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Mikroskop mit Strahlenteiler für die simultane Abbildung eines Objektes
in mehreren äquivalenten Bildebenen Die Erfindung betrifft ein Mikroskop mit einem
Strahlenteiler zur simultanen Abbildung des Objektes in mehreren äquivalenten Bildebenen.
Es handelt sich also um ein Mikroskop, in welchem beispielsweise das mikroskopische
Objekt zugleich im Okular auf einer photographischen Schicht und/oder einer Projektionsfläche,
beispielsweise der Bildaufnahmeröhre einer Fernsehkamera, zur Abbildung gelangt.
Es ist häufig erwünscht, zugleich mit dem Bild des Objektes das eines Hilfsobjektes
zur Darstellung zu bringen, wie es in einem Zeiger, einem Maßstab oder einer Blende
bestehen kann. Insbesondere bei der Demonstration mikroskopischer Objekte vor einem
größeren Kreis von Betrachtern mittels eines oder mehrerer Bildschirme tritt diese
Aufgabe auf. Sie wird bei bekannten Einrichtungen vorzugsweise durch Einbringung
solcher Hilfsobjekte in die Zwischenbildebene des Mikroskops, also in die Sehfeldblende
des Okulars, gelöst.
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Diese Lösung ist jedoch nicht anwendbar bei Verwendung eines abbildenden
Systems, beispielsweise eines pankratischen Objektivs, dessen Zwischenbild nicht
zugänglich ist.
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Die Erfindung macht sich die Tatsache zunutze, daß bei optischen Systemen
mit endlichem Objekt- und Bildabstand grundsätzlich Objekt und Bild miteinander
vertauscht werden können. Erfindungsgemäß ist daher bei dem obengenannten Mikroskop
ein an die Stelle einer der mittels des Strahlenteilers erzeugten Bildebenen einsetzbares
selbstleuchtendes oder beleuchtetes Hilfsobjekt, wie Zeiger, Maßstab oder Blende,
vorgesehen. Durch Umkehrung des Strahlenganges wird ein Bild dieses Hilfsobjektes
über den Strahlenteiler in den diesem zugeordneten übrigen äquivalenten Bildebenen
zugleich mit dem mikroskopischen Objekt abgebildet. Das heißt, es erscheint zugleich
mit dem Bild des mikroskopischen Objektes im Okular und auf der photographischen
Schicht oder in der Bildaufnahmeröhre einer Fernsehkamera. An eine solche kann eine
Mehrzahl von Bildschirmen angeschlossen werden, die alle das gleiche komplexe Bild
wiedergeben. Der durch das Okular des Mikroskops blickende Demonstrant kann beispielsweise
einen Zeiger im Sehfeld bewegen, mit welchem er während der Erläuterung des demonstrierten
Objektes auf die bildwichtigen Teile hinweisen kann. Ebenso kann er durch Einführen
einer Blende oder eines Maßstabes das Bild einengen oder Form- und Maßstabsvergleiche
vorführen.
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Da die Einführung eines derartigen Hilfsobjektes an eine Stelle, die
auch von einem Bildempfänger eingenommen werden kann, keinen Eingriff in den mikroskopischen
Strahlengang bedingt, kann sich die Anwendung des Erfindungsgegenstandes auch dann
empfehlen, wenn die Zwischenbildebene des Mikroskops an sich zugänglich wäre.
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Im folgenden wird das Wesen des Erfindungsgegenstandes an Hand eines
Ausführungsbeispiels nach der Figur näher erläutert: Die Abbildung veranschaulicht
ein Mikroskop, dessen Stativ 1 auf einem Fuß ruht, in dessen Innerem sich die Lichtquelle
2 und die dieser zugeordneten Kollektorlinsen 3 und 4 nebst einem Umlenkspiegel
5 befinden. Die beleuchtenden Lichtstrahlen gelangen von dem Umlenkspiegel in den
Kondensor 6 des Mikroskops, beleuchten, aus diesem austretend, das mikroskopische
Objekt und gelangen von dort in das Objektiv 7, das neben weiteren Objektiven 8
und 9 an einem Revolver befestigt ist. Die aus dem Objektiv austretenden, bilderzeugenden
Strahlen gelangen durch das negative Linsensystem 10 in das den Strahlenteiler enthaltende
Gehäuse 11, das auf den Objektivtubus des Mikroskops aufgesetzt ist.
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Das durch das negative Linsenglied parallel gerichtete Lichtbündel
tritt sodann in den Strahlenteiler ein, in dem es in ein durchgelassenes und ein
reflektiertes Teilstrahlenbündel aufgespalten wird. Der Strahlenteiler besteht aus
zwei gleichen, miteinander verkitteten rechtwinkligen Prismen 12 und 13 mit einer
teilverspiegelten Teilungsschicht. Dieser Strahlenteiler kann wahlweise in zwei
Arbeitsstellungen gedreht werden, in denen die reflektierende Hypotenusenfläche
der beiden Teilprismen das reflektierte Teilstrahlenbündel entweder nach links oder
nach rechts ablenkt, während das hindurchgelassene Teilstrahlenbündel in jeder der
beiden Arbeitsstellungen den Strahlenteiler unabgelenkt in Richtung der optischen
Achse des Objektivs 7 verläßt. Die Prismenkombination 12, 13 ist in einem mit vier
Durchtrittsöffnungen versehenen
Rohr 17 gefaßt, welches drehbar
in einem feststehenden Rohr 18 gelagert ist, das vier entsprechende Durchtrittsöffnungen
für die Teilstrahlenbündel aufweist. In de_ n Wandungen des den Strahlenteiler aufnehmenden
Gehäuses 11 sind drei gleiche sammelnde optische Systeme 14, 15 und 16 vorgesehen,
durch welche die aus dem Strahlenteiler austretenden parallelen Strahlenbündel in
äquivalenten Ebenen zu reellen Bildern des mikroskopischen Objektes vereinigt werden.
Diesen sammelnden Gliedern sind drei Tuben zugeordnet, deren eine -das Okular O
aufnimmt, während die beiden anderen, Ph und Pr, zu einer photographischen- Schicht
bzw. der Kathode eines Fernsehgerätes führen können. In die einer der beiden letztgenannten
Tuben zugeordnete Bildebene ist erfindungsgemäß als Hilfsobjekt ein drehbarer und
axial verschieblicher Zeiger 19 eingeführt, welcher über ein Beleuchtungsprisma
20 durch die Lichtquelle 21 beleuchtet wird. Unter Umkehrung des Strahlenganges
wird ein Bild dieses Hilfsobjektes zugleich mit dem des mikroskopischen Objektes
in den den Tuben O und Pr zugeordneten äquivalenten Bildebenen abgebildet. Es erscheinen
also in der dargestellten Arbeitsstellung des Strahlenteilers komplexe Bilder sowohl
im Okular O des Mikroskops wie auch auf dem an den Tubus Pr angeschlossenen Bildempfänger,
also beispielsweise einem Bildschirm oder in der Bildaufnahm.eröhre einer Fernsehkamera,
über welche sie auf einen oder mehrere Bildschirme übertragen werden können.
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Es kann natürlich zweckmäßig sein, die Lage der äquivalenten Bildebenen
durch Einschaltung von Hilfslinsen in den Tuben Ph und Pr zu verschieben. So zeigt
.das in der Abbildung dargestellte-Ausführungsbeispiel eine dem Hilfsobjekt 19 zugeordnete
Hilfslinse 22, mittels welcher die das Hilfsobjekt aufnehmende Bildebene näher an
das sammelnde Glied 14 herangerückt wird. Durch die Einführung solcher die optischen
Weglängen verkürzenden oder verlängernden Glieder wird am Wesen der Erfindung naturgemäß
nichts .geändert.
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Da verschiedene mikroskopische Objekte mit verschiedener Helligkeit
abgebildet werden, ist es erwünscht, auch .die Lichtstärke zu regeln, mit der die
Hilfsobjekte abgebildet werden. Der Lichtquelle 21 sind daher zwei Polarisationsfilter
23, 24 zugeordnet, deren einer mittels eines gerändelten Ringes gegen den anderen
verdreht werden kann.