DE1104207B - Fotografisches Weitwinkelobjektiv - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Gegenstand der Erfindung ist ein fotografisches Weitwinkelobjektiv der Mindestlichtstärke 1 :4, das aus vier durch Luftabstände voneinander getrennten meniskusförmigen Linsengliedern besteht, und zwar zwei meniskenförmigen unverkitteten Linsen positiver Brechkraft, die die Blende einschließen, wobei die den Blendenraum begrenzenden Flächen dieser Glieder einander ihre hohlen Seiten zukehren, und aus einem meniskenförmigen Vorder- und Hinterglied negativer Brechkraft, das jeweils vorzugsweise aus je zwei miteinander verkitteten Linsen entgegengesetzter Brechkraft besteht, wobei die der Blende zugekehrten Linsen dieser Glieder die zerstreuenden sind und eine höhere Dispersion aufweisen als die mit ihnen verkitteten Linsen und sich in den absoluten Beträgen ihrer einander entsprechenden Radien (R₁ und 1-^₁₀I) bzw. (R₃ und IR₈ 1) und insbesondere in den absoluten Beträgen ihrer Kittradien (R₂ und | R₉ [) höchstens um 0,02 f (d. h. höchstens um 2% der Objektivbrennweite) unterscheiden.

Weitwinkelobjektive dieses Aufbaues sind bekanntgeworden, jedoch wurden bei den bekannten Objektiven — selbst bei Verwendung hochbrechender moderner Gläser — die maximale Lichtstärke 1 : 4,5 bei einem nutzbaren Bildwinkel von insgesamt 70° oder die maximale Lichtstärke 1 :4 bei einem nutzbaren Bildwinkel von insgesamt 60° erreicht. Nachteilig bei diesen bekannten Konstruktionen sind folgende Tatsachen :

1. Die erzielte letzte optische Schnittweite beträgt weniger als 83% der Objektivbrennweite.

2. Der axiale Luftabstand des Blendenraumes beträgt weniger als 4,2% der Objektivbrennweite. Da die den Blendenraum einschließenden Radien der bekannten Objektive dieses Typs verhältnismäßig klein sind, besteht für diese Objektive keine Einbaumöglichkeit in einen Zentralverschluß.

3. Die Kittflächenradien des Vorder- und Hintergliedes sind kleiner, teils sehr viel kleiner als

.80% der Objektivbrennweite und stellen durch diese Bemessung eine Erschwerung der Objektivherstellung dar.

Die Weitwinkelobjektive gemäß der Erfindung bedeuten einen technischen Fortschritt gegenüber den bekanntgewordenen Objektiven des gleichen Typs, da es gelang, trotz der Vergrößerung der letzten Schnittweite auf über 86% der Objektivbrennweite einerseits die Lichtstärke und außerdem den nutzbaren Bildwinkel zu erhöhen, und zwar die Lichtstärke auf 1 :3,5 für den Bildwinkel 64° und auf 1 :4 für den Bildwinkel 72° zu steigern. Außerdem konnte bei den Fotografisches Weitwinkelobjektiv

Anmelder:

Agfa Aktiengesellschaft,

Leverkusen-Bayerwerk,

Kaiser -Wilhelm -Allee

Carl Baur, Baldham-Kolonie,

und Dr. Christian Otzen, München,

sind als Erfinder genannt worden

Objektiven gemäß der Erfindung der axiale Luftabstand des Blendenraumes auf mehr als 7% der Objektivbrennweite gesteigert und gleichzeitig die den Blendenraum einschließenden Radien vergrößert werden, so daß die Möglichkeit des Einbaues in einen Zentralverschluß gegeben ist. Weiterhin wurden bei den Objektiven erfindungsgemäß die Kittflächen des Objektivvorder und -hintergliedes zu Planflächen und hierdurch die Fertigungsmöglichkeit bedeutend erleichtert.

Die nachstehend aufgeführten Objektivbeispiele weisen die erfindungsgemäßen Vorteile auf. Sie sind für die Brennweite /=1,0 und die Öffnungsverhältnisse 1 : 3,5 und 1 : 4 und den jeweils nutzbaren Bildwinkel von 64 und 72° angegeben. Die Radien sind mit R₁ bis R₁₀, die axialen Linsendicken mit d_± bis d_e, die axialen Luftabstände mit I₁ bis I₃, die Brechungsindizes der Gläser für die Wellenlänge von 587,6 πιμ. mit U₁ bis n_e, ihre Abbeschen Zahlen mit V₁ bis r₆ bezeichnet. Die Konstruktionselemente sind fortlaufend numeriert, und zwar in Richtung auf die Negativebene zu. Die letzte optische Schnittweite ist mit S₀ bezeichnet.

Bei den erfindungsgemäßen Objektiven ist die Fehlerbeseitigung so weit und gleichzeitig ausgeführt, daß die Bildleistung, die die Objektive bei voller Öffnung aufweisen, durch Abblendung kaum noch gesteigert wird.

Die Zeichnung stellt einen Schnitt durch ein Ob^ jektiv gemäß der Erfindung dar und entspricht dem Zahlenbeispiel I.

109 539/296

R₁ = +0,28417

R₂ = σο

R₃ = +0,20166

A₄ =+0,40762

R₅ = +0,81033

R₆ = —0,55519

^₇ = -0,26899

R₈ = -0,20426

R₃ = oo

R₁₀ = -0,28363

Beispiel I

Weitwinkelobjektiv 1 : 3,5 / = 1,0 Bildwinkel 64° ^₀' = 0,86490

d_t = 0,08596 d₂ = 0,02686

1₁ = 0,02177 d₃ = 0,05174

1₂ = 0,07239 d_i = 0,03506

1₃ = 0,01357 d₅ = 0,02375 d_e = 0,12045 U₁ = 1,69350
n₂ = 1,62374

W₃ = 1,54869
U₁ = 1,52944

M₅ = 1,64769
#₆ = 1,71700

V₁ = 53,4 v₂ = 47,0

v₃ = 45,4 v₄ = 51,8

v₅ = 33,9 v₆ = 47,9

R₁ = +0,28890

i?₂ = OO

i?3 = +0,20559 R₄ = +0,44111

R₅ = +0,87607 R₆ = —0,56540 R₇ = -0,27388 R₈ = -0,20824 R₀ =oo
R₁₀ = -0,28379

Beispiel II
Weitwinkelobjektiv 1 :4

/=1,0

Bildwinkel

d_± = 0,08748 d₂ = 0,02424 Z₁ = 0,01897 d₃ = 0,05902

1₂ = 0,07378 <Z₄ = 0,04216

1₃ = 0,01054 cf₅ = 0,02108 d_e - 0,11576

72° V = 0,86845

= 1,69100 V₁ = 54,8

M₂ = 1,62374
n₃ = 1,58215
M₄ = 1,52944

M₅ = 1,64769
n_e = 1,71700

v₂ = 47,0 v₃ = 42,0 v₄ = 51,8

v₅ = 33,9 ν_β = 47,9

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Fotografisches Weitwinkelobjektiv der Min- 45 destlichtstärke 1 :4, das aus vier durch Luftabstände voneinander getrennten, meniskenförmigen Linsengliedern besteht, und zwar zwei meniskenförmigen, unverkitteten Linsen positiver Brechkraft, die die Blende einschließen, wobei die 50 den Blendenraum begrenzenden Flächen dieser Glieder einander ihre hohlen Seiten zukehren, und aus einem meniskenförmigen Vorder- und Hinterglied negativer Brechkraft, das jeweils vorzugsweise aus je zwei miteinander verkitteten Linsen 55 entgegengesetzter Brechkraft besteht, wobei die der Blende zugekehrten Linsen dieser Glieder die zerstreuenden sind und eine höhere Dispersion aufweisen als die mit ihnen verkitteten Linsen und sich in den absoluten Beträgen ihrer einander ent- 60 sprechenden Radien R₁ und [R₁₀I bzw. R₃ und |i?₈| und insbesondere in den absoluten Beträgen ihrer Kittradien R₂ und \R_B\ sich höchstens um 0,02f, d. h., sich höchstens um 2°/o der Objektivbrennweite unterscheiden, dadurch gekennzeichnet, daß 6g die Brechkräfte AnIR je um höchstens + 0,2// und die Linsendicken (ei) und die Luftabstände (/) je um höchstens ± 0,02 / von den dem folgenden Zahlenbeispiel zu entnehmenden Werten abweichen: 70

^₁ = +0,28417·/

R₂ =oo ·/

R₃ = +0,20166·/

i?₄ = +0,40762 · /

R₅ = +0,81033·/

R₈ = -0,55519·/

R₇ = -0,26899·/

R₈ = -0,20426 ·/

R₉ =oo ·/ A₁₀= -0,28363·/

= 0,08596·/
= 0,02686 · /
= 0,02177 · /
= 0,06174·/
= 0,07239 · /
= 0,03506 · /
= 0,01357 · /
= 0,02375 · /
= 0,12045·/

AnIR +2,44044/'/

0,00000// -3,09303// + 1,34608// -0,67712// -0,95362// + 1,96825// -3,17091//

0,00000// +2,52794//

= 1,69350 = 1,62374

V₁ = 53,4 v₂ = 47,0

n₃ = 1,54869 v₃ = 45,4

M₄ = 1,52944 v₄ = 51,8

M₅ = 1,64769 v₅ = 33,9

M₆ = 1,71700 v₆ = 47,9

I 1U4 ZU /

worin -K₁ bis K₁₀ die Radien, Ci₁ bis d_s die: axialen Linsendicken, I₁ bis I₃ die axialen Luftabstände in Einheiten der Objektivbrennweite / bedeuten und die Brechungsindizes der Gläser für die Wellenlänge von 587,6 πιμ mit Ti₁ bis M₆ und ihre Abbesehen Zahlen mit V₁ bis V₆ angegeben sind.

2. Weitwinkelobjektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brechkräfte An/R je um höchstens ±0,21 f und die Linsendicken (d) und die Luftabstände (Γ) je um höchstens ±0,02/ von den dem folgenden Zahlenbeispiel zu entnehmenden Werten abweichen:

R₁ = +0,28890·/

R₂ = oo · /

R₃ = +0,20559·/

R₁ = +0,44111·/

R₅ = +0,87607·/

R₆ = -0,56540·/

R₁ = -0,27388·/

R₈ = - 0,20824 ·/

i?₉ =oo ·/ A₁₀= -0,28379·/

An/R +2,39183//

0,00000// -3,03390// + 1,31974// -0,66450// -0,93640// + 1,93311// -3,11031//

0,00000// +2,52652//

Ci₁ = 0,08748 · /

ci₂ = 0,02424 · /

/! = 0,01897·/

ci₃ = 0,05902 · /

1₂ = 0,07378 · /
d_i = 0,04216 · /

1₃ = 0,01054 · /
d₅ = 0,02108·/

1I₁ = 1,69100 M₂ = 1,62374

n_s = 1,58215 M₄ = 1,52944 μ, = 1,64769

= 0,11576 ·/ n₆ = 1,71700

V₁ = 54,8 v₂ = 47,0

V₃ = 42,0 v_i = 51,8

v₅ = 33,9 ^₆ = 47,9

worin .R₁ bis R₁₀ die Radien, Ci₁ bis d_e die axialen Linsendicken, I₁ bis l_a die axialen Luftabstände in Einheiten der Objektivbrennweite / bedeuten und die Brechungsindizes der Gläser für die Wellenlänge von 587,6 ΐημ mit _{1 6} schen Zahlen mit V₁ bis v₆ angegeben sind.

bis M₆ und ihre Abbeb

In Betracht gezogene Druckschriften:

Britische Patentschrift Nr. 678 528; USA.-Patentschriften Nr. 2 601 593, 2 635 505.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen