-
Zusammenlegbare doppelwandige Lutte für blasende Bewetterung Die Erfindung
bezieht sich auf eine zusammenlegbare doppelwandige Lutte für blasende Bewetterung
aus Plasticfolien, wie sie im Bergbau unter Tage zur Bewetterung der Schachtanlagen
benötigt wird.
-
Es ist bekannt, daß man in neuerer Zeit die vordem aus Blechrohren
bestehenden, aus Stücken zusammengesetzten starren Lutten durch Plasticschläuche
ersetzt hat. Es ist weiterhin bekannt, diese Lutten doppelwandig auszubilden, wobei
zwischen den beiden Plasticfolien bzw. -schläuchen Mittel zur Erhöhung der mechanischen
Befestigung der Lutte angeordnet sind, beispielsweise Metallringe, wenn die Lutte
auch für saugende Bewetterung verwendet werden soll, sowie Netzwerke zur Aufnahme
des inneren Druckes bei blasender Bewetterung. Die Aufhängung derartiger Lutten
erfolgt im allgemeinen an den Kupplungsstellen, wenn die einzelnen verwendeten Stücke,
aus denen sich die Lutte zusammensetzt, verhältnismäßig kurz sind, an den als Abstandhalter
dienenden Metallringen oder an besonderen, in Luttenlängsrichtung verlaufenden Stegen,
wenn die Lutten möglichst geradlinig, d. h. ohne Knickung und mit einem Minimum
von Durchhang sowie in längeren Stücken verlegt werden sollen. Diese Stege sind
üblicherweise bei einwandigen Lutten auf den Luttenwerkstoff aufgesetzt und mit
ihm verbunden oder bestehen aus dem Werkstoff selbst, so daß dieser das Luttengewicht
aufnehmen muß. Es ist auch eine flexible doppelwandige Lutte aus mit Gummi verbundenem
Gewebe und mit einem Verstärkungsnetz bekanntgeworden, bei der sowohl die innere
als auch die äußere Wand mit dem dazwischenliegenden Netz in den Steg hochgezogen
werden. Dabei ist zwar das Netz am Tragen des Luttengewichtes beteiligt, es bildet
sich jedoch naturgemäß an der Lutteninnenseite eine Längsfuge, die besonders abgedichtet
werden muß.
-
Die Erfindung geht aus von einer bekannten doppelwandigen zusammenlegbaren
Lutte aus Plasticfohen, bei der über dem inneren Folienschlauch ein Netz liegt,
das wiederum von einem zweiten Folienschlauch bedeckt ist, wobei die Folien entsprechend
den bergbaulichen Vorschriften metallisiert sind, und hat sich die Aufgabe gestellt,
bei geschlossener und glatter Innenwand der Lutte allein das Netz zum Tragen des
Luttengewichtes heranzuziehen.
-
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Netz ohne Beteiligung
des inneren Folienschlauches einen in Längsrichtung der Lutte verlaufenden Steg
zur Aufhängung der Lutte bildet, wobei der abdeckende äußere metallisierte Folienschlauch
einen solchen Durchmesser aufweist, daß er eine den Steg abdeckende Falte bildet,
und daß ferner die beiden metallisierten Folienschläuche zur Fixierung des Netzes
stellenweise innerhalb der Maschen des Netzes verschweißt sind.
-
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der in Längsrichtung der
Lutte verlaufende Steg in der Weise gebildet, daß der im Durchmesser größere Netzschlauch
auf den kleineren Durchmesser des Innenschlauches unter Formung einer den Steg bildenden
Falte abgebunden ist.
-
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung bildet der in Längsrichtung
verlaufende Steg ein getrennt von dem mit dem inneren Folienschlauch durchmessergleichen
Schlauchteil des Netzes hergestelltes und erst nachträglich mit ihm verbundenes
Teil.
-
In Verbindung mit der beschriebenen zuverlässigen Aufhängung der Lutte,
bei der die Folienschläuche zugentlastet sind, ist es in weiterer Ausbildung der
Erfindung besonders vorteilhaft, mindestens eine Reihe in Längsrichtung parallel
zum Steg verlaufender, am Netz befestigter äsen, Ringe od. dgl. vorzusehen, wobei
durch Spannmittel zwischen einer Ringreihe und dem Steg bzw. den Ringreihen
beim Spannen der Spannmittel eine Verkleinerung des Umfanges und damit des Luttenquerschnittes
bewirkt wird.
-
In den Fig. 1 bis 5 ist ein Beispiel nach der Erfindung dargestellt.
-
Fig. 1 ist eine Ansicht einer Lutte von der Seite; Fig. 2 ist eine
Aufsicht auf ein. Netzstück nach Entfernung des abdeckenden oder äußeren Folienschlauches;
Fig.
3 ist der Ausschnitt eines Querschnittes durch die Lutte; Fig. 4 ist eine Seitenansicht
auf die. Abbindung des Netzschlauches mit den Halteringen nach Entfernung der durch
den Außenschlauch gebildeten Längsfalte; Fig. 5 ist eine rein schematische Darstellung
einer Lutte mit veränderlichem Querschnitt.
-
In der Ansicht der Fig. I ist 1 die Wandung des äußeren Folienschlauches,
der eine längsverlaufende Falte 2 bildet, in deren Innerem der aus Netzwerk hergestellte
Steg verläuft. Dieser Steg enthält Löcher bzw. Ringe 3, in welche die Aufhängedrähte,
-haken od. dgl. eingreifen können. Die Enden 4 des Luttenstückes sind als Kupplung
ausgebildet. Die Konstruktion dieser Kupplungen ist nicht Gegenstand der Erfindung.
-
In den Fig. 2 und 3 erkennt man das zwischen dem inneren Folienschlauch
5 und dem äußeren Folienschlauch 6 liegende Netz, welches im wesentlichen aus den
axial verlaufenden Strängen 7 und den dazu senkrechten, peripheren Strängen 8 gebildet
wird. Die Kreuzungspunkte 9 dieser Stränge sind in irgendeiner aus der Technik der
Netzherstellung bekannten Weise hergestellt.
-
Bei dem in den Fig. 2, 3 und 4 dargestellten Beispiel wird der längs
oder axial verlaufende Steg 10 dadurch gebildet, daß man dem Netzschlauch einen
Durchmesser gibt, der größer ist als der Durchmesser des inneren Folienschlauches
5. Man kann jetzt die beiden längsverlaufenden Stränge 11 und 12 in Richtung der
Pfeile 13 und 14 einander nähern, so daß sie schließlich parallel nebeneinanderliegend
verlaufen. Die frei werdenden Maschen des Netzschlauches werden, wie man dies besonders
aus der Fig. 3 erkennt, zu dem Steg 10 zusammengelegt. Der oder ein Längsstrang
15 des Steges 10 dient zum Einknüpfen der Ringe 16, welche zur Aufnahme der
Aufhängemittel dienen. Die beiden Längsstränge 11 und 12 werden in geeigneter Weise
durch einen oder zwei Stränge 17 abgebunden. Bei der Bildung des Steges aus
dem Netzschlauch selbst kann natürlich auf verschiedene Weise vorgegangen werden,
wobei die unter den jeweiligen Verhältnissen zweckmäßigste bekannte Knüpfung erfolgt.
-
Selbstverständlich können auch andere Netzformen Verwendung finden,
beispielsweise Netze mit quadratischen Maschen oder Netze, bei denen die Stränge
einen Winkel, beispielsweise von 45°, zur Längsrichtung bilden.
-
Wenn die das Netz bildenden Teile 7, 11, 12 usw. im vorstehenden mit
»Stränge« bezeichnet sind, so soll damit zum Ausdruck gebracht werden, daß es sich
um massive Kunststoffdrähte handeln kann, beispielsweise um Drähte aus Superpolyamiden
oder aber um Fäden aus natürlichen oder künstlichen Fasern.
-
Während bei der im vorstehenden beschriebenen Ausführungsart der Steg
durch das einteilige Netz gebildet ist und Halteringe 16 eingeknüpft wurden, kann
man auch einem Netzteil von vornherein den richtigen Durchmesser geben, so daß es
glatt auf der inneren Schlauchfolie 5 aufliegt. An diesem Netzteil wird dann ein
besonderer längsverlaufender Steg befestigt, beispielsweise durch Umschlingen mit
Hilfe eines besonderen Fadens. Der Steg selbst kann beispielsweise ein Band geeigneter
Breite sein, in welches Ringe eingepreßt sind, durch welche die Aufhängemittel für
die Lutte hindurchgreifen. über dem Netz liegt der äußere Folienschlauch 6, der
ebenfalls einen Durchmesser bzw. Umfang hat, der so bemessen ist, daß er eine Falte
19 bilden kann, welche den Steg 10 mit den Ringen 16 abdeckt. Geeignete
Durchbrüche 20 gestatten ein Durchgreifen der Aufhängemittel durch die Ringe
16.
-
Damit das Netz in dem Zwischenraum zwischen den beiden Folienschläuchen
5 und 6 sich nicht verschieben kann, sind die beiden Folienschläuche innerhalb der
Maschen des Netzes verschweißt. In der Figur sind mit 21 ringförmige Schweißstellen
und mit 22 langgestreckte Schweißstellen bezeichnet. Selbstverständlich können auch
andere Formen von Schweißstellen verwendet werden, beispielsweise Schweißpunkte,
kreuzförmige Schweißstellen u. dgl.
-
Lutten der beschriebenen Art, d. h. Lutten, bei denen das Netz zwischen
den beiden Folienschläuchen den Steg bildet, können nun infolge ihrer entlasteten
Folien Verwendung finden, um ein im Bergbau akutes Problem zu lösen. Da die benötigten
Luftmengen sehr unterschiedlich sind, muß man Lutten verschiedensten Durchmessers,
angefangen von kleinen Lutten von beispielsweise 200 mm Durchmesser bis hinauf zu
größeren Durchmessern von 800 mm, verwenden. Dieses bedeutet eine Lagerhaltung verschiedenster
Luttengrößen, die naturgemäß sehr kostspielig ist. Durch eine einfache Maßnahme
kann man nun die in den Fig. 1 bis 4 beschriebenen Lutten so ausbilden, daß man
ihren Durchmesser und damit ihren Querschnitt in verhältnismäßig weiten Grenzen
verändern kann.
-
In der Fig.5 ist rein schematisch eine derartige Lutte dargestellt.
Mit 23 ist der äußere Folienschlauch bezeichnet, der einen Steg 24 mit Aufhängeösen
25 aufweist. Neben diesem Steg 24 ist in das in der Figur nicht dargestellte
Netz eine Reihe von Zugösen 26 eingeknüpft, wobei diese Reihe 26 parallel zu dem
Steg 24 verläuft. Eine gleiche weitere Ösenreihe 27 ist parallel dazu in einem geeigneten
Abstand angeordnet. Verbindet man jetzt diese beiden ösenreihen 26 und 27 durch
die nur schematisch angedeutete Schnur 28, so ist man durch Ziehen an den Enden
29 und 30 in Richtung der Pfeile in der Lage, die beiden ösenreihen
26 und 27 einander zu nähern oder, mit anderen Worten, den Umfang der Lutte zu verringern
und damit auch den Querschnitt. An Stelle der zweiten ösenreihe 27 kann man selbstverständlich
auch den schon vorhandenen Aufhängesteg 24 mit den Ösen 25 verwenden. Die Schnur
oder, das Seil 28 wird man zweckmäßig, beginnend an der Öse am Ende des betreffenden
Luttenstückes, hin- und hergehend, also in. Zickzackform, durch sämtliche Ösen der
beiden ösenreihen hindurchziehen. Es genügt dann ein einfaches Ziehen an dem freien
Ende, um die beiden ösenreihen so weit zu nähern, wie dies erwünscht ist. Da es
sich bei den beschriebenen Lutten um solche für blasende Bewetterung handelt, wird
sich die Falte, die sich in dem inneren Folienschlauch bildet, gegen die Wandung
bzw. nach außen gedrückt, so daß in jedem Falle eine glatte Innenoberfläche vorhanden
ist. Gleichgültig, wohin sich die Falte des Innenschlauches legt, wird diese Falte
keinen zusätzlichen Luftwiderstand bedeuten, da es sich um eine in Längsrichtung
verlaufende Falte handelt, an der die Luft ohne zusätzlichen Widerstand vorbeiströmt.
-
Da die Lutten in schlagwettergefährdeten Stollen unter Tage verwendet
werden, muß einer sehr
wichtigen Eigenschaft des verwendeten Plasticmaterials
Rechnung getragen werden, nämlich der Eigenschaft, daß die Plasticflächen in mehr
oder weniger starkem Maße elektrostatisch aufladen können. Eine Verwendung von Plasticlutten,
beispielsweise solchen aus Polyvinylchlorid, unter Tage wird daher nur dann genehmigt,
wenn die Gewähr gegeben ist, daß nicht durch elektrische Aufladung und dadurch bedingte
Funkenbildung die Entzündung von explosiven Gemischen erfolgen kann. Aus diesem
Grunde sind beide Folienschläuche in beliebiger bekannter Weise metallisiert. Man
kann allerdings derartig metallisierte Folien nicht gut verarbeiten, da beispielsweise
das Verschweißen der Folien einen guten Isolator (Dielektrikum) fordert. Man ist
.er gezwungen, die Metallisierung im letzten V ahrensschritt aufzubringen, d. h.
dann, wenn die Lutte bereits fertiggestellt ist. Es können Mittel bekannter Art
vorgesehen werden, um die
metallirten Oberflächen miteinander zu verbinden |
und irden. |