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Anordnung zur Beseitigung des Temperatureinflusses bei Spannungsregelungen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Beseitigung des Temperatureinflusses
bei Spannungsregelungen, bei denen die Regelabweichung als Nullspannung einer Brücke
auftritt, deren einer Zweig in seinem oberen oder unteren Abschnitt einen Heiß-
oder Kaltleiter enthält. Der Widerstand eines Heißleiters sinkt mit zunehmender
Temperatur, der Widerstand eines Kaltleiters steigt mit zunehmender Temperatur an.
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Fig. 1 läßt das bekannte Prinzip erkennen, nach dem eine Regelanordnung,
auf die sich die vorliegende Erfindung bezieht, arbeitet. Die Spannung U, die sowohl
eine Wechsel- als auch eine Gleichspannung sein kann, wird von einem Spannungserzeuger
7 erzeugt. Der Spannungserzeuger 7 wird von der Spannung u gesteuert, die als Regelabweichung
zwischen Soll- und Istwert der Spannung U den Nullpunkten 5 und 6 einer Brücke entnommen
wird, die von dem Istwert der zu regelnden Spannung gespeist wird. Der Zweig a der
Brücke besteht aus zwei linearen temperaturunabhängigen Widerständen 1 und 2, die
in einem zweckmäßigen Verhältnis zueinander stehen. Der Zweig b der Brücke enthält
in einem seiner Abschnitte einen temperaturabhängigen Heiß- oder Kaltleiter, während
im anderen Abschnitt ein temperaturunabhängiger linearer Widerstand liegt. Der vorgegebene
Sollwert der Regelanordnung ist in der Bemessung der beiden letztgenannten Widerstände
enthalten. Sie werden so bemessen, daß beim Anliegen des Sollspannungswertes ihr
Widerstandsverhältnis gleich dem konstanten Widerstandsverhältnis des Brückenzweiges
a ist. In diesem Falle verschwindet die Nullspannung, wenn man von der erforderlichen
geringen Regelabweichung bei Verwendung eines proportional wirkenden Reglers absieht.
Weicht die Spannung U dagegen von ihrem vorgeschriebenen Sollwert ab, so wird die
Stromänderung im Brückenzweig b zu einer Temperaturänderung des temperaturabhängigen
Widerstandes führen, so daß sich das Widerstandsverhältnis des Brückenzweiges b
ändert und zwischen den Punkten 5 und 6 eine Spannung auftritt, die dem Spannungserzeuger
7 im Sinne einer Beseitigung der Regelabweichung zugeführt wird.
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Der Nachteil der beschriebenen, soweit bekannten Regelanordnung besteht
in ihrer Temperaturabhängigkeit. Man kann zwar den Einfluß der Umgebungstemperatur
auf den temperaturabhängigen Widerstand durch Wahl einer möglichst hohen eigenen
Temperatur klein halten, ganz ausschalten läßt er sich aber insbesondere bei Heißleitern
nicht. Es wird also bei Änderungen der Temperatur eine Nullspannung auftreten, die
zu einer Verfälschung der Regelgröße U führt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, die bekannte Anordnung
nach Fig. 1 so abzuwandeln, daß beim Anliegen der zu regelnden Spannung U das Widerstandsverhältnis
im nichtlinearen Brückenzweig b von der Umgebungstemperatur unabhängig ist, ohne
daß dadurch jedoch die Änderungsempfindlichkeit dieses Widerstandsverhältnisses
gegenüber Schwankungen der zu regelnden Spannung U beeinträchtigt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
beim Heiß- bzw. Kaltleiter ein entsprechend bemessener, verhältnismäßig kleiner
temperaturunabhängiger Widerstand vorgeschaltet wird und dem im anderen Abschnitt
des gleichen Brückenzweiges liegenden temperaturunabhängigen Widerstand ein entsprechend
bemessener, verhältnismäßig kleiner temperaturabhängiger Widerstand der gleichen
Art wie im erstgenannten Abschnitt des betreffenden Brückenzweiges (Heiß- oder Kaltleiter)
vorgeschaltet wird, wobei dieser Widerstand so ausgelegt wird, daß er vom durchfließenden
Strom praktisch nicht erwärmt wird, sein Widerstand also praktisch nur von der Umgebungstemperatur
ab- . hängt.
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Fig.2 stellt ein prinzipielles Ausführungsbeispiel nach der Erfindung
dar, an Hand dessen die Wirkungsweise der Erfindung im einzelnen erläutert werden
soll. Es wird angenommen, daß der Brückenzweig b in seinem oberen Abschnitt einen
Heißleiter enthält. Dementsprechend wird dem im oberen Abschnitt des Brückenzweiges
b liegenden Heißleiter 3 nach der Lehre der Erfindung ein verhältnismäßig
kleiner
temperaturunabhängiger Widerstand 3' vorgeschaltet und dem im unteren Abschnitt
des Brückenzweiges b liegenden temperaturunabhängigen Widerstand
4 ein verhältnismäßig
kleiner Heißleiterwiderstand
4'. Zur Veranschaulichung der Wirkungsweise
der Erfindung werden folgende Zahlenwerte angenommen:
R@ ...................... 100 Ohm |
R3 ..................... 2 Ohm |
R4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Ohm |
R4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Ohm |
Diese Werte mögen gelten, wenn die Spannung U den gewünschten Sollwert hat und die
Temperatur gleich einer bestimmten Bezugstemperatur ist. Das Widerstandsverhältnis
des Brückenzweiges b beträgt dann 2:1. Nimmt man zunächst an, daß bei konstanter
Temperatur die Spannung U um einen solchen Betrag steigt, daß sich der Widerstand
des Heißleiters 3 infolge der erhöhten Temperatur um 10% verringert, so erhält man
für das Widerstandsverhältnis 92/51, denn der Widerstand 4' ist ja voraussetzungsgemäß
so ausgelegt, daß durch den durchfließenden Strom sein Widerstand praktisch nicht
beeinflußt wird. Man erkennt, daß die Anderungsempfindlichkeit des Widerstandsverhältnisses
gegenüber einer Spannungsänderung praktisch genauso groß ist wie beim Fehlen der
Widerstände 3' und 4'.
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Steigt dagegen bei konstant bleibender Spannung U die Umgebungstemperatur
um einen bestimmten Betrag, so wird sich der Widerstandswert des Heißleiters 3 wegen
seiner hohen Eigentemperatur nur verhältnismäßig wenig ändern. Es wird angenommen,
diese Änderung betrage 10/0. Der Heißleiter 4' dagegen, dessen Eigentemperatur praktisch
gleich der Umgebungstemperatur ist, wird sich, da diese Temperatur verhältnismäßig
niedrig ist, verhältnismäßig stark ändern, und zwar etwa um 50%. Es ist eine Eigenschaft
der Heiß- oder Kaltleiter, sich bei hohen Temperaturen bedeutend weniger mit der
Temperatur zu ändern als bei niedrigen Temperaturen. Das Widerstandsverhältnis wird
also nach der Temperatufänderung betragen: (99 -!- 2) / (50 -f- 0,5) = 2. Das Widerstandsverhältnis
des Brückenzweiges b wird durch Temperaturschwankungen also praktisch nicht verändert.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen ein Anwendungsbeispiel der Anordnung nach
der Erfindung bei einer an sich bekannten Amplitudenbegrenzungsregelung von RC-Oszillatoren.
Gegenüber den entsprechenden bekannten Anordnungen unterscheiden sich die Fig. 3
und 4 nur durch die Widerstände 3' und 4'. Als Brückenzweig mit konstantem Widerstandsverhältnis
dienen in diesen bekannten Schaltungen die die Frequenz bestimmenden RC-Gheder 1
a und 1 b sowie 2 a und 2 b. Die den Gliedern in Fig. 2 entsprechenden Glieder in
den Fig. 3 und 4 sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in Fig. 2. In
der Anordnung nach Fig: 3 wird ein Heißleiter und in der Anordnung nach Fig. 4 ein
Kaltleiter als temperaturabhängiger Widerstand im Brückenzweig b verwendet.