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Zweiseitig bespielbarer mehrschichtiger Magnetogrammträger
Für viele Zwecke ist es wünschenswert, die verfügbare Aufzeichnungszeit auf Magnetogrammträgern zu verlängern., wobei jedoch nach Möglichkeit die geometrischen Abmessungen des Magnetogrammträgers nicht wesentlich verändert werden sollen.
Es ist dazu bekannt, beispielsweise zur Verlängerung der Spieldauer von Magnetbändern, den nicht magnetischen Träger und die magnetisierbare Schicht eines aus mehreren Schichten bestehenden Magnetbandes so dünn als möglich auszuführen. um bei gleichem Spulendurchmesser eine grössere Länge des Bandes aufbewahren bzw. abspielen zu können. Es ist weiter bekannt, Magnettonbänder herzustellen, bei welchen der unmagnetische Träger auf beiden Seiten mit einer magnetisierbaren Schicht versehen ist. Eine derartige Anordnung hat jedoch schwerwiegende Nachteile, die beispielsweise darin bestehen, dass die auf einer Seite aufgezeichneten Vorgänge durch Übersprechen auch, auf die andere Schicht einwirken.
Es ist anderseits auch ein Masseband bekannt, welches durch Verdrehen um 1800 und Zusammenkleben zu einem endlosen Band, ebenfalls beidseitig bespielbar ist. Dabei wurde auch schon erkannt, dass zur Vermeidung von gegenseitigen Störungen das Masseband eine gewisse Dicke besitzen muss.
Es ist ausserdem bekannt, als Abschirmung zwischen zwei Lagen von Magnetbändern einen magnetisierbaren Träger, Stahlband od. dgl. mit aufzuspulen. Es wurde auch schon vorgeschlagen, einseitige Schichtbänder mit einer zusätzlichen Abschirmschicht zu versehen, um das Durchtreten der Feldlinien der magnetischen Aufzeichnung zu verhindern. Derartige Bänder weisen jedoch zahlreiche Nachteile auf. So besteht beispielsweise bei den bisher bekannten zweiseitig bespielbaren Magnettonbändern die Schwierigkeit, eine Seite zu löschen, ohne die Aufzeichnungen auf der anderen Seite zu beeinflussen. Alle diese Nachteile haben bisher einer Verwendung derartiger Magnettonbänder eine Schranke gesetzt.
Die Erfindung betrifft nun zweiseitig bespielbare Magnetogrammträger. Dabei wird unter Magnetogrammträger ein beliebiger zur magnetischen Aufzeichnung von Signalen verwendbarer Träger verstanden. Dieser Magnetogrammträger kann bandförmig, plattenförmig, scheibenförmig, blattförmig oder walzenartig oder sonstwie gestaltet sein. Unter Signalen sind dabei alle in Änderungen eines Magnetfeldes umsetzbare Vorgänge, beispielsweise Musik, Sprache, Zahlenspeicherungen bei Rechenmaschinen, Befehle für magnettongesteuerte Maschinen usw. zu verstehen.
Der erfindungsgemässe zweiseitig bespielbare mehrschichtige Magnetogrammträger zur Aufzeichnung von Signalen aller Art, bei dem die magnetisierbaren Aussenschichten auf einer nicht magnetischen Schicht aufgebracht sind, ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Mittelebene des Magnetogrammträgers eine an sich bekannte Abschirmschicht aus hochpermeablem Material angeordnet ist. Auf den beiden Seiten eines derartigen erfindungsgemässen zweiseitigen Magnetogrammträgers können ungestört und unabhängig von einander, gegebenenfalls gleichzeitig, Signale in einer oder mehreren Spuren aufgezeichnet werden.
Die ungestörte und unabhängig von einander, gegebenenfalls gleichzeitig durchführbare Aufzeichnung bedeutet, dass bei einem geeigneten ausgebildeten Magnettongerät auf einer der beiden magnetisierbaren Schichten Signale aufgezeichnet werden können, unabhängig davon, ob auf der zweiten Schicht schon eine Aufzeichnung vorliegt oder nicht bzw. bei Vorliegen einer Aufzeichnung, ohne dass diese gestört wird. Unabhängig bedeutet dabei, dass bei einem geeigneten Magnettongerät, beispielsweise durch zwei verschiedene Aufzeichnungsköpfe, gleichzeitig oder nacheinander auf beiden Seiten verschiedene Signale aufgezeichnet werden können. ohne dass eine gegenseitige Beeinflussung stattfindet bzw. ohne dass ein Über- sprechen erfolgt.
Dadurch ist es nebenbei möglich, bei gleichem Magnetogrammträgermaterial eine längere Spieldauer zu erzielen. Ebenso ist es möglich, durch die gleichzeitige Aufzeichnung eine stereophonische oder mehrkanalige Aufzeichnung, beispielsweise von Musikstücken, durchzuführen.
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Es ist weiters auch erfindungsgemäss möglich, beispielsweise durch eine Verbreiterung eines bandför- migen Magnetogrammträgers auf jeder Seite mehrere Spuren nacheinander bzw. gleichzeitig aufzuzeich- nen, wodurch eine Vervielfachung der Spieldauer eintritt.
Die Dicke der einzelnen Schichten hängt naturgemäss auch von der Form des Magnetogrammträgers ab. Es ist verständlich, dass bei einem blattförmigen oder plattenförmigen Magnetogrammträger die nicht magnetischen Zwischenschichten entsprechend dick sein müssen, um eine gewisse Steifigkeit des Magne- togrammträgers zu garantieren. Andererseits ist bei bandförmigen oder ähnlichen Magnetogrammträgern eine möglichst schmiegsame Ausgestaltung des Magnetogrammträgers erwünscht.
Der zweiseitige Magnetogrammträger nach der Erfindung kann dabei derart aufgebaut sein, dass die magnetisierbaren Schichten aus feinpulvrigem Eisenoxyd bestehen, wie es an sich bei den bisher bekann- ten normalen Tonbändern der Fall ist, wobei die entsprechenden magnetisierbaren Partikel aus geeigne- tem Eisenoxyd oder ähnlichen Stoffen bestehen können. Diese magnetisierbare Schicht wird in oder mit einem geeigneten Bindemittel Lack od. dgl., mit dem Trägermaterial verbunden oder auf diesem ange- bracht, wobei diese Trägerschicht eine geeignete Papierfolie sein kann oder auch aus geeignetem Kunst- stoff (Azetylcellulose, Polyvinylchlorid od. ähnl.) oder aus einer unmagnetischen Metallfolie (z. B. Mes- sing) od. dgl. bestehen kann.
Die zwischen den beiden Trägerschichten angebrachte Abschirmschicht kann eine magnetisierbare hochpermeable Metallfolie oder ein sogenanntes Masseband oder ein Träger mit aufgebrachtem pulver- förmigen, magnetisierbaren fein verteiltem Material sein, wobei die Permeabilität dieser Abschirm- schicht grösser als 20 vorzugsweise grösser als 100 sein soll, während Koerzitivkraft und Remanenz mög- lichst klein sind. Diese Bedingungen für die Abschirmschicht sind nötig, um ein Übersprechen von einer
Aufzeichnungsschicht auf die andere zu verhindern. Diese Abschirmschicht kann dabei beispielsweise aus einem unter der Bezeichnung Magnetoflex bekannten Werkstoff bestehen.
Dabei ist auch darauf zu achten, dass die Dicke der beiderseitig von der Abschirmschicht aufge- brachten unmagnetischen Trägerschichten grösser als 1/20 der grössten aufzuzeichnenden Wellenlänge sein muss.
Es ist weiter darauf zu achten, dass die hochpermeable Abschirmschicht so dick ist, dass in ihr keine
Sättigung durch die grösste aufzuzeichnende Wellenlänge auftritt. Zwischen der Dicke der Abschirm- schicht und der Dicke der beiden anliegenden Trägerschichten besteht eine Beziehung derart, dass die
Dicke der Abschirmschicht umgekehrt proportional der Dicke der Trägerschichten ist. Es gibt jedoch eine minimale Dicke der Trägerschichten, die bestimmt ist, durch die Gefahr der Dämpfuf1g der aufgezeich- neten grossen Wellenlänge zufolge Kurzschluss des äusseren Bandflusses über die hochpermeable Abschirm- schicht. Daher ist es zweckmässig, die Dicke der Trägerschicht grösser als 1/20 der grössten aufzuzeich- nenden Wellenlänge zu wählen.
Der Wert 1/20 ergab sich aus Versuchen als günstig. Bei diesem Wert tritt auch bei den grössten auf- zuzeichnenden Wellenlängen, praktisch für alle vorkommenden Geschwindigkeiten des Magnetogramm- trägers, kein Empfindlichkeitsverlust em. Dieser Empfindlichkei. sverlust 1St wellenlängenabhängig, da bei der Magnetisierung der magnetisierbaren Schicht durch einenAufsprechkopf im Magnetogrammträger Ele- mentarmagnete gebildet werden, welche entsprechend der Wellenlänge verschiedene Längen haben. Das magnetische Feld dieser Magnete schliesst sich einerseits ausserhalb des Bandes im freien Raum, ander- seits innerhalb des Bandes. Wenn die Dicke der nicht magnetisierbaren Schicht zu gering ist, erfolgt ein
Kurzschluss über die Abschirmschicht und es tritt eine Dämpfung der grösseren Wellenlänge auf.
Die Herstellung der erfindungsgemässen Magnetogrammträger ist auf verschiedene Art denkbar.
So ist es möglich, den erfindungsgemässen Magnetogrammträger dadurch zu erhalten, dass er durch eine geeignete Verbindung (Kleben od. dgl.) eines Magnetogrammträgers, bestehend aus einer magneti- sierbaren Schicht, einem nicht magnetisierbaren Träger und einer Abschirmschicht mit einem zweiten
Magnetogrammträger, bestehend aus einer magnetisierbaren Schicht und einer nicht magnetisierbaren
Trägerschicht ohne Abschirmschicht, entsteht.
Weiters ist es möglich, den Magnetogrammträger durch Verbindung zweier Magnetogrammträger, die jeder für sich aus einer magnetisierbaren Schicht, einem nicht magnetisierbaren Träger und einer
Abschirmschicht, vorzugsweise von der halben benötigten Dicke bestehen, mittels Klebstoff, gegebenen- falls unter Verwendung eines Zwischenträgers od. dgl. herzustellen. Als Klebstoff eignen sich die ver- schiedenen, abhängig vom Trägermaterial,, bekannten Klebe- oder Lösungsmittel. Beispielsweise können für Magnetogrammträger auf Azetylcellulosebasis Lösungen von Essigsäure mit Kampferzusatz verwendet werden. Die Lösung darf dabei nicht zu hochprozentig sein, da sonst der Träger zu stark gelöst wird.
Ma- gnetogrammträger auf Polyvinylchloridbasis können mit einer Lösung aus Nytrobenzol und Azeton zu et- wa gleichen Teilen mit einem geringen Kolophoniumzusatz verbunden werden.
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Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Magnetogrammträger dadurch herzustellen, dass zwei an sich bekannte Magnetogrammträger verbunden werden, wobei in dem Kleber ein als Abschirmung wir- kendes ferromagnetisches Pigment od. dgl. eingelagert ist. Als Kleber eignen sich wieder die vorhin beschriebenen Substanzen, in Abhängigkeit von dem jeweils verwendeten Trägermaterial. Es können ausserdem auch noch sogenannte Klebelacke oder andere Bindemittel verwendet werden. In dieses Klebemittel, Binder od. dgl. wird das ferromagnetische Pigment, beispielsweise Reineisenpulver oder andere bekannte hochpermeable Partikel, deren Korngrösse vorzugsweise kleiner als 10 sein soll, eingelagert werden.
Die Ausbildung dieser Abschirmschicht entspricht im wesentlichen jener der bekannten Massebänder, wobei die nicht magnetischen Teile gleichzeitig als Binder für die Aussenschichten dienen und die ferromagnetischen Teilchen besonders hochpermeabel sind, um die erwünschte Abschirmwirkung zu garantieren.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemässen Magnetogrammträgers besteht darin, dass die beiden magnetisierbaren Schichten auf beiden Seiten verschiedene magnetische Eigenschaften besitzen, z. B. die magnetischen Schichten verschiedene Koerzitivkraft besitzen, wodurch sich die Möglichkeit ergibt, auf den beiden Seiten, vorzugsweise je nach der vorhandenen Koerzitivkraft, kurze oder lange Wellenlängen unter optimalen Bedingungen aufzuzeichnen.
Die Zeichnung zeigt in einem schematischen Querschnitt den Aufbau eines erfindungsgemässen Magnetogrammträgers. Dabei stellt die Figur 1 einen derartigen Magnetogrammträger dar, wobei mit 1 die nicht magnetisierbare Trägerschicht, mit 2 die magnetisierbaren Aufzeichnungsschichten und mit 3 die Abschirmschicht bezeichnet ist. Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher zwischen den beiden Abschirmschichten 3 eine Zwischenschicht 4 eingefügt ist. Dabei kann diese Zwischenschicht 4 nach den jeweils nötigen Bedingungen ausgeführt sein. Sie kann also gegebenenfalls zur Versteifung des Magnetogrammträgers dienen oder kann auch weitere abschirmende Mittel beinhalten.
Es ist vorteilhaft, die Gleitfähigkeit, besonders bei bandförmigen Magnetogrammträgern, in bekannter Art dadurch zu erhöhen, dass in den Magnetogrammträger Molybdänsulfid eingelagert wird, oder mit Molybdänsulfid die Oberfläche derart behandelt wird, dass die Gleitfähigkeit erhöht wird. Eine derartige Behandlung bzw. Ausgestaltung erweist sich besonders bei zu endlosen Bändern verbundenen bandförmigen Magnetogrammträgern als sehr vorteilhaft, denn es wird dadurch die Reibung entscheidend vermindert, was sich deshalb wesentlich auswirkt, weil bei endlosen Bändern bekanntlich die einzelnen Windungen in der Spule oder der Kassette sich dauernd gegeneinander mit verschiedenen Geschwindigkeiten drehen.
Es ist auch möglich, eine andere sogenannte Metallseife an sich bekannter Art auf-oder einzubringen oder ein sogenanntes ausblühendes Mittel zu verwenden. Diese Massnahmen haben über den Vorteil der Erhöhung der Gleitfähigkeit hinaus noch den weiteren Vorteil, eine statische Aufladung zwischen der Kunststoffschicht und der magnetisierbaren Schicht, wie sie bisher auftrat, zu verhindern. Dadurch wird insbesondere bei bandförmigen Magnetogrammträgern auch ein Kleben der einzelnen Windungen eines aufgespulten Bandes sicher vermieden.
Der erfindungsgemässe Magnetogrammträger kann für die verschiedensten Zwecke der Signalaufzeichnung verwendet werden. So ist es möglich, durch geeignete Wahl der geometrischen Abmessungen und der Eigenschaften der magnetisierbÅaren Schicht den Magnetogrammträger speziell für die Anwendung beispielsweise in Diktiergeräten oder im Speicherwerk von Rechenmaschinen oder zur Herstellung von bespielten Bändern, ähnlich wie Schallplatten, die sich durch eine geringe Löschfähigkeit auszeichnen, zu verwenden. Insbesondere ist er in seiner bandförmigen Ausführung durch die Verwendung von mehreren Spuren und Gestaltung als endloses Band für die Aufnahme sehr langer, öfters zu reproduzierenden Signalfolgen (Musikstücke od. dgl.) geeignet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zweiseitig bespielbarer mehrschichtiger Magnetogrammträger : bei dem die magnetisierbaren Aussenschichten auf einer nicht magnetischen Schicht aufgebracht sind, dadurch gekennzeichnet, dass in der Mittelebene des Magnetogrammträgers eine an sich bekannte Abschirmschicht aus hochpermeablem Material angeordnet ist.