DE1103738B - Verfahren zum Entharzen von in Wasser suspendierten Zellstoffasern - Google Patents
Verfahren zum Entharzen von in Wasser suspendierten ZellstoffasernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entharzen von in Wasser suspendierten Zellstoffasern
durch Aufspritzen der Masse auf eine Siebwand.
Der Harzinhalt von beispielsweise Sulfitzellstoff besteht aus etwa 70% Harz, das an die Markstrahlen
gebunden ist, und zu etwa 30% aus freiliegendem Harz in Form von kleinen Kugeln. Die Markstrahlenzellen
sind viel kürzer als die sogenannten Nutzfasern und bilden die sogenannten Harzfasern, die zusammen
mit kurzen Fragmenten der Nutzfasern Nullfasern genannt werden. Diese Form des Vorkommens des
Harzes ermöglicht das Entharzen der Masse durch faserfraktionierende Verfahren. Verschiedene derartige
Verfahren, bei denen das Sieben der Masse der kennzeichnende Schritt ist, sind zur Anwendung gekommen,
wobei das Harz in mehr oder weniger hohem Grad mit der das Sieb durchdringenden Fraktion entfernt
werden kann. Ein gewisser vom Entharzungsgrad abhängiger Verlust an Nutzfasern, zumindest
in Form der kürzeren Fraktion, ist im Zusammenhang damit unvermeidlich, es ist jedoch natürlich sehr erwünscht,
diesen Verlust möglichst zu begrenzen.
Normal ist es völlig ausreichend, z. B. bei Tannensulfitzellstoff mit einem Harzgehalt von etwa 1,5%,
die Entharzung auf etwa 40% des Harzinhaltes hochzutreiben. Bei bisher angewandten Verfahren hierfür
konnte dieser Entharzungsgrad im besten Fall mit einem Faserverlust von 3,5% erreicht werden.
Grundsätzlich ist ein Verfahren erwünscht, das mit hoher Kapazität ohne sperrige und teure Apparate
angewandt werden kann, was in erster Linie bedeutet, daß die Siebfläche hoch belastet werden kann — ausgedrückt
in Gewicht pro Zeiteinheit der trockenen Masse pro Flächeneinheit der Siebfläche, während
gleichzeitig der erforderliche Entharzungsgrad und die Begrenzung des Faserverlustes aufrechterhalten
werden. Dies läßt sich besonders schwer erzielen, da damit gefordert wird, daß die Siebfläche für Harzfasern
und Harzkugeln stark durchlässig und für die übrigen Fasern, auf die kurzen Fragmente der harzfreien
Fasern, stark hindernd sein soll, was ein Kompromiß hinsichtlich der Maschenweite der Siebfläche
voraussetzt. Weiterhin setzt dies voraus, daß die Siebfläche, auch wenn man eine aus diesem Gesichtspunkt
annehmbare Maschenweite gefunden hat, während des Betriebs wenigstens im wesentlichen frei
von Faserfilzbildungen gehalten werden soll, die natürlich die erforderliche Ausgleichswirkung durch
Verstopfung der Siebfläche vernichtet.
Zur Vermeidung solcher Filzbildung hat man z. B., um eine Turbulenz an der Siebfläche zu erzielen, besondere
Rührwerke in der Nähe derselben oder in der Nähe der Stoffzufuhr möglichst parallel zur Siebfläche
angeordnet. Trotz solcher Maßnahmen war es
Verfahren zum Entharzen von in Wasser suspendierten Zellstoffasern
Anmelder:
Aktiebolaget Celleco, Stockholm
Aktiebolaget Celleco, Stockholm
Vertreter: Dipl.-Ing. W. Meissner,
Berlin-Grunewald,
und Dipl.-Ing. H. Tischer, München 2, Tal 71,
Patentanwälte
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 10. Februar 1958
Schweden vom 10. Februar 1958
Bengt Gotthard Janson, Wallvik (Schweden),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
jedoch notwendig, gleichzeitig die Stoffdichte auf einen verhältnismäßig geringen Wert zu begrenzen,
was an sich eine Begrenzung der Menge mit der Aufschlämmung zugeführter Fasern, d. h. eine Begrenzung
der Kapazität, bedeutet. Die Pumpenarbeit pro Gewichtseinheit trockenen Stoffes steigt außerdem mit
dem Verdünnungsgrad.
In bisher bekannten Apparaten hat man in den meisten Fällen größere Siebbelastungen als etwa
10 kg trockene Masse pro Quadratmeter und Minute nicht erzielen können und hat nicht mit höheren Stoffdichten
als etwa 0,3% arbeiten können.
Es ist auch bekannt, die Zellstoffsuspension durch eine Düse tangential auf die Innenfläche einer Siebtrommel
zu leiten. Die Aufgabe der Suspension findet beispielsweise in der Mitte der Siebtrommel statt, so
daß die sich an der Innenfläche anschmiegende Suspension nach beiden Seiten der waagerecht angeordneten
Siebtrommel abströmt. Bei dieser Verfahrensweise können sehr leicht Verstopfungen der Siebfläche eintreten.
Gemäß der Erfindung wird das Verfahren zum Entharzen der Zellstoffsuspension so ausgeführt, daß die
Masse in einer an sich bekannten Zentrifugalspritzdüse in eine drallartige Bewegung versetzt und aus
der Düse als konisch erweiterter Strahl im wesentlichen senkrecht zur Siebebene auf die Siebwand aufgespritzt
wird.
109 538/191
Die beim Verfahren der Erfindung verwendeten Zentrifugalspritzdüsen sind beispielsweise bei der
Laugenverbrennung bekannt.
Bei der Verfahrensweise gemäß der Erfindung gelingt es z. B., den Faserverlust bei einem Entharzungsgrad
von 40% auf etwa 1,5% gegenüber bisher etwa 3,5% zu begrenzen, wobei die Siebfläche mit etwa
40 kg trockenen .Stoffes pro Quadratmeter und Minute gegenüber früher weniger als 10 kg belastet wird. Die
Suspension kann mit einer Stoffdichte von etwa 0,7% gegenüber früher höchstens 0,3% zugeführt werden.
Dieser überraschende Fortschritt dürfte im wesentlichen auf folgende Gründe zurückzuführen sein:
Durch die erweiterte Strahlenform üben die Teilstrahlen um das Zentrum des Strahles, der gegen das
Sieb in immer zunehmender, schräger Richtung nach außen an der Prallfläche anschlägt, je weiter radial
nach außen im Strahl die Teilstrahlen liegen, eine splitternde und von der Siebfläche abtreibende Wirkung
auf die Filzbildung aus, d. h., ohne besondere Vorrichtungen wird eine Selbstreinigung der Sieb- '.
fläche erreicht. Gleichzeitig verbessern die zur Siebfläche transversalen Bewegungskomponenten der Teilstrahlen
den Siebeffekt durch die reingehaltene Siebfläche erheblich. Diese beiden Wirkungen zusammen
ermöglichen die Anwendung einer sehr feinmaschigen Siebfläche mit trotz der großen Siebkapazität und somit
großen Entharzungskapazität geringen Verlust an harzfreien Fasern als Folgeerscheinung.
Wesentlich ist ferner, daß die harzhaltigen Partikel in Form von Harzfasern und Harzkugeln spezifisch
schwerer sind als die harzfreien Fasern und daher im Strahl eine größere Schlagkraft gegen das Sieb und
ein größeres Vermögen erhalten, dieses zu durchdringen als die harzfreien Fasern, wodurch die Möglichkeit
zum wirksamen Entharzen mit geringem Faserverlust durch Anwendung einer sehr feinmaschigen
Siebfläche erheblich vergrößert wird.
Durch Anwendung von Zentrifugalspritzdüsen wird auß erdem eine von der genannten Wi rkung verschiedene
Zusatzwirkung von großer Bedeutung für den Entharzungs
effekt erreicht. Es ist nämlich z. B. aus der schwedischen Patentschrift 123 534 bekannt, daß das
Harz leichter ausfällt, und von der Faser abgetrennt wird, wenn die Masse einer mechanischen Bearbeitung
unterworfen wird, bevor sie auf die Siebfläche aufgebracht wird, und man hat daher vorgeschlagen,
die Masse erst durch kräftiges Pumpen oder Klopfen oder dadurch zu bearbeiten, daß sie gegen eine Prallfläche
gespritzt oder auf diese fallengelassen wird. Dies fordert besondere kraftverbrauchende und mehr
oder weniger teure Vorrichtungen. Wahrscheinlich infolgedessen und bzw. oder weil man die Bedeutung
einer solchen Vorbearbeitung unterschätzt hat, ist sie nicht zur allgemeinen Anwendung gekommen. Die
Zentrifugalspritzdüse arbeitet jedoch nicht nur als ein Verteiler, sondern auch als eine Vorrichtung, mit der
die Masse äußerst intensiv bearbeitet wird, und man erreicht somit durch das Verfahren gemäß der Erfindung
eine solche Bearbeitung ohne besondere Vorrichtungen.
Es wurde außerdem festgestellt, daß jede Stoffdichte einer optimalen Maschenweite entspricht. Für
jede Maschen weite ändert sich der Entharzungsgrad mit der Flächenbelastung gemäß einer Kurve, die ein
ausgeprägtes Maximum bei einer gewissen Flächenbelastung hat. Zu beiden Seiten dieses Maximums
sinkt der Entharzungsgrad ziemlich schnell. Gemäß der Erfindung kann die Flächenbelastung bei einer
konstanten Zufuhrmenge durch die Zentrifugalspritzdüse auf den vorteilhaften Wert durch Verschieben
der Düse gegen die Siebwand bzw. von derselben weg eingestellt werden, so daß der Strahl eine geringere
bzw. größere Zone der Fläche deckt. Dies bringt auch die Möglichkeit mit sich, mit beibehaltener bester
Flächenbelastung die Zufuhrmenge durch Änderung des Zufuhrdruckes und bzw. oder der Durchlauffläche
der Zentrifugalspritzdüse oder durch Austausch derselben zu ändern und im Zusammenhang damit den
Abstand von der Siebwand zu ändern. Bei einer Erhöhung der Zufuhrmengen soll dabei eine Vergrößerung
dieses Abstandes und umgekehrt bei einer Verringerung dieser Menge eine Verkleinerung des Abstandes
vorgenommen werden. Man kann auch eine Änderung des Streuwinkels des Strahls vornehmen,
wobei ein kleinerer Winkel die Folge eines größeren Abstandes und umgekehrt ist.
Es ist somit offenbar, daß die Möglichkeit zur Änderung des Abstandes der Zentrifugalspritzdüse von
der Siebwand von wesentlicher Bedeutung für die Regelungsmöglichkeiten beim Verfahren gemäß der
Erfindung ist und daß diese Möglichkeiten somit im Rahmen des besten Wirkungsbereichs des Verfahrens
sehr groß werden.
Eine wichtige Nebenwirkung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist die Möglichkeit, eine hohe
Stoffdichte in der aufgetragenen Masse aufrechtzuerhalten und das unmittelbare Zurückführen dieser
Masse in eine Aufnahmemaschine nach dem Entharzen, ohne daß die Masse in einem besonderen Entwässerer
vorbehandelt wird.
Claims (2)
1. Verfahren zum Entharzen von in Wasser suspendierten Zellstoffasern durch Aufspritzen der
Masse in Form eines sich konisch erweiternden Strahles auf eine Siebwand, dadurch gekennzeichnet,
daß die Masse in einer an sich bekannten Zentrifugalspritzdüse in eine drallartige Bewegung
versetzt und aus der Düse als konisch erweiterter Strahl im wesentlichen senkrecht zur Siebebene
auf die Siebwand aufgespritzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Zentrifugalspritzdüse
von der Siebwand bei Erhöhung der zugeführten Stoffmenge vergrößert und bei Verringerung
der Stoffmenge verkleinert wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 32 456, 703 038;
belgische Patentschrift Nr. 515 166.
Deutsche Patentschriften Nr. 32 456, 703 038;
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