DE2233815A1 - Vorrichtung zur kontinuierlichen behandlung und verarbeitung von festem und/oder fluessigem gut - Google Patents
Vorrichtung zur kontinuierlichen behandlung und verarbeitung von festem und/oder fluessigem gutInfo
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Description
Badisehe Anilin- & Soda-Fäbrlk AG «w^on
22.33-8
•Unsere Zeichen: Ο,Ζ. 29 276
67Q0 !,udwigshafen, den 5,.JuIi 1972
Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung und Verarbeitung
van festem und/oder flüssigem Gut
Die Erfindung betrifft' eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung und Verarbeitung von festem und/oder flüssigem
Gut, "bestellend aus einer dretefearen, zylinderförmigen Behändlungskammer
mit einer an beiden ünäen form- und kraftschlüssig
%verbundenen Ein- bzw. Austragvorrichtung.
Die kontinuierliche Behandlung von Produkten, die im Anfangsoder in ainem ^wisehenzustand sines chemischem oder jjhysifcalischen
irozeases Tcletocig oder aohmelzflüsaig slnd^ bevor sie
in einen festen Bndzuatand Übergehen,, ist ,grundsätzlich
wegen der !"roaulrtanbaicacuaigen an .den Ajsparatewändan infolge
'der Ktaaeiiweohsel sehr *öhwi«ri^. Die«« AniDacteungen miissan
stänäig entfarmt »srdan, was bisher durch Einbauten nur unzureichend
od»r mit zu grßSaa mtchanisehen Aufwand erreicht
werden konnte, ,da die Kräft»^ die b*i trockner Eeibung auftreten,
um ein Tielfaches höher sind als bei flüssiger' Reibung.
Da sich in einem fcon*inule;rlish bes9fsQhlagt«n Apparat stationäre
Bereiche mit beiden leibungsa^ten nebeneinander ausbilden,
müssen der Rotor untL der Antrieb für sehr große, aher nur selten
auftretende Xräfte ausgelegt werden. Erfahrungsgemäß
blockieren die meisten Apparate dennoch. So haben aich z. B:.
mäßig bis schnell laufende Rührorgane in Kontaktapparaten, bei
denen ein -'Großteil der vom Produkt berührten Dmfangsfläche geschabt
wird, für diese iälle nicht bewähren können. In kontinuierlich
betriebenen Sohnecken, die bei kleinem Nutzvolumen und kleiner Drehzahl höhe Energie dichten, aulaasen., kann
die Reaktion von der Schmelze bis zum festen Produkt nur bedingt, d. h. bsi nicht zu ungünstigen Reibungseigenschaften
des Feststoffs durchgeführt werden. Einer allgemeinen Verwendung
von Schnecken für diese Zwecke stehen jedoch die hohen Anschaffungs- und Reparaturkosten sowie die begrenzte
Einsatzmöglichkeit aus Korrosionsgründen entgegen, da die
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-2- . 0,2. 29 276
■ Schneckenspindeln zur Minderung des Verschleißes aus härtbaren
Stählen gefertigt sein müssen. -
Ea hat sich ferner gezeigt, daß., inabesondere bei der Verwendung
nicht zusammenhängender, statistisch im Produkt bewegter
Einzelkörpsr wie Kugeln oder Stangen, denen über den
Apparatemantel die Bewegungsenergie mitgeteilt wird, diese Vorrichtungen bei kontinuierlichem Betrieb im Bereich der
Schmelzzone z. B. bei zylindrischen Trommeln von der Kehle zwischen Stirnwand und Mantel her langsam zuwachsen. Da die
Mahlkörper, die durch ständig naohfließeTides und aufschmelzendes
Produkt an der Oberfläche stets plastische Kehle nicht zerstören können, .wächst die Kehle zu einem "Wulst" weiter,
wodurch einerseits die Mahlkörper aus der Schmelzzone herausgedrängt und andererseits die freien !Durchmesser für die Mahlkörper
verkleinert werden. Der Vorgang setzt sich so weit fort, bis der "Wulst" die Eintragvorricht.ung verschlieB* und
die Produktzufuhr zum Erliegen konmt. Das Zuwächsen ist Ursache dafür, daß viele Schmelz- bsw. Backprnzesse "nur diskontinuierlich
in beheizten Kugelmühlen oder ähnlichen Apparaten durchgeführt werden.
Aufgabe der Irfindung war es, ein« Vorrichtung zu finden,
mittela derer die verfahrenstechnischen Funktionen bei der
kontinuierlichen Behandlung und Verarbeitung von festem und/oder flüssigem Gut erfüllt werden können und äie eine
gleichmäßige mechanische Beanspruchung der eingesetzten Produkte gewährleistet. Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt
darin, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die einfach und störungsunanfällig ist und darüber hinaus das Zuwachsen der Eintragvorrichtung
bei kontinuierlichem Betrieb verhindert.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur kontinuierlichen
Behandlung und Verarbeitung von festem und/oder flüssigem Gut, erfindungsgemäß gekennzeichnet durch einen,
im Innern der Behandlungskammer im Bereich der Stirnflansch der Eintragvorrichtung drehbar angeordneten, symmetrischen
oder assymmetrischen Rotationskörper, wobei der Rotationskörper
gegenüber der Behandlungskammer mit einer Differenzdrehzahl bewegt wird. In einer besonders vorteilhaften Ausführungaform
iat der Rotationskörper schaberförmig ausgebildet und zur Behandlungskammer exzentrisch und frei drehbar
gelagert. -309885/0649 -3-
-3- O.Z. 29 276
Unter der,Bezeichnung Vorrichtung sind, Dreh.rotiröfen, Trommelöfen,
Mischeinrichtungen, Rohr- oder Trommelmühlen, Kugelmühlen und ähnliche Apparate zusammengefaßt. Die Behandlungs-1·
kammer dieser.. Vorrichtungen, kann je nach den zu verarbeitenden
Gütern Füllkörper wie Kugeln, Cylpebse, Zylinder oder
Stäbe enthalten, die den Kammerinhalt mahlen und gleichzeitig
mischen. ■ ■
Güter im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Schmelzen,
lösungen, Pasten oder- Pulver, die nach dem Durchlauf durch
die Vorrichtung in fester Form vorliegen. Unter Behandeln und Verarbeiten sollen insbesondere charakteristische Verfahrensschritte wie Mischen, Homogenisieren, Mahlen, Rühren, Dispergieren,
lösen, Wärmen, Kühlen, Trocknen usw. verstanden werden. Auch Reaktionen z. B. zwischen Schmelzen und Gasen,
zwischen Schmelzen und Flüssigkeiten usw. sind durchführbar.
Als frei drehbar angeordnete symmetrische oder assymmetrische Rotationskörper kommen zweckmäßig kreuz-,.stern-, scheiben-
bzw. sägezahn- und ringförmig ausgebildete Schaber in Betracht, die im allgemeinen am äußeren Umfang mit scharfen Kanten versehen
sind.
Bei kreuz- bzw. sternförmigen Rotationskörpern können die Querschnittsprofile
der Arme (Strahlen) verschieden ausgeprägt sein. Vorteilhaft sind Dreiecksprofile mit ausgeprägten scharfen
Hinterschneidungen und hinreichender Biegefestigkeit. Durch besonders ausgebildete Spitzen kann der Schaber auch einen
Teil der Mantelfläche eines Rollautoklaven überstreichen, wodurch der"gewünschte Effekt des Verhinderns Nvon Anbackungen
und Verkrustungen gerade in der besonders kritischen Eckzone verstärkt wird.
Je nach Ausführungsform, Antriebsart usw. wird in dem Einzugsbereich des Schabers eine gute bis sehr gute Mischwirkung erzielt,
die den Prozeßablauf fördern und die Produktqualität verbessern kann, da bei einer günstigeren Durchmischung der
Komponenten ein beschleunigter Stoff- und Wärmeübergang erfolgt.
Zur weiteren Verbesserung des Wärmehaushaltes kann der Rotationskörper direkt kühlbar bzw. heizbar ausgeführt werden.
30 98 85/0649
"5" O.Z. 29
ο ο Q Q Q 1 ^
In der Regel genügt ein Schaber an der eintrageseiirLgen
Stirnfläche der Vorrichtung. Weitere Einbauten mit einem ähnlichen Punktionsprinzip sind denkbar. Die Vorrichtung
kann auch durch verschieden konstruierte Trennwände in einzelne Reaktionszonen unterteilt sein.
Es ist besonders vorteilhaft, den Rotationskörper frei drehbar und exzentrisch zur Behälterkammer anzuordnen, wodurch
zwischen Rotationskörper und Behälterkammer eine geringe Differenzdrehzahl erreicht wird. Die Exzentrizität ist dabei
ein Maß für die Größe der Differenzdrehzahl. Die Mitnahme des meist schaberförmig ausgebildeten Rotationskörpers erfolgt
euerseits durch Reibung zwischen dem Schaber und der Stirnwand mit Produkt als Haftvermittler und andererseits zwischen
dem Schaber und der Trommelfüllung aus Misch- bzw. Mahlkörpern und Produkt. Sie 1st damit im wesentlichen abhängig von
dem Reibungskoeffizienten zwischen dem Schabermaterial und dem Produkt und reagiert damit auf Änderungen der Produktkonsistenz.
Je viskoser oder härter das Produkt ist, umso besser und gleichmäßiger ist die Mitnahme des Schabers und
umso schonender, dann wegen der minimalen Relativdrehzahl, der Abtrag von Ansätzen. Eine für das Schaben wirkungslose Relativdrehzahl
von 0, wie sie beim Einziehen eines Mahlkörpers durch einen Schaberarm denkbar ist, bleibt ohne Schaden für
den Schaber und den Trommelantrieb, da die freie Drehbarkeit den Einzug bremst und damit die Einzugskräfte limitiert, und
ist außerdem instabil, da der eingezogene Mahlkörper zwangsläufig in die Auswurfzone des Exzenters transportiert wird,
wo er, sich befreien kann. Eine absolute Drehzahl von 0 des Schabers ist nur.bei mangelhafter Mitnahme wegen zu geringer
Füllung oder zu dünner Schmelze denkbar und dann nicht gefährlich
hinsichtlich einer hohen mechanischen Beanspruchung des Schabers und dessen Lager.
Eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
3 0 9885/064H
ORiGiNAL INSPECTED
O. Z, 29 276
Figur 1 den Aufbau und die Anordnung eines frei;drehbaren
und exzentrisch gelagerten Rotationskörpers im Schnitt,
Figur-2 eine perspektivische Darstellung des sternförmigen,
als Schaber ausgebildeten Rotationskörpers.
Gemäß Figur 1 besteht die Vorrichtung aus einer zylinderförmigen
Behandlungskammer (1) an deren einem Ende ein Stirnflansch
(2) befestigt ist. Die Hohlwelle (3) ist vor dem Stirnflansch (2) über Radiallager (10) und Axiallager (11)
gegen das feststellende !eil (18) abgestützt und reicht mit ihrem freien Ende, an dem ein sternförmiger als Schaber-ausgebildeter
Rotationskörper (4) angeordnet ist, in die Behandlungskammer (1) hinein. Gegenüber der Behandlungskammer (1)
ist der aus miteinander verschweißten Stahlblechen (5, 6, 7 und 8) bestehende Rotationskörper (4) exzentrisch gelagert.
Die lager (10) und (11) werden mittels"Simmerringen (12) und
zur Produktionaseite t^in zusätzlich mit Scheibendichtungen
(13) abgedichtet * Eine Nutmutter (H) bewirkt ,die axiale Verspannung
der Lager, lerner verhindern die Scheibendiehtungen
(15) ein Eindringen von Produkt in den Ringspalt zwischen der ortsfesten Eintragvorrichtung (in der Zeichnung nicht dargestellt)
und der rotierenden Hohlwelle (3).
Die zylinderförmige Behandlungskammer (1) wird mittels eines
Kettenrades (16) über das !lagergehäuse (17) und den Stirnflanseh
(2) angetrieben» Dit Produktzufuhr erfolgt durch die
Hohlwelle (3). Die Arme (9) des Rotationskörpers (4) tauchen in die aus Mahlkörpern und Produkt bestehende Füllung der
Behandlungskammer und ,werden durch Reibung mitgenommen. Sie halten dabei insbesondere die durch Behälterkammer (1) und
Stirnflansch (.2) gebildete Kehle von Produktanbackungen frei.
309885/06ÜÖ
Claims (4)
- -6- . O.Z. 29 276Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung und Verarbeitung von festem und/oder flüssigem Gut, bestehend aus einer drehbaren, zylinderförmigen Behandlungskammer mit einer an beiden Enden form- und kraftSchlussig verbundenen Einbzw. Austragvorrichtung, gekennzeichnet durch einen, im Innern der Behandlungskammer (1) im Bereich der Stirnflansch (2) der Eintragvorrichtung drehbar angeordneten, symmetrischen oder'assymmetrischen Rotationskörper (4), wobei der.Rotationskörper (4) gegenüber der Behandlungakammer (1) mit einer Differenzdrehzahl bewegt wird.
- 2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationskörper (4) zur Behandlungskammer (1) exzentrisch gelagert ist.
- 3. Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Rotationskörper /frei drehbar gelagert ist.
- 4. Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationskörper (4) aehaberförmig ausgebildet ist.. Badische Anilin- & Sod a-Fa br lic AGZeichn.309885/0649
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8131 | Rejection |