DE1106231B - Verfahren zum Schutz von mineralischen Baustoffen und daraus hergestellten Bauteilen gegen aggressive Einwirkungen - Google Patents

Verfahren zum Schutz von mineralischen Baustoffen und daraus hergestellten Bauteilen gegen aggressive Einwirkungen

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DE1106231B
DE1106231B DEM37862A DEM0037862A DE1106231B DE 1106231 B DE1106231 B DE 1106231B DE M37862 A DEM37862 A DE M37862A DE M0037862 A DEM0037862 A DE M0037862A DE 1106231 B DE1106231 B DE 1106231B
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Germany
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building materials
components made
against aggressive
mineral building
fluates
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DEM37862A
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Dr-Ing Habil Fr Meier-Grolmann
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B22/00Use of inorganic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. accelerators, shrinkage compensating agents
    • C04B22/08Acids or salts thereof
    • C04B22/12Acids or salts thereof containing halogen in the anion
    • C04B22/126Fluorine compounds, e.g. silico-fluorine compounds

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zum Schutz von mineralischen Baustoffen und daraus hergestellten Bauteilen gegen aggressive Einwirkungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz von mineralischen Baustoffen und daraus hergestellten Bauteilen gegen aggressive Einwirkungen und zur gleichzeitigen Verbesserung ihrer mineralischen und mörteltechnischen Eigenschaften.
  • Putzmörtel, Zementmörtel und Beton sind hauptsächlich durch Auslaugvorgänge und die Einwirkung gelöster schädlicher Salze, anorganischer und organischer Säuren einer starken Aggression ausgesetzt, die j e nach der Konzentration der einwirkenden Medien früher oder später die Baustoffe bzw. Bauteile zerstört. Die Sanierung von Bauschäden durch Aggression an Hoch-, Brücken-, Straßen-, Wasser- und Industriebauten ist kostspielig und beweist, daß die bekannten Schutzmaßnahmen gegen Aggression auf Dauer nicht befriedigen.
  • Zur Verbesserung der Aggressionsbeständigkeit von Putzen, Zementmörtel und Beton sind seit langem Gemische von Kalk mit künstlichem und natürlichem Puzzolan, kalkniedrigen Portlandzementen oder Portlandzementen mit Puzzolanzusatz bekannt. Die dadurch vermehrte Widerstandsfähigkeit gegen aggressive Einwirkungen wird der Ausschaltung bzw. geringeren Menge an vorhandenem löslichem Kalkhydrat durch eine chemische Reaktion zwischen dem Kalkhydrat und reaktionsfähigen Verbindungen der Zuschläge unter Bildung wasserunlöslicher Calciumsilicathydratgelen durch deren Bindung an die Puzzolane zugeschrieben. Außer den Puzzolanen sind auch andere Substanzen, wie z. B. Arsenik, Oxalsäure, Phosphorit und andere Verbindungen der Phosphorsäure u. ä., die unlösliche Verbindungen mit dem Kalkhydrat eingehen, zur Erhöhung der Aggressionsbeständigkeit bekannt. Bei allen diesen Chemikalien kam. es trotz eines nachgewiesenen mehr oder minder großen kalkbindenden Effekts entweder wegen ihrer Giftigkeit, ungünstiger Mörtel-bzw. betontechnologischer Einflüsse nicht zu einer praktischen Verwendung.
  • Außerdem ist es bekannt, dem Anmachwasser der Mineralien baustoffwasserlösliche, kalkbindende Fluate zuzusetzen. So werden z. B. bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung einer Kunststeinmasse aus Zement mit größerer Härte, Dichte und Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angriffe dem Anmachwasser des Zements Silicofluornatrium in einer besonderen Form als gelöstes Natriumfluat und Siliciumhydroxyd im Gelzustand, erhalten aus einer verdünnten Lösung von Kieselfluorwasserstoffsäure, die mit Natronlauge bis zur alkalischen Reaktion versetzt ist, 2 bis 10 % zugesetzt. Fluate haben den Vorteil, nicht giftig zu sein, sind jedoch teuer. Da nach der bisher herrschenden Meinung ein Fluatzusatz von mindestens 2 bis 100/" bezogen auf das Bindemittelgewicht, als erforderlich galt, fanden diese bekannten Verfahren keine große Anwendung.
  • Nach der Erfindung werden nun die Eigenschaften der Baustoffe erheblich weiter verbessert, wenn die Fluate in wäßriger, gesättigter Lösung in Mengen von etwa 0,1 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Bindemittel, zugesetzt werden. Dieses Ergebnis überrascht und steht im Widerspruch zur bisher herrschenden Meinung. Durch die chemische Reaktion der laut Erfindung zugesetzten Fluate gelingt überraschend eine derartige Veränderung des reaktionsdisponiblen Kalkhydrats und anderer löslicher Bestandteile der Bindemittel, daß die Baustoffe bzw. Bauteile ohne Festigkeitsminderung und ungünstige Beeinflussung anderer wesentlicher Eigenschaften von Putz, Mörtel und Beton gegenüber den allgemeinen in der Praxis auftretenden aggressiven Einwirkungen besser als bisher oder in vielen Fällen sogar völlig immunisiert werden. Zugleich steigert die von der Anwesenheit der kalkbindenden Chemikalien ausgelöste Reaktion während der Hydratation die Festigkeit und Dichte der Baustoffe und Bauteile ganz erheblich und verbessert ihre Verarbeitbarkeit.
  • Außer der aggressionsschützenden Wirkung durch verhältnismäßig geringe Mengen kalkbindender Substanz im Anmachwasser, die durch die Bildung aggressionsbeständiger Reaktionsprodukte in den Kapillarporen und/ oder durch die Bildung von aggressionsunempfindlichen Schutzhüllen erklärt werden kann, erlaubt die Erfindung eine geringe Dosierung der wertvollen Zuschläge. Für die praktische Anwendung der chemischen Zusätze bei Baustoffen sind diese wirtschaftlichen Gesichtspunkte von großer Bedeutung. Die Kosten für die Zuschläge halten sich erfahrungsgemäß in tragbaren Grenzen.
  • Nach der Erfindung werden z. B. Festigkeit, Dichte und Aggressionsbeständigkeit von Beton aus Portlandzement durch einen Zusatz von Fluaten (Silicofluoriden) in wäßriger, gesättigter Lösung von bis zu 101., bezogen auf das Zementgewicht, zum Anmachwasser wie folgt verbessert: 1. Betonfestigkeit Nach DIN 1048 beträgt die durchschnittliche Steigerung der Biegezug- und Druckfestigkeit gegenüber dem Nullbeton nach 28 Tagen Prüfzeit +120/0 (Grenzwerte 8 bis 150/,) bzw. +170/, (Grenzwerte 14 bis 25"/,). Die Erhöhung der Festigkeit ist unabhängig vom Zementgehalt und Wasser-Zement-Wert, d. h., durch den Fluatzusatz laut Erfindung wird eine »echtes< Verbesserung des Bindemittels erreicht. Durch Fluatmengen, die den Schwellenwert von etwa 10/0 überschreiten, wird die Festigkeitsentwicklung negativ beeinflußt.
  • 2. Dichte und Porosität a) Druckwasserdichtigkeit: Die Wasserundurchlässigkeitsprüfung nach DIN 1048, §§ 14 bis 16, bei 7 at Wasserdruck nach 24 Stunden ergibt Wassereindringtiefen bei Nullbeton = 7,5 cm, mit Fluatzusatz von 0,5°/o dagegen = 2 cm und von 1,0 °/o = 1 cm. Eine Dauerdruckbeanspruchung von 19 Tagen bis zu 40 at hat der Nullbeton nicht ausgehalten. Die Prüfkörper mit 0,5 und 10/0 Fluatzusatz haben der Dauerbelastung bis 40 at standgehalten, und die Dichtigkeitsschwelle wurde nicht überschritten.
  • b) Kapillarsaugwirkung: Die kapillare Aufsaughöhe wird durch den Fluatzusatz laut Erfindung auf etwa ein Drittel vermindert. Beim Nullbeton beträgt die Aufsaughöhe nach 7 Tagen = 12,1 cm, bei 0,5 °/o Fluatzusatz = 4,9 cm Wnd bei 1,0 Fluatzusatz = 4,8 cm: Auch hier liegt der Schwellenwert bei etwa 10/, maximalem Fluatzusatz.
  • 3. Aggressionsverhalten Nach Einlagerungsversuchen in angreifenden Flüssigkeiten (5"/, Natriumsulfat, 50j, Magnesiumchlorid, CO,- haltiges Wasser mit einem pH = 3,5) wird durch den Zusatz von Fluaten laut Erfindung (0,5 bzw. 0,3 °/o) eine wesentliche Verstärkung der Widerstandsfähigkeit von Beton aus Portlandzement und eine vollkommene Immunisierung von Hochofenzement-Beton gegenaggressive Einwirkungen erreicht.
  • Diese laboratoriumsmäßigen Untersuchungsergebnisse wurden durch vielseitige praktische Erfahrungen nach langen Beobachtungszeiten bestätigt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Schutz von .mineralischen Baustoffen und daraus hergestellten Bauteilen gegen aggressive Einwirkungen und -zur gleichzeitigen Verbesserung der mineralischen und mörteltechnischen Eigenschaften durch Zusatz' von. wasserlöslichen, kalkbindenden Fluaten zum Anmachwasser, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluate in wäßriger, gesättigter Lösung ix! Mengen von etwa 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das Bindemittel= zugesetzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. S91'792; »Taschenbuch des Bautenschutzes< von Hans Wagner, 1956, S.29.
DEM37862A 1958-06-04 1958-06-04 Verfahren zum Schutz von mineralischen Baustoffen und daraus hergestellten Bauteilen gegen aggressive Einwirkungen Pending DE1106231B (de)

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DEM37862A DE1106231B (de) 1958-06-04 1958-06-04 Verfahren zum Schutz von mineralischen Baustoffen und daraus hergestellten Bauteilen gegen aggressive Einwirkungen
CH7353359A CH368410A (de) 1958-06-04 1959-05-25 Verfahren zur Herstellung von Mörteln und Beton, die Putze und Bauteile mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen aggressive Einwirkungen ergeben

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE591792C (de) * 1932-10-18 1935-01-21 Synthogel G M B H Verfahren zur Herstellung einer Kunststeinmasse aus Zement

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE591792C (de) * 1932-10-18 1935-01-21 Synthogel G M B H Verfahren zur Herstellung einer Kunststeinmasse aus Zement

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CH368410A (de) 1963-03-31

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