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Verfahren zur Herstellung eines flachen Gitters aus biegsamen Streifen
von Papier oder plastischem Material Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung eines flachen Gitters aus biegsamen Streifen von Papier oder plastischem
Material, bei dem auf einer Seite mit Leim oder einem anderen Klebstoff versehene
und wie Kettfäden parallel zueinander liegende Streifen mit ähnlichen parallel zueinander
liegenden Streifen, die nicht mit Leim oder Klebstoff versehen sind und wie Schußfäden
senkrecht zu den erstgenannten Streifen liegen, vereinigt werden.
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Es ist bekannt, Maschenware, z. B. zur Herstellung von Decken, durch
Verkleben von Textilfasern zu erzeugen. Den Verklebungsvorgang bewirkt ein Druckzylinder.
Da Kettfäden nicht gleichsinnig orientiert sind, kommt der Druckzylinder mit dem
Klebstoff in Berührung und wird verunreinigt. Bei einem ähnlichen bekannten Verfahren
werden Faserbündel als Ausgangsstoff verwendet.
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Wesentlich für die bekannten Verfahren ist noch, daß sich durch den
dort angewendeten Klebevorgang keine relative Unbeweglichkeit der Schuß- und Kettfäden
an ihren Kreuzungspunkten gegeneinander ergibt. Im Gegenteil sollen nach diesen
bekannten Verfahren verformbare Gewebe erzeugt werden, bei denen die Schußfäden
sich gegenüber den Kettfäden schräg einstellen können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eingangs genannter Art ist demgegenüber
dadurch gekennzeichnet, daß auf die als Kette liegenden Streifen und die auf ihnen
befindlichen als Schuß liegenden Streifen weitere Streifen gleicher Art wie die
vorgenannten, aufgebracht werden, und zwar genau auf die erstgenannten als Kette
liegenden Streifen, so daß sie diese bedecken, und daß die als Schuß liegenden Streifen
beidseitig von den als Kette liegenden Streifen mittels eines die Verklebung verstärkenden
Preßorgans umklammert werden, das seinerseits von jeder Berührung mit dem Leim oder
dem Klebstoff, der seine Oberfläche beschmutzen würde, bewahrt ist.
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Vorzugsweise kreuzen sich die als Kette und die als Schuß liegenden
Streifen unter an sich beliebigen, jedoch stets gleichbleibenden Winkeln.
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Durch die Lehre der Erfindung wird die Verschmutzung der Druckzylinder,
die den Klebevorgang bewirken, dadurch vermieden, daß jeweils zwei in Kette liegende
Streifen, von denen der eine mit Klebstoff versehen ist oderklebend ist, übereinander
liegen. Der Klebstoff ist also nur zwischen den Streifen, so daß der Druckzylinder
selbst mit dem Klebstoff nicht in Berührung kommen kann.
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Das nach der Erfindung erzeugte netzartige Gebilde eignet sich insbesondere
als Traggerüst oder Tragtaschenmaterial, aber auch als Befestigungsauflage für Fliesen
oder Mosaikstücke. Ferner kann es als Packmaterial für einmaligen Gebrauch verwendet
werden. Seine Maschenbreite und Maschenform ist fest. Kette und Schuß können sich
nicht gegeneinander verschieben, was insbesondere für verschiedene Anwendungszwecke
vorteilhaft ist, z. B. wenn das Gittermaterial als Träger für Kacheln und Mosaikstücke
verwendet werden soll.
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Weitere Anwendungsgebiete sind: Verschluß von Körben für Früchte oder
Gemüse, Verstärkung von Preßlingen z. B. aus Gemischen von Gips und Spänen aus Holz-,
Koks-, Flachsabfällen oder anderen Textilien, allein in der Längsrichtung oder in
zwei Richtungen.
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Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber
erläutert.
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Fig. 1 ist ein Grundriß eines derartigen flachen Gitters, Fig. 2 bis
5 sind Schnitte längs der Linie II-II bzw. III-III bzw. IV-IV bzw. V-V der Fig.
1 im größeren Maßstab, Fig.6 ist eine Seitenansicht einer Maschine zur Vereinigung
der Streifen, Fig. VII ist ein Grundriß derselben.
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Die für die Herstellung dieses Gitters benutzten Streifen können aus
einem beliebigen Werkstoff bestehen, vorausgesetzt, daß er biegsam ist, und daß
die miteinander in Berührung kommenden Oberflächen der übereinandergelegten oder
sich kreuzenden Streifen miteinander vereinigt werden können.
Ein
gutes Ergebnis wird die Verwendung von Papier erhalten, welches klebfähig ist, oder
eines klebfähigen oder heißsiegelfähigen Kunststoffs.
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Zur Herstellung dieses flachen Gitters (Pig. 1) werden nach Art von
Kettenfäden z. B. aus Papier- bestehende Streifen 2, 2 a, 2 b, 2 c
usw., deren Oberseite mit Leim bestrichen wird, in einem gewissen gegenseitigen
Abstand angeordnet. Stellenweise werden in der Querrichtung nach Art von Schußfäden
in gleichmäßiger oder ungleichmäßiger Weise- in einem gewissen gegenseitigen Abstand
Streifen 3; 3 a, 3 b, 3 c usw. angeordnet, deren Länge. der Breite des herzustellenden
Gitters entspricht, und welche die,ersten Streifen kreuzen. Hierauf werden nach
Art von Kettenfäden Streifen 4, 4 a, 4 b, 4 c usw. in gleicher Weise wie
die ersten angeordnet, damit sie sich über diese legen und an ihnen haften (Fig.
2 bis 5).
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Diese so miteinander vereinigten- Streifen bilden eine Anordnung,
welche wie ein flaches Gewebe aussieht. Ihr Widerstand in der Querrichtung und in
der Längsrichtung kann durch Veränderung der Breite der- Streifen; ihrer Zahl und
ihrer Dicke in der einen und der anderen Richtung sowie durch den Kreuzungswinkel
zwischen den Schußstreifen und den Kettenstreifen eingestellt werden.
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Eine Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens kann folgendermaßen
ausgebildet sein: Die Streifen 2, welche aus einem biegsamen Werkstoff, wie Papier,
Kunststoff od. dgl., bestehen und die gewünschte Breite haben, sind zu Spulen 5,
5 a, 5 b, 5 c
usw. gewickelt (Fig. 6 und 7). Diese sind in entsprechender
Zahl parallel zueinander so angeordnet, daß sie der Kette eines üblichen Gewebes
aus Textilfäden entsprechen.
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Die gleiche Zahl von Spulen 6, 6 a, 6 b, 6 c usw. mit einem
Abstand 7, welcher genau gleich dem Abstand 8 der Spulen 5 ist, bildet eine zweite
über der ersten liegende Kette.
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Bevor die Streifen 4 der oberen Kette und die Streifen 2 der unteren
Kette durch Übereinanderlagerung miteinander in Berührung gebracht werden, wird
von Hand oder durch eine nicht dargestellte mechanische Vorrichtung unter dem gewünschten
Winkel, in Fig. 1 und 7 rechtwinklig, mit dem gewünschten Abstand der Streifen 3
angebracht, welcher bei einem gewöhnlichen Gewebe den Schuß bilden würde. Nach Maßgabe
der Anbringung der Streifen 3, 3 a, 3 b, 3 c, welche die Rolle eines Schusses
spielen, wird die zweite Kette aufgebracht, und beide werden zwischen den Druck-und
gegebenenfalls Schweißwalzen 9 und 10 gegeneinander gedrückt (Fig.
6).
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Wenn die Vereinigung der Streifen durch Schweißen erfolgt, wird hierfür
ein Schweißmaterial benutzt. Wenn dagegen die Vereinigung durch Kleben erfolgt,
wird die Innenseite eines der übereinandergelegten Streifen mit Leim bestrichen,
damit diese Vereinigung unter dein=i'm'Augenblick der Zusammenbringung der Streifen
der -beiden Ketten ausgeübten Druck erfolgt.
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Bei der in Fig. 6 und 7 dargestellten Apparatur wird die Oberseite
eines jeden von den Spulen 5, 5 a, 5 b usw. kommenden Streifens 2, 2 a der unteren
Kette durch eine Walze 11 beleimt, welche auf der teilweise in einen Leimbehälter
13 eintauchenden Walze 12 ruht. 14 und 15 sind Rollen oder Walzen zur Umlenkung
und Führung des Streifens 2.
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Wie ein beliebiges Textilgewebe kann dieses flache Gitter auf gewickelt-uhd
späfer-mit `eirieriiiüberzug versehen, auseinandergeschnitten oder anderen für die
beabsichtigte Verwendung- erforderlichen Arbeitsgängen unterworfen werden.
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- Die Erfindung kann natürlich abgewandelt werden, indem die als Schuß
benutzten Streifen andere Abmessungen als die als Kette benutzten Streifen haben,
und die Streifen können auch ihrer Art nach verschieden sein.