-
Wasserlösliches Trennmittel für Oberflächen, von denen mindestens
eine aus klebrigem polymerem Material besteht Trennmittel werden üblicherweise in
der Kautschuk-und Kunststoffindustrie verwendet, um das Kleben von Kautschuk- oder
Kunststoffartikeln untereinander, aneinander und/oder an anderen Gegenständen zu
verhindern. Kautschuk- oder Kunststoffteile, die sich gegenseitig berühren, vor
allem beim Stapeln, verkleben leicht miteinander und können dann nur unter großem
Kraftaufwand und häufig nur unter Beschädigung der einzelnen Gegenstände wieder
voneinander getrennt werden. Dies trifft auch für aufgerollte oder zusammengefaltete
Kunststoffartikel zu, deren Oberflächen sich selbst berühren.
-
Eine solche Neigung zum Verldeben findet man bei vielen Elastomeren.
Sie ist jedoch besonders groß bei Artikeln aus unvulkanisiertem Kautschuk oder aus
stark weichmacherhaltigen Kunststoffen, wie z. B. Weichpolyvinylchlorid.
-
Zur Verhinderung des Verklebens von Kautschuk-oder Kunststoffartikeln
werden üblicherweise pulverförmige Trennmittel, wie z. B. Talkum, Zinkstearat, Aluminiumstearat,
verwendet. Diese pulverförmigen Trennmittel oder Trennmittelmischungen genügen zwar
im Hinblick auf ihren Trenneffekt den meisten Anforderungen, haben jedoch andere
schwerwiegende Nachteile. So wurde bisher noch kein brauchbares Verfahren gefunden,
um Gegenstände aus elastomerem Ausgangsmaterial maschinell in großtechnischem Maßstab
einzupudern, so daß hierfür noch immer viel Handarbeit aufgewendet werden muß.
-
Außerdem ist bei der Verwendung pulverförmiger Stoffe nicht zu vermeiden,
daß sich der Staub im ganzen Arbeitsraum ausbreitet und dadurch zu einer Belästigung
der Arbeiter führt. Ferner baden diese pulverförmigen Trennmittel auf den behandelten
Gegenständen einen grauen Überzug. Dies ist besonders störend bei dunklen, vor allem
bei schwarzen Gegenständen, wie sie häufig aus vulkanisiertem Kautschuk hergestellt
werden. Es ist daher erforderlich, wenn auf ein einwandfreies Aussehen der Oberfläche
Wert gelegt wird, das Trennmittel nachträglich durch Waschen oder andere Maßnahmen
wieder zu entfernen.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein wasserlösliches Trennmittel
für Oberflächen, von denen mindestens eine aus polymerem klebrigem Material besteht,
das als wirksame Substanzen ein Gemisch aus mindestens einem fettsauren Salz mit
insgesamt mehr als 8 C-Atomen und mindestens zwei wasserlöslichen Salzen der Carboxymethylcellulose
enthält, die sich in der Viskosität ihrer Lösungen, gemessen als 20/,ige Lösung
nach Höppler bei 25"C, unterscheiden.
-
Die wäßrige Lösung dieses Trennmittels verhindert sicher das Verkleben
einander berührender Oberflächen, gewährleistet eine staubfreie Anwendung und beeinträchtigt
weder das Aussehen der Oberfläche des behandelten Gegenstandes noch die nachfolgenden
Verarbeitungsschritte.
-
Außerdem kann dieses Trennmittel infolge seiner guten Benetzungseigenschaften
als Kühlmittel für frisch geformte, noch warme elastische oder plastische Artikel
verwendet werden, deren Form gleichzeitig stabilisiert wird.
-
Das Trennmittel gemäß der Erfindung ist frei von toxischen Stoffen
und kann daher bei den Arbeitern keine Allergien hervorrufen.
-
Obwohl Seifenlösungen als Trennmittel häufig empfohlen werden, sind
sie doch wenig wirksam. Es war daher vollkommen überraschend, daß durch Zugabe von
Carboxymethylcellulose zu Seifenlösungen die Trennwirkung der Seife wesentlich verbessert
werden konnte.
-
Dabei erhält man ein Trennmittel, das den obenerwähnten pulverförmigen
Trennmitteln in der Trennwirkung gleichwertig, wenn nicht überlegen ist.
-
Carboxymethylcellulose, die allein kein brauchbares Trennmittel darstellt,
zeigt in Kombination mit Seife eine spezifische Wirkung, die mit anderen wasserlöslichen
Filmbildnern wie Polyvinylalkohol, einfachen Celluloseäthern, z. B. Methylcellulosen,
Alginaten, Stärke usw., nicht erreicht werden kann.
-
Für Kautschuk-Spritzdüsen ist bereits ein wäßriges Schmiermittel
bekannt, das als wirksame Substanzen neben einem Alkalisalz einer Fettsäure noch
solche Stoffe enthält, die die Viskosität der Lösung erhöhen. Als viskositätserhöhende
Substanzen werden Glykol und Carboxymethylcellulose erwähnt. Demgegenüber hat sich
gezeigt, daß man durch gemeinsame Verwendung zweier Carboxymethylcellulosen, deren
wäßrige Lösungen sich in ihrer
Viskosität unterscheiden, und mindestens
einem wasserlöslichen Salz einer Fettsäure eine erhebliche Verbesserung des Trenneffektes
erhält.
-
Der Trenneffekt ist vom Kation der Seife vollkommen unabhängig. Es
ist daher möglich, das Kation beliebig abzuändern, solange die entstehende Seife
in Gegenwart von Carboxymethylcellulose in Wasser löslich ist. Als Kationen kommen
daher vor allem die der Alkalimetalle, das Ammoniak und der Amine in Betracht, wobei
ein Unterschied in der Wirksamkeit der einzelnen Seifen nicht festgestellt werden
kann. Die Länge des Fettsäurerestes ist ebenfalls ohne Bedeutung, solange die Kohlenstoffkette
insgesamt wenigstens 8 C-Atome aufweist und die Seifen in Wasser genügend löslich
sind. Auch das Kation, welches das aktive Wasserstoffatom in der Carboxymethylcellulose
ersetzt, hat keinen Einfluß auf die Trennwirkung. So sind Natrium- und Kaliumsalze
gleichwertig, und die verschiedenen Kationen, die durch die Seife in die Lösung
gelangen, haben keinen Einfluß auf die Trennwirkung der Carboxymethylcellulose.
-
Carboxymethylcellulosen mit einer Viskosität über 500 cP sind weniger
wirksam als solche von niedrigerer V iskosität. Es gibt jedoch auch eine untere
Grenze der Viskosität. Diese liegt bei etwa 15 cP. Die in der Beschreibung und in
den Ansprüchen angegebenen Viskositätswerte beziehen sich auf eine 20 0ige wäßrige
Lösung der Substanzen bei 2z-C, gemessen nach Höppler.
-
Die besten Ergebnisse werden erzielt durch gemeinsame V erwendung
zweier Carboxymethylcellulosetypen, nämlich einer Carboxymethylcellulose von sehr
niedriger Viskosität, 15 bis 50 cP, vorzugsweise 27 cP, und einer anderen Carboxymethylcellulose
mit höherer Viskosität 150 bis 500 cP, vorzugsweise 260 cP. Diese beiden lDarboxymethylcdlulosetypen
werden vorteilhafterweise zu gleichen Teilen gemischt, um den höchsten Trenneffekt
zu erzielen.
-
Carboxymethylcellulosen, deren wäßrige Lösungen eine hohe Viskosität
haben, zeichnen sich durch gute filmbildende Eigenschaften und durch ein schlechtes
Haftvermögen aus.
-
Carboxymethylcellulosen, deren wäßrige Lösungen eine niedere Viskosität
haben, besitzen ein gutes Haftvermögen, aber schlecllte filmbildende Eigenschaften.
-
Bei Verwendung einer Carboxymethylcellulose mit niedriger Viskosität
und einer solchen mit hoher Viskosität, vorzugsweise im Verhältnis 1:1, zusammen
mit einer wasseriöslichen Seife, erhält man daher ein Trennmittel mit optimaler
Wirkung.
-
Das Verhältnis Seife zu Carboxymethylcellulose liegt meist zwischen
15:1 und 1,7:1, vorzugsweise zwischen 5 : 1 und 7 : 1. Da immer die freie Fettsäure
vorgelegt und durch Zugabe einer die Wasseriöslichkeit der Seife bewirkenden beliebigen
Base verseift wird, geben diese Zahlen das Verhältnis des Fettsäurerestes der Seife
zum Salz der Carboxymethylcellulose wieder.
-
Das erfindungsgemäße Trennmittel kann als weitgehend trockene Mischung
der wirksamen Substanzen hergestellt werden. Dadurch wird beim Versand ein Teil
der Transportkosten eingespart. Die trockene Mischung hat jedoch den Nachteil, daß
die Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung eine geraume Zeit benötigt, da das
enthaltene Salz der Carboxymethylcellulose zunächst quellen muß. Es wird daher vorzugsweise
ein wäßriges Iionzentrat des Trennmittels hergestellt, da dessen Herstellung einfacher
und billiger ist und das Konzentrat bei der Verwendung nur mit der nötigen Wassermenge
verdünnt werden muß. Dieses Konzentrat enthält vorzugsweise 15 bis 35 (;ewichtsprozent
der wirksamen Stoffe, bezogen auf das (; Gewicht des Salzes der Carboxymethylcellulose
als solches und auf den Fettsäureauteil der Seife.
-
Unabhängig davon, ob das Trennmittel aus einer trockenen Mischung
der Bestandteile, einem wäßrigen Konzentrat derselben oder direkt aus den Bestandteilen
selbst als verdünnte Lösung hergestellt wird, verwendet man es vorzugsweise als
verdünnte wäßrige Lösung, die 0,3 bis 7 Gewichtsprozent an aktiven Stoffen enthält.
-
Die ganze Mischung besteht aus 0,2 bis 6 Gewichtsprozent des Fettsäureäquivalentes
der Seife und 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent der Salze der Carboxymethylcellulose,
vorzugsweise 2 bis 4 Gewichtsprozent der Fettsäure und 0,3 bis 0,8 Gewichtsprozent
der Salze der Carboxymethylcellulose, Rest Wasser.
-
Die verdünnte wäßrige Lösung des Trennmittels gemäß vorliegender
Erfindung wird in üblicher Weise, z. B. durch Besprühen, Bestreichen oder Tauchen
auf die klebrige Oberfläche des Elastomerenmaterials aufgebracht.
-
Wenn das Wasser, in dem die festen, wirksamen Stoffe aufgelöst sind,
nicht während der Anwendung verdunstet, z. B. beim Sprühen, so kann der mit der
Trennmittelschicht bedeckte Körper entweder an der Luft oder durch Aufblasen eines
heißen Luftstromes getrocknet werden.
-
Nach der Verdunstung des Wassers bleibt ein dünner unsichtbarer Film
aus leicht hygroskopischem Material auf der behandelten Oberfläche zurück. Dieser
verhindert das Zusammenkleben übereinander lagernder, sich berührender Schichten
aus klebrigem Material, wie z. B. vulkanisiertem oder unvulkanisiertem natürlichem
oder synthetischem Kautschuk, Kautschukregenerat oder deren Mischungen sowie von
weichmacherhaltigen Kunststoffmischungen aus z. B. Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat,
Polyvinylidenchlorid, deren Copolymeren oder aus Celluloseacetat, Polyisobutylen
u. ä.
-
Wird die wäßrige Lösung des Trennmittels im Tauchverfahren angewandt,
so wirkt es auf Grund seiner guten Benetzungseigenschaften gleichzeitig als Kühlmittel.
-
Dieses Verfahren wird hauptsächlich im Spritzbetrieb, z. B. bei der
Herstellung von Folien oder Schläuchen aus unvulkanisiertem Gummi angewendet. Dabei
wird das Spritzgut sofort nach Verlassen des Spritzkopfes kontinuierlich durch das
Trennmittelbad geleitet und nach Verlassen dieses Bades mit Hilfe eines Warmluftstromes
getrocknet, wobei ein dünner Film des Trennmittels auf der Oberfläche zurückbleibt.
-
Carboxymethylcellulose quillt bei der Behandlung mit Wasser, indem
sie allmählich größere Mengen Wasser absorbiert und eine klare kolloide Lösung bildet.
Ohne irgendwelche Angaben über den speziellen Aufbau der Mischung aus Wasser und
Carboxymethylcellulose zu machen, werden solche Mischungen in der vorliegenden Beschreibung
und in den Ansprüchen teilweise als »Lösung« bezeichnet.
-
Beispiel 1 a) 560 Teile Wasser werden verrührt mit 420 Teilen Spermölfettsäure
(SZ = 214 ; VZ = 215 ; JZ = 76,5>.
-
Das Gemisch wird auf etwa 40 bis 50"C erwärmt und langsam durch Zugabe
von 160 Teilen einer 50%igen Kalilauge verseift. b) In 860 Teile Wasser von Raumtemperatur
werden 40 Teile Natriumcarboxymethylcellulose der Viskosität 26 cP und 40 Teile
Natriumcarboxymethylcellulose der Viskosität 260 cP auf einmal eingetragen und das
Ganze gut vermischt.
-
Die Mischung wird 12 Stunden stehengelassen, wobei sich eine homogene
Lösung bildet.
-
Die Carboxymethylcelluloselösung kann auf eine beliebige andere Weise
hergestellt werden; diese Herstellung ist nicht Gegenstand der Erfindung.
-
Die beiden Lösungen a) und b) werden bei 40 bis 50 C durch kräftiges
Rühren innig miteinander vermischt.
-
Nach Abkühlen auf Zimmertemperatur entsteht eine pastenartige Masse,
die sich zusammensetzt aus 2001, Spermölfettsäure in Form ihrer Kaliumseife, 40/,
Natriumsalz der Carboxymethylcellulose, Rest Wasser.
-
Der pll-Wert einer lO°/Oigen Verdünnung dieser Paste mit Wasser beträgt
9,8 bis 10,9, gemessen mit einer Platin-Glaselektrode.
-
Zum praktischen Gebrauch wird die oben beschriebene Paste im Verhältnis
1:19 mit kalkfreiem Wasser verdünnt. Um dabei eine schnelle Auflösung zu erzielen,
kann das Wasser auf 30 bis 40"C vorgewärmt werden.
-
Mit der verdünnten Trennmittellösung könnten rohe Gummimischungen,
kurz nachdem sie im Kneter oder auf der Walze hergestellt worden sind, eingepinselt
bzw. mit einer Spritzpistole besprüht werden. Gegebenenfalls können die rohen Felle
auch in die genannte Lösung einfach eingetaucht werden.
-
Diese Behandlung ermöglicht es, die hergestellten Gummifelle nach
dem Trocknen aufeinanderzulagern, ohne daß sie hierbei zusammenkleben.
-
Für stark klebrige Stoffe, z. B. stark weichmacherhaltige Kunststoffmischungen,
die bei höheren Temperaturen und bei höherer Feuchtigkeit gelagert werden sollen,
empfiehlt es sich, der Trennmittellösung noch zusätzlich bekannte wasserunlösliche
pulverförmige Trennmittel zuzusetzen, wie z. B. Talkum, Zinkstearat, Aluminiumstearat,
Bentonite und andere kolloidale Tone.
-
Dabei werden die pulverförmigen Trennmittel vorzugsweise in die noch
warme Mischung aus Seifenlösung und Carboxymethylcelluloselösung eingerührt.
-
Fügt man z. B. der oben beschriebenen Trennmittelmischung 100 Gewichtsteile
Talkum zu, so erhält man eine ausgezeichnete, stabile Trennmittelmischung in konzeutrierter
Form. Wenn das beigemischte Talkum auch das Oberflächenaussehen der behandelten
Gegenstände etwas beeinträchtigt - allerdings gemildert durch die Glätte des Films
-, so wird doch jegliche Staubbildung vermieden. Ebenso wie Talkum können auch wasserunlösliche
Stearate, Tone und andere bekannte pulverförmige Trennmittel in wechselnden Mengen,
abhängig vom Verwendungszweck des Trennmittels, eingearbeitet werden.
-
Beispiel 2 Zur praktischen Verwendung im Spritzbetrieb werden 10
kg der im Beispiel 1 beschriebenen Paste in 90 kg kalkfreies Wasser eingerührt.
Die Lösung wird in eine Wanne eingefüllt, die das gespritzte Profil unmittelbar
nach Verlassen des Spritzkopfes durchläuft. Die daran anschließende Trocknung des
behandelten Gegenstandes kann bei Bedarf durch Warmluft beschleunigt werden.
-
Auf diese Weise behandelte Profile oder Schläuche kleben beim Lagern
nicht mehr zusammen.
-
Ein besonderer Vorteil der Behandlung gespritzter Profile mit dem
erfindungsgemäßen Trennmittel liegt darin, daß der Rohling nach der Vulkanisation
nicht gewaschen werden muß, wie dies bei der Behandlung mit Talkum als Trennmittel
normalerweise der Fall ist. Die vulkanisierten Profile behalten nicht nur ihr ursprüngliches
Aussehen bei, sondern zeigen sogar noch ein besseres, glänzenderes Äußeres als ohne
jegliche Behandlung mit Trennmittel.
-
Beispiel 3 286 Gewichtsteile Wasser werden vermischt mit 134 Gewichtsteilen
Triäthanolamin. Anschließend werden 250 Gewichtsteile Rizinolsäure (SZ = 188; VZ
Z 190; JZ = 50; Hydroxylgruppengehalt = 5, 5,7 01o) allmählich
in dünnem Strahl eingerührt.
Sobald die Verseifung abgeschlossen ist, wird eine wäßrige Quellung der Natriumsalze
von Carboxymethylcellulosen - bestehend aus 30 Gewichtsteilen Natriumsalz und 300
Gewichtsteilen Wasser mit mit der Seifenlösung gründlich vermischt.
-
Die Carboxvmethylcellulosequellung wird hergestellt, wie im Beispiel
1 beschrieben. Die Seifenlösung und die Carboxymethylcelluloselösung werden bei
40 bis 500 C durch kräftiges Rühren innig miteinander vermischt.
-
Nach Abkühlung auf Zimmertemperatur entsteht eine pastenartige Masse,
die sich zusammensetzt aus 250:, Rizinolsäure in Form ihrer Triäthanolaminseife,
30j, Natriumsalz der Carboxymethylcellulosen, Rest Wasser.
-
Der pH-Wert einer zeigen Verdünnung dieser Paste mit Wasser beträgt
9,8 bis 10,8, gemessen mit einer Platin Glaselektrode.
-
Zur praktischen Verwendung im Spritzbetrieb werden 15 kg der vorstehend
beschriebenen Paste in 85 kg kaW-freies Wasser eingerührt.
-
Trennmittellösungen, die mit Rizinolsäure als fettsaure Komponente
hergestellt werden, zeigen den weiteren Vorteil, daß sie praktisch nicht schäumen.
Sollte sich, z. B. während des Sprühens, doch ein geringer Schaum bilden, so fällt
dieser sofort wieder zusammen.
-
Beispiel 4 Von der im Beispiel 3 beschriebenen Paste werden 2 kg
in 98 kg kalkfreies Wasser eingerührt. In diese verdünnte Trennmittellösung werden
fertige Kautschukvulkanisate, z. B. Dichtungsringe, eingetaucht, nach der Entnahme
abtropfen gelassen und gegebenenfalls mit Hilfe eines Warmluftstromes getrocknet.
Die so behandelten Dichtungsringe können unbedenklich übereinander gestapelt werden,
ohne daß sie aneinanderkleben, und zeigen außerdem eine glatte, glänzende Oberfläche
von reiner Farbe.
-
Beispiel 5 a) 434,5 Gewichtsteile Wasser werden vermischt mit 36,5
Gewichtsteilen n-Butylamin. Anschließend wird durch Zugabe von 100 Gewichtsteilen
Laurinsäure (SZ = 276; VZ = 273; JZ = 0) bei 80°C die entsprechende Seife gebildet.
b) In 400 Teile Wasser werden bei Zimmertemperatur 30 Teile einer Kaliumcarboxymethylcellulose,
Viskosität 48 cP, und 30 Teile einer Kaliumcarboxymethylcellulose, Viskosität 208
cP, auf einmal eingetragen und alles gut vermischt. Nach 12 Stunden ist eine homogene
Lösung entstanden.
-
Die Seifenlösung und die Carboxymethylcellulosequellung werden bei
60"C durch kräftiges Rühren gut vermischt. Beim Abkühlen entsteht eine weiche, weiße
Paste, die 100/o n-Butylaminlaurat und 60/, Kaliumcarboxymethylcellulose als wirksame
Substanzen enthält.
-
Zur praktischen Anwendung als Trennmittel werden 20 kg dieser Paste
in 100 kg kalkheies Wasser eingerührt.
-
Wenn die entstehende Lösung als Trennmittel für Regeneratplatten nach
Beispiel 1 verwendet wird, so lassen sich die Platten nach längerem Lagern wieder
ohne Schwierigkeiten voneinander trennen.
-
Beispiel 6 40 Teile Natriumhydroxyd werden in 320 Teilen Wasser gelöst.
In diese Lösung werden allmählich 200 Teile technische Stearinsäure (SZ = 202; JZ
= 5) eingetragen und unter Rühren bei 80"C verseift.
-
Die entstandene Seifenlösung wird bei 30 bis 40'C mit einer wäßrigen
Lösung von iSiatriumcarboxymethylcellulose
gut vermischt, die auf
folgende Weise hergestellt wird: In 400 Teile Wasser werden bei 30; C auf einmal
eingetragen 20 Teile Natrium carboxymethylcellulose, Viskosität 17 cP, 20 Teile
Natriumcarboxymethylcellulose, Viskosität 402 cP.
-
Die beim Abkühlen entstehende Paste enthält 20% Natriumstearat und
4 0!o Natriumcarboxymethylcellulose.
-
Die Paste ist ziemlich hart und wird deshalb zur praktischen Anwendung
im Verhältnis 1 : 50 verdünnt, d. h., 2 kg der Paste werden in 100 kg Wasser dispergiert.
-
Die verdünnte Lösung hat, z. B. nach Beispiel 4 angewand, eine ausgezeichnete
Trennwirkung.
-
Beispiel 7 In eine Mischung aus 312 Teilen Wasser und 46,6 Teilen
Ammoniak (25%ig) werden allmählich 200 Teile Ölsäure (SZ = 201 ; JZ = 91,50 eingetropft.
Die Verseifung ist bei 75°C nach einer Stunde beendet.
-
20 Teile Natriumcarboxymethylcellulose, Viskosität 27 cP, und 20
Teile Natriumcarboxymethylcellulose, Viskosität 260 cp, werden auf einmal in 400
Teile Wasser bei 60°C eingerührt, Die Quellung ist nach 12stündigem Stehen abgeschlossen.
-
Die Seifenlösung und die Natriumcarboxymethylcellulosequellung werden
bei SOG gut verrührt. Beim Abkühlen entsteht eine homogene weiße Paste, die 200/o
Ammoniumoleat und 4% Natriumcarboxymethylecllulose enthält.
-
Die Paste kann in verschiedenen Verdünnungen, z. B. beim Spritzen
von Gummiprofilen, zur Anwendung kommen, wobei immer ein guter Trenneffekt erzielt
wird.
-
Beispiel 8 Eine Mischung aus 600 Teilen Wasser und 68 Teilen Monoäthanolamin
wird langsam mit 400 Teilen eines aus Carnaubawachs gewonnenen technischen Gemisches
von Cerotinsäure und Carnaubasäure (SZ = 145; VZ = 155,3; JZ = 4,8) versetzt und
bei 80°C unter gutem Rühren verseift.
-
Die Seifenlösung. wird mit einer Natriumcarboxymethylcellulosequellung
aus 3 Teilen Natriumcarboxymethylcellulose, Viskosität 27 cP, 3 Teilen Natriumcarbo.
xvmethvlcellulose, Viskosität 260 cP, und 800 Teilen Wasser bei 50 bis 60'C gut
verrührt.
-
Beim Abkühlen der Mischung aus Seife und Natriumcarboxymethylcellulose
entsteht eine dicke ölige Flüssigkeit, die 200 0 der gemischten Fettsäuren in Form
ihrer Monoäthanolaminsalze und 3% des Natriumsalzes der Carboxymethylcellulosen
enthält.
-
Zur \ erlvendung als Trennmittel werden 10 kg der öligen Flüssigteit
bei 30 bis 40 C mit 100 kg Wasser vermischt.
-
Die zu behandelnden Formkörper aus Kautschuk oder anderen Elastomeren
können damit bepinselt, besprüht oder auch darin eingetaucht werden. Es wird immer
ein sehr guter Trenneffekt erzielt. Die Körper können auch nach längerer Lagerung
leicht voneinander getrennt werden.
-
Beispiel 9 300 Teile technischer Decylsäure (SZ = 324; JZ = 2,5)
werden mit 310 Teilen Dicyclohexylamin in 144 Teilen Wasser verseift. Die Umsetzung
ist bei 80 C in 4 Stunden beendet.
-
10 Teile Natriumcarboxymethylcellulose, Viskosität 27 cP, und 10
Teile Nagtriumcarboxymethylcellulose, Viskosität 260 cP, werden bei 30 G 12 Stunden
in 200 Teilen Wasser gequollen. Die Mischung der Seifen-
lösung und der Natriumcarboxymethylcellulosequellung
wird bei 40 bis 50°C unter gutem Rühren vorgenommen.
-
Beim Abkühlen entsteht eine homogene weiße Paste, von der zur praktischen
Anwendung beim Spritzen von Gummiprofilen 10 kg mit 100 kg kalkfreiem Wasser verdünnt
werden.
-
Der Trenneffekt ist gut. Die Formstücke zeigen nach der Trennung
immer eine glatte, glänzende Oberfläche.
-
Beispiel 10 282,5 Teile Ölsäure werden mit 149,2 Teilen Triäthanolamin
in 800 Teilen Methanol 4 Stunden bei 60°C am Rückfluß erhitzt. Danach ist die Verseifung
abgeschlossen.
-
28,25 Teile Natriumcarboxymethylcellulose, Viskosität 27 cP, und
28,25 Teile Natriumcarboxymethylcellulose, Viskosität 260 cP, werden mit 500 Teilen
Methanol angeteigt und anschließend in einem Kneter oder in einer Mischmaschine
in die auf Raumtemperatur abgekühlte Seifenlösung eingerührt. Sobald eine homogene
Mischung entstanden ist, wird das Methanol unter weiterem Rühren verdampft.
-
Es bildet sich eine Paste, die praktisch aus einem trockenen, homogenen
Gemisch aus Triäthanolaminoleat und Natriumcarboxymethylcellulose besteht.
-
Zur praktischen Anwendung als Trennmittel werden 2 kg dieser Paste
unter Rühren in 100 kg Wasser aufgelöst. Dabei quillt die Carboxymethylcellulose.
Die nach abgeschlossener Quellung entstandene Trennflüssigkeit zeigt die gleichen
Trenneffekte wie eine solche, die mit Hilfe einer in wäßriger Lösung erzeugten Paste
hergestellt wird.
-
Beispiel 11 In 320 Teile Wasser werden 38 Teile Kaliumhydroxyd aufgelöst,
Anschließend weden 200 Teile Rübölfettsäure in dünnem Strahl unter kräftigem Rühren
zugegeben.
-
Sobald die Verseifung abgeschlossen ist, wird eine wäßrige Quellung
der Natriumsalze der Garboxylmethylcellulose - bestehend aus 40 Teilen Natriumsalz
und 400 Teilen Wasser - in die Seifenlösung eingerührt.
-
Diese Quellung wird hergestellt, wie im Beispiel 1 beschrieben.
-
Die Seifenlösung und die Carboxymethylcellnlosequellung werden durch
kräftige Rühren bei 40 bis 50°C inning miteinander vcermischt, Nach Abkühlung auf
Zimmertemperatur entsteht eine pastenartige Masse, die sich zusammensetzt aus 20%
Rübölfettsäure in Form ihres Kaliumsalzes, 4% Natriumsalz der Carboxymethylcellulose,
Rest Wasser.
-
Zur praktischen Anwendung als Trennmittel werden 10 Teile der vorstehend
beschriebenen Paste in 100 Teile Wasser eingerührt.
-
Die Verwendung der entstehenden verdünnten Lösung ist die gleiche
wie im Beispiel 2 beschrieben.
-
Beispiel 12 56 Teile Kaliumhydroxyd werden in einem Rührkessel in
304 Teilen Wasser gelöst. Die Lösung wird auf 60 bis 70°C erhitzt und unter dauerndem
Rühren mit 200 Teilen Laurinsäure (SZ = 276; VZ = 273) versetzt.
-
Sobald die Verseifung abgeschlossen ist, läßt man die Lösung auf
40°C abkühlen und mischt dann in einem Rührwerk mit 440 Teilen Natriumcarboxymethylcellulosequellung,
hergestellt nach Beispiel 7.
-
Beim Abkühlen entsteht eine weiße Paste, die sich nach der Verdünnung
mit Wasser vor allem als Trennmittel für Weichpolyvinylchlorid eignet.
-
Folien aus 60 Teilen Polyvinylchlorid und 40 Teilen Dibutylphthalat
werden sofort nach Verlassen des
Kalanders durch eine Trennmittellösung
geleitet, die durch Verdünnen der oben beschriebenen Paste hergestellt wird, und
anschließend mittels eines Warmluftstromes getrocknet. Die Folien können in noch
warmem Zustand aufgerollt und gestapelt werden. Es tritt keine Verklebung ein. Die
Folien lassen sich auch nach Monaten leicht voneinander trennen und weisen eine
glatte, klare, glänzende Oberfläche auf.
-
Selbstverständlich tritt die gute Trennwirkung der Trennmittellösungen
gemäß vorliegender Erfindung nicht nur bei bestimmten elastomeren Stoffen oder bei
bestimmten darin enthaltenen Weichmachern auf.
-
Ausgezeichnete Ergebnisse werden z. B. erzielt bei Anwendung auf
Polyvinylchloridmischungen, die kleinere oder größere Mengen Weichmacher enthalten,
wie Äthylhexylphthalat, Dioctylphthal at, Dioctyladipat, Trikresylphosphat usw.,
oder Gemische dieser Weichmacher.
-
Unvulkanisierter Kautschuk und Weichpolyvinylchlorid dienten in der
Beschreibung als Beispiele für stark klebrige polymere Substanzen. Selbstverständlich
können die erfindungsgemäßen Trennmittel ebenso nutzbringend bei anderen plastischen
oder elastomeren Stoffen angewendet werden, z. B. auch solchen, die keine so hohe
Klebrigkeit zeigen.
-
Auch bei solchen Substanzen, die klebriger sind als die in den vorangegangenen
Beispielen aufgezählten Elastomeren, können die erfindungsgemäßen Trennmittel mit
großem Erfolg angewendet werden.
-
PATENTANSPROCHE: 1. Wasserlösliches Trennmittel für Oberflächen,
von denen mindestens eine aus klebrigem polymerem Material besteht, auf der Basis
von Gemischen aus fettsauren Salzen und Salzen der Carboxymethylcellulose, dadurch
gekennyeichnet, daß das Trennmittel mindestens ein wasserlösliches Salz einer Fettsäure
mit insgesamt mehr als 8 C-Atomen und mindestens zwei wasserlösliche Salze der Carboxy-
methylcellulose
enthält, die sich in der Viskosität ihrer wäßrigen Lösungen, gemessen als 2 ziege
Lösung bei 25"C nach Höppler, unterscheiden.