DE111586C

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Publication number: DE111586C
Application number: DENDAT111586D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Kühlvorrichtung an Räumen, deren Innentemperatur nicht wie bei den bisher üblichen mittelst Einlegens von Eis herbeigeführt wird, sondern durch die Wärmeabsorption der umlaufenden Luft, welche auf langem Wege über feuchte Roste zu streichen gezwungen wird, bevor sie in das Innere des Kühlschrankes oder -Raumes gelangen kann.

Als Ausführungsbeispiel desselben ist in der Zeichnung ein Kühlschrank zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt:

Fig. ι eine perspectivische Ansicht eines derartigen Kühlschrankes mit fortgelassener Thür und abgeschnittener Seitenwand,

Fig. 2 eine Oberansicht,

Fig. 3 einen Schnitt durch eine Rostplatte.

Es ist bekannt, dafs in Eisschränken gekühltes Fleisch wegen der ungenügenden Luftzufuhr leicht verdirbt, nach dem Herausbringen desselben an die Luft schwitzt und unansehnlich wird, während gekühlte Luft diese Uebel-, stände nicht mit sich bringt. Aus diesem Grunde wird in den Schrank α kein Eis gebracht, sondern nur Luft eingeführt, und zwar durch eine oder mehrere am kastenartig ausgebildeten Unterbau f angeordnete Oeffnungen b. Diese Luft gelangt nun nicht unmittelbar in den Kühlraum, sondern in den Bodenraum, in welchen Querwände c d und e derart eingefügt sind, dafs beispielsweise die Wand c an der Vorderwand des Unterbaues^/" beginnt, jedoch nicht bis zur Rückwand gelangt, während die Wand d umgekehrt an ,.der Rückseite des Untertheiles/ beginnt und nicht ganz bis zur Vorderwand heranreicht. Auf diese Weise wird die Luft gezwungen, einen langen Weg zu machen, bevor sie zu der Bodenplatte g des Schrankinneren gelangt. Letztere ist mit mehreren Einsenkungen h versehen und in den Seitenwandungen dieser Einsenkungen mit Löchern ausgestattet, durch welche die Luft vom Untertheil gleichmä'fsig vertheilt in das Schrankinnere eindringen kann. Das Eindringen wird befördert durch einen an der Decke des Schrankes angeordneten Schlot k, auf dessen Spitze erforderlichenfalls noch ein Exhaustor aufgesetzt sein kann. Auf die Querwände cd und e, sowie die Grundplatte des Untertheiles f sind nun Roste / aufgelegt (in Fig. ι nicht gezeichnet), welche im Wesentlichen aus einem Holzrahmen m bestehen, in welchem ein Leinen- oder ähnliches Gewebe./ eingespannt ist. Der Holzrahmen m bildet dem Leinen gegenüber eine kleine Erhöhung, welche mit Wasser angefüllt wird; der derart befeuchtete Rost wird auf die Querwand ede aufgelegt. Um das Befeuchten der Roste bei geschlossenem Schrank mit Leichtigkeit bewirken zu können, ist es zweckmäfsig, eine kurze Rohrleitung unterhalb der Kühlraumbodenplatte g in den Untertheil f münden zu lassen, mittelst welcher Wasser auf den ersten Rost aufgegossen werden kann, von welchem es in umgekehrtem Wege der Luft über die Querwand e zu dem auf der Querwand d befindlichen Rost gelangt, von dem es wiederum zur Wand, c und schliefslich zur Bodenplatte

abfliefst, in welcher mittelst eines Controlstutzens beobachtet werden kann, ob sämmtliche Roste ihre genügende Befeuchtung erhalten haben. . . .

Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes beruht nun darauf, dafs die über die feuchten Roste zu streichen gezwungene Luft das Wasser zu verdampfen sucht, dabei ihren Wärmegehalt verringert und durch die mehrfache Anordnung der Roste gekühlt zum Eintritt in das Schrankinnere gelangt. Um den Weg der Luft noch mehr zu vergröfsern, können die Querwände ede no'ch in sich untertheilt werden und im Uebrigen durch Anwendung sehr vieler Roste nicht nur Schränke, sondern auch gröfsere Räume mit kühler Luft versehen werden. In letzterem Falle kann auch erforderlichenfalls der Kühlraum von dem Unterbau / getrennt zur Anwendung gelangen und die in diesem Unterbau gekühlte Luft mittelst Rohre oder auf sonst geeignete Art und Weise der entfernt angeordneten Kühlkammer zugeführt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i; Kühlvorrichtung mit Verdunstungskühlung, dadurch gekennzeichnet, dafs man durch eine oder mehrere Bodenöffnungen b eingesaugte Luft durch einen Unterbau (f) über die auf den fingerartig in einander greifenden Querplatten (c d e) gelagerten feucht gehaltenen Roste (I) in langem Wege zu dem Zwecke, mittelst der Luft die Verdunstung des Wassers zu beschleunigen und eine Abkühlung dadurch herbeizuschaffen , in das Innere des eigentlichen Schrankes (a) streichen läfst, aus welchem sie mittelst eines Schlotes (k) abgesogen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, dafs die Bodenplatte des Kühlraumes (a), die gleichzeitig die Deckplatte des Unterbaues (f) bildet, mit mehreren Einsenkungen (h) ausgestattet ist, deren Seitenwände, mit mehrfachen Durchbohrungen (i) versehen, ein gleichmäfsiges Vertheilen der kühlen Luft herbeiführt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.