-
Farbwerk für Rotationsdruckraaschinen Die Erfindung betrifft Farbwerke
für Rotationsdruckmaschinen, insbesondere für Offsetdruckmaschinen, bei denen jede
zweite Farbwalze am Maschinen-Olestell gelagert ist, während die übrigen Farbwalzen
in einem Farbwerkstuhl angeordnet sind, der um einen am Maschinengestell gelagerten
Schwerpunkt ausschwenkbar ist und bei dem ein am Maschinengestell befindlicher Anschlagbolzen
für die Verriegelung des Farbwerkstuhles sowie ein Schalthebel für drei verschiedene
Raststellungen des Farbwerkstuhles vorgesehen sind. Derartige Farbwerke sind nach
beendeter Druckarbeit in eine »Außer-Betrieb«-Stellung zu bringen, um ein Herausnehmen
der Walzen, Reinigen usw. vornehmen zu können.
-
Es sind Druck- und Vervielfältigungsmaschinen bekamit, bei denen die
Farbwerkschaltung folgendermavorzunehmen ist: Um das Farbwerk nach dem Drucken in
die »Außer-Betrieb«-Stellung zu bringen, d. h. einen schwenkbaren Farbwerkstuhl
nach oben bis gegen den Anschlag zu schwenken, ist zunächst ein Farbwerkhebel auf
»Aus« zu stellen. Danach sind zwei Arretierungshebel in die Stellung zu bringen,
die den schwenkbaren Farbwerkstuhl freigibt. Dieser ist an zwei dafür vorgesehenen
Griffen oder Hebeln in die »Außer-Betrieb«-Stellung zu schwenken. Es ist also für
dies-en einen Arbeitsgang die Betätigung von fünf Hebeln erforderlich.
-
Eine derartige Farbwerkschaltvorrichtung ist selbst für geübte Drucker
umständlich und zeitraubend. Sie entspricht auch keinesfalls den Anforderungen,
die an neuzeitliche Druck- und Vervielfältigungsmaschinen gestellt werden.
-
Die Erfindung weist im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen eine
wesentliche Vereinfachung der Farbwerkschaltung und eine damit verbundene Einsparung
an Bauelementen auf.
-
Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Schalthebel mit einer
gabelförmigen Klaue versehen ist, die in der ersten Raststellung des Schalthebels
den am Maschinengestell befindlichen Anschlagbolzen freigibt und sich in den weiteren
Raststellungen des Schalthebels über den Anschlagbolzen schiebt und dadurch den
Farbwerkstuhl in diesen Raststellungen (außer der ersten Raststellung) verriegelt.
Der obenbeschriebene Vorgang beim Schalten des Farbwerkes auf »Außer-Betrieb«-Stellung
besteht hier also nur aus einem einzigen Handgriff. Bei dieser Vorrichtung ist nur
ein Schalthebel vorgesehen, der mit einer gabelförmigen Klaue versehen ist, die
über einen Anschlag -reift und damit einen schwenkbaren Farbwerkstuhl in der für
die Schaltung erforderlichen Stellung hält. Bei Beendigung der Druckarbeit ist dieser
Schalthebel auf »Aus« zu stellen und in Fortführung dieser Schaltbewegung mit dem
schwenkbaren Farbwerkstuhl in die »Außer-Betrieb«-Stellung zu schwenken. Um den
Schalthebel in seiner jeweiligen Lage am Farbwerkstuhl vor einer unerwünschten selbsttätigen
Verstellung oder am Abrutschen beim Hochschwenken des Farbwerkstuhles zu hindern,
ist auf der dem Schalthebel gegenüberliegenden Seite des Farbwerkes eine Sicherung
vorhanden, die eine Verstellung der Farbwerkschaltung nach dem Lösen der gabelförmigen
Klaue von dem Anschlagbolzen verhindert. Während des Betriebes wird eine an dieser
gabelförmigenKlaue befindliche Sperre durch den an der Maschinenwand befestigten
Anschlagbolzen in einer Stellung gehalten, die ein Ausrasten und Verstellen des
Schalthebels zuläßt. Verläßt beim Hochschwenken des Farbwerkstuhles die gabelförmige
Klaue den Anschlagbolzen, so wird durch einen durch die Sperre freigegebenen Hebel
und einen Stift eine Farbwerkschaltwelle, an der sich der Schalthebel befindet,
automatisch verriegelt. Ein Schaltvorgang mittels Schalthebel kann also nur erfolgen,
solange sich der Anschlagbolzen in der Öffnung der gabelförmigen Klaue befindet,
und Schalthebel und Farbwerkstuhl bilden während des Hochschwenkens einen gemeinsamen
festen Hebelarm. Für den Fall einer eventuellen Nichtverriegelung der Farbwerkschaltwelle
ist an der Maschinenwand ein Vierkantbolzen vorhanden, der ein Hochschwenken des
Farbwerkstuhles verhindert. Farbwerkschaltung, Verriegelung und Hochschwenken des
Farbwerkstuhles werden also allein durch den Schalthebel vorgenoinmen.
-
Der Fortschritt der erfindungsgemäßen Konstruktion liegt darin, daß
bei Vereinfachung der Vorrichtung und der daraus resultierenden Einsparung von Bauelementen
eine wesentliche Erleichterung in der Bedienung der Maschine erreicht wird.
-
In derZeichnung ist einAusführungsbeispiel derErfindung dargestellt.
Fig.
1 ist die schematische Darstellung_ einer Offsetdruckmaschine mit dem Farbwerk
in »Aus«-Stellung; Fig. 2 ist eine Draufsicht des Farbwerkes mit der erfindungsgemäßen
Konstruktion; Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des Farbwerkes mit dem Schalthebel
in der »Drucl<«-Steillung; Fig. 4 ist die Seitenansicht des Farbwerkes mit dim
Schalthebel in der »Aus«-Stellung; Fig. 5 zeigt den hochgeschwenkten Farbwerkstuhl;
Fig. 6 ist die Seitenansicht der Sicherung für die Farbwerkschaltung.
-
Offsetdruck- und Vervielfältigungsmaschinen müssen die in Stapeln
auf dem durch eine Tastereinrichtung gesteuerten, den oberen Stapelrand in einer
gleichbleibenden Höhe haltenden Anlegetisch angelegten Bogen einzeln der Maschine
zuführen. Die Bogen werden von dem durch Stapelleisten ausgerichteten Stapel durch
eine Blaslufteinrichtung von diesem gelockert und mittels Saugluft von den Saugern
abgehoben und zwischen die Einführwalzen hindurch zur Ausrichtung an die Vorder-
und Seitenmarke geführt. Eine Kugelleiste hält die Bogen flach und verhindert ein
Wellen derselben. Nach erfolgter Ausrichtung werden die einzelnen Bogen an ihrer
Vorderkante schlagartig von den Greifern des rotierenden Gegendruch:zylinders erfaßt
und zum Bedrucken zwischen Offset- und Gegendruckzylinder hindurchgeführt. Die Maschine
mit allen Funktionen wird durch einen Elektromotor angetrieben. Druckgeschwindigkeit
und Arbeitsrhythmus der Vorrichtung sind durch ein Stufenlosgetriebe regelbar.
-
Die Ubertragung des Druckbildes erfolgt von der eingefärbten und mit
Feuchtflüssigkeit versehenen Folie des Formzylinders über das Gummituch des Offsetzylinders
auf die einzelnen Bogen. Die Zufuhr, Verteilung und das Auftragen der Farbe auf
die Druckfolie bewirkt,das aus dem Farbkasten, der Duktorwalze, der Farbleckwalze,,den
Farb- und Reibwalzen bestehende Farbwerk. Die drei Farbwalzen (eine Farb- und zwei
Auftragwalzen) sind in einem gemeinsamen, schwenkbaren Farbwerkstuhl untergebracht
und werden durch Schwenken des Farbwerkstuhles um dessen Drehpunkt in die erforderliche
Position gebracht. Das Farbwerk hateine von dem Übrigen Maschinenmechanismus unabhängige
Schaltung. Die einzelnen Schaltstellungen bewirken I. eine Trennung der Walzen voneinander
während der Leerlaufstellung (Ruhestellung), II. eine Berührung der Walzen untereinander,
um vor Beginn des Druckvorganges alle Walzen gleichmäßig mit Farbe und Feuchtung
zu versehen, III. die Berührung der beiden Auftragwalzen mit den Reibwalzen und
der Druckfolie und Einfärhung derselben.
-
Bei Beendigung der Druckarbeit ist nach dem Ausschalten des Farbwerkes
der Farbwerkstuhl hochzuschwenken, um ein Reinigen bzw, Auswechseln der Walzen zu
ermöglichen und Zugang zu -den im Innern der Maschine liegenden Teilen der Maschine
zu haben.
-
Das Schalten des Farbwerkes und Hochschwenken des schwenkbaren Farbwerkstuhles
1 erfolgt durch Betätigen des Schalthebels 2 (s. Fig. 1, 2 und
3). Die drei Schaltstellungen für das Farbwerk werden -durch Einlegen des
Zapfens 3 des Schalthebels 2 in eine der Nuten der Schaltraste4 erreicht.
Eine Blattfeder5 hält den Schalthebe12 in seiner Stellung. Der Schalthebe12 ist
an seinem Ende mit einer gabelförmigen Klaue6 versehen, die sich während des Schaltvorganges
griffartig auf einem an der Maschinenwand befindlichen Anschlagbolzen7 bewegt und
durch Hebelwirkung die Stellung des Farbwerkstuhles regulierbar macht. Vor dem Hochschwenken
des Farbwerkstuhles ist der Schalthebel 2 in die »Aus«-Stellung zu bringen (s. Fig.
2). Dabei wird -der Farbwerkstuhl 1 durch den Schlitz der gabelförmigen Klatie6
des Schalthebels 2 an dem Anschlagbolzen 7 hochgetrieben, und die Farb" walzen
8 -bis 12 werden auseinandergeschaltet (s. Fig. 4). Mit dem Schalthebel 2
ist nun der Farbwerkstuhl 1 bis zu einem Anschlag 13 an der Maschinenwand
23 hochzuschwenken. Um ein unbeabsichtigtes Verstellen oder ein eventuell
durch eine Unachtsamkeit verursachtes Durchreißen des Schalthebels 2 auszuschließen,
befindet sich auf der dem Schalthebel gegenüberliegenden Seite des Farbwerkstuhles
eine Sicherung, bei der nach dem Loslassen einer gabelförmigen Klaue 6' von
dem Anschlagbolzen 7' die Farbwerkschaltwelle 14 mittels eines Stiftes
15 durch einen Sperriegel 16 verriegelt wird. Bei dieser Sicherung
gibt ein auf der Achse der Farbwerkschaltwelle 14 befindlicher Hebel 17 mit
dem Druckbolzen 19 bei der Trennung der gabelförmigen Klaue 6'
von
dem Anschlagbolzen 7' durch Druck einer Feder 18 die Bewegung des
Sperriegels 16 frei, in dessen Bohrung ein mit der Farbwerkschaltwelle 14
verbundener Stift 15 einrastet und so -die Farbwerkschaltwelle 14 verriegelt.
Sperriegel 16 und Feder 18 sind an der Wand des Farbwerkstuhles
1 an einem Bolzen 20 gela-,(Yert. Der Druck des Sperriegels 16 auf
den Hebel 17
erfolgt über den Druck-bolzen 19. Die Bewegung des Hebels
17 ist begrenzt durch den Durchmesser eines Loches 21 für einen an der gabelförmigen
Klaue 6'
eingelassenen Anschlagstift 22. Um ein Hochschwenk#n des Farbwerkstuhles
1 nur in verriegeltem Zustand möglich zu machen, befindet sich an der Maschinenwand
23' ein Vierkantbolzen 24, der den Sperrriegel 16 beim Hochschwenken
des Farbwerkstuhles 1
in seiner unverriegelten Stellung dadurch blockiert,
daß er mit seiner nach unten gerichteten Kante die hakenförrnige Nase des aus einer
Verbindung mit dem Stift 15 der Farbwerkschaltwelle 14 gelösten Sperrriegels
16 am Vorbeigleiten hindert.