DE1102654B - Verfahren und Vorrichtung zum Gefriertrocknen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum GefriertrocknenInfo
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- A23F5/24—Extraction of coffee; Coffee extracts; Making instant coffee
- A23F5/28—Drying or concentrating coffee extract
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F26—DRYING
- F26B—DRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gefriertrocknen, bei dem das eingebrachte Gut unter Rotation
eingefroren und anschließend bei hohem Vakuum in dünner Wandschicht getrocknet wird und eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Gefriertrocknung erfolgt die Entfernung des Wassers durch Absublimation aus dem eingefrorenen
Trocknungsgut. Es ist daher im allgemeinen erforderlich, vor Beginn des Trocknungsprozesses das
Trocknungsgut einzufrieren. Dieser Vorgang verläuft im allgemeinen völlig getrennt von dem unter Hochvakuumeinwirkung
ablaufenden Trocknungsprozeß. Eesonders bei der Gefriertrocknung unterworfenen nüssigen Substanzen ist das Einfrieren vor der eigentlichen
Trocknung die allgemein befolgte Verfahrensregel. Die bisher bekannten Gefriertrocknungsverfahren
für Flüssigkeiten arbeiten daher mit einem Verfahrensabschnitt des Gefrierens und dem daran anschließenden
Verfahrensabschnitt der Absublimation des Wassers aus dem eingefrorenem Präparat unter
Vakuumeinwirkung.
Bei den der Gefriertrocknung unterworfenen Flüssigkeiten handelt es sich meist um hochwertige Substanzen,
beispielsweise um Arzneimittel, deren, Sterilität für ihre spätere Anwendung sorgfältig bewahrt
bleiben muß (z. B. muß Blutplasma in1 den Blutkreislauf
injiziert werden). Aus diesem Grunde ist man bestrebt, den Einfrierprozeß und den Trocknungsprozeß1 möglichst ohne ein Umsetzen des in Behälter
abgefüllten Trocknungsgutes zwischen zwei getrennten Apparaten (Einfrierapparat und Trocknungsapparat)
durchzuführen. Für relativ kleine Flüssigkeitsmengen in vergleichsweise großen Gefäßen ist diese
Forderung einfach dadurch zu erfüllen, daß; man die Ampullen oder Fläschchen mit dem Trocknungsgut in
der Vakuumtrocknungskammer auf Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes der betreffenden Substanz
abkühlt. Es entsteht dann eine Trocknungsgutschicht von geringer Dicke, aus der die Absublimation des
Wassers unter Vakuumeinwirkung in relativ kurzer Zeit erfolgt. Dieses einfache Verfahren scheidet jedoch
aus, wenn es sich um die Gefriertrocknung großer Substanzmengen, z. B. Blutplasma oder Frauenmilch
in Mengen von 300 bis 500 ecm, handelt. Bei erträglichen Abmessungen der Behälter würden auf
dem Boden mit der stehend eingefrorenen Substanz Schichtdicken von 10—15 cm entstehen, wodurch eine
unverhältnismäßig große Trocknungszeit beansprucht werden würde.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Einfrier- und Trocknungsprozeß ohne Unterbrechung durch Umsetzen, d. h. in
einer einzigen Kammer durchzuführen. Nach der Erfindung arbeitet das einleitend beschriebene Verfahren
Verfahren und Vorrichtung
zum Gefriertrocknen
zum Gefriertrocknen
Anmelder:
Leybold Hochvakuum Anlagen G.m.b.H., Köln-Bayental, Bonner Str. 504
Dr. med. Karlheinz Neumann, Köln-Bayental,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
in der Weise, daß das Gut auch nach dem Einfrieren mindestens für einen Teil des Trocknungsvorganges
in langsamer Rotation gehalten wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß in einer Vakuumtrocknungskammer
in bekannter Weise ein rotierbarer Einsatz mit mindestens einer an einer Stirnseite offenen
vorzugsweise zylinderförmigen Kammer zur Aufnahme
des vorzugsweise in Einsatzgefäßen eingebrachten Trocknungsgutes angeordnet ist, durch dessen
um die Einsatzgefäße vorhandenen Innenraum wahlweise ein Kühl- oder Heizmedium geleitet werden
kann.
Zum Einfrieren des Trocknungsgutes wird bei langsamer Rotation des Einsatzes eine tiefgekühlte Wärm eaustauschnüssigkeit
durch den Innenraum des Einsatzes geleitet und daran anschließend unter fortgesetzter
Rotation des Einsatzes das zur Trocknung erforderliche Feinvakuum! hergestellt, während sich im
Innenraum des Einsatzes eine Wärmeaustauschflüssigkeit von höherer Temperatur, vorzugsweise oberhalb
Umgebungstemperatur befindet.
Durch das neue Verfahren und die dazugehörige Vorrichtung wird eine wesentliche Verbesserung bei
der Gefriertrocknung flüssiger Substanzen erzielt. Einfrier- und Trocknungsvorgang erfolgen in der
Vakuumtrocknungskammer, wobei das zur Trocknung erforderliche Feinvakuum erst nach dem Einfrieren
hergestellt wird. Das flüssige Trocknungsgut kann wie bekannt in Einsatzgefäßen in den rotierbaren Einsatz
eingebracht werden. Dies dürfte für viele Zwecke und insbesondere bei medizinisch wirksamen Substanzen
vorteilhaft sein. Man kann jedoch das Trocknungsgut auch in ebenfalls bekannter Weise unmittelbar in
röhrenförmige Kammern eingießen, wobei während der langsamen Rotation des Einsatzes eine Ausbreitung
in dünner Schicht eintritt. Diese Arbeitsweise
109 53O/203
ist besonders bei der Gefriertrocknung von empfindlichen Nahrungs- und Genußmitteln, z. B. bei der
Herstellung von Kaffee-Trockensubstanz, nützlich.
Der Einsatz ist doppelwandig ausgeführt. Dadurch werden die Kammern auf ihrer ganzen Länge gleichmäßig
von der zur Abkühlung oder zur Erwärmung vorgesehenen Wärmeaustauschflüssigkeit umspült, so
daß eine besonders gleichmäßige Abkühlung bzw. Erwärmung des Trocknungsgutes eintritt. Damit jede
Schädigung durch Zentrifugalwirkung vermieden wird, legt man die Rotationsgeschwindigkeit des Einsatzes
unter 30 U/min fest.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann weiter derart ausgebildet sein,
daß zur Zu- und Ableitung der Wärmeaustauschflüssigkeit in den oder aus dem Einsatz die Antriebswelle
desselben durch mindestens eine axiale Trennwand in mindestens zwei Teilräume geteilt ist, die
im Einsatz und außerhalb der Vakuumkammer Eintritts- und Austrittsöffnungen für die Wärmeaustauschflüssigkeit
aufweisen.
Die Antriebswelle des Einsatzes kann dabei gegenüber
der Waagerechten leicht geneigt sein, um ein Ausfließen von ohne Einsatzgefäße unmittelbar in
Kammern eingefülltem Trocknungsgut zu vermeiden. Auch beim Einsetzen des Trocknungsgutes in Flaschen
oder Ampullen hat sich, zu einer günstigen Verteilung der eingefrorenen Schicht im Innern der Gefäße, eine
leichte Neigung unter 30 Grad bewährt.
In der Zeichnung ist einet Ausführung des Gegen-Standes der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen lotrechten. Schnitt durch eine Gefriertrocknungsvorrichtung
nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Ansicht einer Gefriertrocknungsvorrichtung
nach Fig. 1 mit geöffnetem Abschlußdeckel der Vakuumtrocknungskammer.
Nach den Fig. 1 und 2 dient ein Einsatz 1 mit Kammern 2 zur Aufnahme von Einsatzgefäßen 3, die
in Kammern 2 durch Klemmfedern 4 gehalten werden. Der Einsatz 1 ist mit einer hohlen Welle 5 verbunden,
die durch eine Längstrennwand 6 in zwei halbzylinderförmige Teilkammern unterteilt ist, welche durch Bohrungen
7 und 8 mit dem Innenraum des Einsatzes 1 und durch Bohrungen 9 und 10 außerhalb einer Vakuumtrocknungskammer
11 mit den der Zu- und Ableitung der Wärmeaustauschflüssigkeit dienenden
Ringkammern 12, 13 in einem Abschlußstück 14 in Verbindung stehen. Von den Ringkammern 12, 13
führen Verbindungsleitungen 15, 16 zu einer nicht gezeichneten Wärmeaustauschvorrichtung bekannter
Konstruktion.
Zur Abdichtung der Welle 5 beim Austritt aus der Vakuumtrocknungskammer 11 dient eine Vakuumdrehdurchführung
17. Der Antrieb der Welle 5 erfolgt durch einen Elektromotor 18 unter Zwischenschaltung
einer Keilriemenkraftübertragung 19. Der Innenraum der Vakuumtrocknungskammer 11 ist an eine Hochvakuum-Diffusionspumpe
20 angeschlossen, die ihrerseits mit einer Vorvakuumpumpe 21 in Verbindung steht. Zum Antrieb der Vorvakuumpumpe 21 ist ein
weiterer Elektromotor 22 vorgesehen. Der Innenraum der Vakuumtrocknungskammer 11 steht außerdem mit
einem Eiskondensator 23 in Verbindung, wobei dieser Eiskondensator mit Hilfe einer Absperrvorrichtung
24 zeitweise von der Vakuumtrocknungskammer 11 abgetrennt werden kann. Als Kühlflächen dienen die
Oberflächen der Verdampferrohre 25, welche über Zu- und Ableitungen 26, 27 an ein Kompressionskälteaggregat
28 angeschlossen sind. Zur Beschickung des rotierbaren Einsatzes ist ein teilweise durchsichtiger
Deckel 29 vorgesehen, welcher auf die Vakuumtrocknungskammer 11 vakuumdicht aufgesetzt werden kann.
Sämtliche Einzelteile sind in einem geschlossenen Gesamtgehäuse 30 angeordnet, so daß eine nach außen
geschlossene und gegen äußere Einflüsse geschützte Gefri ertrocknungsanlage entsteht.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden nach Abnahme des Deckels 29 Einsatzgefäße 3 in die Kammern 2 eingesetzt, mit dem Deckel
29 die Vakuumtrocknungskammer 11 geschlossen und der Elektromotor 18 eingeschaltet. Gleichzeitig wird
der Innenraum des Einsatzes 1 durch Zuleitung einer Kühlflüssigkeit gekühlt, so daß bei langsamer Rotation
des Einsatzes 1 ein Einfrieren der als Flüssigkeit in die Einsatzgefäße 3 eingesetzten, zur Trocknung
bestimmten Substanz auftritt.
Nachdem das Einfrieren des Trocknungsgutes abgeschlossen ist, wird unter ständigem Aufrechterhalten
der Rotation des Einsatzes die Vakuumtrocknungskammer 11 zunächst durch die Vorvakuumpumpe 21
grob evakuiert. Daran anschließend wird die Diffusionspumpe 20 in Betrieb genommen und das zur Absublimation
des Wassers erforderliche Feinvakuum in der Vakuumtrocknungskammer 11 erzeugt. Die
Vakuumtrocknungskammer 11 steht nunmehr bei geöffneter Absperrvorrichtung 24 mit dem Eiskondensator
23 in Verbindung, so daß sich das aus dem Trocknungsgut absublimierende Eis im Eiskondensator
23 niederschlägt. Während dieses Verfahrensabschnittes wird durch den Innenraum des rotierbaren
Einsatzes 1 eine Wärmeaustauschflüssigkeit geleitet, welche eine milde Beheizung des eingesetzten Trocknungsgutes
bewirkt. Hierdurch wird die· Absublimation wesentlich beschleunigt.
Nach Abschluß des Gefriertrocknungsvorganges kann der Deckel 29 geöffnet werden, und man entnimmt
die Einsatzgefäße 3 mit der nunmehr gebrauchsfertigen Trockensubstanz.
Anstatt die Vorevakuierung der Vakuumtrocknungskammer 11 erst nach dem Einfrieren des Trocknungsgutes durchzuführen, kann man auch wie bekannt bereits
während des Einfriervorganges mit Hilfe der Vorvakuumpumpe 21 grob evakuieren. Man erreicht
durch die Druckabsenkung eine Verdunstung von im ursprünglichen Trocknungsgut vorhandener Flüssigkeit
und die dabei auftretende Verdunstungskälte unterstützt
den Einfriervorgang.
Claims (4)
1. Verfahren zum Gefriertrocknen, bei dem das eingebrachte Gut unter Rotation eingefroren und
anschließend bei hohem Vakuum in dünner Wandschicht getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gut auch nach dem Einfrieren mindestens für einen Teil des Trocknungsvorganges in langsamer
Rotation gehalten wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung eines Gefriertrocknungsverfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in einer Vakuumtrocknungskammer ein rotierbarer Einsatz (1) mit mindestens
einer vorzugsweise zylinderförmigen Kammer (2) zur Aufnahme des vorzugsweise in Einsatzgefäßen
(3) eingebrachten Trocknungsgutes angeordnet ist, durch dessen um die Kammer vorhandener Innenraum
wahlweise ein Kühl- oder Heizmedium geleitet werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zu- und Ableitung des Kühl-
oder Heizmediums in den oder aus dem Einsatz (1) die Antriebswelle (5) desselben durch mindestens
eine axiale Trennwand (6) in mindestens zwei Teilräume geteilt ist, die im Einsatz und
außerhalb der Vakuumkammer Eintritts-und Austrittsöffnungen
(7, 8, 9, 10) für das Kühl- oder Heizmedium aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (5) des Einsatzes
(1) gegenüber der Waagerechten leicht geneigt angeordnet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 453 033;
Zeitschrift: Vakuumtechnik, 1955, S. 116; Zeitschrift: Chemie für Labor und Betrieb, 1955,
S. 245;
Zeitschrift: Kältetechnik, 1954, S. 238.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
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DEL29959A DE1102654B (de) | 1958-03-19 | 1958-03-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Gefriertrocknen |
CH6940859A CH371741A (de) | 1958-03-19 | 1959-02-11 | Verfahren und Einrichtung zur Gefriertrocknung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1102654B true DE1102654B (de) | 1961-03-16 |
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ID=7265050
Family Applications (1)
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DE (1) | DE1102654B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1236962A3 (de) * | 2001-03-01 | 2002-12-04 | National Agricultural Research Organisation (NARO) | Gefriergetrocknetes Produkt sowie Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung |
US6543155B2 (en) | 2001-03-01 | 2003-04-08 | National Agricultural Research Organization | Freeze-dried product and process and apparatus for producing it |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1958
- 1958-03-19 DE DEL29959A patent/DE1102654B/de active Pending
-
1959
- 1959-02-11 CH CH6940859A patent/CH371741A/de unknown
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CH371741A (de) | 1963-08-31 |
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