DE1101046B - N-(Perchlorylphenyl)-alkyl-carbamate als Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstums - Google Patents
N-(Perchlorylphenyl)-alkyl-carbamate als Mittel zur Regulierung des PflanzenwachstumsInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N47/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
- A01N47/08—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having one or more single bonds to nitrogen atoms
- A01N47/10—Carbamic acid derivatives, i.e. containing the group —O—CO—N<; Thio analogues thereof
- A01N47/20—N-Aryl derivatives thereof
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Description
DEUTSCHES
Es ist. bekannt, daß eine Reihe von Carbamate!! wertvolle
Herbicide darstellen,, die nur die Unkräuter zinn
Absterben; bringen,. Nutzpflanzen dagegen, nicht scM-digeru
Es wurde nun gefunden, daß N-(PercMorylplieiryl),-alkyl-carbamate
der allgemeinen Formel
>—NH-C —0 —R
ClO3
worin R einen Alkylxest bedeutet, hervorragend zur
Regulierung des Pflanzenwachstums geeignet sind und sich gegenüber den als Herbiciden bekannten Carbamaten
durch eine überlegene Wirkung" auszeichnen.
Je nach Aufwandmenge wirken sie stimulierend, selektiv herbicid oder total herbicid.
Die stimulierende Wirkung zeigt, sieb z.B. beim
Behandeln von Samen und KearMingerj: rnät Lösungen,
die etwa 0,00005· bis 0,006·% Wirkstoff enthalten.
Durch den Wirkstoff wird z-,, B. ganz selektiv bei bestimmten
Unkräutern, wie Ackersenf, das Chlorophyll zerstört oder die Chl'orophyllBiTdung unterdrückt, wodurch
diese Pflanzen absterben, während Nutzpflanzen, wie ζ-. B. Hafer, unter diesen· Bedingungen· keine Schädigung
zeigen.
Die Wirkstoffe können hergestellt werden durch Emwirkung von Halogenameisensäure-alkylestern auf Perchlorylaniline
in organischen oder wäßrigen Lösungen oder Suspensionen in Gegenwart eines Halogenwasserstoffakzeptors.
Man kann auch Salze der Basen, z, B. das Hydrochlorid,, anwenden und aus diesen erst unter
den Reaktionsbedingungen mittels eines Halogenwasserstoffakzeptors
die Base frei machen und diese sofort i» der oben beschriebenen Weise umsetzen.
Die erfindungsgemäßen Carbamate können ferner durch Anlagerung aliphatischer Alkohole an PerchferylL
phenylisocyanate hergestellt werden, indem man z. B.
N^Perchlorylpbenyll-alkyl-carbamate
als Mittel zur Regulierung
des PfianzenWacfastums
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brürting,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Ott© Scherer,. Fraaiktet/M.-Höch'st,
Dr. Helmut Hahn, Frankfurt/M.,
und Dr. Gustav G'assner, Frankfurt/M.-Höchst,
sind als Erfinder genannt worden
in die benzolische Lösung eines Isocyanates einen Alkohol
eintropft.
Die so hergestellten Carbamate können als solche oder in üblichen Zubereitungen- als Naß- oder Trockenmittel,
ζ. B.. als EmaaMonskonzEntrate, zur Anwendung kommen
und besitzeni besonders: in der letztgenannten Form überragende
Eigenschaften zur Regulierung des Pflanzenwachstums·.
Sie können; auch in Mischung mit anderen·
Herbiciden,. Fimgiaden oder Düngemitteln zur Anwendung
gelangen..
Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Wirkstoffe gegenüber dem als selektives-. Herbicid bekannten 3'-Chlorphenyl-isopropyl-carbaimat
(nachfolgend als· OPC bezeichnet) geht aus den folgenden Tabellen hervor.
Wirkung, von N-(3-Perchloiiylphenyl)risQproj)yl-carbamat gegen Ackersenf vor dem Auflaufen im Vergleich zu CIPC
Schädigungsgrad O^ = ungesehädigt
100 = tot
100 = tot
2 | A-ufwandmenge | 0,5 | in g/qm | 0,125, | 0,06- | |
4 | 100 | 1 | 100 | 0,25. | 90 | 85 |
100 | 50 | 100 | 30; | 100 | 10' | 0 |
90 | 50 | 0 | 20 | |||
109 528/673 | ||||||
N-^-PercMorylphenvl-isoprop^carbamat.
CIPC
Unbehandelt
.." ,.'.-.." . TabeHe:2
Wirkung von N-(3-PercMorylphenyl)-isopropyl-carbamat gegenüber Ackersenf im Spritzversuch im Vergleich zu CIPC
Schädigungsgrad O = ungeschädigt
100 = tot
100 = tot
0,4 | 0,2 \ | ' Aufwai I 0,1 |
ldmenge i 0,05 |
a g/qm 0,025 |
0,012 | 0,006 | |
N-(3-Perchlorylphenyl)-isopropyl-carbamat | 100 80 |
100 40 |
100 10 |
100 10 |
80 8 |
80 5 |
75 |
CIPC ,.. ... .... | 5 | 5 | |||||
Unbehandelt * |
Aus den vorstehenden Tabellen ergibt sich ferner die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Verbindungen
gegenüber den in der USA.-Patentschrift 2 784 071 beschriebenen
Verbindungen, die etwa die gleiche Wirksamkeit wie CIPC besitzen, und gegenüber den in der
USA.-Patentschrift 2 695 225 beschriebenen Formulierungen von CIPC.
Die Wirkstoffe gemäß der Erfindung unterscheiden
sich in ihrer Wirkung grundlegend von Carbamaten, wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift 970 322 und den
USA.-Patentschriften2 788 268 und 2784072 beschrieben sind, dadurch, daß sie überraschenderweise selektiv gegen
dikotyle Unkräuter unter Schonung monokotyler Pflanzen wirken, während die bekannten Carbamate vor allem
monokotyle Pflanzen zerstören.
Zu 18 g 3-Aminoperchlorylbenzol in 50 ecm Benzol
werden langsam 13 g Chlorameisensäure-isopropylester getropft. Nach dem Abklingen der Reaktion gibt man
allmählich 10,4 g Triäthylarnin zu und schüttelt nach einer Stunde mit Wasser aus. Nach dem Trocknen über
Calciumchlorid wird das Benzol abgedampft. Man erhält das Carbamat als viskoses Öl in einer Ausbeute
von 95%· Es erstarrt nach langem Stehen kristallin. F. = 66 bis 68°C (Block). -
Analyse: C10H12ClNO5; Molekulargewicht: 261,5,
Berechnet ... 13,6 % Cl, 5,4% N;
gefunden ... 13,5% Cl, 5,7% N.
Berechnet ... 13,6 % Cl, 5,4% N;
gefunden ... 13,5% Cl, 5,7% N.
Zu einer Suspension von 50 g 3-PercHorylanilin-hydrochlorid
in 250 ecm Methylenchlorid gibt man 29 g Chlorameisensäure-isopropylester und läßt 48 g Triäthylamin
eintropfen, wobei die Temperatur auf 50° C ansteigt. Nach dem Abklingen der Reaktion wird noch
1J2 Stunde auf 50°C gehalten. Nach Durchschütteln mit
Wasser und Trocknen über Calciumchlorid wird das Lösungsmittel entfernt; man erhält das Carbamat als
öligen Rückstand wie im Beispiel 1.
Wird N-(3-Perchlorylphenyl)-isopropyl-carbamat als wäßriges Emulsionskonzentrat mit 10 % Wirkstoff sofort
nach der Aussaat bei Ackersenf und Hafer im Gewächshausversuch angewendet, so laufen auch in sehr hohen
Aufwandmengen die Ackersehf- und Haferpflanzen in normaler Anzahl auf, aber die Ackersenfpflanzen sind
nicht mehr in der Lage, Chlorophyll zu bilden. Die Keimblätter bleiben weiß, die Stengel mit ihrem relativ
hohen Anthocyangehalt zeigen eine violette Färbung, die Pflanzen brechen nach kurzer Zeit zusammen. Die
Haferpflanzen zeigen dagegen keine Schädigung. bamat im Gewächshausversuch auf etwa 8 cm hohe
Ackersenf- und etwa 15 cm hohe Haferpflanzen in einer
Aufwandmenge von 80ml/qm Spritzbrühe gespritzt, so färben sich die Vegetationspunkte und die neu gebildeten
Blätter des Ackersenfs weiß, die älteren Blätter verbleichen kurz danach ebenfalls, und die Pflanzen sterben
ab. Bei Hafer ist diese Chlorophyllzerstörung nicht fest-"l
zustellen.
Behandelt man verunkrautete Wege, Sport- oder Bahnanlagen mit N-(3-Perchlorylphenyl)-isopropyl-carbamat
mit einem 10%igen Emulsionskonzentrat in einer Aufwandmenge von 10 g des Wirkstoffes pro Quadratmeter,
so werden die Pflanzen restlos abgetötet.
Versuchsbericht A. Haferkeimversuch
Hafersamen wurden auf Filterpapier in Petrischalen mit verschiedenen Konzentrationen des Wirkstoffes
behandelt, und die Länge der Keimlinge wurde nach 10 Tagen bei 25° C gemessen.
Lösung °/0 Wirkstoff
0,4
0,2
0,1
« 0,05
0,025 ...
0,012 ...
0,025 ...
0,012 ...
0,006 ...
0,003 ...
0,003 ...
0,0015 ..
0,00075 .
0,00038 .
0,00019 .
0,0001 ..
0,0001 ..
0,00005 .
0,000025
0,000012
Länge des Keimlings
1 cm
1.2 cm
1.3 cm
1.7 cm
2.0 cm 3,5 cm
5,5 cm
6.1 cm
5.4 cm 7,9 cm
6.5 cm
6.8 cm 6,4 cm
7.1 cm
6.2 cm 6,2 cm
Keimlingslänge des unbehandelten Samens: 4,9 cm (nach 10 Tagen 25° C). Daraus ergibt sich, daß bei Konzentrationen
von 0,4 bis 0,12 eine Verzögerung des Wachstums auftritt, während ab 0,006% und darunter
eine Stimulierung erfolgt.
B. Haferwuchsversuch
. Beispiel 4 Bei Haferpflanzen in Topfen, die ungefähr eine "Höhe
Wird eine wäßrige Lösung: eines 10%igen Emulsions- von 12 cm hatten, wurde der Erdboden mit Lösungen
konzentrates von N-ß-PercTilorylphenylJ-isopropyl-car- 70 nachstehender Konzentrationen an Perchlorylphenyl-
1 101 Ü4ö
carbamat getränkt
14 Tagen gemessen.
14 Tagen gemessen.
und die Höhe der Pflanzen nach
0,4 12,3 cm
0,2 „ 14,8 cm
0,1 11,3 cm
0,05 18,5 cm
0,025 21,9 cm
0,012 22,0 cm
0,006 25,8 cm
0,003 25,4 cm
0,0015 24,9 cm
0,00075 27,5 cm
0,00038 25,6 cm
0,00019 ... 25,4cm
0,0001 25,7 cm
0,00005 27,5 cm
0,000025 27,2 cm
0,000012 25,8cm
Länge des unbehandelten Hafers: 22,9 cm.
Länge der ■ im behandelten Boden gewachsenen Pflanzen Aus der vorstehenden Tabelle geht hervor, daß bei
Konzentrationen von 0,4 bis 0,12% Wirkstoff das Wachstum verzögert ist, während sich ab 0,006% und
darunter die stimulierende Wirkung in einer Wachstumssteigerung gegenüber unbehandelten Pflanzen zu erkennen
gibt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstums, gekennzeichnet durch den Gehalt an N-(Perchlorylphenyl)-alkyl-carbamaten der allgemeinen FormelClO,worin R Alkyl bedeutet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 970 322;
USA.-Patentschriften Nr. 2788268, 2784072,2784071. 2 695 225.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF28396A DE1101046B (de) | 1959-05-08 | 1959-05-08 | N-(Perchlorylphenyl)-alkyl-carbamate als Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstums |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF28396A DE1101046B (de) | 1959-05-08 | 1959-05-08 | N-(Perchlorylphenyl)-alkyl-carbamate als Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstums |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1101046B true DE1101046B (de) | 1961-03-02 |
Family
ID=7092866
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF28396A Pending DE1101046B (de) | 1959-05-08 | 1959-05-08 | N-(Perchlorylphenyl)-alkyl-carbamate als Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstums |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1101046B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1220194B (de) * | 1963-08-02 | 1966-06-30 | Hoechst Ag | Mittel zur selektiven Vernichtung von Unkraeutern |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US2788268A (en) * | 1955-03-17 | 1957-04-09 | Columbia Southern Chem Corp | Novel compositions and their use |
DE970322C (de) * | 1953-09-02 | 1958-09-04 | Geigy Ag J R | Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums |
-
1959
- 1959-05-08 DE DEF28396A patent/DE1101046B/de active Pending
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