DE1102366B

DE1102366B - Hoehenverstellbare Arbeitsbuehne mit Gelenkmast

Info

Publication number: DE1102366B
Application number: DEF28837A
Authority: DE
Inventors: Gunter Speck
Original assignee: Focke Wulf GmbH
Current assignee: Focke Wulf GmbH
Priority date: 1959-07-03
Filing date: 1959-07-03
Publication date: 1961-03-16

Description

Höhenverstellbare Arbeitsbühne mit Gelenkmast Es sind höhenverstellbare Arbeitsbühnen mit einem Gelenkmast bekannt, der an der Gelenkstelle einen aus zwei gleichlangen Gliedern bestehenden Kniehebellenker aufweist, an dem der zum Schwenken des oberen Mastteils dienende Hubzylinder angreift.
Um nun zu erreichen, daß der obere Mastteil gegenüber dem unteren Mastteil über die Strecklage hinaus verschwenkt werden kann, ist bereits vorgeschlagen worden, die beiden Mastteilenden an der Gelenkstelle gegeneinander abzuwinkeln und die beiden Lenkerglieder verhältnismäßig lang, gegebenenfalls gegabelt, auszubilden. Ebenso ist bereits vorgeschlagen worden, die Enden der Mastteile derart gegabelt auszuführen, daß die Lenkerglieder beim Schwenken durch die geometrische Knickachse des Mastes hindurchbewegt werden können. Bei diesen bekannten Ausführungen kommt man zwar mit nur einem Hubzylinder aus. Der Hubzylinder muß aber dabei verhältnismäßig lang ausgebildet sein, was wiederum einen großen Ölvorratsbehälter erfordert. Weiterhin müssen bei diesen bekannten Arbeitsbühnen die Glieder des Kniehebellenkers sowie die Mast-Gelenkstelle sehr kräftig ausgebildet sein. Schließlich kann bei den bekannten Bauformen der obere Mastteil nur wenig über die Strecklage hinaus verschwenkt werden.
Die Erfindung bezweckt deshalb, die Verstellorgane an einem Gelenkmast für höhenverstellbare Arbeitsbühnen unter Beibehaltung eines bekannten Kniehebellenkers mit daran angreifendem Hubzylinder so auszubilden, daß ohne Einbuße an Sicherheit die Anlenkstellen der Mastteile und der Lenkerglieder baulich einfach ausgeführt werden können, so daß eine Verbilligung der Herstellungskosten erreicht wird und möglichst wenig raumsperrende Teile vorhanden sind. Dabei soll außerdem ein Verschwenken der beiden Mastteile über einen Schwenkbereich von etwa 270° gewährleistet sein.
Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß eines der Glieder des Kniehebellenkers als zusätzliches Huborgan für den oberen Mastteil, insbesondere als hydraulischer Zylinder, längenveränderlich ausgebildet ist. Zweckmäßig ist das längenveränderliche Glied am oberen Mastteil angelenkt, während das nicht längenveränderliche Glied am unteren Mastteil angreift. Da der Haupt-Hubzylinder an der Kniegelenk-Achse angreift, kommt die Ausbildung des am oberen Mastteil angelenkten Lenkergliedes als Hubzylinder einer Verlängerung des Haupt-Hubzylinders gleich.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Arbeitsbühne mit Gelenkmast, wobei die beiden Mastteile etwa einen Winkel von 100° einschließen, in Seitenansicht, Fig. 2 eine Stirnansicht zu Fig. 1, Fig. 3 die Mastteile in Strecklage, Fig. 4 den Gelenkmast, wobei die beiden Mastteile in einem Winkel von etwa 270° gegeneinander verschwenkt sind.
Auf dem Arbeitsfahrzeug 1 befindet sich ein Drehturm 2, an welchem der untere Mastteil 3 im Punkte 4 angelenkt ist. Der untere Mastteil 3 weist etwa in der Mitte ein Druckstück 5 auf, an dem bei 7 der Hubzylinder 6 zum Aufrichten des unteren Mastteils 3 in bekannter Weise gelenkig angreift. Der obere Mastteil 8 trägt an seinem freien Ende einen zweiteiligen Arbeitskorb 9, 9', der sich durch die Art seiner Aufhängung in jeder Lage des Gelenkmastes selbsttätig senkrecht einstellt. Die beiden Mastteile 3, 8 sind im Punkte 10 gelenkig miteinander verbunden. Im Abstand von der Gelenkstelle 10 ist am Mastteil 3 bei 11 das Glied 13 des Kniehebellenkers, und am Mastteil 8 bei 12 das Glied 14 angelenkt. Das Lenkerglied 14 ist als zusätzliches Huborgan, insbesondere als hydraulischer Zylinder, längenveränderlich ausgebildet. Die Glieder 13, 14 sind im Punkte 15 gelenkig miteinander verbunden. In diesem Gelenkpunkt 15 greift auch die Kolbenstange 16 des Hubzylinders 17 an, der auf der dem Anlenkpunkt 7 entgegengesetzten Seite des Mastteils 3 bei 18 am Druckstück 5 gelenkig befestigt ist.
Die beiden Hubzylinder 17, 14 sind an eine gemeinsame Druckmittelleitung angeschlossen und so geschaltet oder ausgebildet, daß sie selbsttätig nacheinander wirksam werden. Beim Einwirken des Druckmittels bewegt sich zunächst die Kolbenstange 16 aus dem Zylinder 17 heraus, bis der Mastteil 8, bezogen auf den Mastteil 3, sich in Strecklage gemäß Fig. 3 befindet. Alsdann tritt der Hubzylinder 14 in Funktion und schwenkt den Mastteil 8 relativ zu dem Teil 3 weiter um den Gelenkpunkt 10, bis der Gelenkmast die Arbeitslage gemäß Fig. 4 erreicht hat. Dies entspricht einem Schwenkwinkel von etwa 270°, so daß sich der Arbeitskorb 9 bei waagerechtem Mastteil 3 unterhalb des Standortes des Arbeitsfahrzeuges 1 befindet. In dieser Stellung kann beispielsweise an Spundwänden gearbeitet werden, wobei das Fahrzeug oben auf der Kaimauer steht. Dies ist besonders bei Arbeiten an Schleusen vorteilhaft, weil dadurch ein festes Arbeitsgerüst unnötig wird. Der Arbeitskorb kann jederzeit in einfacher Weise an Land geschwenkt werden, so daß der Schleusenverkehr ungehindert weitergehen kann.
Die Anordnung eines Druckstückes 5, das den unteren Mastteil 3 umfaßt, bringt den Vorteil mit sich, daß sich die Stellkräfte der beiden Hubzylinder 6, 17 gegeneinander abstützen, ohne daß an dem Teil 3 besondere Lagerstücke befestigt werden müssen. Auf diese Weise wird der Mastteil 3 gerade in seiner Mitte, in der die Biegekräfte am größten sind, weder durch eine Schweißstelle noch durch eine Querschnittsverminderung geschwächt. Es kann somit auch ein normales Stahlrohr als Mastteil Verwendung finden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Höhenverstellbare Arbeitsbühne mit Gelenkmast, der an der Gelenkstelle einen aus zwei gleichlangen Gliedern bestehenden Kniehebellenker aufweist, an dem der zum Schwenken des oberen Mastteils dienende Hubzylinder angreift, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Glieder (13, 14) des Kniehebellenkers als zusätzliches Huborgan für den oberen Mastteil (8), insbesondere als hydraulischer Zylinder (14), längenveränderlich ausgebildet ist.
2. Arbeitsbühne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das längenveränderliche Glied (14) am oberen Mastteil (8) angelenkt ist, während das nicht längenveränderliche Glied (13) am unteren Mastteil (3) angreift. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1070 006; Zeitschrift »The Railwav Gazette« vom 15. November 1957, S. 565 und 566. r