DE1114474B - Verfahren zur Herstellung von Isopren bzw. Butadien - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Isopren bzw. Butadien

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DE1114474B
DE1114474B DEK34036A DEK0034036A DE1114474B DE 1114474 B DE1114474 B DE 1114474B DE K34036 A DEK34036 A DE K34036A DE K0034036 A DEK0034036 A DE K0034036A DE 1114474 B DE1114474 B DE 1114474B
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dioxane
isobutylene
formaldehyde
propylene
aqueous
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DEK34036A
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Hermann Glaser
Dr-Ing Franz Pohl
Dipl-Chem Dr Heinrich Rehberg
Dr Kurt Sennewald
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Knapsack AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C11/00Aliphatic unsaturated hydrocarbons
    • C07C11/12Alkadienes
    • C07C11/173Alkadienes with five carbon atoms
    • C07C11/18Isoprene
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C11/00Aliphatic unsaturated hydrocarbons
    • C07C11/12Alkadienes
    • C07C11/16Alkadienes with four carbon atoms
    • C07C11/1671, 3-Butadiene

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Isopren bzw. Butadien Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Isopren bzw. Butadien aus Isobutylen bzw. Propylen über die Stufe des in 4-Stellung mono- bzw. disubstituierten 1,3-Dioxans.
  • Es ist bekannt, 1,3-Diolefine durch Dehydrierung oder thermische Spaltung geeigneter Kohlenwasserstofffraktionen darzustellen. Man erhält jedoch dabei keine einheitlichen und reinen Substanzen, wodurch der technische Aufwand für die anschließende Gewinnung der Komponenten in vollkommen reinem Zustand sehr beträchtlich ist.
  • Es ist weiterhin als bekannt anzusehen, Olefine in Gegenwart von Säuren mit Aldehyden umzusetzen, wobei die entsprechenden 1,3-Dioxane gebildet werden, die dann mittels saurer Katalysatoren gespalten werden können zu 1,3-Diolefinen, 1,3-Glykolen oder ungesättigten Alkoholen. Allerdings ist noch kein auf dieser wissenschaftlichen Grundlage entwickeltes technisches Verfahren bekannt, welches eine wirtschaftliche und vor allem kontinuierliche Arbeitsweise zur Herstellung von z. B. Isopren aus Isobutylen vorsieht.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nunmehr ein solches Verfahren zur Herstellung von Isopren bzw. Butadien, nach welchem man vorzugsweise mit einem inerten organischen Lösungsmittel verdünntes Isobutylen bzw. Propylen kontinuierlich im Gegenstrom zu einem Gemisch aus verdünnter Schwefelsäure und wäßriger Formaldehydlösung leitet, die kontinuierlich als Überlauf abgezogene organische Phase nach Neutralisation destillativ in organische Verdünnungsmittel als Kopffraktion und in Dioxan als rohes Sumpfprodukt trennt und das Sumpfprodukt nach Verdünnung mit Wasserdampf einem katalytischen Spaltprozeß bei erhöhter Temperatur unterwirft, worauf man die Spaltprodukte nach Kondensation durch Abscheidung in eine formaldehydhaltige wäßrige Schicht und in eine das Rohisopren bzw.
  • Rohbutadien enthaltende organische Schicht trennt, welche destillativ aufgearbeitet wird zu Isobutylen bzw. Propylen, ungespaltenem Dioxan und Reinisopren bzw. Reinbutadien als Endprodukt.
  • Nach geglückter apparativer Durchgestaltung des Verfahrens sowie durch Kreislaufführung zahlreicher Komponenten und auf Grund der Ermittlung einzuhaltender Verfahrensschritte und Bedingungen war es möglich, dieses Verfahren kontinuierlich zu gestalten. Im einzelnen ist folgendes zu sagen: Man nimmt die Umsetzung des Isobutylens bzw.
  • Propylens zum Dioxan vorteilhafterweise in mehreren hintereinandergeschalteten Reaktionsgefäßen vor, in welchen durch Rühren eine intensive Durchmischung mit der sauren, wäßrigen Formaldehydlösung stattfindet. Arbeitet man mit mehreren Reaktoren im Gegenstromverfahren, dann kann der Gehalt an nicht umgesetztem Formaldehyd im abgezogenen Überlauf wesentlich gesenkt werden.
  • Bei Verwendung von zwei hintereinandergeschalteten Reaktionsgefäßen führt man dem ersten Reaktionsgefäß Schwefelsäure und wäßrige Formaldehydlösung sowie durch Abscheidung von der wäßrigen und sauren Phase befreiten Überlauf aus dem zweiten Reaktionsgefäß zu, welchem das mit einem inerten organischen Lösungsmittel verdünnte Isobutylen bzw.
  • Propylen zuströmt, wobei der Überlauf aus dem ersten Reaktionsgefäß nachAbscheidung der wäßrigen, sauren und formaldehydhaltigen Phase, welche dem zweiten Reaktionsgefäß zuströmt, und nach Neutralisation mittels Lauge destillativ aufgearbeitet wird zu Rohdioxan und organischem Verdünnungsmittel. Das Dioxan bildet sich in den beiden Reaktionsgefäßen in schwach exothermer Reaktion. Die dem Abscheider hinter dem ersten Reaktionsgefäß entnommene organische Phase wird mit Einspritzkondensatoren arbeitenden Destillationskolonnen zugeführt, um auf diese Weise das Beschlagen der Kühlfläche mit Paraformaldehyd zu verhindern.
  • Gemäß einer weiteren Maßnahme des erfindungsgemäßen Verfahrens extrahiert man die aus dem Überlauf des zweiten Reaktionsgefäßes abgetrennte wäßrige, saure Phase im Gegenstrom zu gegebenenfalls isobutylenhaltigem bzw. propylenhaltigem organischem Verdünnungsmittel zwecks Befreiung von mitgeführtem Dioxan, worauf das Verdünnungsmittel dem zweiten Reaktionsgefäß zugeführt wird. Das zur Extraktion der wäßrigen Phase benutzte organische Verdünnungsmittel kann dabei vom isobutylenhaltigen bzw. propylenhaltigen, dem zweiten Reaktionsgefäß zuströmenden Ausgangsgemisch abgezweigt werden, oder es wird die Kopffraktion der Rohdioxangewinnung benutzt.
  • Die aus dieser Gegenstromextraktion abfließende etwa 20°/oige Schwefelsäure wird schließlich durch Verdampfung aufkonzentriert, wozu im Wärmeaustausch die aus der Dioxanspaltanlage abströmenden heißen Reaktionsprodukte als Energiespender benutzt werden. Und zwar erfolgt die Aufkonzentration der Schwefelsäure beispielsweise in einem Dünnschichtverdampfer, bei einem Vakuum von etwa 30 bis 120 Torr und bei einer Temperatur unterhalb etwa f1003C, vorteilhafterweise sogar unterhalb etwa S0 - C. Es können aber auch andere Verdampferanlagen verwendet werden. Unter den genannten Bedingungen findet noch keine Zersetzung der in der Schwefelsäure enthaltenen geringen Mengen organischer Substanzen statt.
  • Die auf diese Weise nunmehr aufkonzentrierte etwa 40°/oige Schwefelsäure dient im Kreislauf wieder zur Beschickung des ersten Reaktionsgefäßes, nachdem gegebenenfalls ein Teil zuvor abgezweigt und zur Auswaschung des vom Rohdioxan abdestillierten organischen Verdünnungsmittels zwecks Herauslösung von nicht umgesetztem Isobutylen bzw. Propylen benutzt worden war. Auch dieser dann isobutylenhaltige bzw. propylenhaltige Säureanteil wird wieder dem ersten Reaktionsgefäß zugeleitet. Die aus dem letzten Reaktionsgefäß abgezogene Schwefelsäure wird also wieder der Reaktion zugeführt, nachdem ihr etwa diejenige Menge Wasser entzogen wurde, die mit der wäßrigen Formaldehydlösung in das erste Reaktionsgefäß gelangte.
  • Erfindungsgemäß wird der über Kopf der Schwefelsäurekonzentrierung abgehende Wasserdampf nach Neutralisation durch Laugenwäsche oder durch Ionenaustauscher durch Kühlung kondensiert, worauf das noch schwach formaldehydhaltige Kondensatwasser teilweise in einer gesonderten Anlage zur Herstellung der wäßrigen, etwa 370/oigen Formaldehydlösung benutzt wird, welche dann wieder zur Beschickung des ersten Reaktionsgefäßes dient, und teilweise zur Gegenstromwäsche der über Kopf der Kondensation abgehenden, noch schwach formaldehydhaltigen Inertgasanteile verwendet wird, die dann nach erfolgter Beseitigung letzter Spuren Formaldehyd über eine Vakuumpumpe abgezogen werden.
  • Die bei der Schwefelsäureaufkonzentrierung anfallenden Gase und Dämpfe müssen neutralisiert werden, um jede Korrosion der nachfolgenden Apparatur durch mitgeführte Säurespuren zu verhindern.
  • Durch die beschriebene wirtschaftliche Art und Weise der Schwefelsäurekonzentrierung wird es ermöglicht, statt mit teurem Paraformaldehyd mit verdünnten Formaldehydlösungen zu arbeiten, d. h. die im weiteren Verfahrensgang anfallenden wäßrigen Formaldehydlösungen im Kreislauf zu führen und erneut zur Umsetzung in den Reaktionsgefäßen einzusetzen.
  • Das, wie oben erwähnt, etwas formaldehydhaltig anfallende Waschwasser der Inertgaswäsche wird einer Verdampfungsanlage zugeführt, in welcher die Verdünnung des Rohdioxans mit Wasserdampf stattfindet. Hierzu dient vorteilhafterweise ein Dünnschichtverdampfer, der es gestattet, daß die zu etwa 5 bis 10 Gewichtsprozent im Rohdioxan enthaltenen empfindlichen Bestandteile, wie höhersiedende, aber bei der anschließenden Spaltung noch Isopren bzw.
  • Butadien liefernde Glykole, mitverdampft werden, während die zu etwa 1 bis 3 Gewichtsprozent im Rohdioxan noch enthaltenen hochmolekularen Verunreinigungen zusammen mit dem Salzrückstand aus der vorangegangenen Neutralisation als Bodensatz abgezogen werden. Die Schwefelsäurekonzentrierung steht somit hinsichtlich der Verwendung des anschließend angefallenen Kondensatwassers in vorteilhaftem Zusammenhang mit der Tatsache, daß ein bestimmter Wasserdampfpartialdruck erst die Spaltung des Rohdioxans zum erwünschten Isopren bzw. Butadien ermöglicht.
  • Die Verdampfung des Rohdioxans im Dünnschichtverdampfer erfolgt, wie erwähnt, im allgemeinen zusammen mit Wasser, wobei ein Molverhältnis von Rohdioxan zu Wasser wie etwa 1 : 1 bis etwa 1 : 40, zweckmäßigerweise wie etwa 1 : 3 bis 1 :10 vorherrscht. Es kann aber andererseits auch so gearbeitet werden, daß lediglich die Rohdioxankomponente in einem solchen Dünnschichtverdampfer zur Verdampfung kommt und erst anschließend überhitzter Wasserdampf den der Spaltanlage zuströmenden Dämpfen in einem entsprechenden Gewichtsverhältnis zugefügt wird.
  • Die Spaltung des Dioxans sowie der gegebenenfalls in Form von Alkoholen im Rohdioxan enthaltenen Nebenprodukte erfolgt dann in dampfförmigem Zustand, bei erhöhter Temperatur und über wasserabspaltend wirkenden Katalysatoren, beispielsweise nach der im Patent 1088478 angegebenen vorteilhaften Verfahrensweise zur Herstellung von insbesondere 1,3-Diolefinen.
  • Bei dem kontinuierlichen Verfahren der Erfindung dient die durch Abscheidung aus den Spaltprodukten der Dioxanspaltung abgetrennte formaldehydhaltige wäßrige Schicht im Kreislauf wieder zur Beschickung des ersten Reaktionsgefäßes.
  • Schließlich erfolgt die Aufarbeitung des Rohisoprens bzw. Rohbutadiens in zwei Destillationsstufen, wobei über Kopf der ersten Destillationsstufe Isobutylen bzw. Propylen und über Kopf der zweiten Destillationsstufe Reinisopren bzw. Reinbutadien abgezogen wird, während das als Sumpfprodukt der zweiten Stufe anfallende Dioxan im Kreislauf in die Wasserverdampfung vor der Dioxanspaltung zurückgeleitet wird.
  • Diese Aufarbeitung der organischen Phase aus der Spaltanlage kann aber beispielsweise auch so erfolgen, daß in einer ersten Kolonne isobutylenhaltiges bzw. propylenhaltiges Rohisopren bzw. Rohbutadien von den höheren Verunreinigungen und dem Dioxan als Sumpfprodukt abdestilliert wird, wobei in einer zweiten Kolonne dann reines Isobutylen bzw. Propylen und erst in einer dritten Kolonne Reinisopren bzw. Reinbutadien als Kopffraktionen abgezogen werden.
  • Erfindungsgemäß findet nunmehr die kontinuierliche Umsetzung des mit einem inerten organischen Lösungsmittel verdünnten Isobutylens bzw. Propylens zum Dioxan in Anwesenheit von Formaldehyd und verdünnter Schwefelsäure bei Temperaturen zwischen etwa + 20 und + 1000 C und bei Drücken von Normaldruck bis zu etwa 10 at statt. Vorteilhafterweise wird die Umsetzung bei einer Temperatur von zwischen etwa + 30 und +600 C und bei einem Druck von zwischen etwa 4 und 5 at durchgeführt. Die Bedingungen sollten so gewählt werden, daß die einzelnen Komponenten in den Reaktionsgefäßen in flüssigem Zustand vorliegen. Wird die Reaktion unter Druck durchgeführt, so läßt sich die Reaktionsgeschwindigkeit um ein Mehrfaches erhöhen.
  • Bei der Umsetzung wird schließlich eine Schwefelsäurekonzentration von zwischen etwa 10 und 40 Gewichtsprozent, vorteilhafterweise zwischen etwa 15 und 25 Gewichtsprozent, bezogen auf die wäßrige Phase, aufrechterhalten. Außerdem wird bei dieser Umsetzung eine Formaldehydkonzentration von zwischen etwa 0,1 und 15 Gewichtsprozent, bezogen auf die wäßrige Phase, aufrechterhalten, wobei diese Formaldehydkonzentration in Richtung der Isobutylenzugabe bzw. Propylenzugabe abnimmt und bei Hintereinanderschaltung mehrerer Reaktionsgefäße jeweils das folgende Reaktionsgefäß eine geringere Formaldehydkonzentration aufweist als das vorangehende. Die unter Rühren im ersten Reaktionsgefäß vorliegende Emulsion enthält somit viel Formaldehyd und wenig Isobutylen bzw. Propylen, während umgekehrt die Emulsion im zweiten Reaktionsgefäß verhältnismäßig viel Isobutylen bzw. Propylen und wenig Formaldehyd enthält. Die genannten Konzentrationen können auf einfache Weise durch Regulieren des Zuflusses der einzelnen Komponenten eingestellt bzw. eingehalten werden. Das gebildete Dioxan wird erfindungsgemäß kontinuierlich mit Hilfe des inerten organischen Verdünnungs- und Lösungsmittelstromes aus dem bzw. den Reaktionsgefäßen abgezogen. Dabei wird in den Reaktionsgefäßen eine Dioxankonzentration von höchstens zwischen etwa 10 und 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die organische Phase, aufrechterhalten.
  • Schließlich wird vorteilhafterweise so gearbeitet, daß man das vom Verdünnungs- und Lösungsmittel befreite Rohdioxan zusammen mit dem gleichzeitig bei der vorangegangenen Umsetzung aus dem Isobutylen bzw. Propylen gebildeten tertiären Butanol bzw. Isopropanol der Spaltung unterwirft. Das Rohdioxan enthält bei der Verwendung von Isobutylen bzw. Propylen als Olefinkomponente im allgemeinen immer bis zu etwa 10 Gewichtsprozent an tertiärem Butanol bzw. Isopropanol als Nebenprodukt. Man erhält dann bei der anschließenden Spaltung in nahezu quantitativer Ausbeute aus dem Dioxan das Isopren bzw. Butadien und aus dem tertiären Butanol bzw.
  • Isopropanol wieder Isobutylen bzw. Propylen, die durch einfache Destillation in reiner Form getrennt werden können. Reines Isobutylen ist z. B. als Ausgangsmaterial für Butylkautschuk und ähnliche Polymerisate ein wertvolles Nebenprodukt. Das Isobutylen bzw. Propylen kann aber auch im Kreislauf, gegebenenfalls nach Verdünnung, wieder dem zweiten Reaktionsgefäß zugeführt werden.
  • Man kann aber beispielsweise auch so arbeiten, daß man das Rohdioxan zusammen mit mindestens einem Teil des inerten organischen Verdünnungs- und Lösungsmittels der Spaltung unterwirft und dieses Verdünnungsmittel dann erst anschließend von den Spaltprodukten destillativ abtrennt.
  • Gemäß einem weiteren Gedanken der vorliegenden Erfindung kann man auch einen isobutylenhaltigen Kohlenwasserstoffschnitt einsetzen, der außerdem im wesentlichen Butan und n-Butene als Verdünnungskomponenten enthält, wobei dann durch entsprechende Wahl der Reaktionsbedingungen selektiv nur das Isobutylen mit dem zugesetzten Formaldehyd umgesetzt wird. Diese Arbeitsweise ist aus folgenden Gründen besonders vorteilhaft: 1. Isobutylen ist als Ausgangssubstanz im Gemisch mit den genannten Kohlenwasserstoffen wesentlich billiger als in reiner Form.
  • 2. Man kann die durch Dioxanbildung vom Isobutylen befreiten, nunmehr wertvoller gewordenen Kohlenwasserstoffe dieser C4-Fraktionen z. B. zur Butadiensynthese einsetzen.
  • 3. Man kann als mit dem Isopren anfallendes Nebenprodukt Isobutylen in reiner Form ohne zusätzlichen apparativen Aufwand gewinnen.
  • In gleicher Weise kann man das Verfahren der Erfindung auch anwenden, um aus einer n-Propylen enthaltenden Kohlenwasserstofffraktion über die Stufe des 4-Methyl-1,3-dioxans zu Butadien zu gelangen.
  • Zur Frage der erfindungsgemäß dem Isobutylen bzw. Propylen beigefügten organischen Verdünnungskomponente ist noch folgendes auszuführen: Die an sich bekannte Prins-Reaktion besteht aus der Addition von Aldehyden an Olefine in wäßriger Lösung bei etwa 25 bis 600 C und in Gegenwart von Säuren, wie z.B. H2SO4, von einer Konzentration von 20 bis 65 Gewichtsprozent. Verdünnte Schwefelsäure ist der beste Katalysator. Hierbei bilden sich Dialkyl-m-dioxane.
  • Die Ausbeute dieser vorbekannten Arbeitsweise bei Versuchen mit etwa 250/obiger wäßriger H2SO4 bei 500 C und unter Einleitung von (C H2 O)x und Isobutylen in einen Rührkolben betrug etwa 55 bis 70 °/o Dioxan, 10 bis 15 ovo tertiäres Butanol und 20 bis 30 °/o Rückstand, bezogen auf die eingesetzte Menge Isobutylen. Hierbei kann das angefallene tertiäre Butanol wieder aufgearbeitet werden zu Isobutylen und erneut der Reaktion zugeführt werden.
  • Durch die erfindungsgemäße Verringerung der Dioxankonzentration konnte eine erhebliche Steigerung der Ausbeute und der Umsatzgeschwindigkeit erzielt werden, indem man das im Reaktionsgefäß gebildete Dioxan kontinuierlich mit Hilfe eines Lösungsmittelstromes aus dem Reaktionsgemisch abzieht.
  • Dieses Verdünnungs- und Lösungsmittel muß dabei die folgenden Eigenschaften besitzen: Es muß unlöslich sein in Schwefelsäure und darf mit dieser und mit dem Formaldehyd keine Umsetzungen erleiden.
  • Da Dioxan in verdünnter Schwefelsäure löslich ist, muß das extrahierende Lösungsmittel noch bessere Lösungseigenschaften gegenüber dem Dioxan besitzen als die Säure. Und schließlich muß das Lösungsmittel leicht abtrennbar sein vom gebildeten Dioxan und vor allem auch vom ebenfalls als Nebenprodukt der Dioxansynthese anfallenden tertiären Butanol bzw.
  • Isopropanol, da sonst bei Kreislaufführung des Lösungsmittels dieses auf Grund des Butanol- bzw. Isopropanolgehaltes an Selektivität gegenüber Dioxan verlieren würde. Außerdem darf das Lösungsmittel unter den anschließenden Spaltbedingungen des Dioxans keine Umsetzung erleiden in den Fällen, in denen dieses Lösungsmittel nicht vor dem Spaltprozeß vom Rohdioxan abgetrennt wird.
  • Als inerte Lösungs- und Verdünnungsmittel kommen beispielsweise in Frage: aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Benzol, Toluol, sowie aliphatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere der gesättigten Reihe und eventuell Äther. Der Siedepunkt des zugesetzten Verdünnungsmittels sollte immer unterhalb dem des Dioxans liegen.
  • Bei dem kontinuierlichen Verfahren der Erfindung findet keine Verunreinigung der Säureschicht mehr statt, da irgendwelche Folgereaktionen mit dem nunmehr laufend abgezogenen Dioxan ausbleiben und da Nebenprodukte der Reaktion, wie Isobutanol, Isopropanol, Glykole und höhere Kondensationsprodukte des Formaldehyds, die sonst als Lösungsvermittler wirken und die Säure in die organische Schicht oder umgekehrt die letztere in die Säureschicht hineinziehen, ebenfalls laufend abgezogen werden. Es treten somit fast keinerlei Säureverluste mehr auf.
  • Durch alle diese Maßnahmen und die Arbeitsweise mit wäßriger Formaldehydlösung sowie mit Hilfe der apparativ gelungenen Kreislaufführung sowohl der Säure wie auch des Formaldehydes, einschließlich der Wasseranteile, war es möglich, ein vollkommen kontinuierliches Verfahren zu entwickeln.
  • Ganz besonders vorteilhaft gestaltet sich das Verfahren dann, wenn man eine das zum erwünschten Dioxan umzusetzende Olefin enthaltende Erdölfraktion bzw. einen entsprechenden Kohlenwasserstoffsehnitt aus einer Krackanlage einsetzt. Vorteilhafterweise kann ein solcher, im wesentlichen aus Isobutylen, n-Buten Isobutan und n-Butan bestehender Schnitt bzw. eine n-Propylen enthaltende Kohlenwasserstofffraktion, wie oben erwähnt, eingesetzt werden, wobei durch Wahl geeigneter Bedingungen, insbesondere durch Einstellung einer verhältnismäßig niedrigen Säurekonzentration zwischen etwa 15 und 250/1 selektiv nur das Isobutylen und bei einer Säurekonzentration von etwa 30 bis 40 O/o nur das Propylen mit dem Formaldehyd in Reaktion tritt, während die anderen Komponenten als Lösungs- und Verdünnungsmittel im Kreislauf geführt bzw. als wertvolle Fraktion z. B. zur Butadiensynthese abgezogen werden. Bei höherer Säurekonzentration geht für das Isobutylen die Selektivität verloren und wird unerwünschterweise dann auch das Buten-1 umgesetzt.
  • Nach erfolgter Spaltung des Dioxans und des als Nebenprodukt gebildeten tertiären Butanols bzw. Isopropanols können Isopren bzw. Butadien und Isobutylen bzw. Propylen als reine Komponenten gewonnen werden, wobei dieses jetzt als Reinsubstanz vorliegende und damit äußerst wertvolle Isobutylen bzw. Propylen einer vielfachen Verwendung zugeführt werden kann und nicht unbedingt im Kreislauf in die Ausgangsreaktion zurückgeführt wird. Als Ausgangssubstanz wird im allgemeinen lediglich eine Isobutylen bzw. Propylen enthaltende, weniger wertvolle Kohlenwasserstofffraktion eingesetzt.
  • Bei Einsatz eines tiefersiedenden Kohlenwasserstoffschnittes, welcher n-Propylen enthält, reagiert dieses zum entsprechenden Dioxan, wobei, wie bereits erwähnt, höhere Säurekonzentrationen von 30 bis 40 0/( eingehalten werden müssen. Bei der anschließenden Dioxanspaltung fällt dann Butadien als Hauptprodukt an. Das heißt, es können ganz allgemein zur Herstellung von 1,3-Diolefinen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Gemische solcher Stoffe, wie sie in großer Menge bei der Erdölraffination und -fraktionierung anfallen, dann eingesetzt werden, wenn in diesen uneinheitlichen Kohlenwasserstofffraktionen einfach ungesättigte Olefine enthalten sind. Die Reaktion kann durch geeignete Wahl der Arbeitsbedingungen, vornehmlich durch Veränderung der Säurekonzentration, des Druckes, der Temperatur, der Verweilzeit im Reaktor usw. so gelenkt werden, daß nur tertiäre Olefine, wie z. B. Isobutylen, aus einem Gemisch mit primären und sekundären Olefinen mit Formaldehyd selektiv umgesetzt werden. Die Reaktion kann aber auch so durchgeführt werden, daß tertiäre und sekundäre Olefine, wie Isobutylen und Buten-2, zusammen mit Formaldehyd die entsprechenden Dioxane bilden.
  • Unter Anwendung höherer Temperatur und stärkerer Säurekonzentration reagieren auch primäre Olefine mit Formaldehyd.
  • In der Zeichnung ist ein Fließschema zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt.
  • Bei der Arbeitsweise nach diesem Verfahrensschema gelangt das Ausgangsgemisch, bestehend aus beispielsweise Isobutylen und einem inerten organischen Verdünnungsmittel, über die Zuleitungen 17 und 16 in den Vorratsbehälter 14 und von hier über die Zuflußleitung 15 in den mit einem Rührwerk versehenen Reaktor 2. Der Überlauf dieses Reaktors 2 gelangt kontinuierlich über die Leitung 18 in den Abscheider 19, von welchem die organische Schicht über die Überlaufleitung 21 abgezogen wird und dem ebenfalls mit einem Rührwerk versehenen Reaktor 1 zuströmt. Diesem werden außerdem über die Zuflußleitung 6 Schwefelsäure aus dem Vorratsbehälter 3 und über die Zuflußleitungen 7 und 8 wäßrige Formaldehydlösungen aus den Vorratsbehältern 4 und 5 zugeführt. Dem Vorratsbehälter 3 fließt über die Kreislaufleitung41 Schwefelsäure aus der Schwefelsäurekonzentration 40 zu; verbrauchte Säure wird durch die Zuleitung 76 ergänzt. Dem Vorratsbehälter 4 wird 370/oige wäßrige Formaldehydlösung über die Zuleitung 9 zugeführt, und der Vorratsbehälter 5 wird schließlich über die Kreislaufleitung 43 mit wäßriger Formaldehydlösung aus dem späteren Abscheider 42 gespeist.
  • Die verdünnten Umsetzungsprodukte werden aus dem Reaktor 1 über die Leitung 10 kontinuierlich abgezogen und gelangen in den Abscheider 11, aus welchem die saure, formaldehydhaltige wäßrige Phase über die Bodenableitung 12 dem Reaktor 2 zugeführt wird. Der Überlauf des Abscheiders 11 gelangt über die Leitung 13, den Neutralisationsturm 72, welchem über die Zuleitung 73 beispielsweise Na 0 H zugeführt wird, und über die weitere Leitung 74 in die mit Einspritzkondensatoren versehene Destillationskolonne 27 mit Erhitzer 28 und Kondensator 29.
  • Über Kopf dieser Kolonne wird durch die Leitung 30 das organische Verdünnungsmittel abgenommen, welches bei 31 aus der Anlage abgezogen wird. Als Sumpfprodukt der Destillation fällt Rohdioxan an, welches durch die Bodenableitung 32 einem Dünnschichtverdampfer 33 mit Erhitzer 34 zuströmt und dort zusammen mit aus der Kreislaufleitung71 zufließendem, etwas formaldehydhaltigem Wasser verdampft wird. Über die Bodenableitung 36 werden höhersiedende Rückstände und der vorangegangenen Neutralisation entstammende Salze abgezogen. Das bei der Verdampfung anfallende Rohdioxan-Wasserdampf-Gemisch gelangt über die Kopfableitung 35 in den Spaltofen 37, aus welchem die heißen Dioxanspaltprodukte über die Ableitung 38 einem Verdampfer 40 zur Schwefelsäurekonzentrierung mittels des Wärmeaustauschers 39 zugeführt werden. Nach Kühlung der Spaltprodukte gelangen diese dann über die Leitung 77 in einen Abscheider 42.
  • Die im Abscheider 42 anfallende wäßrige, formaldehydhaltige Phase gelangt über die Bodenableitung 43 im Kreislauf zurück in den Vorratsbehälter 5. Der organische Überlauf des Abscheiders 42 dagegen fließt über die Leitung 44 einer ersten Destillationskolonne 45 mit Erhitzer 46 und Kühler 47 zu, aus welcher über die Kopfableitung 48 reines Isobutylen abströmt. Das Rohisopren fließt weiter über die Bodenableitung 49 in die zweite Destillationskolonne 50 mit Erhitzer 51 und Kühler 52, aus welcher über die Kopfableitung 53 Reinisopren als Endprodukt abgezogen wird, während das als Sumpf anfallende, rückgewonnene, ungespaltene Dioxan über die Bodenableitung 54 im Kreislauf in den Verdampfer 33 zurückgeleitet wird.
  • Die aus dem Abscheider 19 über die Bodenableitung 20 abgezogene wäßrige, saure und noch etwas formaldehydhaltige Phase gelangt in die Gegenstromextraktionsanlage 22 zur Auswaschung von mitgeführtem Dioxan aus dem Reaktor 2. Zur Extraktion dient entweder über die Leitung 23 zuströmendes Ausgangsgemisch von organischem Verdünnungsmittel und Isobutylen oder über die Abzweigleitung 24 zufließendes organisches Verdünnungsmittel aus der Kopffraktion der Destillationskolonne 27. Die organische Phase der Extraktion gelangt über die Leitung 25 in den Reaktor 2, während die wäßrige, saure Phase über die Ableitung 26 dem obenerwähnten Verdampfer 40 zur Schwefelsäurekonzentrierung zugeführt wird. Die aufkonzentrierte Schwefelsäure gelangt von hier über die Bodenableitung 41 im Kreislauf zurück in den Vorratsbehälter 3.
  • Die Gase und Dämpfe aus dem Verdampfer 40 ziehen über die Kopfableitung 55 ab zu dem Waschturm 56, in welchem sie mittels über die Leitung 58 aus dem Vorratsbehälter 57 zugeführter Lauge neutralisiert werden. Als Lauge dient beispielsweise Natronlauge, welche über die Leitung 75 dem Vorratsbehälter 57 zufließt. Über die Bodenableitung 59 werden bei dieser Neutralisation anfallende Salze abgezogen. Die Gase und Dämpfe gelangen über die Leitung 60 weiter in den Kondensator 61, aus welchem das Kondensatwasser über die Bodenableitung 63 in den Vorratsbehälter 64 fließt und von hier teilweise durch die Leitung 65 entnommen wird und dann zur Herstellung neuer wäßriger Formaldehydlösung für den Reaktor 1 dienen kann. Ein weiterer Teil des Kondensatwassers wird über die Leitung 66 entnommen und fließt über Kopf dem Waschturm 67 zu, in welchen unten durch die Zuleitung 62 die aus dem Kondensator 61 über Kopf abströmenden Gase eingeleitet werden. Nach Auswaschung dieser Inertgase und ihrer Befreiung von letzten Spuren Formaldehyd werden diese Gase durch die Ableitung 68 über eine Vakuumpumpe abgezogen. Das formaldehydhaltige Waschwasser fließt dagegen über die Bodenableitung 69 in den Vorratsbehälter 70 ab und gelangt von hier im Kreislauf über die Leitung 71 in den Verdampfer 33 zur Verdampfung zusammen mit dem Rohdioxan aus der Destillationskolonne 27.
  • Beispiel 1 Man läßt stündlich in den Reaktor 1 einer Anlage zur Herstellung von Isopren gemäß dem gezeichneten Fließschema aus dem Behälter 3 193 kg einer wäß- rigen Schwefelsäure (400!oig), aus dem Behälter 4 41 kg Formaldehydlösung (370/oig) und aus dem Behälter 5 185 kg Formaldehydlösung (90/oig) zufließen.
  • Ferner gelangen aus dem Reaktor 2 über den Abscheider 19 244 kg einer organischen Phase, welche neben nicht umgesetztem Isobutylen, Dioxan und geringen Mengen Glykolen usw. 65 O/o Butan als inertes Verdünnungs- und Lösungsmittel enthält, in den Reaktor 1.
  • In den Reaktor 2 werden stündlich 200kg eines C4-Kohlenwasserstoffschnittes mit einem Gehalt von 20e/o Isobutylen gepumpt, wobei ein Teil über den Vorratsbehälter 14 direkt in den Reaktor 2 gelangt, während der andere Teil über die Schwefelsäurewäsche 22 zum Reaktor 2 fließt, die restlichen 800/0 des genannten C4-Schnittes bestehen hauptsächlich aus Butan. Dem Reaktor 2 werden außerdem über den Abscheider 11 418 kg einer von der organischen Phase abgeschiedenen wäßrigen Phase vom Reaktor 1 zugeführt, die neben Formaldehyd etwa 19 0/o Schwefelsäure enthält.
  • Die Temperatur in den Reaktoren 1 und 2 beträgt etwa + 550 C, der Druck 5 at, die H2 S O4-Konzentration etwa 19 0ion bezogen auf die wäßrige Phase.
  • Das Reaktionsgemisch wird in beiden Reaktoren intensiv gerührt. Aus dem Abscheider 11 wird die organische Phase (246 kg) dem Neutralisationsturm 72 sowie anschließend der Destillationskolonne 27 zugeführt, über welche 167 kg Butan mit geringen Mengen unverbrauchtem Isobutylen abdestilliert werden. Der Rückstand (79kg) gelangt in den Dünnschichtverdampfer 33, wobei das in den Reaktoren gebildete Dioxan sowie ein Teil der als Nebenprodukte enthaltenen Glykole verdampfen und zum Dioxanspaltofen 37, der als Schachtofen ausgeführt ist, gelangen. Der nicht verdampfbare Anteil der Glykole (4 kg) wird aus dem Dünnschichtverdampfer als Abfallprodukt ausgetragen. Die überhitzten Spaltofendämpfe werden dazu benutzt, den Schwefelsäureverdampfer 40 zu beheizen, wobei diese Dämpfe kondensiert werden. Das Kondensat gelangt in den Abscheider 42, aus welchem die abgeschiedene wäßrige und formaldehydhaltige Phase in den Vorratsbehälter 5 gepumpt wird. Die organische Phase aus dem Abscheider 42 gelangt in die Destillationskolonne 45, aus welcher etwa 7 kg reines Isobutylen abdestilliert und über die Leitung 48 entnommen werden. Der Sumpf aus der Kolonne 45 gelangt in die Destillationskolonne 50, aus welcher 28 kg Isopren über die Leitung 53 abgetrieben werden. Der Sumpf der Kolonne 50, der hauptsächlich aus ungespaltenem 4,4-Dimethyl-m-dioxan besteht, wird wieder dem Dünnschichtverdampfer 33 zugeführt.
  • Die im Abscheiderl9 hinter dem Reaktor 2 anfallende wäßrige, etwa 190/oige Schwefelsäure (397kg) wird in der Extraktionsanlage 22 im Gegenstrom mittels der Kohlenwasserstofffraktionen aus den Abzweigleitungen 23 bzw. 24 extrahiert und gelangt in den Schwefelsäureverdampfer 40. Die Schwefelsäureaufkonzentrierung erfolgt hier bei +600 C und im Vakuum von etwa 88 Torr. Die aus diesem Verdampfer 40 austretende Schwefelsäure ist etwa 400/oig und wird im Kreislauf in den Vorratsbehälter 3 zurückgeführt. Die Brüden gelangen über den Neutralisationsturm 56 in einen Kondensator 61 und fließen nach Kondensation der Dämpfe in den Vorratsbehälter 64 ab, von wo aus ein Teil des Kondensatwassers (34 kg) über die Leitung 65 abgelassen wird.
  • Der andere Kondensatanteil (145 kg) gelangt über den Waschturm 67, in welchem die inerten, über die Leitung 62 einströmenden Abgase formaldehydfrei gewaschen werden, in den Vorratsbehälter 70 und von da zurück in den Verdampfer 33.
  • Alle gemachten Prozentangaben beziehen sich auf Gewichtsprozente.
  • Beispiel 2 Gemäß dem gezeichneten Fließschema werden aus dem Vorratsbehälter 3 in einen Reaktor 1 stündlich 194 kg 600/cige Schwefelsäure, aus dem Behälter 4 stündlich 41 kg einer 370/eigen wäßrigen Lösung von Formaldehyd und aus dem Behälter 5 stündlich 185 kg einer 90/eigen wäßrigen Lösung von Formaldehyd gepumpt.
  • In den Reaktor 2 werden stündlich 150 kg eines Propan-Butan-Propylen-Gemisches mit 20 dz Propylen über die Leitung 17 eingeführt, wobei dieses Gemisch teilweise über den Vorratsbehälter 14 und teilweise über die Schwefelsäureextraktionsanlage 22 geleitet wird. Das Reaktionsgemisch in den beiden Reaktoren wird bei einem Druck von 10 at und bei +600 C intensiv gerührt.
  • Aus dem Reaktor 1 werden stündlich 612 kg des Reaktionsgemisches in den Abscheider 11 abgezogen, worauf nach Phasentrennung die organische Phase dem Neutralisationsbehälter 72 zugeleitet wird. Die wäßrige Phase (419 kg) gelangt in den Reaktor 2.
  • Aus diesem Reaktor 2 wird das Reaktionsgemisch in den Abscheider 19 abgeführt und nach Trennung die organische Phase (192 kg) in den Reaktor 1 übergeführt. Die wäßrige, saure Phase (397 kg) wird zur Extraktionsanlage 22 geleitet und nach Extraktion der organischen Substanzen, insbesondere Dioxan, zum Verdampfer 40 und von hier nach Aufkonzentrierung in den Vorratsbehälter 3 als 600/oige Schwefelsäure gepumpt. Bei der Aufkonzentrierung der Schwefelsäure werden 183 kg Wasser abdestilliert.
  • Die organische Phase (193 kg) aus dem Abscheider 11 gelangt, wie bereits erwähnt, in den Neutralisationsturm 72 und von dort zur Destillationskolonne 27, wo 127 kg Propan zusammen mit geringen Mengen Propylen abdestilliert werden. Der Sumpf (66 kg) aus der Kolonne 27 gelangt in den Dünnschichtverdampfer 33 und wird zusammen mit 148 kg Wasser aus dem Vorratsbehälter 70 verdampft. Diesem Verdampfer 33 werden außerdem die Sumpfprodukte (ungespaltenes Dioxan) aus der Destillationskolonne 50 zugeführt. Die Dämpfe werden über die Leitung 35 dem Dioxanspaltofen 37 zugeführt.
  • Die heißen Spaltofengase werden dazu benutzt, die Energie für die Schwefelsäureaufkonzentrierung im Verdampfer 40 zu liefern, welche im Vakuum bei etwa 40 Torr und bei + 68 C durchgeführt wird.
  • Das Kondensat der Spaltofengase gelangt in den Abscheider 42. Nach Trennung der Phasen wird die organische Phase in die Destillationskolonne 45 geleitet, in welcher etwa 1 kg Propylen über die Leitung 48 abgetrieben wird. Der Sumpf der Kolonne 45 gelangt in die Destillationskolonne 50, in welcher stündlich 25 kg Butadien über die Leitung 53 abdestilliert werden. Der Destillationsrückstand, welcher größtenteils aus nicht gespaltenem 4-Methyl-1,3-dioxan besteht, gelangt zurück in den Dünnschichtverdampfer 33. Aus dem Dünnschichtverdampfer 33 werden über die Leitung 36 stündlich 4 kg höhersiedende Rückstände entfernt.
  • Wie schon erwähnt, werden bei der Schwefelsäureaufkonzentrierung im Verdampfer 40 183 kg Wasser verdampft. Nach Neutralisierung dieser Dämpfe mittels Natronlauge im Waschturm 56 gelangen die Brüden in den Kondensator 61. Das dort anfallende Kondensat gelangt zum Vorratsbehälter 64 und wird von dort teilweise in den Abgaswaschturm 67 gepumpt. 35 kg Wasser mit geringerem Formaldehydgehalt werden aus dem Behälter 64 über die Leitung 65 abgezogen und aus dem Kreislauf entfernt, wodurch in der Anlage immer die gleiche Wassermenge vorhanden ist.
  • Die entfernte Wassermenge entspricht der Summe aus der mit der Frischformaldehydlösung (370/oig) eingebrachten und der bei der Reaktion frei werdenden Wassermenge. 148 kg formaldehydhaltiges Wasser gelangen aus dem Abgaswaschturm 67 über den Vorratsbehälter 70 wieder zum Dünnschichtverdampfer 33 zurück.
  • Die gemachten Prozentangaben beziehen sich auf Gewichtsprozente.

Claims (15)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Isopren bzw.
    Butadien, bei welchem durch Kondensation von Isobutylen bzw. Propylen ein in 4-Stellung di-bzw. monosubstituiertes 1,3-Dioxan hergestellt und das erhaltene Dioxan in Gegenwart von Wasserdampf katalytisch gespalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß man vorzugsweise mit einem inerten organischen Lösungsmittel verdünntes Isobutylen bzw. Propylen kontinuierlich im Gegenstrom zu einem Gemisch aus verdünnter Schwefelsäure und wäßriger Formaldehydlösung leitet, die kontinuierlich als Überlauf abgezogene organische Phase nach Neutralisation destillativ in organisches Verdünnungsmittel als Kopffraktion und in Dioxan als rohes Sumpfprodukt trennt und das Sumpfprodukt nach Verdünnung mit Wasserdampf einem katalytischen Spaltprozeß bei erhöhter Temperatur unterwirft, worauf man die Spaltprodukte nach Kondensation durch Abscheidung in eine formaldehydhaltige wäßrige Schicht und in eine das Rohisopren bzw. Rohbutadien enthaltende organische Schicht trennt, welche destillativ aufgearbeitet wird zu Isobutylen bzw. Propylen, ungespaltenem Dioxan und Reinisopren bzw. Reinbutadien als Endprodukt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Isobutylens bzw. Propylens zum Dioxan in mehreren hintereinandergeschalteten Reaktionsgefäßen vornimmt, in welchen durch Rühren eine intensive Durchmischung mit der wäßrigen, sauren Formaldehydlösung stattfindet, wobei man bei Verwendung von zwei hintereinandergeschalteten Reaktionsgefäßen dem ersten Reaktionsgefäß Schwefelsäure und wäßrige Formaldehydlösung sowie den durch Abscheidung von der wäßrigen und sauren Phase befreiten Überlauf aus dem zweiten Reaktionsgefäß zuführt, welchem das mit einem inerten organischen Lösungsmittel verdünnte Isobutylen bzw. Propylen zuströmt, und wobei der Überlauf aus dem ersten Reaktionsgefäß nach Abscheidung der wäßrigen sauren und formaldehydhaltigen Phase, welche dem zweiten Reaktionsgefäß zuströmt, nach Neutralisation destillativ aufgearbeitet wird zu Rohdioxan und organischem Verdünnungsmittel.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus dem Überlauf des zweiten Reaktionsgefäßes abgetrennte wäßrige saure Phase im Gegenstrom zu gegebenenfalls isobutylen- bzw. propylenhaltigem organischem Verdünnungsmittel zur Befreiung von mitgeführtem Dioxan extrahiert, worauf das Verdünnungsmittel dem zweiten Reaktionsgefäß zugeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Gegenstromextraktion abfließende etwa 200/obige Schwefelsäure durch Verdampfung aufkonzentriert wird, wozu im Wärmeaustausch die aus der Dioxanspaltanlage abströmenden heißen Reaktionsprodukte als Energiespender benutzt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aufkonzentrierte, etwa 400/oige Schwefelsäure im Kreislauf wieder zur Beschickung des ersten Reaktionsgefäßes dient, nachdem gegebenenfalls ein Teil zuvor abgezweigt und zur Auswaschung des vom Rohdioxan abdestillierten organischen Verdünnungsmittels zwecks Herauslösung von nicht umgesetztem Isobutylen bzw. Propylen benutzt worden war.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der über Kopf der Schwefelsäurekonzentrierung abgehende Wasserdampf nach Neutralisation durch Laugenwäsche oder Ionenaustausch zur Kondensation gelangt, wobei das noch schwach formaldehydhaltige Kondensatwasser teilweise in einer gesonderten Anlage zur Herstellung der wäßrigen, etwa 370/obigen Formaldehydlösung benutzt wird, welche dann wieder zur Beschickung des ersten Reaktionsgefäßes dient, und teilweise zur Gegenstromwäsche der über Kopf der Kondensation abgehenden, noch schwach formaldehydhaltigen Inertgasanteile verwendet wird, die dann formaldehydfrei über eine Vakuumpumpe abgezogen werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschwasser der Inertgaswäsche einer Verdampfungsanlage zugeführt wird, in welcher die Verdünnung des Rohdioxans mit Wasserdampf stattfindet.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Abscheidung aus den Spaltprodukten der Dioxanspaltung abgetrennte formaldehydhaltige wäßrige Schicht im Kreislauf wieder zur Beschickung des ersten Reaktionsgefäßes dient.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufarbeitung des Rohisoprens bzw. Rohbutadiens in zwei Destillationsstufen erfolgt, wobei über Kopf der ersten Stufe Isobutylen bzw. Propylen und über Kopf der zweiten Stufe Reinisopren bzw. Reinbutadien abgezogen wird, während das als Sumpfprodukt der zweiten Stufe anfallende Dioxan im Kreislauf in die Wasserverdampfung vor der Dioxanspaltung zurückgeleitet wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die kontinuierliche Umsetzung des mit einem inerten organischen Lösungsmittel verdünnten Isobutylens bzw. Propylens zu dem entsprechend 1,3-Dioxanderivat mit wäßrigem Formaldehyd und verdünnter Schwefelsäure bei Temperaturen zwischen etwa 20 und 1000 C, vorzugsweise zwischen 30 und 600 C und bei Drücken von Normaldruck bis etwa 10 at, vorzugsweise bei einem Druck von zwischen 4 und 5 at stattfindet, wobei eine Schwefelsäurekonzentration von zwischen etwa 10 und 40 Gewichtsprozent, vorteilhafterweise zwischen etwa 15 und 25 Gewichtsprozent, und eine Formaldehydkonzentration von zwischen etwa 0,1 und 15 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf die wäßrige Phase, aufrechterhalten wird.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man das gebildete Dioxan kontinuierlich mit Hilfe des inerten organischen Verdünnungsmittelstromes aus dem bzw. den Reaktionsgefäßen abzieht.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in den Reaktionsgefäßen eine Dioxankonzentration von höchstens zwischen etwa 10 und 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die organische Phase, aufrechterhalten wird.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man das vom Verdünnungs-und Lösungsmittel befreite Rohdioxan zusammen mit dem gleichzeitig bei der vorangegangenen Umsetzung aus dem Isobutylen bzw. Propylen gebildeten tertiären Butanol bzw. Isopropanol der Spaltung unterwirft.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rohdioxan zusammen mit mindestens einem Teil des inerten organischen Verdünnungs- und Lösungsmittels der Spaltung unterwirft und dieses Verdünnungsmittel erst anschließend von den Spaltprodukten destillativ abtrennt.
  15. 15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß man einen propylen-bzw. isobutylenhaltigen Kohlenwasserstoffschnitt einsetzt, der außerdem im wesentlichen Propan, n-Butan, i-Butan und n-Buten als Verdünnungskomponenten enthält, wobei durch entsprechende Wahl der Reaktionsbedingungen selektiv nur das Isobutylen bzw. Propylen mit dem zugesetzten Formaldehyd umgesetzt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1165570B (de) * 1962-07-03 1964-03-19 Stamicarbon Verfahren zur Herstellung von Methacrolein durch katalytische Oxydation von Isobuten

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