DE1108255B

DE1108255B - Graphithaltiges Gleitstueck als Wagenkastenabstuetzung bei Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen

Info

Publication number: DE1108255B
Application number: DEV14447A
Authority: DE
Inventors: Anton Hoehner; Richard Jahns; Kurt Lipsdorf
Original assignee: Ringsdorff Werke GmbH; Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG; SGL Group GmbH Werk Ringsdorf
Priority date: 1958-05-22
Filing date: 1958-05-22
Publication date: 1961-06-08
Also published as: ES249136A1

Description

Graphithaltiges Gleitstück als Wagenkastenabstützung bei Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen Die Erfindung betrifft ein graphithaltiges Gleitstück für die Abstützung eines Wagenkastens, insbesondere eines Schienenfahrzeuges, auf einem Drehgestell.
Derartige Gleitstücke, die aus Graphit und einem Bindemittel, gegebenenfalls auch noch anderen zusätzlichen Bestandteilen bestehen, werden infolge ihrer Selbstschmierung und damit Wartungslosigkeit in steigendem Maße verwendet. Während die Gleitstücke bisher vorwiegend als seitliche Abstützung bei Fahrzeugen mit tragender Drehpfanne Anwendung fanden, wobei sie in Einbaustellung einen kleinen Abstand von den zugehörigen, seitlich am Wagenkasten befestigten Gleitplatten aufweisen, werden sie neuerdings auch bei entlastetem Drehzapfen, d. h. also zur Übertragung des gesamten Wagenkastengewichts, verwendet.
Die bekannten, graphithaltigen Gleitstücke, die eine durchgehende, ebene Gleitfläche aufweisen und volltragend sind, zeigen nun nach anfänglich zufriedenstellendem Arbeiten nach einer gewissen Betriebsdauer den Nachteil, daß sie knarrende Geräusche hervorrufen, was zusammen mit der gleichzeitig eintretenden Erhöhung des Abriebes (Verschleißes) auf einen zumindest teilweisen Verlust der Selbstschmiereigenschaft hindeutet.
Die Vermeidung dieser Nachteile durch die Verwendung üblicher Schmiermittel, wie Fett oder Öl, hat sich als unmöglich erwiesen, weil diese Schmiermittel den Werkstoff der Gleitstücke angreifen, ihn teilweise auflösen und eine stark klebende Paste bilden, wodurch nicht nur der Reibungswiderstand, sondern auch der Verschleiß der Gleitstücke in unzulässiger Weise erhöht werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines graphithaltigen Gleitstücks für die Wagenkastenabstützung von Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen, auf Drehgestellen, das ohne eine Wartung gleichbleibende Eigenschaften während einer langen Betriebsdauer aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gleitstück, zumindest aber die Gleitfläche des Gleitstücks mit Paraffin getränkt wird. Diese Tränkung, die nur ein einziges Mal vor dem Einbau des Gleitstücks erforderlich ist, hat die überraschende Wirkung, daß das Gleitstück nicht nur einen gegenüber ungetränkten Gleitstücken kleineren Reibungsbeiwert aufweist, sondern seine Gleiteigenschaft auch im Dauerbetrieb ohne die geringste Wartung beibehält. Bei dem Gleitstück gemäß der Erfindung wird außerdem die bei Verwendung von Schmieröl oder Schmierfett auftretende Bildung eines schmirgelartig wirkenden, aus dem Schmiermittel und von diesem aufgenommenem Staub, Sandkörnern u. dgl. bestehenden Gemisches auf den Gleitflächen völlig vermieden.
Die Tränkung der Gleitfläche sowie des der Gleitfläche benachbarten Teiles des Gleitstücks mit Paraffin kann dadurch erfolgen, daß die Gleitfläche des in beliebiger Weise, beispielsweise mit Lötlampen oder Schweißbrennern, vorsichtig erwärmten Gleitstücks mit einem Paraffinstück eingerieben wird, wobei das schmelzende Paraffin in das Gleitstück, und zwar in dessen der Gleitfläche benachbarten Teil, einsickert. Die Tränkung des gesamten Gleitstücks kann dagegen durch genügend langes Eintauchen in ein Bad von durch Erwärmung verflüssigtem Paraffin erfolgen.
in der Zeichnung ist ein Gleitstück gemäß der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung zeigt einen lotrechten Querschnitt durch die seitliche Wagenkastenabstützung eines Schienenfahrzeuges auf dem Wiegenträger eines Drehgestells.
Die Abstützung des Wagenkastens bzw. des Rahmenquerträgers 1 auf dem Wiegenträger 2 erfolgt über die am Wagenkasten 1 befestigten Gleitkonsolen 3 und Gleitstücke 4 auf die am Wiegenträger 2 befestigten Konsolen 5. Die Gleitstücke 4 sind auf ihrer der oberen, mit den Gleitkonsolen 3 zusammenarbeitenden Gleitfläche 6 gegenüberliegenden Unterseite 7 in üblicher Weise kugelig ausgebildet und in einer entsprechenden Kugelgleitpfanne der Konsole 5 nach allen Richtungen einstellbar gelagert. Die Verschiebung der Gleitstücke 4 in den Kugelgleitpfannen wird durch an den Konsolen 5 befestigte Anschlagringe 8 begrenzt.
Das Gleitstück 4 ist vor seinem Einbau, zumindest aber auf seiner Gleitfläche 6 und seinem der Gleitfläche 6 benachbarten Teil, mit Paraffm getränkt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem auch zwischen der Unterseite 7 und der Konsole 5 Gleitbewegungen auftreten können, empfiehlt es sich jedoch, das gesamte Gleitstück durchgehend mit Paraffin zu tränken.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform eines Gleitstücks beschränkt, sondern sie ist auch auf in anderer Weise ausgebildete, beispielsweise an ihrer Unterseite ebene oder an ihrer Gleitfläche mit Nuten versehene Gleitstücke anwendbar.

Claims

PATENTANSPRUCH: Graphithaltiges Gleitstück für die Abstützung eines Wagenkastens, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, auf einem Drehgestell, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück (4), zumindest aber seine Gleitfläche (6) mit Paraffin getränkt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1712 616; schweizerische Patentschrift Nr. 304 239; britische Patentschrift Nr. 654 007.