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Verfahren zur Magnettonbeschichtung von Filmen Zusatz zum Patent 1015
677 Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Magnettonbeschichtung von Filmen mit
einer Beschichtungsvorrichtung nach Patentanspruch 8 des Patents 1015 677 und bezweckt
eine weitere Ausbildung des dieser Vorrichtung zugrunde liegenden Verfahrens. Nach
diesem Verfahren wird das Magnettonband mit dem Schichtträger auf den Film geleimt
und in der Weise mit dem Film verbunden, daß es mit flüssigem Klebstoff versehen
wird, unter einem durch den Zug des Tonbandes und den Auflaufwinkel zum Film bewirkten
leichten Andruck frei auf den Film aufläuft und im weiteren Filmverlauf antrocknet
und sich spannungsfrei mit dem Film verbindet.
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Es ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem ein Magnettonband mit
der Schichtseite auf den Film aufgebracht und sodann der Schichtträger abgezogen
wird. Bei diesem Verfahren wird das Tonband mit einer festen Schicht eines thermoplastischen
Klebemittels versehen und unter Erhitzen dieser Schicht auf 1.30'C mittels einer
Heizvorrichtung durch eine Rolle auf den über eine Gegenrolle laufenden Film gepreßt.
Film und Tonband müssen dabei unter einem so starken Zug zwischen den beiden Rollen
durchgezogen werden, daß sich das Tonband stärker dehnt als der Film und unter einer
Spannung mit dem Film verbunden wird, die ihn verzieht und verwölbt. Um das zu vermeiden,
hat man zu dem Ausweg gegriffen, ein Tonband in größerer Breite mit entsprechend
höherer Festigkeit nur mit dem Rand auf den Film zu leimen und die überstehende
Breite hinterher abzuschneiden. Das hat wiederum die Nachteile, daß der abgeschnittene
Teil des an sich schon teuren Tonbandes verlorengeht und daß beim Abschneiden des
Tonbandes leicht der Film mit angeschnitten wird, so daß er einen wellig verlaufenden
Rand mit einer in der Breite schwankenden Tonspur bekommt, die eine schlechtere
Tonqualität zur Folge hat. Weiterhin ist bei diesem bekannten Verfahren der aus
einem ähnlichen chemischen Stoff wie das Filmband bestehende Schichtträger mit der
Magnetitschicht derart fest verbunden, daß das Tonband vorbehandelt werden muß,
um den Schichtträger von der Schicht abziehen zu können. Dies soll dadurch erreicht
werden, daß der mit dem Tonband beschichtete Film einer Feuchtigkeit von 9011/o.
ausgesetzt wird, indem er in langen Schleifen durch eine Feuchtekammer gezogen wird.
Daraus ergibt sich, daß dieses Verfahren in der Durchführung umständlich, schwierig
und teuer ist.
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Die Nachteile dieses bekannten Verfahrens werden durch das erfindungsgemäße
Verfahren unter Verwendung der Beschichtungsvorrichtung des Patentanspruchs 8 des
Patents 1015 677 vollständig vermieden. Es besteht darin, daß mit dieser Vorrichtung
ein Magnettonband in an sich bekannter Weise mit der Schichtseite auf den Film aufgebracht
und der Schichtträger sodann abgezogen wird, wobei die Schichtseite mit einer dünnen
Auflage von Azetylzellulose versehen ist und der Schichtträger aus einem anderen
Kunststoff, z. B. aus Polyester, besteht, der mit dem Bindemittel der Magnetitschicht,
der Azetylzellulose, nicht fest bindet, sondern nur durch Adhäsion an ihr haftet,
so daß der Schichtträger ohne lösende Hilfsmittel leicht abgezogen werden kann.
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Der Fortschritt dieses Verfahrens gegenüber dem einleitend genannten,
der Vorrichtung nach Anspruch 8 des Hauptpatents zugrunde liegenden Verfahren ergibt
sich aus der Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
und ist weiter im Anschluß daran dargelegt.
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Fig. 1 zeigt einen nach dem Verfahren des Hauptpatents mit einem Magnettonband
beschichteten Film in 200facher Vergrößerung im Querschnitt, wobei von Film und
Tonband nur ein kleines Stück der ganzen Breite gezeichnet ist. Das hier in eine
Nut 1 des Films 2 eingelegte Magnettonband setzt sich aus dem Träger 3 und der auf
diesen aufgegossenen magnetischen Schicht 4 zusammen. Der Träger 3 besteht ebenso
wie das Bindemittel der Schicht 4 aus Azetylzellulose, einem Stoff von geringer
Festigkeit, der ohne elastische Dehnung nur einen geringen Zug verträgt, dessen
Herstellung und Konstanthaltung besondere Maßnahmen und eine sorgfältige überwachung
der Beschichtung erfordert.
Für das Verfahren nach der Erfindung
wird ein Magnettonband nach Fig. 2 verwendet, dessen Träger 3 aus einem Kunststoff,
wie z. B. Polyester, besteht, mit dem sich die Azetylzellulose der Magnetitschicht
4 nicht fest verbindet, sondern nur durch Adhäsion auf ihm haftet. Auf die Magnetitschicht
4 wird eine dünne Auflage 5 aus Azetylzellulose aufgetragen, welche die Poren und
Unebenheiten der Schicht ausfüllt und eine feste Verbindung mit dem Film schafft.
Das so vorbereitete Magnettonband wird, wie Fig. 3 zeigt, mit der Schichtseite nach
unten mit Hilfe der Beschichtungsvorrichtung nach dem Hauptpatent auf den Film spannungsfrei
aufgezogen und aufgeleimt. Sodann wird der Träger 3 von der Schicht 4 abgezogen,
so daß, wie Fig. 4 zeigt, auf dem Film nur mehr die Magnetitschicht 4 verbleibt.
Der durch das Verfahren gegenüber dem des Hauptpatents erzielte Vorteil besteht
darin, daß der z. B. aus Polyester bestehende Träger 3 eine wesentlich höhere Festigkeit
haben kann als der bisherige, aus Azetylzellulose bestehende Träger und daß er,
da er nicht auf dem Film bleibt, stärker bemessen werden kann als bisher. Dadurch
wird eine Festigkeit des Tonbandes erreicht, die einen mindestens doppelt so großen
Zug des Tonbandes und größere Schwankungen dieses Zuges gestattet, was beides die
spannungsfreie Verbindung des Tonbandes mit dem Film mittels der Beschichtungsvorrichtung
nach dem Hauptpatent bedeutend erleichtert.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden noch folgende weitere
Vorteile erzielt: Beim Aufgießen der Magnetitschicht 4 bei der Herstellung des Tonbandes
setzt sich das in der flüssigen Azetylzellulose befindliche feinkörnige Magnetit
6 in der Masse auf den Boden der Schicht ab, und es bildet sich darüber eine magnetitarme
Schicht, die für den vom Tonkopf über das Tonband sich schließenden magnetischen
Kraftfluß wie ein Luftspalt wirkt und den Kraftfluß vermindert und im Tonband ein
Streufeld verursacht und die Tonqualität beeinträchtigt. Bei dem nach dem neuen
Verfahren beschichteten Film befindet sich, wie Fig. 4 zeigt, die Masse des Magnetits
infolge der Umkehrung des Tonbandes unter der Oberfläche der Schicht 4 und damit
unmittelbar unter dem auf dem Tonband gleitenden Tonkopf. Dadurch wird ein optimaler
Kraftfluß erreicht und die Tonqualität verbessert.
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Nach dem Hauptpatent wird das Tonband bei der Beschichtung von Umkehroriginalen,
bei denen es auf die Blankseite des Films zu liegen kommt, nur deshalb in eine aus
dem Film ausgenommene Nut eingelegt, damit es bei größeren Filmlängen nicht zu sehr
aufträgt und der Film sich mit festem Zusammenhalt aufspulen läßt. Nach dem neuen
Verfahren wird das Tonband durch den Wegfall des Schichtträgers nur mehr halb so
dünn wie bisher, so daß es in vielen Fällen, in denen es bisher in eine Nut des
Films eingelegt werden mußte, auf die Oberfläche des Films aufgelegt werden kann,
wodurch das Ausnehmen der Nut fortfällt. Die Beschichtungsvorrichtung nach dem Hauptpatent
läßt sich selbstverständlich in gleicher Weise wie zum Einleimen des Tonbandes in
eine Nut auch zum Aufleimen des Tonbandes auf die Oberfläche des Films verwenden,
da die fortschrittliche Wirkungsweise dieser Vorrichtung unabhängig davon ist, ob
das Tonband in eine Nut eingelegt oder auf die Oberfläche des Films aufgebracht
wird.
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Nach dem bisherigen Beschichtungsverfahren hat das Magnettonband eine
rauhe Oberfläche, die durch das - wenn auch in geringerer Dichte - bis in die Oberfläche
eingelagerte Magnetit und die durch die Trocknung des Bindemittels bedingte Porosität
verursacht ist. Diese rauhe Oberfläche wirkt auf den Tonkopf wie ein feines Schleifmittel
und nutzt sie ab. Bei dem neuen Verfahren kommt die Unterseite der Magnetitschicht
4, die durch das Aufgießen auf den Träger 3 dessen glatte Oberfläche annimmt, nach
oben und bildet nach dem Abziehen des Trägers eine lackartig glatte Oberfläche,
welche die Tonköpfe nicht mehr abnutzen kann.
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Die Anwendung des Verfahrens erfordert lediglich eine kleine zusätzliche
Vorrichtung zu der in Fig. 5 schematisch dargestellten Beschichtungsvorrichtung
nach dem Hauptpatent. Das von einer Spule ablaufende Magnettonband 27 wird durch
die Vorrichtung 35 mit flüssigem Klebstoff versehen und durch die mit einer Führungsnut
versehene Rolle 34
unter einem etwas kleineren Winkel als 180° zum weiterlaufenden
Film auf den über die Antriebsrolle 29 laufenden Film 2 geführt, läuft unter einem
durch den Zug des Tonbandes und den Auflaufwinkel bewirkten leichten Andruck frei
auf den Film auf und wird nach zunächst leichter Verbindung mit dem Film im freien
Auflauf durch die Rolle 36 angedrückt. Nachdem das Tonband genügend fest mit dem
Film verbunden ist, wird der Schichtträger 3 abgezogen, indem er über die Rolle
40 durch die mit Friktion angetriebene Spule 41 aufgespult wird. Der Träger kann
aber natürlich auch nach der Beschichtung des Films auf einer Umspulvorrichtung
abgezogen werden, die mit der Aufspulvorrichtung für den Träger ausgestattet ist.