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Bördelvorrichtung für Kugelschreiberspitzen Die Erfindung betrifft
eine Bördelvorrichtung für Kugelschreiberspitzen mit frei drehbar auf Achsen in
einem Bördelkopf gelagerten Bördelrollen. Es ist eine Bördelvorrichtung zum Verschließen
von Metallrohren vorbekannt, bei der an einem Bö rdelkopf in Winkelabständen von
jeweils 120° drei Rollen auf zur Drehachse des Bördelkopfes parallelen Achsen gelagert
sind. Jede dieser Rollen weist einen zylindrischen Lagerabschnitt zum Lagern im
Bördelkopf, einen Bördelabschnitt mit kreisbogenförmiger Kontur und einen zylindrischen
Führungsabschnitt auf. Das Bördeln findet ausschließlich in dem Abschnitt mit Kreisbogenkontur
statt. Bördelrollen mit Kreisbogenprofil sind zum Umbördeln von Kugelschreiberspitzen
nicht geeignet. Die Umfangsgeschwindigkeit der sich drehenden Rolle ändert sich
nämlich in diesem Falle in Axialrichtung. Dadurch wird das Material um so mehr von
der Bördelrolle mitgeschleppt, je größer der Durchmesser an der betreffenden Stelle
ist. Die Kugelschreiberspitze wird so während des Bördelns leicht verwunden. Eine
weitere Unregelmäßigkeit in der Bearbeitung ergibt sich durch das Wärmegefälle,
das sich während er Bearbeitung einstellt. An den Stellen großen Durchmessers ist
die Reibung und damit die Wärmeerzeugung stark und nimmt bei kleiner werdendem Durchmesser
ab. Da der Bördelvorgang sehr rasch verläuft, tritt ein vollkommener Temperaturausgleich
nicht ein, solange sich die Kugel' schreiberspitze in der Bördelvorrichtung befindet.
Unregelmäßigkeiten in der Bördelung führen zu einer unsauberen Lagerung der Kugel
in der Spitze. Schlecht geführte Kugeln lassen seitlich zu viel oder zu wenig Farbstoff
durch, so daß die Kugelschreiber nicht zufriedenstellend funktionieren.
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Ferner ist zum Bördeln von Kugelschreiberspitzen eine Bördelvorrichtung
mit nur zwei Bördelrollen bekannt, die kegelförmig oder profiliert ausgebildet sind.
Die beiden Rollen sind um 180° versetzt und drehen sich um senkrechte Achsen. Eine
dieser Kegelrollen dient zum Bördeln der Kugelschreiberspitze, während die andere
Kegelrolle auf der Kugel aufsitzt und diese eindrückt. Außer dem bereits in Zusammenhang
mit der vorstehend erwähnten Bördelvorrichtung genannten Mangel, daß bei einer kegeligen
oder profilierten Bördelrolle die Umfangsgeschwindigkeit nicht konstant ist, hat
die Vorrichtung den Nachteil, daß die zu bördelnde Spitze einseitig belastet wird.
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Zum Einwärtsbördeln von Rohren ist auch eine Bördelvorrichtung bereits
bekannt, bei der zylindrische Rollen verwendet werden. Bei dieser Vorrichtung sind
jedoch nur zwei gegenüberliegende, also um 180° versetzte, Rollen vorgesehen, die
an schwenkbaren Achsen gelagert sind, so daß ebenfalls keine gleichmäßige Druckverteilung
gegeben ist. Die genannten Nachteile sind bei der Bördelvorrichtung nach der Erfindung
dadurch vermieden, daß in bekannter Weise drei Bördelrollen in Winkelabständen von
je 120° vorgesehen, die Bördelrollen zylindrisch und die Achsen so im Bördelkopf
angeordnet sind, daß sie sich in ihrer Verlängerung in einem Punkt auf der Längsachse
des Bördelkopfes schneiden.
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Zylindrische Dördelrollen haben an jeder Stelle ihres Mantels gleiche
Drehgeschwindigkeit. Das Material wird daher entlang der gesamten Rollenlänge in
gleicher Weise verformt und gleichmäßig stark erhitzt. Auf diese Weise läßt sich
ein sehr guter Sitz für die Kugel schaffen. Die drei Rollen üben außerdem auf die
Kugelschreiberspitze eine gleichmäßige Belastung aus, so daß auch die Gefahr, daß
die Spitze beim Bördeln verbogen wird, beseitigt ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Kugelschreiberspitze, Fig. 2 eine
Draufsicht auf eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bördelvorrichtung, Fig.
3 eine Seitenansicht der Bördelvorrichtung nach Fig. 2 unter Weglassung zweier Bördelrollen,
Fig. 4 einen Teilschnitt einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bördelvorrichtung,
wobei ebenfalls nur eine Bördelrolle dargestellt ist.
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In Fig. 1 ist in der linken Hälfte eine Kugelschreiberspitze 2 dargestellt,
deren die Kugel 3 haltender Rand 1 sich aufgewölbt hat. Dadurch kann seitlich
an
der Kugel zu viel Farbstoff vorbeifließen. In der rechten Hälfte der Fig. 1 ist
ein Rand 1 a dargestellt, der durch Umbördeln wieder in die richtige Lage mit entsprechend
guter Farbstoffdosierung gebracht worden ist.
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In Fig. 2 und 3 bezeichnet 11 einen Bördelkopf mit einem kegeligen
Endteil 10. An diesem Bördelkopf sind drei Bördelrollen 15, 16 und 17 in Winkelabständen
von je 120° angeordnet. Die Bördelrollen, von denen in Fig. 3 zwecks besserer übersichtlichkeit
nur die Bördelrolle 17 dargestellt ist, haben die Form von Kreiszylindern. Zum Lagern
der Bördelrollen dienen Drehachsen 12, 13 und 14, die derart geneigt in dem kegeligen
Endstück 10 befestigt sind, daß sie sich in ihrer Verlängerung in einem Punkt auf
der Längsachse des Bördeikopfes 11 schneiden. Die ungefähre Lage dieses Punktes
ist in der Zeichnung durch Z angedeutet.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die Achsen 12,
13 und 14 aus Schrauben, die in den Bördelkopf 11 eingeschraubt sind. Die Bördelrollen
sind auf den Schrauben frei drehbar. Jede der Rollen kann wälz- oder gleitgelagert
sein.
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Indem man die Kugelschreiberspitze 2 in der in Fig. 2 bei D angedeuteten
Weise in die Bördelvorrichtung hineinsteckt und eine Relativdrehung zwischen dem
Bördelkopf und der Spitze erzeugt, erhält man eine Umbördelung des Randes 1 der
Kugelschreiberspitze mit dem Endergebnis eines vollständig umgebördelten Randes
l a. Dabei können sowohl neue Kugelschreiberspitzen als auch solche, deren Kugelspitze
sich während des Gebrauches aufgeweitet haben, bearbeitet werden.
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Bei der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bördelvorrichtung gemäß
Fig. 4 ist ein Bördelkopf 20
vorgesehen, der an seinem oberen Ende mit einem
nach oben offenen Hohlraum 22 versehen ist, der nach oben zu durch eine kegelige
Wand 21 begrenzt ist. In diesem Hohlraum sind wiederum zylindrische Bördelrollen
in Winkelabständen von je 120° angeordnet, wobei in der Zeichnung nur eine Bördelrolle
27 dargestellt ist, Diese Bördelrolle ist frei drehbar auf einer als Drehachse dienenden
Schraube 24 gelagert. Die Drehachsen der Bördelrollen sind gegenüber der Längsachse
des Bördelkopfes 20 wiederum so geneigt, daß sie sich in einem Punkt Z auf der Längsachse
des Bördelkopfes schneiden.
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Durch die Öffnung des Hohlraumes 22 wird eine Kugelschreiberspitze
2 von oben in die Bördelvorrichtung eingeführt und ihr unterer Rand durch Erzeugen
einer Relativdrehung zwischen der Kugelschreiberspitze und dem Bördelkopf umgebördelt.
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Zweckmäßigerweise ist der Durchmesser jeder Bördelrolle drei- bis
fünfmal so groß wie der Durchmesser der Kugel, deren Sitz gebördelt werden soll.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann sowohl an einer Maschine zur
Massenfabrikation von Kugelschreiberspitzen als auch an einer Maschine zur Bördelung
der Auswechselminen für Kugelschreiber angebracht werden.