DE1102194B - Verfahren und Vorrichtung zum Schnellchargieren von Stahlwerksoefen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Schnellchargieren von Stahlwerksoefen

Info

Publication number
DE1102194B
DE1102194B DEC16660A DEC0016660A DE1102194B DE 1102194 B DE1102194 B DE 1102194B DE C16660 A DEC16660 A DE C16660A DE C0016660 A DEC0016660 A DE C0016660A DE 1102194 B DE1102194 B DE 1102194B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
scrap
chute
slide
container
parts
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEC16660A
Other languages
English (en)
Inventor
Albert Calderon
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Calderon Automation Inc
Original Assignee
Calderon Automation Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Calderon Automation Inc filed Critical Calderon Automation Inc
Priority to DEC16660A priority Critical patent/DE1102194B/de
Publication of DE1102194B publication Critical patent/DE1102194B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter
    • C21C5/42Constructional features of converters
    • C21C5/46Details or accessories
    • C21C5/466Charging device for converters

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Schnellchargieren von Stahlwerksöfen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schnellchargieren von Stahlwerksöfen mit Schrott unter Verwendung einer auf die begrenzte Ofenöffnung ausgerichteten, geneigten Rutsche.
  • Eine bekannte Vorrichtung zum Chargieren eines Stahlwerkofens besteht aus einem auf einem Schienenfahrgestell um eine horizontale Längsachse schwenkbar gelagerten Gefäß mit rechteckigem Grundriß, dessen Boden aus zwei trichterförmig von den unteren Längskanten des Gefäßes aufeinander zu verlaufenden, beweglichen Teilen besteht. Beide Teile sind mit Seitenwänden versehen, die über die Querfläche des Gefäßes hinausgreifen und über die sie an der der Ofenöffnung abgewandten Seite an den Gefäßwandungen angelenkt sind. Die untere Längskante des dem Ofen zugewandten Bodenteils liegt normalerweise auf der Oberseite des anderen Bodenteils auf, während die etwas tiefer liegende Längskante des anderen -Bodenteils auf einem darunter angeordneten, seitlich zur Ofenöffnung hin verschiebbaren Zuführtrog ruht. Während des Chargierens des in dem Gefäß enthaltenen Schrottes in die Ofenöffnung wird das Gefäß um seine horizontale Lagerachse hin und her geschwenkt, wobei der Schrott zwischen den beiden Bodenteilen schubweise hindurchgleitet und von dem unteren Bodenteil bei jedem Hub auf die Ofenöffnung zu und in diese hineingeschoben wird.
  • Eine derartige Vorrichtung weist einmal den Nachteil auf, daß sie außerordentlich kompliziert gebaut ist und insbesondere sehr viele bewegliche Einzelteile enthalt. Da der anfallende Schrott meistens aus mehr oder weniger ungleichförmigen Teilen besteht, ist somit leicht die Gefahr gegeben, daß die beweglichen Teile der Vorrichtung sich mit den Schrotteilen verklemmen und der Abgabevorgang aufgehalten wird. Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß den Schrotteilen bei jedem Schubvorgang zu wenig Energie erteilt wird, so daß sie lediglich hinter die die Ofenöffnung begrenzende Wand geschoben werden, dann dort herunterfallen und sich dort häufen. Es ist daher ein weiterer Arbeitsgang erforderlich, durch den der Schrott weiter in den Ofen und damit in die Schmelze hineingebracht wird.
  • Es ist weiterhin bekanntgeworden, in Konverterhallen Zufuhrschurren derartig fest einzubauen, daß sie, vom Boden einer Bühne ausgehend, schräg nach unten durch eine Wand eines für den Abzug der Konvertergase bestimmten Kamins hindurch in Richtung auf die Öffnung des in einer bestimmten Stellung befindlichen Konverters verlaufen. Eine Schurre, die in dieser Weise zweimal durch eine Wand geführt ist, weist den Nachteil auf, daß sie nur verhältnismäßig kleine Schrotteile weiterzugeben vermag, da sich andernfalls die Schrotteile allzu leicht in den Wandungen verklemmen. Ein vorheriges Zerkleinern der Schrotteile ist jedoch nicht wirtschaftlich.
  • Bei einer Vorrichtung zum Vorwärmen von Kalk durch die Abgase eines Konverters ist es bekannt, eine Schüttrinne zu benutzen, deren Seitenwände auf die Mündung des Konverters hin konvergieren. Der in etwa faustgroßen Brocken angelieferte Kalk wird zunächst mit Hilfe von Haltesieben in der Schüttrinne gespeichert. Nach Vorwärmen des Kalkes durch die Abgase des Konverters werden die Haltesiebe umgelegt, so daß der Kalk in den Konverter hineinfällt. Dabei dienen die konvergierenden Seitenwände lediglich als Hilfsmittel zum Einführen in die verhältnismäßig enge Öffnung des Konverters.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schnellchargieren von Stahlwerksöfen anzugeben, wodurch die Nachteile der bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen dieser Art behoben werden und wodurch insbesondere der Vorgang des Chargierens wesentlich abgekürzt und der Schrott mit Sicherheit in die Schmelze des Stahlwerkofens befördert wird.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß Schrott am oberen Ende auf die anfänglich leere, nach oben und zum Austragsende hin offene und zum Austragsende konvergierende Rutsche mit einer Wucht aufgegeben wird, die im Zusammenwirken mit der Beaufschlagung der Schrottteile untereinander und der Rutschenwandung durch diese Teile zu einer Ausrichtung der Schrotteile in Rutschenlängsrichtung während des Gleitens auf der Rutsche führt, wobei die anfängliche Wucht so groß gewählt wird, daß der Schrott auf der Rutsche stets in Gleitbewegung gehalten wird und beim Verlassen der Rutsche ein zum Übertritt in den Ofen ausreichendes Moment besitzt. Dadurch wird einmal erreicht, daß der Chargiervorgang zeitlich beträchtlich verkürzt wird. Insbesondere wird durch die so bewirkte Ausrichtung der größeren Schrotteile verhindert, daß während des Chargierens Stauungen auftreten und so der Vorgang verzögert wird. Weiterhin werden die Schrotteile derartig beschleunigt, daß sie mit Sicherheit in die Schmelze des Ofens gelangen. Darüber hinaus wird durch die Beschleunigung des Zufuhrv organges das Abkühlen der Auskleidung- des Stahlwerkofens weitgehend vermieden, was sich wiederum in günstiger Weise auf die Lebensdauer der Auskleidung auswirkt.
  • Nach einem weiteren Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Schrott beim Chargieren größerer Schrottmengen in Teilmengen intermittierend aufgegeben, wobei der Zeitabstand zwischen aufeinanderfolgenden Teilmengen am Aufgabeende größer als die durch die Ausrichtung während des Gleitens eintretende Verzögerung gewählt wird.
  • Dadurch wird erreicht, daß der auf die Rutsche aufgegebene Schrott jederzeit in ausreichender Weise die Möglichkeit hat, sich nicht nur nach oben oder nach vorn, sondern auch nach hinten auszudehnen und dadurch der Rutschenform anzupassen, ohne daß bereits nachrutschender Schrott den Ausrichtvorgang verhindert.
  • Weiterhin richtet sich die Erfindung auf eine Vorrichtung mit einer geneigten Rutsche zur Durchführung des Verfahrens, wobei die Rutsche in Längsrichtung zum Austragsende hin und in Querrichtung muldenartig konvergierende Seitenwände besitzt und am Aufgabeende breiter als die größte Abmessung irgendwelcher zu überführender Schrotteile und am Austragsende schmaler als die größte Abmessung mindestens einiger Schrotteile ist.
  • Nach einem weiteren Merkmal der Vorrichtung ist ein zur Zufuhr des Schrottes zu der Rutsche bestimmter kippbarer Behälter mit einer Mehrzahl von relativ zueinander geneigten Auflageflächen versehen, die nacheinander stärker als der Beharrungswinkel des Schrottes geneigt werden, wenn der kippbare Behälter stetig zur Rutsche hin gekippt wird. Dadurch wird das erfindungsgemäße intermittierende Aufgeben des Schrottes auf die Rutsche bewirkt.
  • Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen hervor. In diesen Zeichnungen zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines in gestrichelten Linien angedeuteten sauerstoffbeblasenen Konverters und einer Chargiervorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Chargiervorrichtung in abgesenkter Stellung, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2, Fig. 4 eine Ansicht gemäß der Linie 4-4 der Fig. 2, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 2 und Fig. 6 eine Teilansicht einer Zapfenlagerung gemäß einer bevorzugten- Ausführungsform der Erfindung. In den Zeichnungen bezeichnet das Bezugszeichen 10 den Konverter in der Blasstellung, das Bezugszeichen 11 den Konverter in der geneigten Stellung und das Bezugszeichen 12 den Pfannenkran, welcher über dem Konverter 10 und der Chargierbühne 13, auf dem die Chargiervorrichtung 14 läuft, angeordnet ist. Der Pfannenkran 12 dient dazu, die Chargierpfannen mit geschmolzenem Metall zu befördern.
  • Die Chargiervorrichtung 14, welche auf Schienen 15 und 16 läuft, besteht aus einem Wagen oder einer Basis 17, welcher von rechteckförmig zusammengefügten horizontalen Trägern gebildet wird und Räder 18, 19, 20 und 21 aufweist, die in entsprechend dimensionierten Lagern gelagert sind. Auf dem Wagen 17 befinden sich vertikale Ständer 22, 23, 24 und 25, welche durch horizontale Querträger 26, 27, 28 und 29 untereinander verbunden sind. Zwischen den Ständern 22 und 23 und zwischen den Ständern 24 und 25 sind Diagonalträger 30 und 31 in solcher Weise angeordnet, daß ihr Neigungswinkel größer ist als der Beharrungswinkel, unter dem der Stahlschrott noch in seiner Ruhelage verharren kann. Durch umfangreiche Versuche konnte der günstigste Winkel zwischen 25 und 3Q° ermittelt werden. Zwischen den Diagonalträgern 30 und 31 befindet sich eine Mehrzahl von dicht beieinander liegenden Querträgern, die für eine sehr starre Unterstützung und Ausrichtung der Rutsche 32 sorgen.
  • Die Ausrichtungsrutsche 32, in der sich der Schrott niemals in stationärem Zustand befindet und in der er, bevor er in den Konverter gelangt, ausgerichtet wird, hat einen dreieckförmigen Boden 33, dessen Spitze in der Nähe des Austragsendes 37 der Rutsche liegt.
  • Auf dieser Rutsche 32 gleitet der Schrott mit erheblicher Wucht abwärts. Die Seitenwände 34 und 35 begrenzen die Lage des Schrottes, welcher an dem Ende 36 aufgegeben wird und am Austragsende 37 abläuft, und sorgen für dessen Ausrichtung, so daß der Schrott in den Konverter 11 geschleudert wird.
  • Die Seitenwand 34, der Boden 33 und die Seitenwand 35 stellen ein trogartiges Gebilde dar, das zwischen der Seitenwand 34 und dem Boden 33 und zwischen der Seitenwand 35 und dem Boden gekrümmt ist. Die Seitenwände der Rutsche 32 konvergieren insbesondere in konischer Weise zum Austragsende 37 hin. Die Krümmungen zwischen den Seitenwänden 34 und 35 einerseits und dem Boden 33 andererseits sind überall mit dem gleichen Krümmungsradius ausgeführt, doch vermindert sich der Abstand zwischen den Punkten, an denen die Krümmung in den Boden 33 übergeht, vom Aufgabeende 36 bis in die Nähe des Austragsendes 37 ständig, wo letztlich der Boden in einen Punkt ausläuft, so daß ein Halbkreis entsteht, von dem die Seitenwände 34 und 35 in vertikaler Richtung abgehen oder einen nach oben divergierenden Verlauf nehmen, so daß die Öffnungen am Aufgabeende 36 und am Austragsende 37 in Bodennähe enger sind als an der Oberseite.
  • Da der Durchmesser der Mündung von üblichen Konvertern etwa 2 m beträgt, wird in der Praxis der Krümmungsradius in der Größe zwischen 45 und 90 cm gewählt. Die Rutsche 32 besteht aus einem sehr verschleißfesten Werkstoff, wie beispielsweise stark kohlenstoffhaltigem Stahl oder Manganstahl. Der Bogen 33 und die Seitenwände 34 und 35 werden verstärkt, um der hohen Beanspruchung durch den fallenden und gleitenden Schrott widerstehen zu können.
  • Jenseits der Ständer 23 und 25, welche in der Mitte der Längsachse des Wagens 17 angeordnet sind, befindet sich der Ladebehälter 38, der in der Einfüllstellung in ausgezogenen Linien dargestellt ist. Der Behälter 38 besteht vorzugsweise aus einem flachen Boden 39, einer mit Stufen versehenen Schrägfläche 40, Seitenwänden 41 und 42, einer Rückwand 43 und einem Abgabeende 44. An der Unterseite des Bodens 39 und der Schrägfläche 40 sind zur Verstärkung Gruppen von Querträgern 45 und 46 angeordnet. Bei einer bevorzugten Ausführungsform schließen die Querträger 45 mit den Querträgern 46 einen stumpfen Winkel ein. Die Seitenwände41 und 42 sind in vertikaler Richtung an den Querträgern 45 und 46 befestigt und können auch vorzugsweise (nicht dargestellt) in Richtung auf das Abgabeende 44 geringfügig divergieren. An den Seitenwänden 41 und 42 sind außen zur Versteifung vertikale Verstärkungen angebracht. Die Rückwand 43 verschließt die entsprechenden Enden der Seitenwände 41 und 42 am Ende des Wagens 17. Zur Verstärkung sind an der Rückwand 43 Knotenbleche angeordnet.
  • Die abgestufte Schrägfläche 40, welche gegenüber dem Boden 39 einen stumpfen Winkel bildet, weist eine Mehrzahl von sägezahnähnlich ausgebildeten Stufen auf, die mit den Bezugszeichen 47, 48 und 49 versehen sind. Gegenüber der Neigung des ersten Teils der Schrägfläche 40 weist die Stufe 47 einen geringeren Neigungswinkel gegenüber der Horizontalen auf (s. Fig. 5). Der Neigungswinkel der beiden folgenden Stufen 48 und 49 gegenüber der Horizontalen ist ebenfalls kleiner als der der jeweils vorhergehenden Stufe. Die gegenüber der Horizontalen von dem ersten Teil der Schrägfläche 40, der Stufe 47, der Stufe 48 und der Stufe 49 gebildeten Winkel, welche bei einem stetigen Kippen des Behälters 38 die Abgabe des Schrottes steuern, sind mit den Bezugszeichen h, L, lIT und N bezeichnet. Die Zufuhr ist beendet, wenn der Behälter 38 in seiner Extremstellung steht, die in den Fig. 1 und 5- mit gestrichelten Linien eingezeichnet ist.
  • Der Behälter 38 ist mit Zapfenlagern 50 und 51 verschwenkbar gelagert. Diese Lager befinden sich vorzugsweise an den Ständern 23 und 25.
  • Mit zwei Strömungsmittelantrieben 52 und 53 wird das für die Kippung des Behälters 38 erforderliche Drehmoment erzeugt. Diese Antriebe können beliebige, auf dem Markt verfügbare Hy draulikanordnungen sein. Der Motor 54 und die Pumpe 55 liefern den erforderlichen Strömungsmitteldruck zur Betätigung der Antriebe 52 und 53.
  • Die Lagerzapfen 56 und 57 sind an den Seitenwänden 41 und 42 des Behälters 38 angebracht und über die Hebelarme 58 bzw. 59 mit den Antrieben 52 bzw. 53 verbunden. Der auf dem Wagen 17 angeordnete Tank 60 speichert das Druckmittel. Auf der Oberseite des Wagens 17 und unterhalb der Rutsche 32 ist ein .Motor 61 angeordnet, der über ein Untersetzungsgetriebe 62 und Antriebszahnräder 63 das Laufrad 20 antreibt, um die gesamte Chargiervorrichtung 14 zum Konverter hin und von ihm fort zu bewegen. Der Führerstand 64 befindet sich zwischen der Rutsche 32 und dem Behälter 38. Die Energiezufuhr für die Chargiervorrichtung erfolgt über ein Kabel, welches auf einer Kabeltrommel 65 angeordnet ist.
  • Im Betrieb wird der Konverter nach Fortnahme der Beheizung in die geneigte, punktiert angedeutete Stellung 11 bewegt und die Chargiervorrichtung 14 in die in Fig. 1 dargestellte Stellung gebracht, indem man eine geeignete, nicht dargestellte elektrische Steuerung bedient. Durch Betätigung eines nicht dargestellten Steuerventils wird den Antrieben 52 und 53 Strömungsmittel zugeführt, so daß sich die Hebelarme 58 und 59 auf einem bogenförmigen Weg, entgegengesetzt zur Uhrzeigerrichtung, bewegen und den Behälter 38 kippen. Vom Aufgabeende 44 des Behälters 38 fließt, sobald der Winkel K größer geworden ist als der Beharrungswinkel des Schrottes, die erste Schrottmenge zum Aufgabeende 36 der Rutsche 32. Der übrige Teil des Schrottes bleibt aber in ruhendem Zustand, selbst wenn der erste Teil der Schrägfläche 40 des Behälters 38 einen Winkel einnimmt, der größer ist als der Beharrungswinkel. Wenn der Behälter 38 weiter gekippt wird, verläßt die nächste Schrottmenge die Stufe 47, sobald der Winkel L größer ge-,vorden ist als der Beharrungswinkel. Bei noch weiterer Kippung des Behälters 38 fließen die weiteren Schrottmengen von den Stufen 48 bzw. 49 ab, sobald die Winkel M bzw. N größer geworden sind als der Beharrungswinkel des Schrottes. Diese graduelle, intermittierende Speisung, die durch die Neigungswinkel der verschiedenen Stufen gesteuert wird, ist von ganz besonderer Bedeutung, da die Ausrichtung des Schrottes in der Rutsche 32 nur erfolgen kann, wenn bestimmte wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Ohne Ausrichtung kann kein Schrott von dem Behälter 38, welcher die gesamte Schrottcharge enthält, in den Konverter eingebracht werden, da das Aufgabeende 44 wesentlich größer ist als die Mündung des Konverters.
  • Es ist eine bekannte Tatsache, daß ein beliebiger Körper, der nachfolgend mit b bezeichnet werden soll und dessen Anfangsgeschwindigkeit Null ist, auf einer schiefen Ebene durch die Komponente der Schwerkraft, die parallel zur Ebene verläuft, abzüglich der hindernden Reibungskräfte, abwärts bewegt wird. Wenn der Körper b nicht über eine schiefe Ebene gleitet, deren Neigungswinkel größer ist als der Beharrungswinkel von b, heißt dies, daß die hindernden Reibungskräfte größer sind als der Antrieb der Schwerkraft. Diese Reibungskräfte bei einer konvergierenden Rutsche, die stärker geneigt ist als der Beharrungswinkel von b, werden nicht nur verursacht durch die Reibung an der Rutsche, sondern auch durch die Keilwirkung, die man im allgemeinen als Verklemmen bezeichnet. Umfangreiche Versuche mit einer Rutsche 32 mit einem Gewicht von 22 t haben gezeigt, daß zur Beseitigung des Verklemmens und damit zur entsprechenden Ausrichtung des Schrottes, welcher Bekannterweise äußerst unangenehm zu handhaben ist, die nachfolgenden Punkte berücksichtigt werden müssen: 1. Die Rutsche 32 ist zu Beginn jedes neuen Abgabevorganges leer, d. h., sie enthält keinen Schrott in stationärem Zustand. Wenn Schrott in ihr vorhanden wäre und weiterer Schrott vom Behälter 38 zugeführt wird, würde der neue Schrott den in der Rutsche 32 noch vorhandenen Schrott verkeilen und den Abfluß in solchem Maße stören, daß die Verstopfung in der Rutsche32 nur noch zu beseitigen ist, indem man den Schrott mit Schweißbrennern zerteilt.
  • 2. Der Schrott muß gleich zu Beginn eine sehr starke Beschleunigung erfahren, damit er gleich beim Beginn der Gleitbewegung ausgerichtet wird und beim Reiben und Auftreffen an den Krümmungen der Rutsche 32 noch genügend kinetische Energie hat, um alle Störungen durch Verdrehen, Verkanten oder Verbiegen zu beseitigen und am Austragsende 37 ausgerichtet abzufließen.
  • 3. Die Rutsche 32 ist mit dem wirksamsten Neigungswinkel zu versehen, welcher durch Versuche ermittelt wird.
  • 4. Die Rutsche 32 konvergiert in Längsrichtung zum Abgabeende 37 hin, um den Schrott in Längsrichtung auszurichten.
  • 5. Die Rutsche 32 ist mit einer besonderen Krümmung auszubilden, die die Reibung zwischen den beaufschlagten Oberflächen stark vermindert und auch die Gleichgewichtszustände in dem Schrott verändert, um das Drehen, Verkanten und Verwinden des Schrottes zu fördern.
  • 6. Der Behälter 38 muß der Rutsche 32 den Schrott intermittierend zuführen, damit der Rutsche 32 vor der nächsten Zufuhr genügend Zeit zu ihrer Entleerung verbleibt, da sonst mit Sicherheit Verklemmungen zu erwarten sind. In der Praxis hat sich herausgestellt, daß, wenn innerhalb gewisser Zeit zuviel Schrott zugeführt wird, in der Rutsche zu wenig Platz zum Verdrehen, Verkanten und Verwinden verbleibt. Wenn jedoch zwischen aufeinanderfolgenden Zuführungen ein Zwischenraum von nur 3 Sekunden verblieb, trat keine Verklemmung auf.
  • 7. Der Boden 33 der Rutsche 32 ist flach, um die Möglichkeit einer Verkeilung in vertikaler Richtung zu vermeiden, die leicht auftreten kann, wenn im Schrott Träger oder gebündeltes Material vorhanden sind.
  • B. Die Seitenwände 34 und 35 der Rutsche 32 divergieren nach oben bzw. konvergieren nach unten, um die in dem Schrott vorhandene Wucht nicht durch Verklemmungen zu vermindern, wenn der Schrott vor der Ausrichtung an den Seitenwänden der Rutsche hochsteigt.
  • Die hier vorliegende Vorrichtung ist in der Lage, eine Charge von 20 t Schrott in etwa 1 Minute in den Konverter einzubringen. Das Anheben des Behälters 38 erfolgt stetig, doch ergibt sich die Zufuhr des Schrottes auf Grund der Stufen in kurzen, aufeinanderfolgenden Intervallen. Die Zeit, die die Rutsche 32 benötigt, um eine Zufuhrmenge auszurichten und den ausgerichteten Schrott abzugeben, ist veränderlich und richtet sich nach der Art des Schrottes, sie übersteigt aber niemals 3 Sekunden. Nachdem der Behälter 38 die in punktierten Linien angedeutete Stellung erreicht hat, wird er durch die Bedienung eines nichtdargestellten Steuerventils in die Beladestellung abgesenkt und die Chargiervorrichtung 14 vom Konverter fort zum Vorratsbunker gefahren, um eine neue Schrottladung aufzunehmen.
  • Es ist ersichtlich, daß die Verkippung des Behälters abweichend von der beschriebenen Ausführungsform in verschiedener Weise, beispielsweise durch Zylinder, Zahnradsegmente, Kräne, Winden u. dgl., vorgenommen werden kann. Anstatt am Wagen 17 einen Fahrantrieb vorzusehen, kann auch ein Traktor, eine Lokomotive u. dgl. verwendet werden, um die Chargiervorrichtung 14 vom Beladeraum vor die Konverter zu fahren. Des weiteren kann der Behälter 38 an dem übrigen Teil der Chargiervorrichtung abnehmbar angebracht sein, um ihn mit einem Kran oder ähnlichen :Mitteln von der Chargiervorrichtung fort oder zu ihr hin zu bewegen, wenn nicht die vollständige Chargiervorrichtung auf der Chargierbühne 13 hin und her gefahren werden soll. Falls es erwünscht ist, den Behälter 38 abnehmbar anzubringen, kann eine Lagerzapfenanordnung 66 vorgesehen werden, wie sie die Fig. 6 zeigt, um das Aufsetzen des Behälters 38 auf den Wagen 17 und das Abnehmen zu erleichtern.

Claims (10)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Schnellchargieren von Stahlwerksöfen mit Schrott unter Verwendung einer auf die begrenzte Ofenöffnung ausgerichteten geneigten Rutsche, dadurch gekennzeichnet, daß Schrott am oberen Ende auf die anfänglich leere, nach oben und zum Austragsende hin offene und zum Austragsende konvergierende Rutsche mit einer Wucht aufgegeben wird, die im Zusammenwirken mit der Beaufschlagung der Schrotteile untereinander und der Rutschenwandung durch diese Teile zu einer Ausrichtung der Schrotteile in Rutschenlängsrichtung während des Gleitens auf der Rutsche führt, wobei die anfängliche Wucht so groß gewählt wird, daß der Schrott auf der Rutsche stets in Gleitbewegung gehalten wird und beim Verlassen der Rutsche ein zum Übertritt in den Ofen ausreichendes Moment besitzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Schrotteile während des Gleitens infolge der Beaufschlagung nach oben und/ oder entgegen der Gleitbewegung gerichtete Kräfte wirken.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrottmenge ihre anfängliche Wucht durch Auskippen aus einem Behälter erhält. .
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3 zum Chargieren größerer Schrottmengen, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrott in Teilmengen intermittierend aufgegeben wird, wobei der Zeitabstand zwischen aufeinanderfolgenden Teilmengen am Aufgabeende größer als die durch die Ausrichtung während des Gleitens eintretende Verzögerung gewählt wird.
  5. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4 unter Verwendung einer geneigten Chargierrutsche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rutsche in Längsrichtung zum Austragsende hin und in Querrichtung muldenartig konvergierende Seitenwände besitzt, wobei die Rutsche am Aufgabeende breiter als die größte Abmessung irgendwelcher zu überführender Schrotteile und am Austragsende schmaler als die größte Abmessung mindestens einiger Schrottteile ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der Rutsche im wesentlichen in Art eines flachen Dreiecks ausgebildet ist, dessen Spitze in der Nähe des Rutschenabgabeendes liegt, wobei die unteren Teile der Seitenwandungen an . den Übergangsstellen zur Bodenfläche gekrümmt sind.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch einen am oberen Ende der Rutsche angeordneten kippbaren Behälter. B.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der kippbare Behälter mit einer Einrichtung zur intermittierenden Aufgabe des Schrottes auf die Rutsche versehen ist.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der kippbare Behälter eine Mehrzahl von relativ zueinander geneigten Ruflagerflächen aufweist, die nacheinander stärker als der Beharrungswinkel des Schrottes geneigt werden, wenn der kippbare Behälter stetig zur Rutsche hin gekippt wird.
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rutsche und der Aufgabebehälter auf einem gemeinsamen Wagen angeordnet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 401482, 843 100; USA.-Patentschrift Nr. 2 656 055.
DEC16660A 1958-04-16 1958-04-16 Verfahren und Vorrichtung zum Schnellchargieren von Stahlwerksoefen Pending DE1102194B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC16660A DE1102194B (de) 1958-04-16 1958-04-16 Verfahren und Vorrichtung zum Schnellchargieren von Stahlwerksoefen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC16660A DE1102194B (de) 1958-04-16 1958-04-16 Verfahren und Vorrichtung zum Schnellchargieren von Stahlwerksoefen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1102194B true DE1102194B (de) 1961-03-16

Family

ID=7016089

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC16660A Pending DE1102194B (de) 1958-04-16 1958-04-16 Verfahren und Vorrichtung zum Schnellchargieren von Stahlwerksoefen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1102194B (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1270060B (de) * 1962-01-24 1968-06-12 G K N Steel Company Ltd Vorrichtung zum Beschicken eines Siemens-Martin-Ofens
DE1271137B (de) * 1962-03-05 1968-06-27 Jorgen Preben Lindholm Vorrichtung zur Beschickung von Stahloefen mit Schrott
DE1286524B (de) * 1963-12-24 1969-01-09 Sueddeutsche Kalkstickstoff Vorrichtung zur mengenverstellbaren und gezielten Materialaufgabe beim Schmelzbetrieb
DE102008019962A1 (de) * 2008-04-21 2009-10-29 Infrasoil-Systems Gmbh Seitenkippschaufel und Verfahren zum Befüllen eines Behälters mit hoher Innentemperatur

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE401482C (de) * 1924-09-05 Franz Kofler Dipl Ing Vorrichtung zur Vorwaermung des Kalkes im Thomasbetriebe
DE843100C (de) * 1949-01-22 1952-07-03 Demag Ag Gasabzugsvorrichtung fuer Stahlwerkskonverter
US2656055A (en) * 1951-07-05 1953-10-20 Levi S Longenecker Means for charging scrap metal

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE401482C (de) * 1924-09-05 Franz Kofler Dipl Ing Vorrichtung zur Vorwaermung des Kalkes im Thomasbetriebe
DE843100C (de) * 1949-01-22 1952-07-03 Demag Ag Gasabzugsvorrichtung fuer Stahlwerkskonverter
US2656055A (en) * 1951-07-05 1953-10-20 Levi S Longenecker Means for charging scrap metal

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1270060B (de) * 1962-01-24 1968-06-12 G K N Steel Company Ltd Vorrichtung zum Beschicken eines Siemens-Martin-Ofens
DE1271137B (de) * 1962-03-05 1968-06-27 Jorgen Preben Lindholm Vorrichtung zur Beschickung von Stahloefen mit Schrott
DE1286524B (de) * 1963-12-24 1969-01-09 Sueddeutsche Kalkstickstoff Vorrichtung zur mengenverstellbaren und gezielten Materialaufgabe beim Schmelzbetrieb
DE102008019962A1 (de) * 2008-04-21 2009-10-29 Infrasoil-Systems Gmbh Seitenkippschaufel und Verfahren zum Befüllen eines Behälters mit hoher Innentemperatur
DE102008019962B4 (de) * 2008-04-21 2014-04-10 Infrasoil-Systems Gmbh Verwendung einer Seitenkippschaufel zum Befüllen eines Behälters mit hoher Innentemperatur

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3908265A1 (de) Chargiervorrichtung fuer schmelzanlagen
DE2701059A1 (de) Vorrichtung zur bevorratung und befoerderung von gekoernten oder pulvrigen produkten
EP2540645A1 (de) Vorrichtung zum Umladen von Abfällen
DE1102194B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Schnellchargieren von Stahlwerksoefen
WO1994014983A1 (de) Kippvorrichtung für einen gleichstromlichtbogenofen und verfahren zum entleeren des ofens
DE1508298A1 (de) Stahlwerk
DE19807616A1 (de) Beschickungseinrichtung für Niederschachtöfen
EP2295637B1 (de) Vorrichtung zur Materialförderung im Gleisbau
DE2637873A1 (de) Transportfahrzeug fuer einseitig offene behaelter
AT212346B (de) Vorrichtung zum Chargieren von Stahlwerksöfen
CH624862A5 (de)
DE2614238C2 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Aufhalden von Schüttgütern, insbesondere von Fabrikationsrückständen der Gewinnung von Kalidüngesalzen
DE19515602C1 (de) Einrichtung zum Aushalten, Abfördern und Zwischenlagern von Steinen
DD232929A5 (de) Anlage mit einem feuerfest ausgekleideten metallurgischen gefaess
EP0371571B1 (de) Entladeeinrichtung für containerförmige Behälter
DE3424571C1 (de) Vorrichtung zum geräuscharmen Ablegen von Stangenprofilen, insbes. Stäben und Rohren, in eine Sammelmulde
AT212347B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Beschicken von stahlerzeugenden Öfen
DE102008019962B4 (de) Verwendung einer Seitenkippschaufel zum Befüllen eines Behälters mit hoher Innentemperatur
DE1270060B (de) Vorrichtung zum Beschicken eines Siemens-Martin-Ofens
AT217490B (de) Zustellvorrichtung für metallurgische Gefäße, wie Tiegel oder Konverter
DE192305C (de)
DE1205129B (de) Geschlossenes Gleissystem
DE242372C (de)
DE2414367C3 (de) Verfahrbares Mletenaufsetzgerät für Kompost
DE2620226A1 (de) Vorrichtung zum entladen von laenglichen objekten