DE1103306B - Verfahren zur Rueckgewinnung von Kryolith aus den Abgasen und dem Kohleboden des Aluminium-elektrolyseofens - Google Patents
Verfahren zur Rueckgewinnung von Kryolith aus den Abgasen und dem Kohleboden des Aluminium-elektrolyseofensInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/48—Halides, with or without other cations besides aluminium
- C01F7/50—Fluorides
- C01F7/54—Double compounds containing both aluminium and alkali metals or alkaline-earth metals
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Description
J^-, Kv. ι ■_■ -■ f 4/ J3e- '
Äs
ANMELDETAG: 26. FEBRUAR 1958
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRfFT: 30.MÄRZ1961
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRfFT: 30.MÄRZ1961
Die bei der Schmelzflußelektrolyse des Aluminiums entstehenden Fluorverluste sind bekanntlich darauf
zurückzuführen, daß einerseits ein Teil des Kryoliths sowohl elektrolytisch als auch thermisch zersetzt wird
und sich in Form gasförmiger Fluorverbindungen verflüchtigt und anderseits die porösen Kohleformsteine
des Ofenbodens beträchtliche Mengen geschmolzenen Kryoliths aufsaugen, der nach Ablauf der
Lebensdauer des Ofenbodens mit diesem aus der Ofenwanne ausgebrochen wird und verlorengeht. Um
die so entstehenden Verluste zu vermeiden, wurden im Laufe der Zeit verschiedene Rückgewinnungsverfahren
entwickelt und in die Praxis des Aluminiumelektrolysebetriebes übernommen.
Die Verfahren zur Wiedergewinnung des Fluors aus den Abgasen beruhen im wesentlichen darauf,
diese mit verdünnter Sodalösung zu waschen und das hierbei aus dem Natriumcarbonat entstehende
Natriumfluorid nach einem der bekannten Verfahren auf Kryolith zu verarbeiten.
Die kryolithhaltige Bodenkohle hingegen wird bekanntlich in vermahlenem Zustand einer Behandlung
mit verdünnter Natronlauge unterworfen, worauf die dabei gewonnene natriumfluoridhaltige Aluminatlauge
mit der zur Herstellung des erforderlichen, nach neuesten Erkenntnissen etwa 30%igen Fluorionenüberschusses
notwendigen Menge Natriumfluoridlösung aus der Abgaswäsche vermischt und aus diesem
Gemisch der Kryolith durch Neutralisation des freien Alkalis gefällt wird. Die Fällung erfolgt bekanntlich
durch Einleitung von Kohlensäure oder durch Zugabe von Natriumcarbonat.
Die Wirtschaftlichkeit aller dieser Verfahren kann aber durch zweckmäßige Ausnutzung der einzusetzenden
und wiedergewinnbaren Stoffe wesentlich beein-Mußt werden. So ist es erfindungsgemäß möglich,
durch folgerichtige Kombination der einzelnen Teilverfahren entweder reaktionsbeschleunigende Überschußmengen
an Reaktionsteilnehmern bei bestimmten Reaktionen anzuwenden oder letztere mit nur teilweisem
Umsatz verlaufen zu lassen; Vorteile; deren Wahrnehmung ohne die der nachstehend geschilderten
Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnisse die Wirtschaftlichkeit dieser Rückgewinnungsverfahren in
Frage stellen würde.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird derart durchgeführt, daß man die Neutralisation des in den
Abgasen enthaltenen Fluorwasserstoffes durch Behandeln derselben mit verdünnter Natriumcarbonatlösung
nur bis zur Natriumbicarbonatstufe nach der Reaktion
Na2CO3 + HF-^NaHCO3 + NaF
durchgeführt und die so erhaltene, durch Abtrennung Verfahren zur Rückgewinnung
von Kryolith aus den Abgasen
und dem Kohleboden des Aluminiumelektrolyseofens
durchgeführt und die so erhaltene, durch Abtrennung Verfahren zur Rückgewinnung
von Kryolith aus den Abgasen
und dem Kohleboden des Aluminiumelektrolyseofens
Anmelder:
Vereinigte
Metallwerke Ranshofen-Berndorf
Metallwerke Ranshofen-Berndorf
Aktiengesellschaft,
Braunau, Inn (Österreich)
Braunau, Inn (Österreich)
Vertreter: Dr.-Ing. G. Eichenberg
und Dipl.-Ing. H. Sauerland, Patentanwälte,
Düsseldorf 10, Cecilienallee 76
Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 12. April 1957
Österreich vom 12. April 1957
Dipl.-Ing. Herbert Mader, Ach, Salzach (Österreich),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
von den Schwebestoffen gereinigte, natriumfluoridhaltige Bicarbonatlösung mit einer nach der Gleichung
Na3AlF6 + 4NaOH->6NaF + NaAlO2 + 2H2O
in bekannter Weise durch Behandeln der vermahlenen Bodenkohle mit hinsichtlich ihres Kryolithgehaltes
überschüssiger, verdünnter Natronlauge gewonnenen, vom Unlöslichen abfiltrierten natriumfluoridhaltigen
Aluminatlauge vereinigt, den dabei gemäß der Reaktion
NaAlO2 + 6 NaF + 4 NaHCO3-^Na3AlF6
+ 4 Na2 C O3+ 2 H2 O
+ 4 Na2 C O3+ 2 H2 O
ausgefällten Kryolith von der sodahaltigen Mutterlauge trennt und diese in bekannter Weise wieder zur
Neutralisation des in den Abgasen enthaltenen Fluorwasserstoffes verwendet.
Diese sodahaltige Mutterlauge enthält rund 40 g pro Liter Na2 C O3 und, da bei der Kryolithfällung ein
Natriumfluoridüberschuß angewendet worden ist, etwa 5 g pro Liter NaF. Sie wird in der Gaswaschanlage
abermals so lange der Einwirkung der fluorwasserstoffhaltigen Abgase ausgesetzt, bis das Na2 C O3
sich zu NaHCO3 und NaF umgesetzt hat. Außerdem
werden bei der Gaswäsche auch feste und flüssige, wasserunlösliche Schwebestoffe, z. B. Tonerde- und
Kryolithstaub, Ruß und Teer, zurückgehalten, die sich
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in Form einer Suspension in der Waschlösung ansammeln. Um sie auszuscheiden, führt man die mit
diesen Schwebestoffen beladene Waschlösung im Kreislauf über ein Klärbecken oder einen Eindicker.
Die dem Flüssigkeitskreislauf der Gaswaschanlage entnommene und der Kryolithfällung zugeleitete
Waschlösung enthält nunmehr ungefähr 32 g pro Liter Natriumbicarbonat und 15 g pro Liter Natriumfluorid,
wobei jedoch nur 10 g pro Liter des letzteren beim Passieren der Gaswaschanlage neu hinzugekommen
sind.
Der wesentliche technische Fortschritt des Verfahrens besteht einerseits darin, daß man bei der Neutralisation
des Fluorwasserstoffes der Abgase mittels verdünnter Natriumcarbonatlösung sowohl das Natriumfluorid
als auch das für die nachfolgende Ausfällung des Kryoliths erforderliche Natriumbicarbonat
gewinnt, wenn man den Neutralisationsprozeß nur bis zur Bicarbonatstufe fortschreiten läßt, und daß
andererseits das bei der Auslaugung der Bodenkohle in Form von Natriumhydroxyd eingesetzte Alkali in
der Endlauge der Kryolithfällung als Natriumcarbonat wiedergewonnen wird und als solches den Alkalibedarf
für die Bildung von Natriumfluorid aus dem Fluorwasserstoff der Abgase deckt. Die Gewinnung
des zur Kryolithfällung erforderlichen Natriumbicarbonates bedeutet für den praktischen Betrieb den
Wegfall der Anschaffung von CO2 als Gas oder in Form des Bicarbonates als Fällungsmittel für den
Kryolith, während die Nutzbarmachung des bei der Bodenkohlelaugung eingesetzten Alkalis für die in
der Abgaswäsche stattfindende Neutralisation die Anschaffung von Soda für diesen Zweck erübrigt.
Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, zur Herstellung der natriumfluoridhaltigen Aluminatlauge
aus der vermahlenen Bodenkohle diese mit einem Überschuß bis zu 30% über der theoretisch
erforderlichen Menge mit Natriumhydroxyd zu behandeln. Es wird also in einer anderen Anlage aus
vermahlener Bodenkohle und Natronlauge eine Lösung bereitet, die im Liter rund 26 g Natriumfluorid und
3 bis 4 g Aluminium in Form von Aluminat sowie den bei der Laugung angewendeten Natriumhydroxydüberschuß
enthält, der um das etwa in der gelaugten Bodenkohle enthaltene freie Alkali vermehrt ist.
Dabei ist es wünschenswert, die Bodenkohle zur Gewinnung des in ihr etwa enthaltenen freien Alkalis
unmittelbar nach dem Ausbrechen des Ofenbodens der Vermahlung und Laugung zuzuführen, weil bei
längerer Lagerung des Ofenausbruches ein Verlust an seinem freien Alkali infolge Auswaschens desselben
durch Niederschlagwässer und durch Einwirkung der Kohlensäure der Luft erfolgt.
In weiterer Entwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann nach der Laugung der Bodenkohle
mit überschüssiger, verdünnter Natronlauge und Abtrennung des Laugungsrückstandes von der erhaltenen
natriumfluoridhaltigen Aluminatlauge zur Herstellung weiteren Aluminates in die genannte Aluminatlauge
Aluminium z. B. in Form von Drehspänen, Gießereikrätzen oder in Form von in Natriumhydroxyd
löslichen Aluminiumverbindungen gemäß der Reaktion
2 Al+2 NaOH+ 2 H2O-
-2 NaAlO2+ 3 H2
eingebracht werden.
Die natriumfluoridhaltige Aluminatlauge, die nun neben 26 g pro Liter NaF 7 bis 8 g pro Liter Al enthält,
wird vorteilhafterweise in einer solchen Menge der aus der Gaswaschanlage entnommenen natriumfluoridhaltigen
Natriumbicarbonatlösung zugesetzt, daß nach erfolgter Reaktion die vom Kryolith abgetrennte,
einen pH-Wert von höchstens 12 aufweisende Mutterlauge noch 10 bis 3010Zo der in Form von
Na3AlF6 gewonnenen Menge Natriumfluorid gelöst
enthält. Bei einem solchen Mischungsverhältnis ist die mit der natriumfluoridhaltigen Bicarbonatlösung
dem Gemisch einverleibte Menge Natriumbicarbonat auf jeden Fall hinreichend groß, um die Alkalität des
ίο Lösungsgemisches auf die Stufe der Sodaalkalität
(Ph = 12) herabzusetzen und damit den Kryolith auszufällen.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlangt aber seine volle wirtschaftliche Bedeutung dann, wenn es kontinuierlich
durchgeführt wird. Bei einer solchen kontinuierlichen Arbeitsweise werden die vier Reaktionssysteme gekoppelt und aufeinander abgestimmt. Diese
vier Systeme sind: Die Abgaswäsche zur Gewinnung von Natriumfluorid und Natriumbicarbonat, die
Bodenkohlelaugung mit Natronlauge, die Anreicherung des Aluminatgehaltes der Bodenkohlelauge
mittels in Natriumhydroxyd löslicher Aluminiumverbindung zur Ausnutzung des freien Alkalis der
natriumfluoridhaltigen Aluminatlauge sowie die Ausfällung des Kryoliths durch Natriumbicarbonat aus
der Abgaswäsche unter Rückgewinnung von Soda.
Diese kontinuierliche Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in den vier genannten Reaktionssystemen kann so erfolgen, daß sowohl die von den
Schwebestoffen abgetrennte natriumfluoridhaltige Bicarbonatlösung als auch die vom Unlöslichen abfiltrierte
natriumfluoridhaltige Aluminatlauge fortlaufend entnommen, gleichfalls fortlaufend gemischt und der
ausgefällte Kryolith im Eindicker mit nachgeschaltetem Filter von der Mutterlauge fortlaufend getrennt wird.
Claims (6)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Kryolith aus den Abgasen und dem Kohleboden des AIuminiumelektrolyseofens
durch Neutralisation des in den Abgasen enthaltenen Fluorwasserstoffes durch Behandeln derselben mit verdünnter Sodalösung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralisation nur bis zur Natriumbicarbonatstufe durchgeführt
wird und die so erhaltene, durch Abtrennung von den Schwebestoffen gereinigte, natriumfluoridhaltige
Bicarbonatlösung mit einer in bekannter Weise durch Behandeln der vermahlenen Bodenkohle mit hinsichtlich ihres Kryolithgehaltes
überschüssiger verdünnter Natronlauge gewonnenen, vom Unlöslichen abfiltrierten natriumfluoridhaltigen
Aluminatlauge vereinigt wird, wobei der Kryolith ausfällt, von dem sodann die sodahaltige Mutterlauge getrennt und in bekannter
Weise wieder zur Neutralisation des in den Abgasen enthaltenen Fluorwasserstoffes verwendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der natriumfluoridhaltigen
Aluminatlauge aus der Bodenkohle Natriumhydroxyd bis zu 30% über der theoretisch
erforderlichen Menge angewendet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bodenkohle
zur Gewinnung des in ihr etwa enthaltenen freien Alkalis unmittelbar nach dem Ausbrechen des
Ofenbodens der Vermahlung und Laugung zuführt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die vom Unlöslichen
abfiltrierte natriumfluoridhaltige Aluminatlauge Aluminium z. B. in Form von Drehspänen,
Gießereikrätze oder in Form von in Natriumhydroxyd löslichen Aluminiumverbindungen zur
Herstellung einer zusätzlichen Menge von Aluminat eingebracht wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß solche Mengen der natriumfluoridhaltigen
Aluminatlauge mit der natriumfluoridhaltigen Natriumbicarbonatlösung vereinigt werden, so daß die vom Kryolith abgetrennte,
einen pH-Wert von höchstens 12 aufweisende Mutterlauge noch 10 bis 30% der in
Form von Na3AlF0 gebundenen Menge Natriumfluorid
gelöst enthält.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zu seiner kontinuierlichen
Durchführung sowohl die von den Schwebestoffen abgetrennte natriumfluoridhaltige Bicarbonatlösung
als auch die vom Unlöslichen abfiltrierte natriumfluoridhaltige Aluminatlauge fortlaufend
entnommen, gleichfalls fortlaufend gemischt werden und der erhaltene Kryolith im Eindicker mit
nachgeschaltetem Filter von der Mutterlauge fortlaufend getrennt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 925 407;
deutsche Auslegeschrift V 6489IV a /12 i (bekanntgemacht am 13.9. 1956).
Deutsche Patentschrift Nr. 925 407;
deutsche Auslegeschrift V 6489IV a /12 i (bekanntgemacht am 13.9. 1956).
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT358590X | 1957-04-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1103306B true DE1103306B (de) | 1961-03-30 |
Family
ID=3672676
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV13920A Pending DE1103306B (de) | 1957-04-12 | 1958-02-26 | Verfahren zur Rueckgewinnung von Kryolith aus den Abgasen und dem Kohleboden des Aluminium-elektrolyseofens |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH358590A (de) |
DE (1) | DE1103306B (de) |
FR (1) | FR1194632A (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE925407C (de) * | 1952-10-26 | 1955-03-21 | Vaw Ver Aluminium Werke Ag | Verfahren zur Gewinnung von Kryolith aus Aluminium- und Fluorverbindungen enthaltenden Stoffen |
-
1958
- 1958-02-24 CH CH358590D patent/CH358590A/de unknown
- 1958-02-26 DE DEV13920A patent/DE1103306B/de active Pending
- 1958-04-10 FR FR1194632D patent/FR1194632A/fr not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE925407C (de) * | 1952-10-26 | 1955-03-21 | Vaw Ver Aluminium Werke Ag | Verfahren zur Gewinnung von Kryolith aus Aluminium- und Fluorverbindungen enthaltenden Stoffen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH358590A (de) | 1961-11-30 |
FR1194632A (fr) | 1959-11-10 |
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