DE1101683B - Verfahren zur gemeinsamen Herstellung von Acetylen und Natriumbicarbonat und/oder Natriumcarbonat - Google Patents
Verfahren zur gemeinsamen Herstellung von Acetylen und Natriumbicarbonat und/oder NatriumcarbonatInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung stellt ein Verfahren zur gemeinsamen Herstellung von Acetylen und Natriumbicarbonat
und/oder Natriumcarbonat dar, das folgende an sich bekannte Verfahrensstufen aufweist:
1. Calcinierung von Calciumcarbonat unter Bildung von Kohlendioxyd und Calciumoxyd;
2. Erhitzen mindestens eines Teils des Calciumoxyds mit Kohlenstoff unter Bildung von Calciumcarbid
und Kohlenmonoxyd; gegebenenfalls Oxydation des Kohlenmonoxyds zu Kohlendioxyd;
3. Umsetzung des Calciumcarbids, vorzugsweise des gesamten Calciumcarbids mit Wasser unter Bildung
von Acetylen und Calciumliydroxyd;
3 a) Mischen des Calciumhydroxyds mit dem restlichen Teil des Calciumoxyds, falls in Stufe 2
nicht das gesamte Calciumoxyd mit Kohlenstoff umgesetzt wurde;
4. Umsetzung des Gemisches aus Calciumhydroxyd und gegebenenfalls Calciumoxyd mit Ammoniumchlorid
unter Bildung von Ammoniak und Calciumchlorid ;
5. Umsetzung des Ammoniaks und Kohlendioxyds aus Stufen 1, 2 und 8 mit Natriumchlorid unter
Bildung von Ammoniumchlorid und Natriumbicarbonat;
6. Abtrennung des Ammoniumchlorids vom Natriumbicarbonat
;
7. Rückführung des nach Stufe 6 gewonnenen Ammoniumchlorids nach Stufe 4 und, falls erwünscht,
8. Überführung des in Stufe 5 gewonnenen Natritimbicarbonats
in Natriumcarbonat und Kohlendioxyd durch Erhitzen.
Aus dieser Beschreibung des neuen Verfahrens, das die Einschaltung der Acetylengewinnung in ein Verfahren
zur Natriumcarbonatgewinnung gestattet, geht deutlich hervor, daß eine äußerst wirksame Ausnutzung
der Nebenprodukte erzielt wird. So werden bei der Umsetzung des Calciumcarbids mit Wasser unter Bildung
von Acetylen und Calciumhydroxyd die Produkte Acetylen und Calciumhydroxyd voneinander getrennt
und das Calciumhydroxyd anschließend mit Ammoniumchlorid umgesetzt.
Aus dem Fließschema geht klar hervor, daß es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren um ein sehr
wirtschaftliches Kombinationsverfahren handelt. Da die Wirtschaftlichkeit jedes chemischen Verfahrens
zum größten Teil von der wirksamen Ausnutzung der Nebenprodukte und dem Zusammenschluß von Reaktionsstufen
abhängt, ist leicht ersichtlich, daß durch die Erfindung ein besonders rationell arbeitendes Verfahren
bereitgestellt wird.
Die Zersetzung von Calciumcarbonat (z. B. Kalkstein) in CaO und CO2 kann in jeder geeigneten Anlage,
z. B. einem senkrechten Schachtofen, erfolgen, in Verfahren zur gemeinsamen Herstellung
von Acetylen und Natriumbicarbonat
und/oder Natriumcarbonat
Anmelder:
ίο Columbia-Southern Chemical Corporation,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil, Rechtsanwalt, Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 19. September 1955
Joseph Allen Neubauer, Pittsburgh, Pa.,
und Francis William Theis, Akron, Ohio (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
dem die Temperatur bei etwa 900 bis 1300° C, vorzugsweise zwischen 1050 und 1200° C gehalten wird.
Das C O2 wird in Stufe 5 durch eine mit Ammoniak
gesättigte Natriumchloridlösung (Lake) geleitet und in dieser umgesetzt. Die Behandlung der Salzlösung
mit Ammoniak erfolgt zweckmäßig durch NH3-haltige
Abgase des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Umsetzung der mit Ammoniak behandelten Salzlösung
mit CO2 wird im allgemeinen in Carbonierungstürmen
durchgeführt, in denen die ammoniakhaltige, abwärts fließende Natriumchloridlösung mit einem
aufwärts strömenden, kohlendioxydhaltigen Gas vermischt wird.
Die mit Ammoniak versetzte Lake wird vor der Einführung in die Carbonierungstürme auf etwa 30° C
abgekühlt. Bei Einführung von heißer Salzlösung in
den oberen Teil der Türme würde durch die im Gegenstrom aufsteigenden CO2-haltigen Gase übermäßig
viel Ammoniak ausgetrieben. Sogar bei etwa 30|0 C
enthält das CO2-haltige Gas, das von der mit ihm in
Berührung kommenden ammoniakhaltigen Salzlösung
nicht absorbiert wurde, eine bestimmte Menge Ammoniak; dieses kann zur Behandlung von weiterer
Lake mit Ammoniak verwendet werden.
Aus technischen Gründen kann es zweckmäßig sein, die Carbonierung in zwei getrennten Stufen durchzu-
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führen. Werden ζ. B. vier Carbonierungstürme parallel _ ; kleine Kübel, Pfannen oder Töpfe abzieht, die an
verwendet und treten bei einem infolge Bildung von einem Förderband oder -rad befestigt sind. Man läßt
festem NaHCO3, das die Innenflächen überkrustet, das CaC2 darin abkühlen und kippt es anschließend
Betriebsstörungen auf, so kann er zu einem Reini- in große Backenbrecher, in denen es pulverisiert wird.
gungs-Carbonierungsturm umgeschaltet werden. Das 5 Dann wird es in einen Acetylengenerator eingeführt
heißt, dem verkrusteten Turm wird im Gegenstrom zu und dort mit H2 O (Stufe 3) umgesetzt. Die Reaktion
der abwärts fließenden Salzlösung ein C O2-armes Gas zwischen Calciumcarbid und Wasser erfolgt augen-
(etwa 40 Volumprozent CO2) zugeführt, wobei die blicklich. Acetylen entsteht in Form eines entweichen-
Lake gerade bis unterhalb der Ausfällungskonzen- den Gases, während eine Calciumhydroxydaufschläm-
tration mit CO2 saturiert (carboniert) wird. Die aus io mung im Reaktionsgefäß zurückbleibt,
diesem Turm abgezogene Flüssigkeit, die das feste Ein zweckmäßiger Acetylengenerator besteht aus
NaHCO3, das die Innenflächen verkrustete, gelöst einem auf einer Bodenfläche stehenden zylindrischen
und mitgeführt hat, wird in die übrigen Produktions- Wasserbehälter, der von einem Gehäuse überdacht
türme eingeführt und bis zur Atisfällung carboniert. wird, das die Carbidbeschickungsvorrichtung enthält.
Sobald die Feststoffe aus dem Reinigungsturm ent- 15 Der Generator sollte so konstruiert, sein, daß er pro
fernt sind, kann er wieder als Produktionsturm ge- Kilogramm Calciumcarbid 8,3 1 Wasser faßt, sowie
fahren werden. stündlich 0,062 m3 Acetylen pro Kilogramm Carbid
Erfindungsgemäß können auch zwei oder mehrere liefert. Die Reaktionsteilnehmer werden dem Gene-
Reinigungs-Carbonierungstürme parallel betrieben rator bei normaler Temperatur (22 ± 5° C) zugeführt,
werden und selbstverständlich auch zwei oder mehrere 30 Wie aus dem obigen Schema zu ersehen ist, kann
Produktions-Carbonierungstürme. man auch das im Generator entstandene Calcium-
Aus dem unteren Teil der Carbonierungstürme wird hydroxyd abziehen, in eine drehbare Kalklöschanlage
ein Produkt abgezogen, das Natriumbicarbonat und einführen und mit einem Teil des bei der Calcium-
Ammoniumchlorid enthält. Das Ammoniumchlorid carbonatcalcinierung abgezogenen Calciumoxyds
befindet sich in einem flüssigen Zustand und enthält 25 mischen.
festes Natriumbicarbonat in dispergierter Form. Die- Die aus der Löschanlage entfernte Kalkmilch wird
ses Produkt wird einem Filter, z. B. einem Dreh- mit dem flüssigen Ammoniumchlorid vermischt unter
filter, zugeleitet, in dem das feste Natriumbicarbonat Bildung eines Gemisches mit einer Temperatur von
von dem flüssigen Ammoniumchlorid abgetrennt wird. etwa 98° C. Vor der Einführung in dieses Gefäß wird
Das auf diese Weise abgetrennte Natriumbicarbonat 30 das Ammoniumchlorid in eine Abstreifanlage geführt,
wird, falls erwünscht, einer Calciniertrommel züge- wo man es über Kalk destillieren kann und die eine
führt, die bei einer Temperatur von etwa 150 bis Schicht aus Koks oder Quarz enthält. Von dort er-225°
C, vorzugsweise 175 bis 200° C, arbeitet. Beim folgt die Überführung zum Kalkbehandlungsgefäß.
Durchgang durch die Trommel zersetzt sich das Vom Kalkbehandlungsgefäß wird das Gemisch aus
Natriumbicarbonat in Natriumcarbonat und Kohlen- 35 Ammoniumchloridflüssigkeit und Calciumhydroxyd
dioxyd. Das Kohlendioxyd besitzt normalerweise eine an einer Stelle gerade unterhalb der Koksschicht in
Reinheit von 85 bis 100 Volumprozent und wird (zu- den Kalkerhitzer eingeführt, wo es über mehrere
sammen mit einem Teil des in der vorstehend senkrecht gestellte Platten abwärts fließt. Im Gegenbeschriebenen
CaCOg-Calcinierungsstufe erzeugten strom hierzu wird Dampf von etwa 112° C einge-CO2)
zur Verwendung bei der Carbonierung von 40 führt, der eine Reaktion unter Bildung von Calciumweiterer
ammoniakhaltiger Lake in die Carbonie- chlorid und Ammoniak (Stufe 4) verursacht. Das CaI-rungstürme
eingeführt. ciumchlorid wird aus dem unteren Teil des KaIk-
Ein Teil des 40volumprozentigen CO2 aus der erhitzers entfernt. Dampf und das bei der Kalkdestil·
Ca COg-Calcinierungsstufe wird in dem oder den lation ausströmende Ammoniak gelangen aufwärts
Reinigungs-Carbonierungstürmen der Stufe 5 ver- 45 durch den genannten Abstreifer und in den Vorwendet.
Wie bereits erwähnt, ist die Konzentration erhitzer (s. Fließschema). Das Dampf-Ammoniakdes
in den Reinigungsturm eintretenden CO2-Gases Gemisch dient zur Erhitzung der durch den Vorefhitzer
niedriger als die des in den Produktionsturm ein- strömenden Ammoniumchloridflüssigkeit auf eine
tretenden Gases. Dabei empfiehlt es sich, das in die Temperatur zwischen 82 und 94° C, wie bereits erentsprechenden
Carbonierungstürme eingeführte CO2 50 wähnt. Der Vorerhitzer besteht aus einem zylindribei
einem Druck von etwa 2,8 kg/cm2 zu halten, doch sehen Gehäuse, in dem sich Rohre befinden, durch die
ist — wie anschließend noch beschrieben wird — für die Ammoniumchloridlösung geleitet wird. Beim
bestimmte andere Funktionen ein Druck von etwa Durchleiten umstreicht das Dampf-Ammoniak-Gemisch
1,4 kg/cm2 angebracht. diese Rohre und bewirkt dadurch einen Wärmeaus-
Das von Natriumbicarbonat befreite, flüssige Am- 55 tausch. Nach diesem Wärmeaustausch wird das
moniumchlorid wird durch einen Vorerhitzer geleitet, Dampf-Ammoniak-Gemisch in einen bei etwa 30'° C
darin auf eine Temperatur zwischen 82 und 94° C gehaltenen Kühler eingeführt. Der Kühler kann mit
erhitzt, anschließend in eine Destillieranlage einge- dem Vorerhitzer verbunden sein und dabei eine Einführt
(wobei ein Teil des in der Flüssigkeit anwesen- heit bilden. Der Kühler kann, ebenso wie der Vorden
freien Ammoniaks entfernt wird), mit Calcium- 60 erhitzer, aus einem Gehäuse bestehen, das eine Reihe
hydroxyd in einem Kalkbehandlungsgefäß gemischt von Rohren enthält, durch die Wasser von etwa 30° C
und anschließend in einen Kalkerhitzer geleitet. fließt.
In Stufe 2 wird der Ofen (ein elektrischer Ofen) Durch den Wärmeaustausch zwischen dem Dampfauf
eine Temperatur von etwa 2000 bis 2200° C ge- Ammoniak-Gemisch und den 30° C warmen Rohren
bracht; im allgemeinen wird ein Produkt hergestellt, 65 wird der Dampf zu Wasser kondensiert, und das Amdas
80 bis 90 Gewichtsprozent CaC2 enthält; es wird moniakgas kann aus dem Kühler abgezogen werden,
durch Stichlöcher entfernt. Das durch die Stichlöcher Der auf diese Weise kondensierte Dampf ist mit Amaus
dem Ofen abgezogene CaC2 wird abgekühlt. Ein moniak gesättigt und kann in die Leitung für die
wirksames Abkühlverfahren ist das kontinuierliche Ammoniumchloridflüssigkeit an einem Punkt direkt
Gießverfahren, bei dem man das flüssige CaC2 in 70 vor deren Eintritt in die Abstreifdestillationsanlage
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zurückgeführt werden. Auf diese Weise wird das für und einem Herd aus Kohleblöcken. Drei Elektroden
das Verfahren so wertvolle Ammoniakgas nicht ver- hingen senkrecht in den Ofen und reichten 0,6 m in
schwendet. die Ofenbeschickung. Der Ofen wurde bei 2000° C ge-
Das aus dem Kühler abgezogene Ammoniakgas hat halten.
eine Temperatur von etwa 55 und 60° C und wird in 5 Direkt über der oberen Grenze des Feuerraums
einen Absorber geleitet, wo es mit gereinigter Lake waren in den Seitenwänden Stichlöcher, durch die das
(Natriumchlorid) in Berührung gebracht wird. Der geschmolzene CaC0 aus dem Ofen abgezogen wurde,
aus der mit Ammoniak behandelten Salzlösung abge- 905 kg abgezogenes Material bestanden aus 725 kg
trennte Schlamm wird zum Kalkerhitzer geleitet, wo CaC2, 170kg CaO und 90kg inertem Material. Das
er mit dem in den Destillationskolben eintretenden 10 Material wurde in kleine Pfannen gegossen, die an
Gemisch aus Ca(OH)2 und NH4Cl gemischt wird. einem Förderband befestigt waren. Nach dem Ab-
Wertvolles Material, wie im Schlamm enthaltenes kühlen in diesen Pfannen wurde es daraus entfernt, in
NH3, wird so wiedergewonnen. einen großen Backenbrecher eingeführt und pulveri-
Zur Aufrechterhaltung eines Mindestgegendrucks siert. 320 kg CO-Gas wurden oben aus dem Carbid-
auf das System können Kalkerhitzer, Abstreifanlage, 15 ofen abgezogen.
Vorerhitzer, Kühler und Absorber bei Unterdruck Aus dem Brecher wurde das Ca C2-Ca O-Material
gehalten werden. Dies läßt sich leicht durch Anbringen in einen Acetylengenerator geleitet, wo es bei normaler
einer Vakuumpumpe, z. B. am Absorber, erreichen. Temperatur (22 + 5° C) mit 7500 kg Wasser gemischt
Zur Verhütung einer Verschmutzung des Absorbers wurde. Die Reaktion trat augenblicklich ein; das Ace-
und des oder der Carbonierungstürme im Verlaufe des 2o tylen (285 kg) wurde nach oben abgezogen und ge-
erfindungsgemäßen Verfahrens ist es erforderlich, die sammelt.
Lake zu reinigen, da sie meist Verunreinigungen wie 790 kg CaO in Form von Ca(OH)9 (=9,5 Gez.
B.Ca++und Mg++enthält. Nach einem Verfahren wichtsprozent CaO) in einer wäßrigen" Aufschlämwird
die Salzlösung mit den Abgasen aus den Carbo- mung wurden aus dem Acetylengenerator entfernt und
nierungstürmen, dem Absorber und dem Filter ge- 25 in einen drehbaren Löscher geführt, in den ferner das
reinigt (s. Fließschema). Da diese Gase Kohlendioxyd restliche CaO (1940 kg) aus der CaCO3-Calcinie-
und Ammoniak enthalten, reagieren sie leicht mit den rungsstufe, das bei der Ca C2-Herstellung keine VerVerunreinigungen
unter Bildung leicht entfernbaren wendung fand, eingeführt worden war. Der drehbare
Carbonats. Im übrigen wird ein großer Teil des in Löscher bestand aus 'einem rotierenden zylindrischen
den Abgasen vorhandenen Ammoniaks von der Salz- 30 Gehäuse mit einem Auslaßende und einem Gegenende,
lösung absorbiert, wodurch die Menge des zur Be- wobei das Auslaßende einen konzentrisch angeordhandlung
der Salzlösung im Absorber erforderlichen neten inneren Mantel enthielt, der sich in einer Länge
Ammoniaks herabgesetzt wird·. von etwa einem Viertel der Länge des Außengehäuses
Wie aus dem Fließschema hervorgeht, werden die darin erstreckte. Die Ca(O H)2-Aufschlämmung aus
aus dem Absorber, den Carbonierungstürmen und dem 35 dem Generator und das CaO aus der CaCO3-CaId-Filter
ausströmenden Gase in Wäscher geleitet, durch nierungsstufe wurden gemischt und durch den inneren
die nur Teile der Gesamtbeschickung geführt werden. Mantel eingeführt. Die in dem Löscher entstandene
Auch hier, wie bei der Reinigung der Lake, sind Kalkmilch wurde zwischen dem Innen- und Außenwiederum
verschiedene andere Ausführungsformen im mantel am Auslaßende abgezogen, während das lang-Bereich
der Erfindung möglich. +0 sam einsumpfende sowie unveränderte Material nach
In der ammoniakhaltigen Salzlösung sollten Am- hinten bewegt und das nicht umgesetzte Material am
moniak und Natriumchlorid im richtigen Mengen- Gegenende entfernt wurde.
verhältnis anwesend sein. Der Chlorgehalt (d.h. der Auf diese Weise wurde eine Ca(OH)2-Aufschläm-
Natriumchloridgehalt) sollte so hoch wie möglich ge- mung hergestellt, die 27 Gewichtsprozent CaO in
halten werden. Ist die Ammoniakkonzentration in der 45 Form von Ca(OH)2 sowie 7500 kg Wasser enthielt,
Lake zu hoch, so werden zusammen mit dem Natrium- d. h. etwa 276 g C aO pro Liter. 440· kg nicht einge-
bicarbonat überschüssige Mengen Ammoniumbicarbo- sumpf tes Material wurden aus dem rotierenden Löscher
nat ausgefällt. Ist die Ammoniakkonzentration in der abgezogen und verworfen. Die Ca(OH)2-Aufschläm-
Lake zu niedrig, so ist die Zersetzung des Natrium- mung wurde in ein Kalkbehandlungsgefäß eingeführt
chlorids verhältnismäßig geringer, und es geht daher 50 und mit Ammoniiimchlorid gemischt,
viel Salz verloren. Das Ammoniumchlorid wurde hergestellt, indem
man 23 1501 einer gereinigten Lake (7200 kg NaCl)
Beispiel in den oberen Teil eines senkrecht stehenden Absorbers,
der zur Temperaturregelung mit Wasser ge-
5700 kg Kalkstein (97 Gewichtsprozent CaCO3) 55 speiste Schlangen enthielt, einführte und mit 2560 kg
und 455 kg Koks (86 Gewichtsprozent feste Kohle und Ammoniakgas, das am unteren Ende des Absorbers
2 Gewichtsprozent H2O) wurden gemischt, in den eingeführt und im Gegenstrom zu der abwärts fließenoberen
Teil eines senkrechten Kalksteinschachtofens den Salzlösung geleitet wurde, bei 57° C behandelte,
eingeführt und 38 Stunden bei 1100° C calciniert. Da- Die aus dem Absorber oben abgezogenen Gase dienten
bei wurden ein CO2-haltiges Gas (40 Volumprozent 60 zur Reinigung von etwa dem sechsten Teil der 23 150 1
C O2, 3800 kg C O2) und 2800 kg Kalk hergestellt, der betragenden Salzlösung. Zu diesem Zweck fand ein
aus 93 Gewichtsprozent verwertbarem Ca O bestand. Absorptions-Gaswäscher Verwendung, der lediglich
880 kg des unten aus dem Brennofen abgezogenen aus einem Turm mit zahlreichen Glockenboden beKalks
wurden mit 565 kg Koks (vorgetrockneter Koks, stand, durch die .das Gas strömte und mit der abwärts
der 88 Gewichtsprozent feste Kohle und weniger als 65 fließenden Salzlösung in Berührung gebracht wurde.
1 Gewichtsprozent H2O enthielt) gemischt und in Die mit Ammoniak behandelte Salzlösung wurde in
einen elektrischen Carbidofen geleitet. Das Gemisch ein Dorr-Absetzgefäß geleitet, in dem sich der
wurde diskontinuierlich durch den oberen Teil des Schlamm abschied. Er wurde einer Kalkdestillations-Ofens
eingeführt. Der Ofen bestand aus einem runden anlage zugeführt. Die mit Ammoniak behandelte Salz-Mantel
mit einem Innenfutter aus feuerfestem Stein 70 lösung wurde in einem Kühler auf 30° C abgekühlt
Claims (8)
1. Herstellung von Kohlendioxyd und Calciumoxyd durch Calcinierung von Calciumcarbonat;
2. Herstellung von Calciumcarbid und Kohlenmonoxyd durch Umsetzung von mindestens eines
Teils des nach Stufe 1 erhaltenen Calciumoxyds mit Kohlenstoff, und, falls erwünscht, Oxydation
des entstehenden Kohlenmonoxyds zu Kohlendioxyd;
3. Herstellung von Acetylen und Calciumhydroxyd durch Umsetzung des nach Stufe 2 erhaltenen
Calciumcarbids mit Wasser;
4. Herstellung von Ammoniak und Calciumchlorid durch Umsetzung des in Stufe 3 erhaltenen CaI-
ciumhydroxyds, dem etwa verbleibendes, nach Stufe 1 gewonnenes Calciumoxyd beigemischt
wird, mit Ammoniumchlorid;
5. Herstellung von Ammoniumchlorid und Natriunibicarbonat
durch Umsetzung des in Stufe 4 gewonnenen Ammoniaks und in den Stufen 1, 2 und 8 anfallenden Kohlendioxyds mit Natriumchlorid;
6. Abtrennung des Ammoniumchlorids vom Natriumbicarbonat;
7. Rückführung des nach Stufe 6 gewonnenen Ammoniumchlorids nach Stufe 4 und, falls erwünscht,
8. Überführung des in Stufe 5 gewonnenen Natriumbicarbonats
in Natriumcarbonat und Kohlendioxyd durch Erhitzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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GB (1) | GB816518A (de) |
LU (1) | LU36149A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4256719A (en) * | 1979-01-10 | 1981-03-17 | Akzo N.V. | Process for the combined manufacture of chlorinated hydrocarbons and sodium bicarbonate |
DE102013016014A1 (de) | 2012-09-27 | 2014-03-27 | Sodawerk Staßfurt GmbH & Co. KG | Verfahren zur Herstellung von Kalkmilch für die Sodaherstellung |
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1955
- 1955-09-18 FR FR722175A patent/FR1231622A/fr not_active Expired
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1956
- 1956-09-17 GB GB28323/56A patent/GB816518A/en not_active Expired
- 1956-09-19 DE DEC13694A patent/DE1101683B/de active Pending
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DE102013016014A1 (de) | 2012-09-27 | 2014-03-27 | Sodawerk Staßfurt GmbH & Co. KG | Verfahren zur Herstellung von Kalkmilch für die Sodaherstellung |
EP2712845A1 (de) | 2012-09-27 | 2014-04-02 | Sodawerk Staßfurt GmbH & Co. KG | Verfahren zur Herstellung von Kalkmich für die Sodaherstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR1231622A (fr) | 1960-09-30 |
GB816518A (en) | 1959-07-15 |
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