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Vorrichtung zum Behandeln von körnigen und pastösen Stoffen Gegenstand
der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Behandeln von körnigen und/oder pastenförmigen
Stoffen. Körnige und/oder pastenförmige Stoffe müssen oft getrocknet, gemischt,
desodoriert und/oder entgast werden0 Bei vielen dieser Stoffe ist eine kornschonende
Behandlung notwendig, da sie oft temperaturempfindlich und/oder mechanisch nicht
belastbar sind0 Auch die Gegenwart von Luftsauerstoff wirkt schädigend auf manche
Stoffe0 Oft sollen und müssen anhaftende Lösemittel und/oder eingeschlossene Gase
zurückgewonnen und/oder umuteltfreundlich beseitigt werden.
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Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zu Grunde, eine universell
einsetzbare Vorrichtung zu finden, die folgende Merkmale aufweisen soll: 1. Einfache
staubfreie Beschickung und quantitative Entleerung der Vorrichtung.
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2. Einfache Reinigung des Produktraumesç 3. Einrichtungen zur schonenden
Wärmebehandlung sowie zur schonenden mechanischen Behandlung.
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4. Einrichtungen zum Fnt- bzw. Begasen des Produktraumes.
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5. Möglichst große Wärmetauschflächen.
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6. Einrichtungen zum energiesparenden Mischen bzw, Umwälzen der zu
behandelnden Stof:fs, insbesondere solcher, die zu Klumpenbildung neigen.
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7. Hoher Fullungsfflrad.
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V2kuum-Trockensehränke eignen sich zur schonenden abriebfreien Trocknung
auch schwieriger und empfindlicher Stoffe. Sie sind universell einsetzbar, quantitativ
entleerbar und erfordern keinen Energieaufwand für eine Umwälzung des Trockengutes0
Als Nachteil ist die sehr schlechte Raumzeit-Ausbeute als Folge der langen Verweilzeiten
wegen der schlechten Wärmeübergangswert e zu betrachten; der Füllungsgrad ist niedrig,
Befüllung und Entleerung geschehen umständlich und unter starker Staubbelästigung
bzw0 -gefährdung des Bedienungspersonals in Handarbeit; der Reinigungsaufwand ist
hoch, ebenso der Flächenbedarf wegen der notwendigen Arbeitsflächen für die Handbefüllung
und -entleerung.
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Vakuum-Trommeltrockner und -Doppelkonustrockner sind geeignet, weil
sie wenig Einbauten aufweisen, daher wenig Kristallabrieb und gute Reinigungsmöglichkeiten
ergeben. Staubarme Beschickung und Entleerung sind möglich, jedoch umständlich.
Verweilzeiten u Raum-Zeitausbeuten sind befriedigend und der Energieaufwand für
die Trockenguts-Umwälzung ist gering. Von Nachteil ist der veraltnismäßig niedrige
Füllungsgrad, der große Raumbedarf durch die Drehbewegung des ganzen Trocknungsbehälters,
die Aufwendigkeit der Sicherheitsinstallation wegen der Drehbewegung und Erschwernis
bei der quantitativen Entleerung durch den flachen Boden im Austragstutzenbereich.
Ein bedeutender Nachteil liegt schließlich darin, daß diese Trocknerbauart nur für
rieselfähigen Trocknungsgut verwendbar ist, sonst tritt starke Klumpenbi ldung auf.
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Vakuumtrockner mit liegendem zylindrischem Behälter, liegender Rührwelle
und beheizten oder unbeheizten Rührorganen verschiedener Formen, wie Schaufeln,
Paddeln, pflugscharähnlichen Rührwerkzeugen und ähnlichem sind geeignet für das
Trocknen von Stoffen mit Neigung zum Verklumpen, überdies stehen durch beheizte
Wand und beheizte Rührerwelle große Heizflächen mit guten Wärmeibergangswerten zur
Verfügung und daraus resultieren gute Raumzeitausbeuten. Nachteilig sind jedoch
der relativ niedrige Füllungsgrad, der große Flächenbedarf der liegenden Apparate,
noch erhöht durch zusätzlich für den Ausbau
der Rührerwelle erforderliche
Freiflächen und die sehr schlechte Inspektions- und Reinigungsmöglichkeit. Die quantitative
Entleerung wird durch das waagrechte Gehäuse und den Wandabstand der Rührwerkzeuge
sehr erschwert; der Bauaufwand für Antrieb, Dichtungen und Rührwerkswellen ist hoch;
durch die Wirkung der mehr oder weniger schnellaufenden, ein- und austauchenden
Rührer werkzeuge ist starker Kornabrieb zu beobachten und schließlich muß ein hoher
Energieaufwand für die Umwälzung des Trockengutes in Kauf genommen werden0 Es sind
auch Vakuum-Rührtrockner bekannt in der Ausführungsform als beheizte, niedrige,
zylindrische Behälter mit flachem oder schwach gevrölbtem Boden, mit einfachen wand
gängi gen Ankerrührern oder über den flachen Boden gleitenden Rührrechen, Pflugscnaren
und ähnlichen Rührwerkzeugen, Ihre Anvrendbarkeit ist jedoch beschränkt auf rleselfähige
Feststoffe, sie trocknern keineswegs kqrnschonend, der Füllungsgrad ist niedrig
un4die Raumzeitausbeuten wegen niedriger Drehzahlen und daher schlechtem Wärmeübergang
sowie fehlender Heizflächen am Rührer ungünstige Auch komplizierte Ausführungsformen
dieser Rührapparate sind nach DT-PS 1 266 720 bekannt, bei denen ein Rührorgan in
Form einer schrägliegenden zylindrischen Schnecke um die Schnecke achse rotiert,
wobei die Schneckenachse durch zusätzliche Drehung mittels eines um die Behälterachse
rotierenden Getriebeærms eine Kegelfläche beschreibt; hierbei ist der Behälter konisch
und die Schnecke rotiert in BehälterandnäheO Der Nachteil dieser Bauart liegt darin,
daß der konische Behälter einen hohen Bauaufwand und große Längenabmessungen im
Verhältnis zum Nutzvolumen verursacht; ferner ist der Antriebsmechanismus für die
zweiachsige Drehbewegung aufwendig und die Gefahr der Verunreinigung durch Schmiermittel
und Dichtungsabrieb insbesondere aus dem ständig über dem Füllgut rotierenden Gelenk-Antriebsarm
erhebsich, Ferner sind nach Soll, Band II, Seite 275 ff, Wvrbelschichttrockner bekannt,
bei denen Warmluft durch eInen Lochboden in den Füllraum für das zu trocknende Gut
gelangt und bei denen
ein Rührer im Trockner kreist. Nachteilig
ist, daß mit diesen Trocknern eine wärmeschonende Trocknung, wie zum Beispiel im
Vakuumtrockner nicht möglich ist, Außerdem findet bei diesen Apparate. der lYärmeaustausch
ausschließlich über die Warmluft statt.
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Zur Lösung der obengestellten Aufgabe wurde eine Vorrichtung gefunden,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß in einem senkrechten, drehsymmetrischen Behälter
ein zur Behälterachse koaxiales Rührorgan als Kombination eines mit einer hohlen
Rührerwelle im Innenraum verbundenen behälterwandfernen Hohlschaufelsatzes mit behälterwandnahen
Abstreifern ausgebildet ist, wobei die Oberflächen der Hohlschaufeln in Drehrichtung
nach vorn geneigt sind und ihre äußeren Endflächen auf einer zur Behälter achse
koaxialen Wendel liegen, deren Förderrichtung entgegengesetzt ist zur Förderrichtung
der Abstreifer, das gesamte Rührorgan hierbei beginnend unmittelbar über dem Behälterboden
und in seiner Bauhöhe der Behälter-Befüllungshöhe ungefähr gleich, und im Behälterboden
enge, gasdurchlässige Kanäle angeordnet sind, Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfülldalle
Forderungen nach universeller Anwendbarkeit für kornempfindliche, schlecht rieselfähige
und/oder klumpende feuchte Feststoffe, Sie wird dem Wunsch nach gutem Wärmeübergang
und großen Heizflächen sowie der Forderung guter Mischwirkung gerecht. Mit der Vorrichtung
ergibt sich ein verfahrenstiechnisches Gerät mit Anwendungsmöglichkeiten, die über
das Trocknen hinausgehen und zum Beispiel die Wärmeabfuhr bei Polymerisationen,
Mischvorgänge unter Über- bzw.
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Unterdruck sowie unter zusätzlicher Heiz- oder Kühlwirkung, Feststoffbegasung
mit oder ohne lIeiz- und Kühlwirkung und ähnliche Aufgabenstellungen umfaßt.
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Die Erfindung ist in den Figuren 1 - 13 in beispielsweiser Ausführung
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert: Figur 1 zeigt einen Längsschnitt
durch die Vorrichtung ohne Antriebseinrichtung
Figur 2 zeigt die
Stellung des Abstreifers zur Behälterwand Figur 3 zeigt den schleifenförmigen Weg
für das Heiz-/Kühlmedium durch die Hohlschnecke Figur 4 zeigt die Produktdichtung
gemäß Figur 1 im Ausschnitt Figur 5 zeigt die Produktdichtung gemäß Figur 1 im Ausschnitt
Figur 6 zeigt eine besondere Ausführung der Vorrichtung gemäß Figur 1 Figur 7 zeigt
den schleifenförmigen Weg für das Heiz-/Kühlmedium durch die Hohlschaufeln Figur
8 zeigt einen Schnitt A-A der Figur 7 Figur 9 zeigt die Ansicht A zu Figur 6 Figur
10 zeigt einen Schnitt A-A zu Figur 9 Figur 11 zeigt die Verbindung des Abstreifers
mit den Hohlschaufeln Figur 12 zeigt die Verbindung des Abstreifers mit den Hohlschaufeln
Figur 13 zeigt eine besondere Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Figur 1, nämlich
zylindrischem Behälter und zylindrische Hüllfläche des Hohlschaufelsatzes.
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Die Vorrichtung besteht gemäß Figur 1 aus einem zylindrischen Behälter
(1) mit konischem Untertei-l (2) und gewölbtem Deckel (3). Heizung oder Kühlung
ist möglich durch Mantel oder außen angebrachte Halbrohr- bzw. Vollrohrschlange
- in Figur 1 mit Halbrohrschlangen (4) mit den erforderlichen Zuleitungen dargestellt.
Im Behälter sind unter anderem vorgesehen die erforderlichen Stutzen für.Getriebeaufbau'mit
Laterne (5), oberer Lagerung (6) und oberer Dichtung (7), Stutzen für untere Laterne
(8), untere Lagerung (9) und untere Dichtung (1ovo Diese Bauelemente dienen zur
Lagerung, abdichtung, Heizung bzw. Kühlung und zum Antrieb eines in der Behält er
längsachse angeordneten Rührorgans (12); dieses ist hierin Form einer direkt an
der Rührerwelle (13) angesetzten Hohlschnecke (14) dargestellt, die unmittelbar
über dem Behälterboden beginnt, deren Länge mit der vorgesehenen Befüllüngshöhe
des Behälters ungefähr übereinstimmt und deren Außendurchmesser sich von unten nach
oben so vergrößert,
daß die Hüllfiäche einen geraden Kegelstumpf
darstellt (Kegelschnecke). Die Steigungsrichtung ist rechtsgängig, bezogen auf Uhrzeiger-Drehsinn
der Rührwelle. Bei anderen Ausführungsformen hat das Rührorgan die Form eines Satzes
hohler Schaufeln, Teil (14) in Figur 6, die, senkrecht zur Rührwelle angebaut, in
Drehrichtung schräg von links unten nach rechts oben angestellt und in ihrem Profil
keilförmig so ausgebildet sind, daß an der in Drehrichtung vornliegenden Seite eine
scharfe. Kante entsteht (Figuren 7, 8, 11), Diese scharfe Kante verhindert, daß
die Hohlschaufel den zu rührenden Stoff in der Drehbewegung vor sich her verdichtet.
Die Länge der Hohlschaufeln nimmt von unten nach oben zu, so daß dem von unten nach
oben durch den Übergang Konus-Zylinder wachsenden Behältervolumen durch die Zunahme
des vom Hohlschaufelsatz bei der Drehung überstrichenen Volumens von unten nach
oben Rechnung getragen ist.
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De Zahl der Hohlschaufeln, ihr Profil und ihre Anordnung wird so gewählt,
daß die Ober- und Unterflächen der Schaufeln wiederum angenähert als Teile von Ober-
und Unterflächen einer rechts gängigen Hohlschnecke betrachtet werden können, oder
daß die äußeren Endflächen der Schaufeln auf einer Wendel liegen. Die Gesamthöhe
des Schaufelsatzes und seine Lage entspricht der Hohlschneckenausführung, das heißt,
die unterste Schaufel sitzt unmittelbar über dem Behälterboden und die oberste in
einer Höhe, die der Befüllungshöhe des Behälters ungefähr entspricht (Figuren 6,
9, 10).
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Verschiedene Ausführungsformen von der geschlossenen Hohlschnecke
bis zur freistehenden schmalen ohlschaufel sind im stetigen Übergang möglich. Zweckmäßigerweise
werden die Hohlschaufeln in regen mäßiger Winkellage so angeordnet, daß sie gruppenweise
in Längsrichtung fluchten; dadurch werden Inspektion und Reinigung des Behälter
und Rührerinnern erleichtert.
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Auf der Rührwelle befestigt, das heißt, mit Hohlschnecke oder Hohlschaufelsatz
fest durch Tragstege (15> in Figuren 1, 6 und 11 verbunden, ist ein Abstreifelement
(16) in Figuren 1, 2, 6, 11, 12 und 13, das möglichst dicht an die Behälterinnenwand
heranreichen soll und vorzugsweise die Form einer Schneckenwende hat.
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Die Steigungsrichtung der Schneckenwendel ist linksgängig, besogen
auf Uhrzeiger-Drehsinn der Rührwelle, vom Antrieb aus gesehen.
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Auch das Absteiferelement hat zweckmäßigerweise an der Unterseite
ein keilförmig angeschärftes Profil, um wiederum eine Verdichtung des Stoffes zu
vermeiden und damit den Widerstand, den der Stoff der durch sie hindurchtretenden
Wendel entgegensetzt, auf das unvermeidliche Maß zu beschränken. Ferner wird der
Abstreifer im Profil etwas schräg von außen unten nach innen oben angestellt, um
zu vermeiden, daß der Stoff in dem unvermeidlichen Spalt zwischen Behälterwand und
Abstreifer verdichtet und fest poliert wird (Figur 2) Durch die Anordnung von Schaufelsatz
und -Abstreifer wird der Stoff vom Schaufelsatz von unten nach oben geschleppt,
dort nach außen abgeworfen und an der Behälterwand durch die Abstreifer wieder nach
unten gefördert.
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Die Umwälzbewegung des Stoffes innerhalb der Rührbehälter-Achsebene
ist überlagert von einer Drehbewegung. Diese ist verursacht durch die Reibung des
Stoffes auf der Oberfläche der Hohlschaufeln bzw. der Hohlschnecke sowie durch den
Widerstand des Stoffes gegen die Drehbewegung der Abstreifer und ihrer Haltestege,
Die Drehbewegung kann so ausgeprägt sein, besonders bei feuchten, schlecht rieseifähigen
oder klumpenden Stoffen, daß der vom Rührorgan umschlossene Stoff als kompakter
Block mit dem Rührorgan rotiert; je mehr die Trocknung, die auch unter dieser Bedingung
wegen der Heizwirkung des Rührers sich einstellt, ihren Fortgang nimmt, desto rieselfähiger
wird der Stoff, desto stärker fällt die Winkelgeschwindigkeit des Füllgutes von
innen nach außen ab, und desto deutlicher ausgeprägt tritt die Umwälzbewegung auf
0 Obwohl der Apparat in allen Teilen so ausgelegt ist, daß entsprechend der Forderung
nach bestmöglichem Füllungsgrad der Behälter bis ans obere-Ende des Rührorgans gefüllt
werden kann, stellt sich die beschriehene Stoffbewegung auch bei beliebig
kleiner
Teilfüllung ein, da die Wirkung der Umwälzorgane bereits am Behälterboden beginnt
Das Wärmemittel strömt durch den Vorlaufstutzen (17) und die Brehdichtung (11) in
die Rührer-Hohlwelle (13). In der Rührerangeordnet hohlwelle ist ein Siphonrohr
(18)/,as die Drehdichtung (11) mündet und dort an den Rücklaufstutzen (19) angeschlossen
ist.
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Der Vorlauf strömt im Ringraum zwischen Siphonrohr (18) und Hohlwelle
(13) und tritt durch eine radiale Bohrung in der Hohlwelle (13) in die unterste
Windung der Hohlschnecke bzw. in die unterste Hohlschaufel ein, weil der genannte
Ringraum oberhalb dieser Bohrung verschlossen ist. Die vorlaufende Strömung folgt,
durch Hohlschaufeln oder Hohlschnecke einem schleifenförmigen eg, der gemäß Figuren
1, 3, 7 und 12 von Stegen (20) bestimmt ist. Die Stege (20) verbinden die Innenseiten
von Ober- und Unterflächen der Hohlschaufeln bzw. Hohlschnecke und sind in Radialrichtung
derart angeordnet, daß bei der Hohlschnecke ein außen am Schneckenumfang anschließender
Steg einen Restquerschnitt an der Innenseite freiläßt und mit einem innen an der
Rührerwelle anschließenden, am Schneckenumfang einen Restquerschnitt freilassenden
Steg abwechselt0 Bei der Hohlschaufel schlieffen im lTormalfall alle Stege innen
an der Rührwelle an und lassen außen einen Restquerschnitt frei, wobei die Überströmung
von Schaufel zu Schaufel durch offene Ubergangsquerschnitte der aneinanderstoßenden
Hohlschaufeln oder auch durch gleichwertige Verbindungskanäle Teil (27), Figur 11,
möglich ist. Es ist jedoch bei besonders breiten Hohlschaufeln auch möglich, eine
ungerade Anzahl mehrerer Stege (20) anzuordnen, die in der Außen/Innenanordnung
wie bei der Hohlschnecke (Figur 3) abwechseln. Vom Ende der Hohlschnecke bzw. von
der obersten Hohlschaufel strömt das Wärmemittel durch eine radiale Bohrung in die
hohle Rührerwelle (13) zurück und verläßt das System durch das.Siphonrohr (18) Bei
Beheizung mit Dampf durchströmt der Dampf bzw. das Kondensat den gleichen Weg in
umgekehrter Richtung.
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Bei einem unter Vakuum arbeitenden System muß die Abdichtung besonders
sorgfältig ausgebildet werden, insbesondere muß bei Verwendung von Stopfbuchspackungen
dafür gesorgt werden, daß kein
Packungsabrieb durch Falschluft
ins Beh2lterinnere gelangen und das FAllgut verschmutzen kann. Bei der erfindungsgemäßen
Ausführung ist aus diesem Grund die Wellendichtung sowohl oben wie unten in einen
inneren und äußeren Dichtungsraum geteilt. Der innere Dichtungsraum enthält gemäß
Figuren 1, 4 und 5 eine Produktdichtung (21), die nur die Aufgabe hat den Behälterraum
bzw0 das Füllgut von der eigentlichen Vakuumdichtung (22)-zu trennen. Die Produktdichtung
(21) besteht wahlweise aus eingelegten Stopfbuchs-Packungsringen oder aus einem
starren zylindrischen Dichtungsring aus Material mit Trockenlaufeigenschaften, der
gemäß Figuren 4 und 5 mit nach innen gerichteten Abweiserlippen ausgestattet sein
kann3 oder auch aus normalen elastischen Wellendichtringen mit Lippen-, Hut- oder
Manschettenelementen.
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Als Vakuumdichtungen (22) können Stopfbuchs-Packungsringe, elastische
Wellendichtringe oder Gleitringdichtungen verwendet werden.
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Der Austausch geschlossener Dichtringe wird erheblich dadurch erleichtert,
daß die Lagergehäuse (6) und (9) gemäß Figur 1 aus den Laternen (5) und (8) alls
gebaut und als komplette Einheiten Über die Welle (13) abgestreift werden können.
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Ein weiteres wesentliches Konstruktionselement ist der Stutzen (23)
gemäß Figur l, der den ringförmigen Zwischenraum zwischen Produktdichtung (21) und
Vakuumdichtung (22) mit dem Außenraum verbindet. Durch-ihn ist zunächst eine Sptlmoglichkeit
für diesen Ringraum gegeben, entweder mit Flüssigkeit oder mit Gas sowohl vom Behälterinnern
her wie auch vom Außenraum her durch Einstellung eines ausreichenden Überdrucks
mit dem Druckgefälle in der gewünschten Spülrichtung. Wichtiger als diese Spülmöglichkeit
zu Reinigungszwecken ist aber, daß durch den Stutzen (23) in genau regelbarer Menge
ein Fremdgas, sei es atmosphärische Luft oder ein Inertgas, von unten ins Behälterinnere
eingeführt werden kann. Hierbei kann die Gasmenge so gewählt werden, daß die Feststoff-Füllung
in ein Wirbelbett überführt werden kann; dadurch sinkt der Energiebedarf des Rührantriebs
auf einen Bruchteil des Wertes, der bei Verzicht auf diese Fluidisierung notwendig
ist; bei einem Antrieb mit gegebener Leistung und gegebenem maximalem Drehmoment-kann
in dieser Phase die Drehzahl drastisch erhöht werden, mit entsprechender Verbesserung
des Wärmeübergangs;
die Trocknung wird durch Erleichterung der
rüdenabfuhr beschleunigt; durch Erhitzung des Fremdgases kann die Energiezusehr
verstärkt und damit die Trocknung abermals beschleunigt werden; vor allem aber können
die Geruchsspuren auszudampfender organischer Lösemittel durch das Fremdgas rasch-und
wirksam herausgeschleppt werden was wiederum einen erheblichen Zeitgewinn beim Trocknen
bedeuten kanne weil in vielen Fällen lange Aufenthaltszeiten im Vakuumtrockner nur
durch ganz geringfügige, jedoch geruchsintensive Rest-Lösungsmittelgehalte verursacht
werden.
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Die zur Verwirbelung der Feststoffüllung erforderlichen Gasmengen
sind dabei keineswegs so groß, daß das Vakuum erheblich verschlechtert würde, vielmehr
läßt sich eine Wirbelschicht im Vakuum erzeugen mit der gleichen Vakuum-Pumpenleistung,
die auch für den normalen Betrieb des Vakuumtrockners gewählt werden muß.
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In einer besonderen Ausführung sind Teile des Behälterbodens aus porösem
Material hergestellt und das Fremdgas wird über Taschen zugeführt die den porösen
Teil des Behälterbodens gerade überzecken, gemäß Figur 6, Teile (28) und (29).
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durch das Anlegen von Vakuum an die Füllung mit feuchtem Feststoff,
aber verstärkt durch die Ausdampfung der Flüssigkeit und vor allem durch die Verwirbelung
mit Fremdgas tritt eine Volumenvergrößerung der Feststoffüllung ein, der Füllgutpegel
steigt; gegebenenfalls weit über die oberste Hohischaufel bzw. die oberste Schneckenwendel
und der dort auf liegende Feststoff wird nur noch durch die Drehung des Rührorgans
bewegt, nicht umgewälzt und nicht mit eingemischt, Vermieden wird dieser Zustand
durch einen am Behälter befestigten Abstreifer gemäß Figur 1, Teil (25), dessen
Unterkante knapp über der oberen Abschlußkante des Rührorgans liegt.
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In einer auf der Welle (13) gemäß Figur 1 unterhalb der Dichtung (22)
angebrachten Auffangschale (24) kann Packungsabrieb, durch Unterdruck aus der Dichtung
eingesaugtes Schmiermaterial oder Leckflüssigkeit aus der Gleitringdichtung aufgefangen
und dadurch Verschmutzung des Stoffes vermieden werden.
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Der am Behälter seitlich unten liegende Entleerstutzen wird bei gut
rieselfälligem Füllgut mit einem Bodenablaßventil üblicher Konstruktion ausgestattet,
das den Stutzenraum in der Schließ stellung ausfüllt. Bei schlecht rieselfähigem
Füllgut hat sich eine Entleerschnecke bewährt, die verhindert, daß sich der Entleerquerschnitt
innerhalb des Stutzens durch unbewegtes Material verlegt0 Für flüssige bis zähflüssige
oder strukturviskose Stoffe ist das konische Behälterunterteil, das bei feuchten
Stoffen die Einbeziehung des Füllguts in den unteren Teil des Hohl-Rührorgans bei
der Umwälzbewegung stark unterstützt, nicht zwingend erforderlich.
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Der Behälter kann zylindrisch mit üblichen Korb- oder Klöpperböden
ausgestattet werden. In diesem Fall kann man eine zylindrische Hohlschnecke bzw.
einen zylindrischen Hohlschaufelsatz verwenden gemäß Figuren 11, 12 und 13o Ferner
ist es möglich, bei zähflüssigen Füligütern zur Verbesserung des Wärmeübergangs
an der Behälterwand radial nach innen senkrechtstehende Abstreifer Teil (26) in
Figuren 11, 12 und 13, mit Strorastörerwilkung anzubringen, die an den Ober- und
Unterflächen der Hohlschaufeln starkeBScherströmungen erzeugen und damit den Wärmeübergang
an der Füllgutseite entscheidend verbessern. Der an der Behälter innenwand rotierende
Rührabstreifer, Teil (16) in Figuren 11, 12 und 13, muß selbstverständlich an den
Stellen, wo die Stromstorer-Abstreifer angebracht sind, unterbrochen werden0 Diese
Anwendung ist vor allem für Polymerisationen in der Schmelze, wo große Wärmemengen
in kurzer Zeit abzuführen sind, von Int-eresse.
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Zur Verstärkung dieser Wirkung können zusätzliche, wandberührende,
federnd angebrachte Schaber sowohl an den rotierenden wie an den feststehenden Abstreifern
angebracht werden.
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In den Figuren 11, 12 und 13 sind die im Vergleich zum konischen
Rührorgan entsprechenden Bauelemente, nämlich Rührerwelle (13), Hohlschaufel (14),
Tragsteg für Wandabstreifer (15), Wandabsteifer ( und Trennsteg für Zwangs-Wärmeflüssigkeitsführung
(20) in der Hohlschaufel dargestellte Ferner ist zu erkennen, daß durch die radialen
Abstreifer (26) ein erheblich größerer senkrechter
Abstand der
Hohlschaufeln voneinander erforderlich wird, so daß eine Überleitung der Wärmeflüssigkeit
durch aneinanderstoßende Seitenflächen der Hohlschaufeln nicht mehr möglich ist,
Für diesen Zweck sind beispielsweise halbrohrförmige, als Außenwendel an deikührerwelle
(13) angebrachte Überstromkanäle (27) vorgesehen, welche die Oberfläche einer Hohlschaufel
mit der Unterfläche der nächsten darüberstehenden Hohlschaufel verbinden.
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Mit (30) soll der Stutzen zum Evakuieren und/oder Abführen der Brüden
angedeutet werden0