DE110229C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C13—SUGAR INDUSTRY
- C13B—PRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- C13B20/00—Purification of sugar juices
- C13B20/02—Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Organic Chemistry (AREA)
- Non-Alcoholic Beverages (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 89: Zucker- und Stärkegewinnung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom l. März 1899 ab.
Im Allgemeinen wird bei der Zuckerfabrikation der Rübensaft in der Weise mit Kalk und
Kohlensäure behandelt, dafs man den Saft in ein Saturationsgefäfs, deren stets mehrere vorhanden
sind, bis zu einer bestimmten Höhe einlaufen lä'ist, eine ebenfalls abgemessene
Menge Kalk (meistens in Form von Kalkmilch oder Saccharatbrei) zugiebt und dann Kohlensäure
einleitet. Ist die Saturation beendet, so wird das Gefäfs entleert und die nämliche
Arbeit mit einer neuen Saftmenge wiederholt.
Wohl sind einige Verfahren zum Scheiden und Saturiren in ununterbrochenem Betriebe
bekannt geworden; sie haben sich jedoch nicht bewährt. Einige dieser Verfahren erforderten
theuere und umfangreiche Einrichtungen und viel Aufmerksamkeit im Betriebe, so dafs sie
dem gewöhnlichen Verfahren gegenüber keine Vortheile boten. Bei den übrigen war ein
stets gleichmäfsiges Kalken und Saturiren innerhalb der gewünschten Grenzen überhaupt
nicht zu erreichen.
Das vorliegende Verfahren zum stetigen Scheiden und Saturiren hat den Zweck, Genauigkeit
und Sicherheit mit Einfachheit und Billigkeit der Rohsaftreinigung zu verbinden.
Die Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens besteht im Wesentlichen aus einem Gefäfs mit
drei Abtheilungen a, b und c. Von diesen
dient die erste als Mischgefäfs für Kalkmilch- und Saft, die zweite als Saturationsgefäfs und
die dritte als Sammelgefäfs für den saturirten Saft. Zu solchen Gefäfsen können auch drei
Saturationsgefäfse zusammengestellt werden, wie man sie allgemein in Zuckerfabriken vorfindet.
In beiliegender Zeichnung sind die Gefäfse als Kasten mit drei Abtheilungen dargestellt.
Bei Beginn der Arbeit läfst man aus den Hähnen d und e Saft und Kalkmilch zunächst
in unbestimmtem Mengenverhältnifs zusammen durch den Trichter f in die Mischkammer a
einlaufen. Gleichzeitig führt man durch eine ganz kleine Brause h so viel Saturationsgas in
den gekalkten Saft ein, dafs dieser beständig durch einander gemischt wird. Dann und
wann nimmt man eine Probe aus dem Mischkasten, bestimmt (durch Titration) den Kalkgehalt
und regelt nach dem Ergebnifs dieser Untersuchungen durch Hahnstellung den Zuflufs
von Saft und Kalkmilch so, dafs der Saft im Mischkasten stets die gewünschte Alkalität
zeigt.
Die Ansammlung des gekalkten Saftes im Mischkasten α dient weniger zur längeren Einwirkung des Kalkes auf den Saft vor der Saturation,
als vielmehr zur Ausgleichung von zeitweiligen Unregelmäfsigkeiten in der Kalkoder
Saftzuführung. Wie leicht einzusehen ist, wird dieser Zweck um so sicherer erreicht,
und ist das Probenehmen um so seltener nöthig, je gröfser der Inhalt des Mischkastens
im Verhältnifs zur Saftmenge ist, welche verarbeitet werden soll. Für eine tägliche Verarbeitung
von 7000 Doppelcentnern Rüben hat sich ein Mischkasten von 4 cbm Inhalt als vollkommen
genügend erwiesen.
Der Schaum, welcher sich im Mischkasten bildet, wird mit den Resten des eingeführten
Saturationsgases durch die oben angebrachte Oeffnung i in die Saturationskammer übergeführt.
Die Brause h kann selbstverständlich durch jede andere Rührvorrichtung ersetzt werden.
Hat sich die erste Kammer α ungefähr gefüllt, so läfst man den gekalkten Saft durch
Oeffnen des Stutzens k in die zweite Kammer b
übertreten und fängt hier gleich an zu.saturiren, indem man durch sehr feine Brausen m
Saturationsgas einleitet. Dabei regelt man durch Drehen der ' Kurbel I den Zuflufs des
gekalkten Saftes so, dafs das Saturatiorisgefäfs stets fertig oder wenigstens halbfertig saturirten
Saft enthält. Zu diesem Zwecke wird von Zeit zu Zeit Probe genommen.
Mittlerweile steigt nun der Saft im Saturationsgefäfs und tritt schliefslich durch den Ueberlaufstutzen
η in den Sammelbehälter c über. Hier wird er mit Hülfe der Brause o, welche
jedoch in erster Linie als Rührvorrichtung dienen soll, nöthigenfalls weiter und fertig
saturirt. Sollte einmal eine aus dem Sammelraume genommene Probe zu starke Saturation
zeigen, so läfst man unsaturirten Saft aus der Kammer α durch eine (in der Zeichnung weggelassene)
Rohrleitung in die Kammer e übertreten.
Sobald der saturirte Saft die Ausfiufsöffnung
ρ erreicht hat, ist der regelrechte Betriebszustand hergestellt. Der gekalkte Saft
durchfliefst dann ohne Unterbrechung nach einander die Kammern a, b und c und wird
auf diesem Wege hauptsächlich in der Kammer b saturirt.
' Man hat jetzt weiter nichts zu thun, als dann und wann Probe zu nehmen und nach
Bedarf das Scheiden und Saturiren in der oben angegebenen Weise zu regeln.
Bei Schlufs der Arbeit wird der Saft, der sich, dann in der Kammer α befindet, in dieser
fertig saturirt, und alle drei Kammern werden durch die Rohrleitung r entleert.
Will man mit Trockenscheidung arbeiten, so stellt man zunächst einen Saft von beliebigem,
aber jedenfalls genügendem Kalkgehalte her und bringt diesen im Mischgefäfse α durch
Hinzufügung von ungekalktem Safte auf den gewünschten Kalkgehalt.
Zwischen den Gefäfsen α und c können statt des einen b auch- mehrere Saturationsgefäfse
benutzt werden, falls solche zufälligerweise vorhanden sind und eines wegen zu geringer
Gröfse nicht genügen würde. Man schaltet diese dann zweckmäfsig neben einander; wenn man sie hinter einander schaltet,
mufs im ersten derselben, in welches frischer Saft einläuft, die Saturation stets schon ziemlich
weit vorgeschritten sein.
Das Einleiten von Saturationsgas in noch nicht saturirten Saft ist nämlich anfangs mit
starkem Schäumen und Hochgehen des Saftes verbunden, wodurch die Saturation erschwert
wird. Es bildet sich ein kleisterartiger (Kalk, Kohlensäure und Zucker enthaltender) Körper,
welcher den Saft dickflüssig macht und die feine Vertheilung des Saturationsgases verhindert.
Dieser Körper zerfällt allmählich bei fortschreitender Saturation. Der Saft bewegt
sich dann wieder lebhaft, bildet an der Oberfläche Krausen und ■wird nicht mehr emporgeworfen.
Es ist daher ein wesentlicher Vorzug des vorliegenden Verfahrens, dafs bei demselben
frischer Saft nicht für sich allein zur Saturation gelangt, sondern immer nur vermischt mit
gröfseren Mengen eines Saftes, welcher schon soweit saturirt ist, dafs er nicht mehr schäumt.
Die ganze Arbeit zwischen Diffusion und Schlammpressen wird durch das beschriebene
Scheide- und Saturationsverfahren einfacher, reinlicher, sicherer und billiger. Leicht überlaufende
Mefsgefäfse werden nicht benutzt. Die Regelung des Kaikens auf Grund der Kalkbestimmung im gekalkten Safte ist äufserst
einfach und genau. Während bei dem alten Verfahren fortwährend eine Menge Absperrvorrichtungen
geöffnet oder geschlossen werden müssen, und dabei leicht durch ein Versehen
erhebliche Störungen verursacht werden können, ist bei dem neuen Verfahren nur dann und wann einmal ein Ventil oder Hahn
zu stellen. Mittel zum Niederschlagen des Schaumes erfordert dasselbe nicht. Zur Erreichung
einer guten Ausnutzung der Kohlensäure kann man den Kohlensäure-Brausen eine
sehr feine Lochung geben, da sie immer im Betriebe sind und sich daher nicht verstopfen
können.
Claims (2)
1. Verfahren zur stetigen Scheidung und Saturation von Zuckersaft, dadurch gekennzeichnet,
dafs von drei oder mehr durch Ueberlaufstutzen (k n) oder Rohre verbundenen
Abtheilungen eines Gefäfses die erste Abtheilung (a) zur Scheidung in der Weise
dient, dafs Saft und Kalkmilch durch ein Trichterrohr (f) stetig zugeführt und durch
ein verhältnifsmäfsig kleines Staturationsrohr (h) vorwiegend durchmischt werden,
dafs die eigentliche Saturation hauptsächlich in der zweiten Abtheilung (b) erfolgt, indem
diese fortwährend geschiedenen Saft aufnimmt und fertig saturirten Saft abgiebt,
und dafs aus der letzten Abtheilung (c) durch ein Ueberlaufrohr (p) der saturirte
Saft stetig abgeführt wird.
2. Die Benutzung mehrerer neben einander gestellter Gefäfse an Stelle des einen in
Abtheilungen geschiedenen Gefäfses.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=380057
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Country Status (1)
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