmeßgerät bzw. mit der Höhenrichtmaschine eines Geschützes veranschaulicht,
wenn die Zusatzoptik des Entfernungsmeßgeräts eine nichtporportionale Entfernungsänderung
bewirkt. Die gesamte Hilfsschießeinrichtung ist auf einem Klemmbügel 18 befestigt,
dessen Arme 19 und 20 um ein Ende, z. B: das Ende nahe dem linken Ausblick, der
Entfernungsmeßbasis21- greifen. Die Befestigung geschieht mit Hilfe einer Klemmbacke
22, die mit Hilfe einer Feststellschraube 23 an die Basis 21
angepreßt werden
kann, -An einer auf dem Klemmbügel 18 befestigten Stütze 24 ist um einen Drehzapfen
25 die Laufwippe 26 des Laufes 27 der Hilfsschießeinrichtung schwenkbar gelagert.
Am hinteren Ende des Laufes 27 befindet sich der Vezschluß 28. Die Höheneinstellung
des Laufes erfolgt mit Hilfe der Kurvenscheibe 29, die um die Achse 30 -schwenkbar
und mit Hilfe eines zum Höhenrichtgestänge des Geschützes führenden Bowdenzugs 31-
verstellbar ist. Hierbei sorgt eine Blattfeder 32 dafür, daß der Lauf jeweils fest
an der Kurvenscheibe 29 anliegt, Ferner ist die Hilfsschießeinrichtung mit - einer
Batterie 33 versehen, die von einer Halterung 34 am Klemmbügel 18 gehalten ist.
Oben auf der Batterie befindet sich ein Schalter 35, der von einem Bowdenzug 36
von der normalen Zündeinrichtung des Geschützes betätigt wird. Mit Hilfe dieses
Schalters 35 werden die Klemmen 37 der Batterie über die Leitungen 38 und 39 mit
einem Verzögerungsrelais 40
verbunden, dessen Verzögerungszeit kontinuierlich,
beispielsweise von 0 bis 7 Sekunden eingestellt werden kann, indem ein Zahnrad 42
von einem =Zahnseginent 43, das mit der Laufwippe 26 starr verbunden ist, gedreht
wird. An das Verzögerungsrelais schließt sich eine Magnetspule 41 an, die
einen Bowdenzug 42 zur Betätigung der Zündung der Hilfsschießeinriehtung bedient.
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In Fig. 5 ist das Geschütz 44 mit der Schutzplatte 45 zu sehen, das
aus dem Turm 46, beispielsweise -eines Panzers, herausragt. Die bereits in Fig.
4 beschriebenen Bowdenzüge 31 und 36 gelangen durch die Turmluke 47 in das Innere
des Turmes. Das - Geschütz 44 wird mit Hilfe eines Höhenrichtgestänges 48 und eines
entsprechenden Antriebsgestänges 49 direkt vom Entfernungsmeßgerät aus in seiner
Höhe verstellt. An der Stelle 50 ist der Bowdenzug 31 am - Höhenrichtgestänge 48
befestigt, wobei der Ausleger 51 das- feste Widerlager bildet. Am Verschluß 52 -befindet
sieh das normale Zündrelais 53 mit -der normalen Magnetspule 54, die hier;.
statt die Zündung- im Geschütz 44
zu betätigen, den Bowdenzug 36- bedient<
Im Betrieb wird mittels der Basis 21 ein Aushilfsziel als simuliertes Ziel affgemessen:
und infolge der Entfernungseinstellung das Geschütz 44. auf dieses simulierte
Ziel ausgerichtet. Bei dieser Einstellung erfolgt .eine vorn Höhenrichtgestänge
48 über den Böwdenzug-31 abgeleitete Verdrehung der Kurvenscheibe 29, die ihrerseits
dem Lauf 27 eine Erhöhung gibt, welche dem Aushilfsziel zugeordnet ist. Durch das
Zwischenschalten der Kurvenscheibe zwischen die Bewegung des Geschützes und diejenige
des Laufs der Hilfsschießeinrichtung kann das nichtproportionale Entfernungsverhältnis
bei Verwendung von einem Prismenkeil als Zusatzoptik berücksichtigt werden.
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In Fig. 6 ist eine Anordnung gezeigt, wie sie im Zusammenhang mit
einer Zusatzoptik in Form umgekehrt aufgesetzter Fernrohre benutzt werden kann,
bei denen eine genaue Proportionalität zwischen den Entfernungen zum Aushilfsziel
und zum simulierten Ziel vorhanden ist. Hier ist in einer Kartusche 55 der Lauf
56 der Hilfsschießeinrichtung eingebaut, und zwar derart, daß er am vorderen Ende
in einem Ein-
Satz 57 und an seinem hinteren Ende in einem Einsatz
58 festgehalten wird. Eine Schrägfläche 59 sorgt dafür, daß die Kartusche und damit
auch der Lauf 56 genau mit Bezug auf die Seelenachse des Geschützrohres, in welches
der Lauf eingesetzt wird, ausgerichtet ist. Von hinten her ist in den Einsatz 58
eine Fassung 60 eingeschraubt, die vorn die Hülse 61 des beispielsweise von der
Seite her in die ausgeschraubte Fassung eingeschobenen Übungsgeschosses 62 trägt.
In dieser Fassung befindet sich auch ein Schlagbolzen 63, der durch eine Feder 64
normalerweise in seine hintere, durch die Haltescheibe 65 begrenzte Stellung gedrückt
wird. Wenn diese Anordnung von hinten in das Rohr eines Geschützes eingeschoben
worden ist, kann der Schlagbolzen 63 mit Hilfe des normalen Schlagbolzens des Geschützes
betätigt werden. Damit ergibt sich, daß für die Hilfsschießeinrichtung weder eine
besondere Höhenrichteinrichtung noch eine spezielle Zündanordnung benötigt wird,
vielmehr die bereits beispielsweise an einem Panzer vorhandenen Einrichtungen ohne
Abänderungen benutzt werden können.
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Wenn im Übungsbereich ein den wahren Verhältnissen entsprechender
Vorgang nachgebildet werden soll, ist natürlich zu berücksichtigen, daß nicht nur
die Entfernungen verkürzt sind, sondern daß auch die Geschwindigkeiten sich bewegender
Gegenstände in einem entsprechenden Maße reduziert werden müssen.