-
Die
Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur destillativen
Aufarbeitung von Spaltproduktgemischen, welche bei der Spaltung
von Alkylarylhydroperoxiden anfallen. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur destillativen Aufarbeitung von Spaltprodukt,
welches bei der Spaltung von Cumolhydroperoxid anfällt.
-
Das
Verfahren der säurekatalysierten
Spaltung von Cumolhydroperoxid in Phenol und Aceton ist seit langem
von besonderer industrieller Bedeutung. Bei dieser Herstellung von
Phenol aus Cumol nach dem Hockverfahren wird in einer ersten Reaktionsstufe,
der so genannten Oxidation, Cumol zu Cumolhydroperoxid (CHP) oxidiert
und das CHP anschliessend in einer Vakuumdestillation, der so genannten
Konzentrierung auf 65 bis 90 Gew.-% aufkonzentriert. In einer zweiten
Reaktionsstufe, der so genannten Spaltung, wird das CHP durch Einwirken einer
Säure,
zumeist Schwefelsäure,
in Phenol und Aceton gespalten. Neben Phenol und Aceton weist das
Spaltprodukt weitere Verbindungen auf, die in den der Spaltung vorgelagerten
Reaktionsschritten entstanden sein können und die bei der Spaltung nicht
oder nur teilweise umgewandelt werden. Als wichtigste Verbindungen,
die im Spaltprodukt neben Phenol und Aceton vorliegen können, sind
insbesondere α-Methylstyrol
(AMS), Cumol und Acetophenon zu nennen. Außerdem können im Spaltprodukt geringe
Mengen von bereits in der Oxidation gebildetem Dimethylphenylcarbinol
(DMPC) vorliegen. Weitere Verunreinigungen umfassen Verbindungen
wie z. B. Methylbenzofuran (MBF), Hydroxyaceton, Mesityloxid (MO)
und Carbonylverbindungen wie z. B. (Acet-)Aldehyde und 2-Phenyl-propionaldehyd.
Nach Neutralisation des Spaltproduktes und eventueller Abtrennung
einer wässrigen
Phase wird das Spaltprodukt destillativ aufgearbeitet.
-
Es
sind unterschiedliche Verfahren zur destillativen Aufarbeitung des
Spaltproduktes bekannt (Ullmann's
Encyclopädia
of Industrial Chemistry, 5th completely revised edition, Vol. A19, 1991,
VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim). Im Prinzip wird bei all
diesen Verfahren das Spaltprodukt zuerst neutralisiert, wobei wässrige Natronlauge,
Amine, wässrige Phenolatlauge
und/oder Ionenaustauscherharz verwendet wird. Nach einer Phasentrennung
wird der organische Teil des neutralisierten Spaltproduktes in eine
erste Kolonne überführt, in
welcher Rohaceton, welches Wasser, Hydroxyaceton, Cumol und/oder AMS
aufweisen kann, vom restlichen Spaltprodukt über Kopf abdestilliert wird.
Dieses Rohaceton wird üblicherweise
in einem Wäscher
alkalisch behandelt und erneut durch Destillation gereinigt. Zum
Teil erfolgt die Wäsche
aber auch in der Kolonne. Das in der ersten Kolonne erhaltene Sumpfprodukt
wird in einer zweiten Kolonne destilliert, wobei restliches AMS
und Cumol über
den Kopf dieser Kolonne abgezogen werden und üblicherweise einer Hydrierung zugeführt werden,
in welcher wieder Cumol hergestellt wird. Die Abtrennung von AMS
und Cumol kann auch als Azeotropdestillation mit Wasser durchgeführt werden.
Das in der zweiten Kolonne verbleibende Sumpfprodukt wird in einer
Rohphenolkolonne destilliert.
-
Das
erhaltene Rohphenol kann durch eine Extraktivdestillation mit Wasser
und/oder durch Behandlung mit einem sauren Ionenaustauscher und anschliessender
Destillation weiter gereinigt werden. Bei letztgenanntem Prozess
werden Verbindungen, die sich destillativ schlecht von Phenol trennen
lassen, wie z. B. Mesityloxid und Hydroxyaceton, zu höher siedenden
Verbindungen kondensiert.
-
Auch
in
DE-AS 1 105 878 (Phenolchemie) wird
das neutralisierte und in einer Rohacetonkolonne vom Rohaceton abgetrennte
Spaltprodukt in eine Kohlenwasserstoffkolonne überführt, in welcher in Gegenwart
von Wasser niedriger als Phenol siedende Kohlenwasserstoffe wie
AMS und Cumol über Kopf
abdestilliert werden. Aus dem Sumpf der Kolonne wird die organische
Phase abgezogen und auf den Kopf einer nachgeschalteten Kolonne
gegeben, in welcher Wasser von Phenol und Hochsiedern, welche im
Sumpf der Kolonne anfallen, abgetrennt wird. Das Gemisch aus Phenol
und Hochsiedern wird anschliessend in eine Rohphenolkolonne überführt. Die in
der Rohphenolkolonne und in der Reindestillation des Phenols anfallenden
Rückstände können dann einer
Crackblase zugeführt
werden, in welcher die Rückstände aufgearbeitet
werden und ein Teil Phenol zurückgewonnen
wird. Diese zurückgewonnenen Wertprodukte
können
wieder in die Kohlenwasserstoffkolonne überführt werden.
-
In
EP 0 032 255 (UOP) wird
ein Verfahren zur Aufarbeitung von Spaltprodukt beschrieben, bei welchem
der organische Teil eines nahezu neutralisierten (pH ≈ 6) Spaltproduktes
nochmals mit Wasser gewaschen wird und dann der organische Teil
in eine Rohacetonkolonne überführt wird,
in welcher das Rohaceton von dem restlichen Spaltprodukt abgetrennt
wird. Der im Sumpf verbleibende Rest wird direkt in eine Cumolkolonne überführt, in
welcher das Rohphenol als Sumpfprodukt anfällt, welches wiederum einer
Reindestillation zugeführt
wird. Das über Kopf
der Cumolkolonne abgezogene Gemisch, welches hauptsächlich AMS,
Cumol und Wasser aufweist, wird in einen Phasentrennbehälter überführt, in welchem
eine wässrige
Phase abgetrennt wird. Die erhaltene organische Phase wird in eine
Wäscherkolonne überführt, in
welcher das organische Gemisch mit Natronlauge behandelt wird, um
noch vorhandenes Phenol aus dem Gemisch von AMS und Cumol als Natriumphenolat
zu entfernen. Das von Phenol gereinigte Gemisch aus AMS und Cumol
wird über den
Kopf der Kolonne einer Hydrierung zugeführt.
-
Auch
in
US 4.262.150 (UOP)
wird dieselbe Kolonnenschaltung wie in
EP 0 032 255 (UOP) beschrieben eingesetzt.
Der Unterschied zu
EP 0 032 255 besteht
darin, dass zur Neutralisation des Spaltproduktes eine Extraktionskolonne
an Stelle von einer oder mehreren Kombinationen von Mischern und Phasentrennapparaturen
eingesetzt wird.
-
In
US 3.322.651 (UOP) wird
die Verwendung von Stickstoffverbindungen, insbesondere von Aminen
zur Reinigung von Phenol, welches bei der Spaltung von CHP erhalten
wurde, beschrieben.
-
In
US 5.510.543 (GE) wird ein
Verfahren zur Aufarbeitung des Spaltproduktes aus der CHP-Spaltung beschrieben,
bei welchem das Spaltprodukt in einem Neutralisator durch Zugabe
einer Base, insbesondere Natronlauge, auf einen pH-Wert von 4,0
bis 4,9 eingestellt wird. Im Neutralisator wird das Spaltprodukt
in eine wässrige
und eine organische Phase getrennt. Die organische Phase wird in
eine als Splitter bezeichnete Kolonne überführt, in welcher das Spaltprodukt
in eine Aceton-reiche Fraktion und eine Phenol-reiche Fraktion destillativ
aufgetrennt wird. Die Phenol-reiche Fraktion wird am Sumpf der Kolonne
abgenommen und einer Phenolreinigung zugeführt, die z. B. aus einer oder
mehreren weiteren Destillationen bestehen kann. Die Aceton-reiche
Fraktion wird am Kopf der Kolonne abgenommen und einer Acetonkolonne
zugeführt,
wobei dieser Fraktion vor Eintritt in die Kolonne soviel Base zugesetzt
wird, dass die Fraktion einen pH von ca. 9 aufweist, so dass die
organischen Säuren,
die in dieser Fraktion ebenfalls vorliegen, neutralisiert werden.
Das im Sumpf der Kolonne anfallende Gemisch, welches neben Wasser
auch Kohlenwasserstoffe sowie die Salze organischer Säuren aufweist,
wird in eine Phasentrennapparatur überführt, in welcher dieses Gemisch in
eine organische und eine wässrige
Phase getrennt wird. Die organische Phase kann zur Rückgewinnung
von Cumol nochmals behandelt werden.
-
Es
sind außerdem
Verfahren entwickelt worden, in welchen einzelne Fraktionen, die
bei der destillativen Aufarbeitung von Spaltprodukt anfallen, speziell
behandelt werden. So beschreibt
US 5.487.816 (UOP)
ein Verfahren zur Abtrennung von AMS aus einem Gemisch, das Phenol,
AMS und Wasser aufweist und welches als Sumpfprodukt einer Rohacetonkolonne
anfällt.
Die Rohacetonkolonne wird in diesem Fall so betrieben, dass Cumol
aus dem Spaltprodukt am Kopf der Rohacetonkolonne zusammen mit dem
Aceton abgenommen wird. Das AMS und Phenol aufweisende Gemisch wir
in einer Kolonne so getrennt, dass im Sumpf der Kolonne überwiegend
Phenol anfällt,
welches einer weiteren Aufarbeitung zugeführt werden kann und am Kopf der
Kolonne ein Gemisch aus AMS, Wasser und geringeren Mengen Phenol
abgenommen wird, welches kondensiert wird und durch Zugabe eines
basischen Reagens auf einen pH-Wert größer 6 eingestellt wird. Auf
diese Weise wird erreicht, dass das Phenol hauptsächlich in
der wässrigen
Phase vorliegt, während
das AMS in einer organischen Phase vorliegt, in welcher nur geringe
Mengen an Phenol als Verunreinigung vorliegt. Durch eine Phasentrennapparatur
werden die Phasen voneinander getrennt. Die organische Phase kann
einer Hydrierung zugeführt
werden, während
die wässrige
Phase als Rücklauf
in die Kolonne zurückgespeist
werden kann.
-
In
US 4.370.205 (UOP) enthält der aus
dem Sumpf der Rohacetonkolonne abgenommene Strom im Gegensatz zu
dem in
US 5.487.816 (UOP)
beschriebenen Verfahren auch noch Cumol. Vor diesem Hintergrund
wird eine andere Kolonnen-Verschaltung vorgeschlagen. Insbesondere
werden zwei bei nahezu den gleichen Bedingungen betriebene Kolonnen
verwendet, bei denen als Sumpfprodukt überwiegend Phenol anfällt, während über Kopf überwiegend
AMS und Cumol abgenommen werden. Das als Sumpfprodukt in der ersten
Kolonne abgenommene Rohphenol wird weiteren Aufarbeitungsschritten
zugeführt,
das als Sumpfprodukt in der zweiten Kolonne abgenommene Rohphenol
wird in die erste Kolonne zurückgespeist.
Das Kopfprodukt der zweiten Kolonne wird in einer Wäscherkolonne mit
Natronlauge behandelt. Das Kopfprodukt dieser Kolonne, welches AMS
und Cumol aufweist, kann der Hydrierung zugeführt werden.
-
In
US 4.251.325 (BP Chemicals)
ist die Aufarbeitung einer Fraktion, die von Leichtsiedern und Aceton
befreit worden ist, dahingehend optimiert worden, dass die Cumolkolonne
so betrieben wird, dass am Kopf ein Gemisch abgenommen wird, welches
Cumol, AMS und Hydroxyaceton aufweist, wobei letzteres nahezu vollständig vom
verbleibenden Rohphenol abgetrennt wird und somit nicht bei der Phenolaufarbeitung
aufwendig abgetrennt werden muss.
-
In
US 4.333.801 (UOP) wird
die Aufarbeitung einer Fraktion beschrieben, die AMS, Cumol, Phenol, Wasser
und Verunreinigungen wie z. B. Hydroxyaceton aufweist. Hauptanliegen
dieses Verfahrens ist die Abtrennung einer AMS/Cumol-Fraktion, die
eine möglichst
geringe Konzentration an Phenol aufweist, von der Gesamtfraktion.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Cumolkolonne in der Art betrieben
wird, dass über
den Kopf der Kolonne ein Gemisch von Cumol und AMS abgenommen wird,
welches kondensiert wird und in einen Phasentrennbehälter gefahren
wird. Möglicherweise
vorhandenes Wasser wird abgetrennt und verworfen. Ein Teil der organischen
Phase wird als Rücklauf
in den Kopf der Kolonne zurückgespeist.
Ein anderer Teil der organischen Phase wird einem Wäscher zugeführt, in
welchem Phenolreste, welche die Hydrierung stören würden, aus der Phase entfernt
werden so dass diese Phase der Hydrierung zugeführt werden kann. Aus einem Seitenabzug
der Cumolkolonne wird eine AMS und Cumol sowie ein azeotropes Gemisch
von Wasser und Phenol aufweisende Fraktion entnommen, die ebenfalls
kondensiert und in einen Phasentrennbehälter überführt wird. Die wässrige Phase,
die Phenol enthalten kann, wird einer Aufarbeitung zugeführt. Die
organische Phase, die Cumol, AMS und soviel Phenol aufweist, wie
gemäß Phasengleichgewicht zwischen
organischer und wässriger
Phase in der organischen Phase verblieben ist, wird verdampft und dampfförmig oberhalb
des Seitenabzugs in die Cumolkolonne zurückgespeist. Aus dem Sumpf der
Kolonne wird eine Rohphenolfraktion entnommen.
-
Ein
weiteres Verfahren wird in
US
5.064.507 (Allied) beschrieben. Bei diesem Verfahren wird
das Spaltprodukt zuerst in einer Rohacetonkolonne vom Rohaceton
getrennt. Das Sumpfprodukt wird in eine Cumolkolonne überführt, in
welcher Cumol und AMS vom Spaltprodukt abgetrennt werden. Die Kolonne wird
allerdings so betrieben, dass ein gewisser Anteil an AMS im Sumpfprodukt
noch vorhanden ist, da dieses bei der weiteren Aufarbeitung des
Phenols zur Abtrennung von MBF und anderer Verunreinigungen als
Reaktionspartner bzw. Lösungsmittel
benötigt wird.
Dieses Sumpfprodukt wird mit einem Amin, vorzugsweise Hexamethylendiamin,
in einem Reaktor mit Strömungsrohr-Charakteristik
zur Reaktion gebracht, um carbonylische Verunreinigungen, wie z.
B. Acetol (Hydroxyaceton, HA) oder MO, zu höher siedenden Verbindungen
umzusetzen. Das so behandelte Produkt wird weiter destillativ aufgearbeitet.
Bis zum gereinigten Endprodukt Phenol, werden noch weitere vier
Kolonnen und zwei Reaktionszonen durchlaufen.
-
In
US 5.131.984 (Allied) wird
die destillative Aufarbeitung von Rohphenol, welches vom überwiegenden
Teil des Acetons, Cumols und AMS getrennt worden ist, beschreiben.
Dieses Rohphenol wird in einer Vakuumdestillationskolonne so behandelt,
dass am Kopf der Kolonne ein dampfförmiges Gemisch abgenommen wird,
welches Phenol und Leichtsieder aufweist. Dieses Gemisch wird in
einen Kondensator gefahren, in welchem der überwiegende Teil des dampfförmigen Gemisches
kondensiert wird. Der kondensierte Teil des Gemisches wird in die
Kolonne zurückgefahren,
wobei die Reinheit des als Produkt abgenommenen Phenols davon abhängig war,
ob das Kondensat am Kopf oder unterhalb des Kopfes in die Kolonne
zurückgespeist
wurde. Der dampfförmige
Teil, der unter anderem Leichtsieder und Säuren aufweist, wird einer weiteren
Behandlung z. B. einer weiteren Destillationskolonne zugeführt. Aus
der Vakuumdestillationskolonne wird aus einem Seitenabzug, zumindest
einen theoretischen Boden unterhalb des Kopfes der Kolonne angeordnet
ist, eine Phenol aufweisende Fraktion entnommen, die weiter aufgearbeitet
werden kann.
-
Ein ähnliches
Verfahren wird in
US 5.122.234 (Allied)
beschrieben mit dem Unterschied, dass zusätzlich Wasser in die Kolonne
gefahren wird und am Kopf der Kolonne ein Gemisch, welches überwiegend
Wasser und Phenol aufweist, abgenommen wird, welches teilweise kondensiert
und in die Kolonne zurückgefahren
wird.
-
Alle
bekannten Verfahren zur destillativen Aufarbeitung von Spaltprodukt
sind relativ aufwendig, da üblicherweise
schon alleine zwei Destillationskolonnen zur Abtrennung der Hauptbestandteile des
Spaltproduktes in drei Hauptfraktionen, Rohaceton, AMS/Cumol und
Rohphenol notwendig sind. Auch die weitere Aufarbeitung der Hauptfraktionen zur
Abtrennung von unerwünschten
Nebenprodukten, wie z. B. Wasser, erfordert einen hohen apparativen
Aufwand. Alle zur Zeit eingesetzten Verfahren haben einen relativ
hohen Energieverbrauch, insbesondere einen hohen Verbrauch an Dampf.
Da die Produktion an Phenol mehrere Millionen Tonnen pro Jahr umfasst,
können
schon kleine Einsparungen an Energie- oder Investitionskosten über die
Wettbewerbsfähigkeit
eines Verfahrens entscheiden.
-
EPA 0 028 910 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung einer phenolischen Verbindung, welches die
Behandlung eines Alalkylhydroperoxids mit einer Mineralsäure, um
es zu einer phenolischen Verbindung und einem Keton zu spalten,
Neutralisieren der Metallsäure,
um ein Salz davon zu bilden, Zuführen der
resultierenden Säurespaltungsmischung,
die das Salz enthält,
zu einer Destillationskolonne, Destillieren dieser Mischung darin,
um es in eine Kopffraktion, die hauptsächlich aus dem Keton besteht,
und in eine Sumpffraktion, die hauptsächlich aus der phenolischen
Verbindung besteht, zu separieren und Rückgewinnen der phenolischen
Verbindung aus der Sumpffraktion umfasst, charakterisiert durch
Entnehmen einer flüssigen
Schicht von dem Niveau, bei dem die Säurespaltungsmischung der Destillationskolonne
zugeführt
wird oder von einem Niveau unterhalb dieses Niveaus, aber oberhalb
der Destillationskolonne, Zuführen
der flüssigen
Schicht zu einer Öl-Wasser-Trennvorrichtung,
um sie in eine Ölschicht
und eine wässrige
Schicht, die das Salz enthält,
zu trennen, Rückführen der
abgetrennten Ölschicht
zu einem Niveau unterhalb dieses Entnahmeniveaus, wahlweise Zuführen eines
Kohlenwasserstoffs mit einem niedrigeren Siedepunkt als die phenolische
Verbindung, aber mit einem höheren
Siedepunkt als der des Ketons, und/oder Wasser zu der Destillationskolonne,
Entfernen einer flüssigen Schicht
von dem Niveau, bei dem die Säurespaltungsmischung
der Destillationskolonne zugeführt wird oder
von einem Niveau unterhalb dieses Niveaus, aber oberhalb des Sumpfes
der Destillationskolonne, Zuführen
der flüssigen
Schicht zu einer Öl-Wasser-Trennvorrichtung,
um sie in eine Ölschicht
und eine wässrige
Schicht, die die Salze von dem Neutralisationsschritt enthält, aufzutrennen, Rückführen der
abgetrennten Ölschicht
zu einem Niveau unterhalb des Entnahmeniveaus. Durch Verwendung
dieses Verfahrens kann der Salzgehalt der Sumpffraktion, die die
phenolische Verbindung enthält,
verringert werden.
-
Diese
Druckschrift offenbart ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von
Phenol und Aceton, das den Schritt der Oxidation von Cumol zu Cumolhydroperoxid,
die Spaltung von Cumolhydroperoxid und die destillative Aufarbeitung
der Spaltproduktmischung, die bei der Spaltung des Cumolhydroperoxid erzeugt
wird, unter Verwendung des oben beschriebenen Verfahrens umfasst.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es deshalb ein Verfahren zur destillativen
Aufarbeitung von Spaltprodukt aus der Spaltung von Cumolhydroperoxid
bereitzustellen, bei welchem mit geringerem Energieaufwand und geringerem
apparativen Aufwand die Hauptprodukte Aceton, Cumol/AMS und Phenol
voneinander und von unerwünschten
Nebenprodukten getrennt werden können.
-
Überraschenderweise
wurde gefunden, dass durch destillative Trennung des Spaltproduktes
in drei Hauptfraktionen in einem einzigen Destillationsschritt die
Hauptprodukte mit geringerem Energieaufwand und geringerem apparativen
Aufwand effektiv voneinander getrennt werden können als bei herkömmlichen
Verfahren und auch die Abtrennung unerwünschter Nebenprodukte vereinfacht
wird.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Verfahren gemäß Anspruch
1 zur destillativen Aufarbeitung von Spaltprodukt, welches bei der
Spaltung von Alkylarylhydroperoxiden anfällt, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass das Spaltprodukt in einem einzigen Destillationsschritt
in zumindest drei Fraktionen aufgetrennt wird.
-
Ebenso
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren gemäß Anspruch
21 zur Herstellung von Phenol und Aceton, welches die Schritte
- – Oxidation
von Cumol zu Cumolhydroperoxid
- – Spaltung
von Cumolhydroxperoxid
- – destillative
Aufarbeitung des Spaltproduktgemisches, welches bei der Spaltung
von Cumolhydroperoxid anfällt,
umfasst und dadurch gekennzeichnet ist, dass das Spaltproduktgemisch
in einem einzigen Destillationsschritt in zumindest drei Fraktionen
aufgetrennt wird, gemäß dem oben angegebenen
Verfahren.
-
Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass durch die bei der Destillation gewählten Trennschnitte
die weitere Aufarbeitung des Spaltproduktgemisches bzw. der einzelnen
Fraktionen, die aus dem Spaltproduktgemisch erhalten werden, wesentlich
vereinfacht wird. Insbesondere durch die gemeinsame Abtrennung von
Hydroxyaceton, AMS und Cumol vom Phenol aufweisenden Rest des Spaltproduktgemisches
wird die Aufarbeitung des Phenol aufweisenden Restes wesentlich
vereinfacht, da die bei herkömmlichen
Verfahren, bei denen das Hydroxyaceton in der Phenol-reichen Fraktion verbleibt
und aus dieser dadurch entfernt wird, dass das Hydroxyaceton durch
Reaktion mit Phenol zu Verbindungen mit einem höheren Siedepunkt als Phenol
umgesetzt wird, die destillativ vom Phenol getrennt werden können, durchgeführten Schritte
entfallen und der Dampfverbrauch bei der Auftrennung in die genannten
Trennschritte geringer ist.
-
Gegenüber herkömmlichen
Verfahren weist das erfindungsgemäße Verfahren eine wesentlich günstigere
Energiebilanz und im Vergleich zu Verfahren, bei denen Hydroxyaceton
durch Reaktion mit Phenol aus dem Prozess entfernt wird, auch eine
höhere
Gesamtausbeute an Phenol, bezogen auf den Phenolgehalt im Spaltproduktgemisch,
auf. Die herkömmliche
Verfahrensweise erfordert einen relativ hohen Energieeinsatz. Außerdem wird
bei herkömmlichen
Verfahren die Ausbeute an Phenol verringert, da das Hydroxyaceton
mit dem Phenol abreagiert oder es müssen teure Chemikalien, wie
z. B. Amine zugesetzt werden, die selbst bzw. deren Reaktionsprodukte
wieder aufwendig aus dem Prozess entfernt werden müssen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren,
welches dieses Problem dadurch umgeht, dass das Hydroxyaceton mit
dem Cumol aus dem Spaltproduktgemisch abgetrennt wird, erfordert
außerdem
einen wesentlich geringeren apparativen Aufwand, da durch die Trennung
des Spaltproduktgemisches in drei Fraktionen in einem einzigen Destillationsschritt
sowohl die Anzahl der benötigten
Destillationskolonnen verringert wird, als auch die Anzahl der Reaktionsapparaturen,
die zur Verringerung des Gehalts von den diversen Nebenprodukten
in den Fraktionen benötigt werden,
ebenfalls verringert wird.
-
Je
nach Ausführung
der einzelnen Prozessschritte, also Oxidation, Spaltung mit eventueller Nachtemperung
und Hydrierung kann der Dampfverbrauch über den gesamten Prozess pro
kg Phenol durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich
mit herkömmlichen
Verfahren, für die
ein Verbrauch von 3,2 kg Dampf/kg Phenol (aus: Phenol/Acetone/Cumene,
96/97-2, der Chem Systems, 303 South Broadway, Tarrytown, New York 10591)
angegeben wird, deutlich verringert werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
kann der Energieaufwand für
die Herstellung von Phenol, welches jeweils zur Herstellung von
Bisphenol-A geeignet ist, einen deutlich verringert werden. Ebenso kann,
je nach Ausführung
der einzelnen, oben genannten Prozessschritte, die Ausbeute an Phenol
in Bezug auf das eingesetzte Cumol gegenüber Verfahren, bei denen HA
mit Phenol zu Hochsiedern umgesetzt wird, deutlich gesteigert werden.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die Gesamtanzahl der in einer
Kolonne vorhandenen Böden
unabhängig
von der Anzahl der Böden
als 100% Trennpotential definiert, um auf diese Weise bei Kolonnen
mit einer unterschiedlichen Anzahl an Böden den Bereich angeben zu
können,
bei welchem ein ähnliches
Trennpotential vorliegt. Der Sumpf der Kolonne, dass heisst der
Bereich unter dem ersten Boden, hat entsprechend ein Trennpotential
von 0%. Am Kopf der Kolonne, dass heisst im Bereich über dem
obersten Boden, liegt entsprechend der Definition ein Trennpotential
von 100% vor. Entsprechend dieser Definition hat eine 50 Böden aufweisende
Kolonne ein Trennpotential von 30% im Bereich des 15-ten Bodens.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann zur destillativen Aufarbeitung von Stoffgemischen eingesetzt
werden, die bei der Spaltung von Alkylarylhydroperoxide, insbesondere
bei der Spaltung von Cumolhydroperoxid in Aceton und Phenol, als
Spaltproduktgemische anfallen. Die Spaltproduktgemische können durch
homogene oder heterogene Katalyse erhalten werden. Vorzugsweise
wird das erfindungsgemäße Verfahren
auf Spaltproduktgemische angewendet, die durch eine homogene, säurekatalysierte Spaltung
erhalten werden. Als saurer homogener Katalysator wird üblicherweise
Schwefelsäure
eingesetzt. Die Alkylarylhydroperoxide können auf unterschiedliche dem
Chemiker bekannte Art und Weise hergestellt worden sein. Vorzugsweise
wird das erfindungsgemäße Verfahren
aber auf Spaltproduktgemische, die aus der Spaltung von Alkylarylhydroperoxiden,
insbesondere aus der Spaltung Cumolhydroperoxid (CHP), stammen,
welche entsprechend dem Prinzip der Hock'schen Phenolsynthese [H. Hock, S. Lang,
Ber. Dtsch. Chem. Ges. 77B, 257 (1944)] erhalten wurden, angewendet.
Es versteht sich von selbst, dass das erfindungsgemäße Verfahren
auch auf Spaltproduktgemische angewendet werden kann, die nach Verfahren
erhalten werden, die Weiterentwicklungen des Hock-Verfahrens darstellen, insbesondere
Weiterentwicklungen der Prozessschritte Oxidation und Spaltung.
-
Wird
zur Spaltung von Alkylarylhydroperoxiden, insbesondere von CHP,
Säure als
Katalysator eingesetzt wird das Spaltproduktgemisch üblicherweise
vor der destillativen Aufarbeitung auf einen pH-Wert von 3 bis 10,
vorzugsweise von 4 bis 7 eingestellt. Dies geschieht auf dem Fachmann
bekannte Weise durch Zugabe einer Base zum Spaltproduktgemisch.
Die Base kann, je nach betrieblichen Gegebenheiten ein Nebenprodukt
aus dem Gesamtprozess, wie z. B. eine Phenolatlauge, eine alkalische Waschlösung, wie
sie z. B. bei der Acetonwäsche
anfällt,
eine anorganische Base, wie z. B. Natronlauge, NaOH, Ammoniak oder
Ammoniumhydroxid oder eine organische Base wie z. B. ein Amin oder
Diamin, wie z. B. Hexamethylendiamin.
-
Das
Einstellen des pH-Wertes vor der destillativen Aufarbeitung kann
auch durch Verwendung von Ionenaustauscherharzen vorgenommen werden. Solche
Harze und die Verwendung solcher Harze sind dem Fachmann bekannt.
-
Aufgrund
der Spaltreaktion, aber auch durch Zugabe von Katalysator oder Neutralisationsmittel, weisen
Spaltproduktgemische üblicherweise
einen Anteil an Wasser auf. Dieser kann auf dem Fachmann bekannte
Art und Weise vor der Zuführung
des Spaltproduktgemisches zu dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Zugabe
von weiterem Wasser oder Abtrennung einer wässrigen Phase vom Spaltproduktgemisch
abgetrennt werden. Vorzugsweise wird die wässrige Phase von dem Spaltproduktgemisch
in zumindest einer Phasentrennapparatur, wie z. B. einem Scheidebehälter oder
einem Koaleszer abgetrennt. Ganz besonders bevorzugt weist ein Spaltproduktgemisch,
welches mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens destillativ
aufgearbeitet werden soll, einen Wasser Gehalt von 1 bis 14 Gew.-%,
vorzugsweise von 6 bis 10 Gew.-% auf.
-
Aus
der Neutralisation oder durch Verwendung von salzhaltigen Prozessströmen kann
das Spaltproduktgemisch Salze, insbesondere Natrium- oder org. Ammoniumsalze
aufweisen. Üblicherweise werden
diese bei der Abtrennung der wässrigen
Phase mit dieser von dem organischen Teil der Spaltproduktphase
abgetrennt. Zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es vorteilhaft (wegen der Verringerung von Salzablagerungen
an Wärmetauschern;
Fouling), wenn das Spaltproduktgemisch vor der erfindungsgemäßen destillativen
Aufarbeitung auf eine dem Fachmann bekannte Weise so behandelt wird,
dass der Natriumionengehalt kleiner 200 ppm, vorzugsweise kleiner
50 ppm beträgt.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird im folgenden beispielhaft an Hand der destillativen Aufarbeitung
eines Spaltproduktgemisches, welches bei der säurekatalysierten homogenen
Spaltung von CHP anfällt,
ohne dass das Verfahren auf diese Ausführungsart beschränkt sein
soll.
-
Dieses
Spaltproduktgemisch kann, je nach Durchführung der Prozessschritte Oxidation,
Spaltung mit eventueller Nachtemperung, Neutralisation und/oder
Phasentrennung in wässrige
und organische Phase, neben Wasser und den Hauptprodukten Phenol
und Aceton sowie dem bei der Oxidation nicht umgesetzten Einsatzstoff
Cumol auch diverse Nebenprodukte, wie z. B. α-Methylstyrol (AMS), Acetophenon,
Hydroxyaceton (HA), Phenylbutene, 3-Methylcyclopentan, Dimethylphenylcarbinol
(DMPC), Methylbenzofuran (MBF), Mesityloxid (MO) und weitere Carbonylverbindungen
wie z. B. Hexanon, Heptanon und 2-Phenyl-propionaldehyd, aufweisen.
Vorzugsweise weist das Spaltproduktgemisch zumindest von 20 bis
70 Gew.-% Phenol, von 15 bis 45 Gew.-% Aceton, von 5 bis 30 Gew.-%
Cumol, von 1 bis 5 Gew.-% AMS und von 200 ppm bis 5 Gew.-% HA auf.
-
Erfindungsgemäß wird das
Spaltproduktgemisch in einem einzigen Destillationsschritt in zumindest
drei Fraktionen aufgetrennt. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht,
dass das Spaltproduktgemisch in eine Destillationsapparatur, vorzugsweise eine
Destillationskolonne überführt wird,
die so dimensioniert ist, dass eine Auftrennung des Spaltproduktgemisches
in drei Fraktionen möglich
ist.
-
Ganz
besonders bevorzugt wird das Spaltproduktgemisch so in drei Fraktionen
aufgetrennt, dass zumindest eine Fraktion zumindest 75%, vorzugsweise
zumindest 95% eines vor dem Destillationsschritt im Spaltprodukt
vorhandenen Ketons aufweist. Bei der Verwendung eines Spaltproduktgemisches
aus der CHP-Spaltung ist dieses Keton Aceton. Vorzugsweise wird
zumindest eine zweite Fraktion erhalten, die zumindest 75%, vorzugsweise
zumindest 95% eines vor dem Destillationsschritt im Spaltprodukt
vorhandenen substituierten und/oder unsubstituierten Phenols aufweist.
-
Eine
dritte bei der erfindungsgemäßen destillativen
Aufarbeitung eines Spaltproduktgemisches erhaltene Fraktion weist
vorzugsweise zumindest 75%, besonders bevorzugt zumindest 95% des
vor dem Destillationsschritt im Spaltprodukt vorhandenen eingesetzten
mono-, di- und/oder trialkylsubstituerten Benzols auf. Im Falle
der destillativen Aufarbeitung eines Spaltproduktgemisches aus der
Spaltung von CHP weist diese dritte Fraktion vorzugsweise zumindest
75%, besonders bevorzugt zumindest 95% des vor dem Destillationsschritt
im Spaltprodukt vorhandenen Cumols und zumindest 75%, besonders bevorzugt
zumindest 95% des vor dem Destillationsschritt im Spaltprodukt vorhandenen α-Methylstyrols aufweist.
-
Die
erste Fraktion, die das Keton bzw. Aceton aufweist, wird vorzugsweise
am Kopf der Destillationskolonne abgetrennt. Die zweite Fraktion,
die das substituierte oder unsubstituierte Phenol aufweist, wird
vorzugsweise am Sumpf der Kolonne abgenommen. Die dritte Fraktion, welche
das in der Oxidation eingesetzte und nicht umgesetzte mono-, di-
und/oder trialkylsubstituerte Benzol, im Falle der Herstellung von
Phenol das Cumol aufweist, wird aus einem Seitenabzug der Destillationskolonne
abgenommen. Vorzugsweise befindet sich der Seitenabzug oberhalb
der Einspeisung des Spaltproduktgemisches in die Kolonne, welche
ebenfalls seitlich erfolgt.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur destillativen Aufarbeitung wird vorzugsweise so durchgeführt, dass
die Sumpftemperatur in der Destillationskolonne von 140°C bis 200°C, besonders
bevorzugt von 170 bis 190°C
beträgt.
Die Temperatur im Kopf der Kolonne beträgt vorzugsweise von 30 bis
90°C, besonders
bevorzugt von 38 bis 58°C.
Die Temperatur im Inneren der Kolonne im Bereich des Seitenabzuges
beträgt
vorzugsweise von 60 bis 120°C,
besonders bevorzugt von 65 bis 90°C.
-
Es
kann vorteilhaft sein, einen Teil der am Kopf, aus dem Sumpf und/oder
aus dem Seitenabzug aus der Kolonnen abgenommenen drei Fraktionen
als Rücklauf
in die Destillationskolonne zurückzuspeisen.
-
Die
Rückführung aus
dem Sumpf in die Kolonne wird vorzugsweise über einen Wärmetauscher beheizt, wobei
als Heizmittel Dampf oder ein eine ausreichende Wärmeenergie
aufweisender Prozessstrom verwendet werden kann. Das Rückführungsverhältnis, definiert
als Menge an dampfförmig
rückgeführtem Sumpfprodukt
geteilt durch die Menge abgeführten
Sumpfprodukt, beträgt
vorzugsweise von 0 bis 10.
-
Der
Rücklauf
des am Kopf dampfförmig
abgenommenen Kopfproduktes wird vorzugsweise mit einem Wärmetauscher
kondensiert und als Flüssigkeit
in die Destillationskolonne zurückgeführt. Das Rücklaufverhältnis, definiert
als Menge flüssig
rückgeführtem Kopfprodukt
geteilt durch die Menge an abgeführtem
Kopfprodukt beträgt
vorzugsweise von 0,2 bis 20, besonders bevorzugt von 2 bis 4.
-
Bei
der aus dem Seitenabzug entnommenen Fraktion, die Wasser enthalten
kann und in einer Phasentrennapparatur in zwei Phasen aufgetrennt werden
kann, kann es vorteilhaft sein, als Rücklauf den organischen Teil
dieser Fraktion, den wässrigen Teil
dieser Fraktion oder eine Mischung aus organischem und wässrigem
Teil als Rücklauf
in die Kolonne zurückzuführen. Ganz
besonders bevorzugt wird der wässrige
Teil und der organische Teil dieser Fraktion getrennt in die Destillationskolonne
zurückgeführt. Das
Rücklaufverhältnis in
Bezug auf die Menge an rückgeführtem Wasser
und die Menge an entnommenem Wasser beträgt vorzugsweise von 0,2 bis
3, ganz besonders bevorzugt von 0,4 bis 2. Das Wasser, welches in
die Kolonne zurückgeführt wird,
kann flüssig
oder dampfförmig,
vorzugsweise flüssig
in die Kolonne gespeist werden. Das Rücklaufverhältnis in Bezug auf die Menge
an rückgeführter und
die Menge an entnommener organischer Phase beträgt vorzugsweise von 0,1 bis
10, ganz besonders bevorzugt von 0,5 bis 5. Der Rest des aus der
Phasentrennapparatur erhaltenen organischen Teils dieser dritten Fraktion
wird, ebenso wie die am Kopf und am Sumpf der Destillationskolonne
abgenommene Fraktion einer weiteren Aufarbeitung zugeführt. Der
Rest des aus der Phasentrennapparatur erhaltenen wässrigen Teils
der dritten Fraktion wird einer Aufarbeitung oder Entsorgung zugeführt.
-
Es
kann aber auch vorteilhaft sein, einen Teil des zur Aufarbeitung
oder Entsorgung vorgesehenen Wassers, unter Verwendung eines Wärmetauschers, dampfförmig in
die Kolonne zurückzuspeisen.
Die Einspeisung erfolgt vorzugsweise unterhalb der Stelle, an welcher
das Spaltprodukt in die Destillationskolonne eingespeist wird.
-
Die
weitere Aufarbeitung der im ersten Destillationsschritt erhaltenen
drei Fraktionen erfolgt vorzugsweise als destillative Aufarbeitung
und kann wie im Stand der Technik bereits beschrieben erfolgen. Die
Aufarbeitung kann insbesondere angepasst an die Zusammensetzung
der Fraktionen erfolgen. Je nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren
können
störende
Verunreinigungen, insbesondere Hydroxyketone, in der zweiten und/oder
dritten Fraktion vorliegen. Liegen die Hydroxyketone, wie z. B.
Hydroxyaceton in der zweiten Fraktion vor, so kann dieses z. B.
von Phenol durch die verschiedenen im Stand der Technik beschriebenen
Verfahren abgetrennt werden.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird dieses so betrieben, dass die erfindungsgemäße dritte Fraktion zumindest
20%, vorzugsweise zumindest 50% und ganz besonders bevorzugt zumindest
90% der vor dem Destillationsschritt im Spaltprodukt vorhandenen
Hydroxyketone aufweist. Im Falle der destillativen Aufarbeitung
eines Spaltproduktgemisches aus der Spaltung von CHP weist diese
dritte Fraktion vorzugsweise zumindest 90% des vor dem Destillationsschritt
im Spaltprodukt vorhandenen Hydroxyacetons aufweist.
-
Der
Vorteil dieser Ausführungsart
des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass sich das Hydroxyaceton, welches in der dritten
Fraktion vorhanden ist, im Wasser dieser Fraktion anreichert. Das
Hydroxyaceton geht in der Phasentrennapparatur überwiegend in die wässrige Phase über und kann
somit mit dem wässrigen
Teil der dritten Fraktion auf einfache Weise aus dem Prozess ausgeschleust
werden. Vorzugsweise weist die wässrige Phase
zumindest 75%, besonders bevorzugt 95% und ganz besonders bevorzugt
98% des in der dritten, Cumol und/oder AMS aufweisenden Fraktion vorhandenen
Hydroxyacetons auf.
-
Es
kann vorteilhaft sein, wenn das Spaltproduktgemisch nicht wie oben
beschrieben in drei Hauptfraktionen sondern in zumindest vier Hauptfraktionen
aufgetrennt wird. Eine solche vierte Fraktion, kann aus einem weiteren
Seitenabzug, welcher oberhalb des Seitenabzugs, über den die dritte, Cumol aufweisende
Fraktion abgenommen wird, und unterhalb des Kopfes der Kolonne angeordnet
ist, und/oder aus einem weiteren Seitenabzug, welcher unterhalb
der Einspeisung des Spaltproduktgemisches und oberhalb des Sumpfes
der Kolonne angeordnet ist, abgenommen werden und weist zumindest
eine organische Säure
auf. Als organische Säure
kann diese vierte Fraktion z. B. Essigsäure, Oxalsäure, Ameisensäure oder
Buttersäure
oder ein Gemisch aus zumindest einer dieser Säuren aufweisen. Vorzugsweise
können
solche zumindest eine Säure aufweisende
Fraktionen einer der destillativen Aufarbeitung vorgeschalteten
Neutralisation zugeführt werden.
Es kann vorteilhaft sein, mehrere solcher Seitenabzüge vorzusehen,
um aus diesen Fraktionen aus der Kolonne ausschleusen zu können, die Säuren mit
unterschiedlichen Siedepunkten aufweisen.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die erste Fraktion, die im Falle der CHP-Spaltung zumindest 75%
des im Spaltproduktgemisch vor der destillativen Aufarbeitung vorhandenen
Acetons aufweist, vorzugsweise seitlich, vorzugsweise dampfförmig in
eine Acetonkolonne überführt. In
dieser Kolonne wird das Aceton soweit von Verunreinigungen getrennt,
dass es den Anforderungen an Reinaceton (bestehen des Permanganattests
gemäß ASTM D
1363-94) genügt.
Als Verunreinigungen, die vor Eintritt in die Acetonkolonne im Rohaceton
vorhanden sind, sind insbesondere Acetaldehyd als Verbindung mit
einem niedrigeren Siedepunkt als Aceton und Verbindungen, die einen
höheren
Siedepunkt als Aceton aufweisen, zu betrachten.
-
Zur
Abtrennung der Verunreinigungen ist die Acetonkolonne so auszulegen,
dass das Reinaceton bevorzugt aus einem Seitenabzug abgenommen werden
kann, während
eine Fraktion, in welcher sich Acetaldehyd angereichert, am Kopf
der Kolonne abnehmen lässt.
Diese Fraktion kann teilweise direkt in die Acetonkolonne zurückgefahren
werden, wobei ein Wärmetauscher
vorgesehen werden kann, mit welchem die mit Acetaldehyd angereicherte
Fraktion ganz oder teilweise kondensiert werden kann. Das Rücklaufverhältnis, definiert
als Menge an Rücklauf im
Kopf geteilt durch die Menge im Seitenstrom, beträgt vorzugsweise
von 0,1 bis 1000. Besonders bevorzugt wird die mit Acetaldehyd angereicherte
Fraktion ganz oder teilweise in eine Reaktionsapparatur überführt, wobei
ebenfalls ein Wärmetauscher
vorgesehen sein kann, mit welchem die mit Acetaldehyd angereicherte
Fraktion ganz oder teilweise kondensiert werden kann, in der die
Fraktion mit einem Reaktionspartner, der alkalische Eigenschaften
aufweist, vorzugsweise mit Natronlauge und ganz besonders bevorzugt
mit einer 5 bis 20%-igen Natronlauge in Kontakt gebracht wird. Die
Temperatur in dieser Reaktionsapparatur beträgt vorzugsweise von 20 bis
60°C. Der
Druck in dieser Reaktionsapparatur beträgt vorzugsweise von 0,1 bis
2 bar. In dieser Reaktionsapparatur reagiert das Acetaldehyd durch
basische Katalyse in einer Aldolkondensationsreaktion z. B. mit
sich selbst ab zu 3-Hydroxybutyraldehyd (Acetaldol) oder mit Aceton
ab zu Hydroxypentanon. Insbesondere das Acetaldol und das Hydroxypentanon
haben einen höheren
Siedepunkt als Aceton. Das Reaktionsgemisch aus dieser Reaktionsapparatur
wird seitlich in die Acetonkolonne zurückgefahren. Ein weiterer Teil
des Kopfproduktes der Acetonkolonne kann auch direkt aus dem Prozess
ausgeschleust werden und einer Aufarbeitung oder thermischen Nutzung
zugeführt
werden.
-
Am
Sumpf der Acetonkolonne wird eine Mischung von Verbindungen, die
einen höheren
Siedepunkt als Aceton aufweisen abgenommen. Dieses Sumpfprodukt
kann unter anderem geringe Mengen Cumol und/oder AMS, die mit der
ersten Fraktion aus der ersten Destillationskolonne in die Acetonkolonne überführt wurden
und Verbindungen aus der Reaktionsapparatur aufweisen, insbesondere
Natronlauge bzw. Wasser und die durch Aldolkondensationsreaktionen
entstandenen Folgeprodukte des Acetaldehyds, wie z. B. Acetaldol.
Es kann vorteilhaft sein, einen Teil des Sumpfproduktes dampfförmig in
die Kolonne zurückzufahren.
Vorzugsweise beträgt
das Rückführungsverhältnis von
0,2 bis 400. Der restliche Teil des Sumpfproduktes kann einer Aufarbeitung
oder Verwertung zugeführt
werden. Insbesondere kann es vorteilhaft sein, zur Gewinnung von
im Sumpfprodukt enthaltenen Resten an Cumol und/oder AMS das Sumpfprodukt
oder Teile davon in eine Cumolkolonne einzuspeisen, in welcher Cumol und
AMS angereichert werden.
-
Die
Acetonkolonne wird vorzugsweise so betrieben, dass am Kopf der Kolonnen
eine Temperatur von 30 bis 60°C
eingestellt wird. Die Sumpftemperatur beträgt vorzugsweise von 40 bis
110°C, besonders
bevorzugt von 50 bis 80°C.
Die Temperatur in der Acetonkolonne am Seitenabzug, aus welchem das
Reinaceton abgenommen wird, beträgt
vorzugsweise von 30 bis 60°C.
Die Acetonkolonne weist vorzugsweise von 10 bis 120 theoretische
Trennstufen auf. Der Seitenabzug, aus welchem das Reinaceton entnommen
wird, befindet sich vorzugsweise in einem Bereich der Kolonne, in
welchem diese ein Trennpotential von 80 bis 99%, vorzugsweise von
90 bis 95% aufweist. Das Einspeisen des Rohacetons, also der ersten
Fraktion aus der ersten Destillationskolonne erfolgt vorzugsweise
in einen Bereich der Acetonkolonne, wo diese ein Trennpotential
von 0 bis 30% aufweist. Die Einspeisung des Reaktionsgemisches aus
der Reaktionsapparatur erfolgt vorzugsweise in einen Bereich der
Acetonkolonne, wo diese ein Trennpotential von 0 bis 30% aufweist.
-
Der
organische Teil der dritten Fraktion aus der Phasentrennapparatur
wird in eine Cumolkolonne überführt. Diese
wird vorzugsweise so dimensioniert, dass über Kopf Verbindungen, die
einen niedrigeren Siedepunkt als Cumol und/oder AMS aufweisen, abgetrennt
werden können,
wie z. B. Wasser oder Acetaldol, am Sumpf der Kolonne Verbindungen abgenommen
werden können,
die einen Siedepunkt aufweisen, der über dem von AMS und Cumol liegt und
aus einem Seitenabzug die Verbindungen Cumol und/oder AMS abgenommen
werden können.
Vorzugsweise wird sowohl ein Teil des am Kopf als auch des am Sumpf
der Kolonne abgenommenen Produktes in die Kolonne zurückgespeist.
Besonders bevorzugt wird die Cumolkolonne so dimensioniert und die Verfahrensparameter
so eingestellt, dass ein aus dem Seitenabzug oder Sumpfbereich entnommenes Gemisch
direkt der Hydrierung zugeführt
werden kann.
-
Die
Cumolkolonne wird vorzugsweise so betrieben, dass am Kopf der Kolonnen
eine Temperatur von 40 bis 170°C
eingestellt wird. Die Sumpftemperatur beträgt vorzugsweise von 110 bis
180°C. Die Temperatur
in der Cumolkolonne am Seitenabzug, aus welchem das Cumol und/oder
das AMS abgenommen wird, beträgt
vorzugsweise von 110 bis 180°C.
Die Cumolkolonne weist vorzugsweise von 10 bis 90 theoretische Trennstufen
auf. Der Seitenabzug, aus welchem das Cumol und/oder AMS entnommen
wird, befindet sich vorzugsweise in einem Bereich der Kolonne, in
welchem diese ein Trennpotential von 0 bis 50% aufweist. Das Einspeisen
der organischen Phase der dritten Fraktion aus der ersten Destillationskolonne
erfolgt vorzugsweise in einen Bereich der Cumolkolonne, wo diese
ein Trennpotential von 10 bis 80% aufweist.
-
Es
kann auch vorteilhaft sein die Cumolkolonne so zu dimensionieren,
dass über
zumindest einen weiteren Seitenabzug, der oberhalb des Seitenabzugs,
aus welchem Cumol und/oder AMS aus der Cumolkolonne entfernt werden,
und unterhalb des Kopfes der Kolonne angeordnet ist, zumindest eine weitere
Fraktion abgenommen werden kann, die zumindest Mesityloxid, Ketone
und/oder Wasser aufweist. Durch das Vorsehen eines oder mehrerer
solcher zusätzlicher
Seitenabzüge
kann erreicht werden, dass als Kopfprodukt in der Cumolkolonne ein Produkt
erhalten wird, welches im wesentlichen Aceton, welches frei von
Mesityloxid ist, aufweist, welches einer weiteren Aufarbeitung,
z. B. in der Acetonkolonne, zugeführt werden kann.
-
Die
am Sumpf der ersten Destillationskolonne abgenommene zweite Fraktion,
die Rohphenolfraktion, welche einen Gehalt an Hydroxyaceton von
kleiner 500 ppm, vorzugsweise kleiner 100 ppm und ganz besonders
bevorzugt kleiner 10 ppm aufweist, wird vorzugsweise seitlich in
eine Kolonne überführt, die
im weiteren Verlauf als Rohphenolkolonne bezeichnet wird. Diese
Kolonne wird vorzugsweise so dimensioniert, dass über Kopf
Verbindungen, die einen niedrigeren Siedepunkt als Phenol aufweisen,
abgetrennt werden können,
wie z. B. Reste von Cumol, AMS oder Aceton, am Sumpf der Kolonne
Verbindungen abgenommen werden können, die
einen Siedepunkt aufweisen, der über
dem von Phenol liegt und aus einem Seitenabzug Phenol abgenommen
werden kann. Vorzugsweise wird sowohl ein Teil des am Kopf als auch
des am Sumpf der Rohphenolkolonne abgenommenen Produktes in die
Kolonne zurückgeführt. Besonders
bevorzugt wird die Rohphenolkolonne so dimensioniert und die Verfahrensparameter
so eingestellt, dass eine aus dem Seitenabzug entnommene Phenolfraktion
einer weiteren Phenolreinigung zugeführt werden kann. Auch bei dem
Seitenabzug kann es vorteilhaft sein, einen Teil der abgenommenen
Fraktion als Rücklauf
in die Rohphenolkolonne zurückzuspeisen.
-
Die
Rohphenolkolonne wird vorzugsweise so betrieben, dass am Kopf der
Kolonnen eine Temperatur von 120 bis 200°C, vorzugsweise 130 bis 180°C eingestellt
wird. Die Sumpftemperatur beträgt
vorzugsweise von 120 bis 220°C.
Die Temperatur in der Rohphenolkolonne am Seitenabzug, aus welchem das
Phenol abgenommen wird, beträgt
vorzugsweise von 120 bis 190°C,
besonders bevorzugt von 140 bis 190°C. Die Rohphenolkolonne weist
vorzugsweise von 10 bis 70 theoretische Trennstufen auf. Der Seitenabzug,
aus welchem das Phenol entnommen wird, befindet sich vorzugsweise
in einem Bereich der Kolonne, in welchem diese ein Trennpotential von
30 bis 90% aufweist. Das Einspeisen der zweiten Fraktion aus der
ersten Destillationskolonne, also des Rohphenols, erfolgt vorzugsweise
in einen Bereich der Rohphenolkolonne, wo diese ein Trennpotential
von 0 bis 80% aufweist.
-
Es
kann vorteilhaft sein, das Kopfprodukt der Rohphenolkolonne in die
erste Destillationskolonne zurückzufahren.
Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn das Kopfprodukt der
Rohphenolkolonne größere Mengen
an Cumol, AMS und/oder Aceton aufweist. Das Sumpfprodukt der Rohphenolkolonne, welches
Verbindungen aufweist, die einen höheren Siedepunkt als Phenol
aufweisen, kann zur weiteren Einengung der Hochsieder einer weiteren
Destillation und/oder einer Crackung zugeführt werden.
-
Trotz
des Vorteils, dass bei einer Crackung wertvolle Verbindungen wie
z. B. AMS oder Phenol zurückgewonnen
werden können
und somit die Gesamtausbeute des Prozesses erhöht wird, kann es vorteilhaft
sein, auf eine Crackung der Hochsieder zu verzichten, da der apparative
Aufwand als auch der Aufwand an Energie nicht immer durch die höhere Gesamtausbeute
kompensiert werden kann.
-
Vorzugsweise
wird das Sumpfprodukt der Rohphenolkolonne in eine weitere Destillationskolonne überführt, die
im weiteren Hochsiederkolonne genannt wird. Das Einspeisen des Sumpfproduktes
aus der Rohphenolkolonne erfolgt vorzugsweise seitlich in die Hochsiederkolonne.
Diese Kolonne wird vorzugsweise so dimensioniert, dass über Kopf
Verbindungen, die einen Siedepunkt aufweisen, der im Bereich des
Siedepunktes von Phenol liegt, abgetrennt werden können, wie
z. B. Reste von Phenol, Cumol, AMS oder Aceton und am Sumpf der
Kolonne Verbindungen abgenommen werden können, die einen Siedepunkt
aufweisen, der deutlich über
dem von Phenol liegt. Vorzugsweise wird sowohl ein Teil des am Kopf
als auch des am Sumpf der Hochsiederkolonne abgenommenen Produktes
in die Kolonne zurückgeführt. Das
Rücklaufverhältnis beträgt für das Kopfprodukt
vorzugsweise von 0,5 bis 20. Das Sumpfprodukt kann einer Crackung
oder vorzugsweise einer thermischen Verwertung zugeführt werden.
Das Kopfprodukt der Hochsiederkolonne wird vorzugsweise in die Rohphenolkolonne
zurückgespeist.
-
Die
Hochsiederkolonne wird vorzugsweise so betrieben, dass am Kopf der
Kolonnen eine Temperatur von 90 bis 180°C eingestellt wird. Die Sumpftemperatur
beträgt
vorzugsweise von 120 bis 220°C. Die
Hochsiederkolonne weist vorzugsweise von 5 bis 70 theoretische Trennstufen
auf. Das Einspeisen des Sumpfproduktes aus der Rohphenolkolonne,
erfolgt vorzugsweise in einen Bereich der Hochsiederkolonne, wo
diese ein Trennpotential von 40 bis 100% aufweist.
-
Die
am Seitenabzug der Rohphenolkolonne abgenommene Phenolfraktion kann
einer weiteren destillativen Aufarbeitung zugeführt werden. Vorzugsweise wird
diese Phenolfraktion vorher in einem Reaktor behandelt. Die Behandlung
besteht vorzugsweise aus einer Behandlung mit einem sauren Katalysator,
um unerwünschte
Nebenprodukte zu höher oder
niedriger als Phenol siedenden Verbindungen umzusetzen. Ganz besonders
bevorzugt werden saure Ionenaustauscher als saure Katalysatoren
eingesetzt.
-
Zur
weiteren destillativen Aufarbeitung der Phenolfraktion aus der Rohphenolkolonne,
wird diese behandelt oder unbehandelt in eine im folgenden als Reinphenolkolonne
bezeichnete Destillationskolonne überführt. Diese Kolonne wird vorzugsweise
so dimensioniert, dass über
Kopf Verbindungen, die einen niedrigeren Siedepunkt als Phenol aufweisen, abgetrennt
werden können,
wie z. B. Reste von Cumol, AMS, Aceton und/oder Wasser, am Sumpf
der Kolonne Verbindungen abgenommen werden können, die einen Siedepunkt
aufweisen, der über
dem von Phenol liegt und aus einem Seitenabzug Phenol abgenommen
werden kann. Vorzugsweise wird sowohl ein Teil des am Kopf als auch
des am Sumpf der Reinphenolkolonne abgenommenen Produktes in die Kolonne
zurückgeführt. Das
Rücklaufverhältnis, definiert
als Menge an Rücklauf
im Kopf geteilt durch die Menge im Seitenstrom, beträgt für vorzugsweise
von 0,1 bis 1000. Das Rückführungsverhältnis beträgt für das Sumpfprodukt
vorzugsweise von 0,1 bis 40. Besonders bevorzugt wird die Reinphenolkolonne
so dimensioniert und die Verfahrensparameter so eingestellt, dass
eine aus dem Seitenabzug entnommene Reinphenolfraktion einen Gehalt
an Verunreinigungen von kleiner 0,01 Gew.-%, vorzugsweise kleiner 0,005
Gew.-% aufweist. Dieses Reinphenol kann einem Lager oder direkt
einer weiteren Verwendung zugeführt
werden.
-
Die
Reinphenolkolonne wird vorzugsweise so betrieben, dass am Kopf der
Kolonnen eine Temperatur von 100 bis 190°C eingestellt wird. Die Sumpftemperatur
beträgt
vorzugsweise von 120 bis 210°C.
Die Temperatur in der Reinphenolkolonne am Seitenabzug, aus welchem
das Reinphenol abgenommen wird, beträgt vorzugsweise von 100 bis 190°C. Die Reinphenolkolonne
weist vorzugsweise von 10 bis 70 theoretische Trennstufen auf. Der
Seitenabzug, aus welchem das Reinphenol entnommen wird, befindet
sich vorzugsweise in einem Bereich der Kolonne, in welchem diese
ein Trennpotential von 80 bis 95% aufweist. Das Einspeisen der Phenolfraktion
aus der Rohphenolkolonne, erfolgt vorzugsweise in einen Bereich
der Reinphenolkolonne, wo diese ein Trennpotential von 10 bis 80%
aufweist, nicht aber in dem Bereich der Kolonne, die das gleiche
Trennpotential aufweist wie der Bereich, aus dem das Reinphenol
entnommen wird.
-
Es
kann vorteilhaft sein, das Kopfprodukt der Reinphenolkolonne in
die Rohphenolkolonne zurückzufahren.
Dies bietet sich insbesondere an, weil das Kopfprodukt der Reinphenolkolonne
häufig
Cumol, AMS und/oder Aceton aufweist. Das Sumpfprodukt der Reinphenolkolonne,
welches Verbindungen aufweist, die einen höheren Siedepunkt als Phenol
aufweisen, kann ebenfalls in die Rohphenolkolonne zurückgespeist
werden oder zur weiteren Einengung der Hochsieder einer weiteren
Destillation und/oder einer Crackung zugeführt werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann bei einem Druck von 0,05 bis 2 bar durchgeführt werden. Je nach eingestelltem
Druck, bei welchen die einzelnen Verfahrensschritte durchgeführt werden,
sind die Temperaturen in diesen Verfahrensschritten entsprechend
zu wählen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
bezieht sich auf ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
von Phenol und Aceton, welches die Schritte
- – Oxidation
von Cumol zu Cumolhydroperoxid
- – Spaltung
von Cumolhydroxperoxid
- – destillative
Aufarbeitung des Spaltproduktgemisches, welches bei der Spaltung
von Cumolhydroperoxid anfällt,
umfasst
und welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Spaltproduktgemisch
in einem einzigen Destillationsschritt in zumindest drei Fraktionen
aufgetrennt wird. Mit einem solchen erfindungsgemäßen Verfahren kann
Phenol auf eine energetisch sehr günstige Weise hergestellt werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur destillativen Aufarbeitung eines Spaltproduktgemisches, welches
bei der Spaltung eines Alkylarylhydroperoxids, insbesondere bei
der Spaltung von CHP anfällt, wird
vorzugsweise in einer erfindungsgemäßen Destillationskolonne zur
destillativen Trennung von Spaltproduktgemischen aus der Cumolhydroperoxidspaltung,
welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kolonne so dimensioniert
ist, dass am Kopf der Kolonne eine mindestens 75 Gew.-% Aceton aufweisende
Rohacetonfraktion, am Sumpf der Kolonne eine zumindest 75 Gew.-%
Phenol aufweisende Rohphenolfraktion und seitlich eine Fraktion,
die zumindest Hydroxyaceton und Cumol und/oder α-Methylstyrol aufweist, abgenommen
werden kann.
-
Die
Destillationskolonne, die in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, weist vorzugsweise eine Anzahl von theoretischen
Trennstufen von 20 bis 200, besonders bevorzugt von 30 bis 70 auf.
Die Gesamtanzahl der in der Destillationskolonne vorhandenen Böden wird
im Rahmen der vorliegenden Erfindung unabhängig von der Anzahl der Böden als
100% Trennpotential definiert, um auf diese Weise bei Kolonnen mit
einer unterschiedlichen Anzahl an Böden den Bereich angeben zu
können
bei welchem ein ähnliches
Trennpotential vorliegt. Der Sumpf der Kolonne, dass heißt der Bereich unter
dem ersten Boden, hat entsprechend ein Trennpotential von 0%. Am
Kopf der Kolonne, dass heißt
der Bereich über
dem obersten Boden, liegt entsprechend der Definition ein Trennpotential
von 100% vor.
-
Die
Destillationskolonne weist zumindest eine Einspeisemöglichkeit
auf, die vorzugsweise in einem Bereich der Destillationskolonne
vorhanden ist, in welchem diese ein Trennpotential von 20 bis 50%
aufweist.
-
Die
Destillationskolonne weist außerdem
zumindest einen Seitenabzug, bei welchem eine Fraktion, die zumindest
ein Hydroxyaceton, also im Fall der Spaltung von CHP Hydroxyaceton
und ein ein- oder mehrfach alkyliertes Benzol, im Fall der Spaltung
von CHP also Cumol und/oder α-Methylstyrol
aufweist, abgenommen werden kann, auf. Vorzugsweise ist dieser Seitenabzug
an einem Bereich der Destillationskolonne installiert, bei welchem
das Trennpotential von 15 bis 95%, vorzugsweise von 60 bis 90% beträgt. So ist
der Seitenabzug bei einer erfindungsgemäßen Kolonne, die eine Anzahl
von theoretischen Trennstufen von 50 aufweist, vorzugsweise zwischen der
dreißigsten
und fünfundvierzigsten
Trennstufe installiert.
-
Es
kann vorteilhaft sein, wenn die Destillationskolonne zumindest einen
weiteren Seitenabzug aufweist, bei welchem eine Fraktion, die zumindest eine
organische Säure
aufweist, abgenommen werden kann. Als organische Säure kann
die Fraktion z. B. Essigsäure,
Oxalsäure,
Ameisensäure
oder Buttersäure
oder ein Gemisch aus zumindest einer dieser Säuren aufweisen.
-
Ein
Säureabzug
kann oberhalb und/oder unterhalb der Einspeisemöglichkeit und/oder unterhalb und/oder
oberhalb des Seitenabzugs vorgesehen werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die Vorrichtung, die in dem Verfahren verwendet wird, werden
in den Abbildungen 1 und 2 beispielhaft
beschrieben, ohne dass das Verfahren bzw. die Vorrichtung auf diese
Ausführungsarten
beschränkt
sein soll.
-
In 1 ist
schematisch eine Ausführungsform
einer Destillationskolonne dargestellt, die in dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung verwendet wird. Die erfindungsgemäße Destillationskolonne K1
weist einen seitlichen Eingang auf, in welchen Spaltproduktgemisch
SP zur destillativen Aufarbeitung eingespeist werden kann. Am Kopf
und am Sumpf der Kolonne können
das Kopfprodukt KP1 bzw. das Sumpfprodukt SP1 abgenommen werden. Die
erfindungsgemäße Destillationskolonne
weist jeweils Rücklaufsysteme
auf, mit welchen das Sumpf- und/oder das Kopfprodukt ganz oder teilweise
in die Kolonne zurückgefahren
werden kann. In diesen Rücklaufsystemen
sind die Wärmetauscher
WT1 und WT2 installiert, mit welchen es möglich ist, dem als Rücklauf in
die Kolonne zurückgeführten Sumpf- oder
Kopfprodukt Wärmeenergie
hinzuzufügen
oder zu entziehen. Wird in der erfindungsgemäßen Destillationskolonne ein
Spaltproduktgemisch, welches aus der Spaltung von CHP stammt, destillativ
aufgearbeitet, so reichert sich im Kopfprodukt Aceton an. Im Sumpfprodukt
reichert sich überwiegend
Phenol sowie Verbindungen mit einem Siedepunkt höher als Phenol an.
-
Die
Destillationskolonne weist weiterhin einen Seitenabzug auf, über welchen
eine Fraktion, die einen Siedepunkt aufweist, der zwischen dem des Kopfproduktes
und dem des Sumpfproduktes liegt, aus der Kolonne abgenommen wird.
Wird in der Kolonne ein Spaltproduktgemisch aus der Spaltung von CHP
destillativ aufgearbeitet, so wird über diesen Seitenabzug ein
Gemisch aus der Kolonne ausgeschleust, welches zumindest Cumol,
AMS und/oder Wasser aufweisen kann. Dieses Gemisch wird über Leitung
SCA in eine Phasentrennapparatur PT1, wie z. B. einen Dekanter, überführt. Ein
Teil der sich in dieser Phasentrennapparatur gebildeten organischen
Phase kann über
RO in die Destillationskolonne zurückgefahren werden. Der restliche
Teil der organischen Phase kann einer weiteren Aufarbeitung über CA zugeführt werden.
Ein Teil der wässrigen Phase
kann über
RW1 ebenfalls in die Destillationskolonne K1 zurückgefahren werden, vorzugsweise wird
diese wässrige
Phase flüssig
in die Kolonne zurückgefahren.
Der restliche Teil der wässrigen
Phase kann über
W1 einer Verwertung oder Aufarbeitung zugeführt werden.
-
Optional
kann ein weiterer Teil der wässrigen Phase
dampfförmig
oder flüssig
in die Kolonne über RW2
zurückgefahren
werden, wobei die Einspeisung der wässrigen Phase vorzugsweise
unterhalb der Einspeisung des Spaltproduktgemisches SP erfolgt. Optional
können
außerdem
ein oder mehrere weitere Seitenabzüge SOS1 und SOS2 vorgesehen
sein. Der Seitenabzug SOS1 ist vorzugsweise zwischen der Einspeisung
des Spaltproduktgemisches SP und dem Sumpf der Kolonne angeordnet.
Der Seitenabzug SOS2 ist vorzugsweise zwischen dem Seitenabzug SCA
und dem Kopf der Kolonne angeordnet. Über die Seitenabzüge SOS1
und SOS2 können Fraktionen,
die zumindest eine organische Säure aufweisen,
aus der Kolonne ausgeschleust werden.
-
In 2 ist
eine schematische Darstellung des Gesamtverfahrens zur destillativen
Aufarbeitung von Spaltproduktgemischen, welche bei der Spaltung von
Alkylarylhydroperoxiden, am Beispiel eines Spaltproduktgemisches,
welches bei der Spaltung von CHP anfällt, dargestellt. Die Darstellung
enthält zur
besseren Übersicht
nicht die diversen Rückläufe an den
Kolonnen. Ebenso ist die wärmetechnische Verschaltung,
dass heißt
der Austausch von Wärmeenergie
zwischen den einzelnen Fraktionen oder Prozessströmen nicht
dargestellt.
-
Über SP gelangt
ein Spaltproduktgemisch zur destillativen Aufarbeitung in die Kolonne
K1. Das Spaltproduktgemisch kann bereits behandelt worden sein,
z. B. kann der pH-Wert eingestellt worden sein und/oder eine evtl.
vorhandene wässrige
Phase kann bereits abgetrennt worden sein. In der Kolonne K1 wird
das Spaltproduktgemisch in drei Fraktionen aufgeteilt. Als Kopfprodukt
KP1 wird eine Fraktion, in welcher sich Aceton angereichert hat,
am Kopf der Kolonne abgenommen. Eine Seitenstromfraktion SCA, in
welcher sich Cumol, AMS und/oder Wasser angereichert hat, wird seitlich
der Kolonne K1 entnommen. Ein Phenolreiches Sumpfprodukt SP1 wird am
Sumpf der Kolonne K1 abgenommen.
-
Diese
Fraktion wird seitlich in die Acetonkolonne K2 überführt, in der das Kopfprodukt
KP1 in eine Reinacetonfraktion RA, die seitlich unterhalb des Kopfes
der Kolonne abgenommen wird, eine Aldehyd und Leichtsieder aufweisende
Fraktion AA, die am Kopf der Kolonne abgenommen wird und eine Sumpffraktion
SP2, die am Sumpf der Kolonne abgenommen wird und welche Verbindungen
mit einem Siedepunkt, der höher
als der von Aceton ist, aufweist, aufgetrennt wird. Die Fraktion
AA wird teilweise in einen Wäscher
W gespeist, in welchen auch eine Base B eingespeist wird oder über KP2
aus dem Prozess ausgeschleust. Das aus dem Wäscher W abgezogene Produkt
wird in die Kolonne K2 zurückgespeist.
Das Reinaceton RA wird einer weiteren Verwertung oder Lagerung zugeführt. Das
Sumpfprodukt SP2 kann z. B. einer Aufarbeitung AB, insbesondere
einer Abwasseraufarbeitung zugeführt
werden. Ein Teil des aufgearbeiteten Sumpfproduktes AB2 kann seitlich
in die Kolonne K3 eingespeist werden.
-
In
die Kolonne K3 wird außerdem
der organische Teil CA der Seitenstromfraktion SCA aus Kolonne K1
eingespeist. Dieser wird in einer Phasentrennapparatur PT1 erhalten,
in welchen die Seitenstromfraktion eingespeist wird. Ein Teil RO
des organischen Teils der Seitenstromfraktion wird in die Kolonne
K1 zurückgeführt. Der
in der Phasentrennapparatur PT1 erhaltene wässrige Teil der Seitenstromfraktion
kann entweder aus dem Prozess als Prozesswasser W1 ausgeschleust
und/oder ganz oder teilweise in die Kolonne K1 als Rücklauf RW
zurückgefahren
werden.
-
In
Kolonne K3 wird der organische Teil der Seitenstromfraktion aus
Kolonne K1, der Cumol und/oder AMS enthält so destilliert, dass über einen Seitenabzug
aus Kolonne K3 eine Fraktion CAH, die Cumol und AMS aufweist und
die geeignet ist direkt der Hydrierung von AMS zu Cumol zugeführt zu werden,
erhalten wird. Höher
als AMS oder niedriger als Cumol siedende Verbindungen werden als
Kopfprodukt KP3 oder als Sumpfprodukt SP3 aus dem Gesamtprozess
ausgeschleust und können
einer Verwertung zugeführt
werden. Optional können
einer oder mehrere Seitenabzüge
KM oberhalb des Seitenabzugs CAH und unterhalb des Kopfes der Kolonne
K3 vorgesehen werden, über
welche Fraktionen abgenommen werden können, die zumindest Mesityloxid
und/oder Ketone, insbesondere von Aceton verschiedene Ketone, aufweisen.
-
Das
Phenol-reiche Sumpfprodukt SP1 aus Kolonne K1 wird seitlich in Rohphenolkolonne
K4 eingespeist. Aus dieser Kolonne wird seitlich ein Rohphenol abgenommen,
welches in einem Reaktor HR, der z. B. einen sauren Festbettkatalysator
aufweisen kann, weiterbehandelt wird und welches dann in die Kolonne
K5 überführt wird.
Das Kopfprodukt KP4 wird in die Kolonne K1 zurückgespeist. Das Sumpfprodukt
SP4 aus Kolonne K4 wird in Kolonne K6 eingespeist. In dieser Kolonne
werden Hochsieder wie z. B. Teer als Sumpfprodukt SP6 aus dem Prozess ausgeschleust
und einer Verwertung zugeführt.
Das Kopfprodukt KP6 wird in die Kolonne K4 zurückgespeist.
-
Das
in die Reinphenolkolonne K5 überführte, im
Reaktor HR behandelte, Rohphenol wird in dieser Kolonne in Reinphenol
RPH, welches seitlich der Kolonne K5 entnommen wird und einer Verwendung oder
Lagerung zugeführt
wird, eine höher
siedende Fraktion die als Sumpfprodukt SP5 aus K5 abgenommen und
in Kolonne K4 zurückgefahren
wird und eine niedriger siedende Fraktion die als Kopfprodukt KP5 der
Kolonne K5 entnommen wird und ebenfalls der Kolonne K4 zugeführt wird.
-
Beispiel 1:
-
Ein
Spaltproduktgemisch, welches unter anderem 48 Gew.-% Phenol, 10
Gew.-% Cumol, 3 Gew.-% AMS, 27 Gew.-% Aceton, 0,03 Gew.-% Acetaldehyd,
0,1 Gew.-% Acetophenon, 0,1 Gew.-% Hydroxyaceton und 9 Gew.-% Wasser
aufwies, wurde seitlich, in Höhe
des 40-ten Bodens in eine wie in 1 und 2 beschriebene
Destillationskolonne, die 90 Böden
aufwies, eingespeist.
-
Die
Temperatur in der Kolonne wurde so eingestellt, dass die Kopftemperatur
47°C, die
Sumpftemperatur 179°C
und die Temperatur am Seitenabzug 88 bis 89°C betrug. Der Druck in der Destillationskolonne
entsprach im Sumpf Atmosphärendruck. Ein
Teil des abgenommenen Kopfproduktes, welches unter anderem 99 Teile
Aceton und 0,1 Teile Acetaldehyd aufwies, wurde in Höhe des 8-ten
Bodens in eine 40 Böden
aufweisende Acetonkolonne überführt.
-
Die
Temperatur in der Acetonkolonne war so eingestellt, dass im Kopf
der Kolonne eine Temperatur von 42°C und im Sumpf der Kolonne eine
Temperatur von 65°C
vorlag. Am Seitenabzug, der in Höhe des
35-ten Bodens angebracht war und aus welchem Reinaceton, welches
einen Gehalt an Verunreinigungen von kleiner 0,25 Gew.-% aufwies,
abgenommen wurde, lag eine Temperatur von 42,5°C vor. Das Kopfprodukt, welches
einen Gehalt an Acetaldehyd von 100 ppm aufwies, wurde kondensiert
und in einen Wäscher
gefahren, in welchen pro kg Kopfprodukt außerdem 10 g einer 5%igen Natronlauge
gefahren wurde. Die Temperatur im Wäscher betrug 56°C. Das aus
dem Wäscher
abgezogene Gemisch wies einen Gehalt an Acetaldehyd von kleiner
20 ppm auf.
-
Das
Sumpfprodukt aus der Acetonkolonne, welches unter anderem Cumol,
AMS und Wasser aufwies, wurde in die Cumolkolonne überführt.
-
Die
aus dem Seitenabzug der ersten Destillationskolonne abgenommene
Fraktion wurde in einen Scheidebehälter überführt. In diesem Scheidebehälter wurde
eine wässrige
Phase, die unter anderem 98 Gew.-% Wasser und 1,3 Gew.-% Hydroxyaceton
aufwies, von der organischen Phase, die unter anderem 65 Gew.-%
Cumol, 30 Gew.-% AMS, 2 Gew.-% Phenol und 0,2 Gew.-% Wasser aufwies,
abgetrennt. Nach der Phasentrennung befanden sich über 95%
des in der abgenommenen Fraktion enthaltenen Hydroxyacetons in der
wässrigen
Phase. Ein Teil der wässrigen
Phase wurde verworfen. Der Rest der wässrigen Phase wurde in die
erste Destillationskolonne zurückgefahren.
-
Die
im Scheidebehälter
von der wässrigen Phase
abgetrennte organische Phase wies einen Gehalt an Hydroxyaceton
von kleiner 1000 ppm auf. Diese organische Phase wurde teilweise
in die erste Destillationskolonne zurückgefahren. Der restliche Teil
der organischen Phase wurde in Höhe
des 25-ten Bodens seitlich in die 60 Böden aufweisende Cumolkolonne
gefahren. Die Cumolkolonne wurde so betrieben, dass am Kopf der
Kolonne eine Temperatur von 56°C
und im Sumpf der Kolonne eine Temperatur von 140°C vorlag. Aus einem Seitenabzug
in Höhe des
14-ten Bodens wurde bei 138°C
ein Gemisch aus AMS und Cumol abdestilliert, welches weniger als
2 Gew.-% Verunreinigungen aufwies. Die am Kopf und aus dem Sumpf
der Cumolkolonne abgenommenen Leicht- bzw. Hochsieder wurden verworfen.
-
Das
aus dem Sumpf der ersten Destillationskolonne abgenommene Sumpfprodukt,
welches unter anderem 94 Gew.-% Phenol und 1,6% Acetophenon aufwies,
wird seitlich in Höhe
des 26-ten Bodens in eine 70 Böden
aufweisende Rohphenolkolonne gespeist. Diese Kolonne wird so betrieben,
dass am Kopf der Kolonne eine Temperatur von 176°C und im Sumpf der Kolonne eine
Temperatur von 203°C
vorliegt. Die am Kopf der Rohphenolkolonne abgenommene Fraktion
wurde in die erste Destillationskolonne zurückgefahren. Die im Sumpf der
Rohphenolkolonne anfallende Fraktion wurde in eine weitere Kolonne,
die so genannte Hochsiederkolonne, überführt, in welcher die Hochsieder
eingeengt wurden. Als Kopfprodukt dieser 50 Böden aufweisenden Kolonne wurde
bei 154°C
eine Fraktion erhalten, die unter anderem 95 Gew.-% Phenol und 5
Gew.-% Acetophenon aufwies. Diese Fraktion wurde in die Rohphenolkolonne
zurückgespeist.
Das Sumpfprodukt aus der Hochsiederkolonne, welches bei einer Temperatur
von 203°C
erhalten wurde, bestand aus einem Teer, der ein Gehalt an Phenol
von kleiner 5 Gew.-% aufwies. Aus der Rohphenolkolonne wurde in
Höhe des
55-ten Bodens bei einer Temperatur von 181°C ein Rohphenolstrom abgenommen.
-
Dieser
Rohphenolstrom wies ein Gehalt an Phenol von 99 Gew.-% auf. Als
Verunreinigungen wies dieser Rohphenolstrom unter anderem 2-Methylbenzofuran,
AMS, Mesitylaxid, geringe mengen von Hydroxyaceton sowie Spuren
von weiteren Verunreinigungen auf. Dieser Rohphenolstrom wurde durch
einen Reaktor, der 120 m3 des sauren Ionenaustauscherharzes
Amberlyst 15 als Katalysator aufwies, geleitet. Das so behandelte
Rohphenol wurde in Höhe
des 20-ten Bodens seitlich in eine 45 Böden aufweisende Reinphenolkolonne
gefahren. Diese Kolonne, die mit einem Unterdruck betrieben wurde, wies
eine Kopftemperatur von 139°C
und einen Sumpftemperatur von 142°C
auf. Der Reinphenolkolonne wurde seitlich in Höhe des 40-ten Bodens bei einer
Temperatur von 140°C
ein Reinphenol, welches einen Gehalt an Verunreinigungen kleiner
100 ppm aufwies, entnommen. Die am Kopf der Reinphenolkolonne abgenommene
Fraktion wurde unterhalb des Kopfes der Rohphenolkolonne wieder
in diese eingespeist. Die am Sumpf der Reinphenolkolonne abgenommene
Fraktion wurde oberhalb des Sumpfes der Rohphenolkolonne wieder
in diese eingespeist.