DE1102122B - Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem, geschmolzenem Magnesiumchlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem, geschmolzenem Magnesiumchlorid

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DE1102122B
DE1102122B DEV17706A DEV0017706A DE1102122B DE 1102122 B DE1102122 B DE 1102122B DE V17706 A DEV17706 A DE V17706A DE V0017706 A DEV0017706 A DE V0017706A DE 1102122 B DE1102122 B DE 1102122B
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DE
Germany
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magnesium chloride
anhydrous
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molten
molten magnesium
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DEV17706A
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English (en)
Inventor
Dr Guenther Wehner
Dipl-Chem Ingo Merbeth
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Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld Veb
Original Assignee
Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld Veb
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F5/00Compounds of magnesium
    • C01F5/26Magnesium halides
    • C01F5/30Chlorides
    • C01F5/34Dehydrating magnesium chloride containing water of crystallisation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem, geschmolzenem Magnesiumchlorid Wasserfreies Magnesiumchlorid, wie es z. B. zur technischen Herstellung von Mg-Metall durch Schmelzflußelektrolyse gebraucht wird, wird in den meisten Fällen hergestellt durch Chlorieren von Mg O-haltigen Massen in Gegenwart von C bei hohen Temperaturen. Dieses Verfahren liefert zwar einwandfreies M9C12, verbraucht jedoch einmal mindestens sämtliches Chlor, das aus einer angeschlossenen Mg C12-Elektrolyse entstehen würde, bei der Chlorierung und macht weiterhin umfangreiche Vorprozesse nötig (Herstellung von MgO oder Mg-Oxychloriden, Herstellung von geeigneten Formlingen, deren Verkokung usw.).
  • Es hat auch nicht an Versuchen gefehlt, durch Entwässern von Mg O-haltigen Materialien oder von Hydraten des Mg C12 (z. B. Mono- oder Dihydrat) im H Cl-Strom ein für technische Zwecke geeignetes MgC12 herzustellen. Hier sind jedoch erhebliche Schwierigkeiten insbesondere korrosionsmäßiger Art beobachtet worden, und bei Verwendung von Drehöfen kommt es erfahrungsgemäß zu sehr starker Ansatzbildung an den Ofenwandungen, so daß dann eine Behinderung des Wärmedurchganges und unter Umständen eine Überhitzung des Produktes und damit eine Zersetzung die Folge sein kann.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kombiniert zwei bekannte Verfahrensschritte, die teilweise Wasserentziehung von Mg C12-Hydraten durch Zerstäubung in heißen Flammgasen mit der Wasserentziehung im Chlorwasserstoffstrom, wobei das Chlorwasserstoffgas nach Abscheidung des aufgenommenen Wasserdampfes (z. B. in Graphitkühlern) im Kreislauf geführt werden kann, was den Vorteil hat, daß bei einer eventuell angeschlossenen MB-Elektrolyse ein überwiegender Teil des Chlors als solches gewonnen wird.
  • Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ermöglicht die direkte Verwendung und Nutzung von Clhlormagnesiumlaugen, etwa solcher der Kaliindustrie, zur Herstellung von wasserfreiem Mg C12, ohne - wie es etwa bei der Entwässerung durch Chlorierung in Gegenwart von Kohle nötig ist - erst über die Zwischenstufe von M-0 oder Mg-Oxychloriden gehen zu müssen. Als Ausgangsmaterial können Mg C12-Lösungen von mindestens 100 g pro Liter Mg c12 bis zu geschmolzenem Mg C12 - 6 H2 O eingesetzt werden.
  • Das Verfahren gliedert sich in zwei Stufen: 1. Darstellung eines etwa Halbhydrats durch geeignet geführte Sprühverdampfung der Ausgangslösungen und 2. Restentwässerung des noch hydratwasserhaltigen Zwischenproduktes (Dihydrat, Monohydrat, jedoch vorzugsweise Halbhydrat) in einem Fallschachtofen bei erhöhter Temperatur im H Cl-Strom, wobei das Hydrat von oben nach unten durch einen vorzugsweise indirekt beheizten Ofen fällt, während vorteilhafterweise vorgeheiztes HCl-Gas entgegenströmt. Das im Verlauf des Falles entwässerte Produkt wird in einem am unteren Ende befindlichen, z. B. elektrisch geheizten Sumpf von geschmolzenem Mg Cl. aufgefangen.
  • Zu 1: Obgleich das Verfahren gemäß Stufe 2 auch eine Verarbeitung von Mono- oder Dihydrat gestattet, ist es einleuchtend, daß es von Vorteil ist, in diesen Prozeß mit möglichst schwach wasserhaltigen Produkten hineinzugehen. Aus den von A. K. S m i t h, W. R. Veazey [siehe z. B. Gmelin, Mg (B), S.531/532] ausgearbeiteten Zersetungskurven der Mg c12-Hydrate geht hervor, daß eine Erreichung von z. B. Monohydrat ohne HCI-Strom nur durch eine stufenweise, sehr vorsichtige Entwässerung erzielt werden kann. Mit vorliegendem Verfahren wurde gefunden, daß man in einem einzigen Schritt von der Mg C12 Lösung bis zu einem etwa Halbhydrat (das aber keiner stöchiometrischen Verbindung entspricht) gelangen kann, wenn man die Lösungen in geeigneter Weise in einem Sprühturm verdampft.
  • Man geht folgendermaßen vor: Eine Mg C12 Lösung wird über beheizte Rohrleitungen mittels Dosierpumpen auf einen Turm gefördert, in den tangential am Kopf ein genau zu steuernder Heizgasstrom, z. B. vorteilhafterweise das Abgas des Entwässerungsofens gemäß Stufe 2, eintritt. In die mit hoher Geschwindigkeit rotierenden, im Turm spiralförmig fallenden Rauchgase wird senkrecht zur obersten Rotationsebene, im Gleichstrom mit der Fallrichtung des Energieträgers, die Lösung eingedüst. Hierbei ist ein Verdüsungsdruck von mindestens 5 kg/cm2 einzuhalten. Die in dem Heizgaswirbel entstandenen Teilchen von vorentwässertem Mg C12 werden von dem verdampften Wasser durch einen Zyklon getrennt. Bei einer Gaseintrittstemperatur am Kopf des Sprühturmes von 300 bis 500° C soll in der Mitte des Produktweges die Temperatur bei etwa 250 bis 300° C und im Zyklon nicht unter 150° C liegen.
  • Das im Sprühturm in geringem Maße entstehende H CI-Gas verbleibt in den Heizgasen und gibt diesen einen sauren Charakter. Zur Ausnutzung der noch im Heizgasstrom enthaltenen Wärme werden die aus dem Zyklon austretenden Gase einer Blasensäule zugeführt, in der sie ihre Energie zur Vorheizung der in den Prozeß eintretenden Salzlösung abgeben. Das HCl-Gas wird dabei von der MagnesiumchIoridlösung aufgenommen und gewährleistet das Verdüsen einer schwach sauren Mg C12 Lösung. Im Zyklon wird bei etwa 250° C ein stark hygroskopisches Produkt abgeschieden und unter Ausschluß von Luft einem Bunker zugeführt. Von hier gelangt das Produkt in den Reaktionsraum des zur Resttrocknung verwendeten Fallschachtofens.
  • Zu 2: Das Neuartige gemäß (Stufe 2) vorliegender Erfindung besteht in der Erkenntnis, daß eine Verweilzeit des MgCl,-Hydrates in H Cl-Atmosphäre bei erhöhter Temperatur in der Größenordnung von Sekunden genügt, um eine vollständige Entwässerung herbeizuführen [s. dagegen z. B. Gmelin, Mg (B), S. 534, Fußnote 1]. Da das Produkt gemäß vorliegender Erfindung in feiner Verteilung frei fällt, ergibt sich - was bisher nicht bekannt war - eine so kurze Verweilzeit, daß eine Verwendung eines solchen Fallsehachtofens möglich wurde, wie er z. B. bereits für den umgekehrten Vorgang, nämlich die thermische Spaltung von Mg C12 Hydraten zu MgO und HCl, vorgeschlagen worden ist. Man verfährt folgendermaßen: Der vertikal angeordnete, von trockenem, gegebenenfalls vorgeheiztem Chlorwasserstoffgas durchspülte Reaktionsraum ist in verschiedene Temperaturzonen aufgeteilt, deren Beheizung jeweils 'getrennt von beiden Seiten her erfolgt. Das am Kopf aufgegebene Produkt durchfällt frei den Ofen und wird in den oberen Zonen vollständig entwässert. Die Teilchen schmelzen in der untersten Zone und werden als Tropfen in einem unter dem Reaktionsraum befindlichen, unter Umständen elektrisch beheizten Sumpf gesammelt. Während des Schmelzvorganges setzen sich gleichzeitig etwa entstandene Oxychloride durch Reaktion mit dem aufsteigenden Chlorwasserstoff- zu Mg C12 um, so daß die gesammelte Schmelze praktisch frei von Sauerstoffanteilen ist.
  • Die Temperatur am Kopf des Reaktionsraumes beträgt über 300° C. Sie soll bis zum Sumpf hin fortlaufend bis mindestens über die Schmelztemperatur des entwässerten Salzes ansteigen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem, geschmolzenem Magnesiumchlorid aus Mg C12 Lösungen in einer Zweistufentrocknung, dadurch gekennzeichnet, daß in erster Stufe die Lösung in einem in gleicher Richtung strömenden Heizgasstrom verdüst und in zweiter Stufe die abgeschiedenen Teilchen im freien Fall einem heißen Chlorwasserstoffgasstrom entgegengeführt und in einem Sumpf von geschmolzenem, entwässertem Magnesiumchlorid gesammelt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 728 963; Gmelins »Handbuch der anorgan. Chemie«, System-Nr. 27, Teil B, B. Auflage, S. 534.
DEV17706A 1959-12-09 1959-12-09 Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem, geschmolzenem Magnesiumchlorid Pending DE1102122B (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0279470A1 (de) * 1987-01-29 1988-08-24 Metallgesellschaft Ag Verfahren zum Herstellen von praktisch wasserfreiem Magnesiumchlorid aus hydratisiertem Magnesiumchlorid
EP0367428A1 (de) * 1988-10-15 1990-05-09 The BOC Group plc Lufttrennung
US5040370A (en) * 1989-06-06 1991-08-20 The Boc Group, Plc Integrated air separation/metallurgical process

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE728963C (de) * 1938-01-22 1942-12-08 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid aus Magnesiumchloridlauen bzw. hoeheren Magnesiumchloridhydraten

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