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Verfahren zur Bestimmung von Fehler-oder Inhomogenitätsstellen in
elektrischen Leitungen nach der Impuls-Reflexionsmethode Die Erfindung bezieht sich
auf Verfahren zur lage-und größenmäßigen Bestimmung von Fehler- oder Inhomogenitätsstellen
in elektrischen Leitungen nach der Impuls-Reflexionsmethode.
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Hiernach werden die Fehler- oder Inhomogenitätsstellen einer elektrischen
Leitung (z. B. eines Kabels) dadurch festgestellt, daß Prüfimpulse geeigneter Form
auf den Leitungseingang gegeben werden und die an den einzelnen Fehierstelien reflektierten,
an den Leitungseingang zurückkommenden Spannungsstöß e aufgenommen und ausgewertet
werden. Die Größe der reflektierten Spannungsstöße läßt hierbei einen Rückschluß
auf die Größe der Fehler zu, während ihre Phasenlage in bezug auf die ausgesendeten
Prüfimpulse bzw. ihre Laufzeit auf die Entfernung der Fehlerstellen vom Leitungseingang
schließen läßt.
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Werden nun beispielsweise die Reflexionsspannungen der vertikalen
Abienkvorrichtung einer Kathodenstrahlröhre zugeführt, deren Zeitablenkung mit der
Folgefrequenz der Prüfimpuls,e synchronisiert ist, so werden die einzelnen zeitlich
nacheinander ,empfangenen reflektierten Spannungsstöße in der Reihenfolge ihres
Eintreffens über der Breite des Bildschirms in Ablenkrichtung nebeneinander aufgezeichnet.
Einem bestimmten, in Ablenkrichtung gemessenen Abszissenwert kann dann theoretisch
in eindeutiger Weise ein Leitungsort zugeordnet werden.
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Eine weitere Möglichkeit der Auswertung besteht darin, daß im Empfangsgerät
zusätzlich ein Markierimpuls erzeugt wird, der gelgenülber den auf den Leitungseingang
gegebenen Prüfimpulsen um ein einstellbares und ablesbares Maß zeitlich verzögert
werden kann. Zur Ortung einer bestimmten Fehlerstelle bzw. zur Bestimmung der Laufzeit,des
an ihr reflektierten Spannmlgsstoßes- wird der Markierimpnls um einen derartigen
Betrag zeitlich verzögert, daß er mit dem empfangenen Spannungsstoß zeitlich zusammenfällt,
wobei die eingestellte Größe der zeitlichen Verzöge rung ausgewertet wird. Das zeitliche
Zusammenfallen des reflektierten Spannungsstoßes mit dem einstellbaren Markierimpuis
kann dabei in der Weise erreicht werden, daß beide gleichzeitig auf dem Schirm einer
Kathodenstrahlröhre sichtbar gemacht werden und der Mailderimpuis in die seitliche
Lage des reflektierten Spannungsstoßes auf dem Bildschirm verschoben wird oder dadurch
die gleichzeitige Zuführung der Reflexionsspannungen und des einstellbaren Markierimpulses
an den Eingang einer an sich bekannten Koinzidenzschaltung, die mit Hilfe eines
nachgeschalteten Anzeigeinstruments das zeitliche Zusammenfallen beider zu vergleichender
Spannungen anzeigt.
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Bei den nach den beschriebenen Verfahren arbeitenden Geräten zur
Untersuchung von elektrischen Leitungen ist jedoch eine eindeutige Zuordnung des
Abszissenwertes
des Bildes eines reflektierten Spannungsstoßes zum Leitungsort der ihn hervorrufenden
Fehlerstelle nur kann möglich, wenn dieAusbreitungsgeschwindigkeit der elektrischen
Welle auf der betreffenden Leitung konstant und genau bekannt iist.
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Da jedoch eine möglichst vielseitige Verwendung derartiger Geräte
in bezug auf verschiedene Leitungsarten erwünscht ist, ist es bei den bekannten
Geräten allgemein üblich, lediglich die Laufzeit eines reflektierten Spannungsstoßes
festzustellen und den Leitungsort der betreffenden Fehlerstelle mit Hilfe der zu
der jeweili;gen Leitungsart gehörenden Ausbreitungsgeschwindiglit auf rechnerischem
Wege festzustellen. Dies bedingt jedoch die Verwendung von Zusatzeinrichtungen,
wie z. B. Eichkurven, Tabellen, Nomogrammen oder Spezialrechenschiebern, wodurch
der Meßvorgang verlängert und die Meßungenauilgkeit naturgemäß vergrößert wird.
Dabei ist das Problem der Beseitiigung des Einflusses von verschiedenen Ausbreitungsgeschwindigkeiten
bei den eingangs beschriebenen Verfahren schon deshalb von großer Bedeutung, weil
je nach der Art der zu untersuchenden elektrischen Leitungen (Kabel) sehr beträchtliche
Unterschiede In der Ausbreitungsgeschwindigkeit auftreten können. Es sei beispielsweise
darauf hingewiesen, daß die Ausbreitungsgeschwi ndigkeit eines Ferns ehkoaxialkabels
gegenüber der eines gummi isolierten Fernkabels (z. B. Feldfernkabel) um den Faktor
1,8 größer sein kann. Bei gewissen Leitungsarten können noch wesentlich größere
Unterschiede in den Ausbreitungsgeschwindigkeiten vorkommen, insbesondere bei Einbeziehung
von bespulten Leitungen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die- Aufgabe zugrunde, die an sich
mühsame' Aüsefungsarbeit bei einer bloßen Messung der Laufzeit der reflektierten
Spannungsstöße zu vermeiden und eine direkte Zuordnung des Abszissenwertes des Bildes
eines reflektierten Spannungsstoßes zu dem Leitungsort der ihn hervorrufenden Fehlerstelle
,unabhängig von der Art der zu prüfenden Leitung durch Ablesung einer allgemein
gültigen, in Leitungslängen bezifferten Skala zu geben.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur lage-und größenmäß-igen
Bestimmung von Fehler- oder Inhomogenitätsstellen in elektrischen Leitungen nach
der Impuls-Reflexionsmethode, bei dem Prüfimpulse auf die Leitung gegeben und die
an den Fehler- oder Inhomogenitätsstellen reflektierten Spannungsstöße mittels einer
Kathodensfraiiilröhre nach Größe - und Laufzeit ausgewertet werden, erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß zur Ausschaltung des Einflusses unterschiedlicher Laufzeiteigenschaften
verschiedener zu untersuchender Leitungen auf das Meßergebnis die Steilheit der
sägezahnförmigen Zeitablenkspannung und bei Aufzeichnung einzelner Meßabschnitbe
zusätzlich die diesen zugeordneten zeitlichen Einsätze der Zeitablenkspannung unter
Gewährleistung einer durch das Teilungsverhältnis der Meß abschnitte vorgegebenen,
verhältnisgleichen zeitlichen Abstufung entsprechend den unterschiedlichen Laufzeiteigenschaften
verändert werden.
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Bei einem Verfahren zur lage- und größenmäßigen Bestimmung von Fehler-
oder Inhomogenitätsstellen in elektrischen Leitungen nach der Impuls-Reflexionsmethode,
bei dem Prüfimpulse auf die- Leitung gegeben und die an den Fehler- oder Inhomogenitätsstellen
reflektierten Spannungsstöße nach Größe und Laufzeit ausgewertet werden und bei
dem ein mit einstellbarer Verzögerung erzeugter Markierimpruls mit den reflektierten
Spannungsstößen zur zeitlichen Übereinstimmung gebracht wird, wird hingegen erfindungsgemåß
die genannte Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Ausschaltung des Einflusses unterschiedlicher
Laufzeit eigenschaften verschiedener zu untersuchender Leitungen auf das Meßergebnis
mittels einer den unterschiedlichen Laufzeiteigenschaften entsprechend gewählten
Gleichspannung die an sich vorhanJdene, über den Laufzeitbereich einstellbare Verzögerung
des Markierimpulses zusätzlich verändert wird.
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Bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung ist es möglich, die
Zuordnung vom Leitungsort einer Fehlerstelle zum Abszissenwert des Bildes des von
ihr reflektierten Spannungsstoßes in Abhängigkeit von der jeweils betrachteten Leitungsart
derart einzustellen, daß wider Abszissenwert von gleich weit entfernten Fehlerstellen
verschiedener Leitungsarten gleich ist. Durch Einhaltung dieser Bedingung ist es
dann beispielsweise möglich, über der Breite des Bild schirms der als Anzeigeorgan
verwendeten Kathodenstrahlröhre eine nach Längeneinheiten der zu prüfenden elektrischen
Leitung bezifferte Skaleneinteilung anzubringen, die unabhängig von der Art der
elektrischen Leitung zur Ablesung der Fehlerortsentfernung -vom Leitungseingang
unmittelbar herangezogen werden kann. Somit kann mit dem Verfahren nach der Erfindung
die,dter jeweiligen Art der elektrischen Leitung eigentümliche Ausbreitungsgeschwindigkeit,
die von der relativen Dieiektrizitätskonstante des Isolationsmaterials und der relativen
Permeabilitätskonstante des Materials im Leiterfeld abhängig ist, zu einer Gerätekonstanten
gemacht werden, die an einem Bedfiienungsknopf einstellbar ist und in dieser
Weise
das- -Me,ßgerät mit der allgemein gültigen Ent-- fe'rnungsskala der jeweiligen Leitungsart
anpaßt.
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Weitere Vorteile,der Erfindung werden im folglenden an Hand der in
den Fig. 1 bis 4 dargestellten bievorzugten Ausfiihrungsbeispi-ele näher erläutert.
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Fig.-l zeigt !die Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung an
einem Sichtgerät, das eine abschnittsweise bildlich Darstellung des Reflexionsbildes
der gemessenen Leitung in Form von einzelnen, jeweils die volle Breite des Bildschirms
einnehmenden Teilbereichen der gesamten Leitungslänge liefert; Fig. 2 beschreibt
ein Anwendungsbeispiel, bei dem die Fehlerortsentfernung im Empfangsgerät dadurch
festgestellt wird, daß ein Markierimpuls mit einstellbarer Verzögerung der das Reflexionsbild
der Leitung anzeigenden Kathodenstrahlröl1re zugeführt wird und durch einen optischen
Vergleich über der Breite des Bildschirms auf den Abszissenwert des Bildes eines
bestimmten zu ortenden reflektierten Spannungsstoß es eingestellt wird; Fig. 3 stellt
eine Weiteibildung der Anordnung nach Fig. 2 mit einer vorteilhaften Zusatzeinrichtung
dar, während Fig. 4 eine Anordnung wiedergibt, bei der die Fehlerortsentfernung
durch das angezeigte zeitliche Zusammentreffen eines reflektierten Spannungsstoßes
und eines mit einstellbarer Verzögerung im Empfangsgerät erzeugten Markierimpulses
ermittelt wird.
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In Fig. 1 wird die in bezug auf Fehler- oder Inhomogenitätsstellen
auszumessende elektrische Leitung X von Prüfimp,u,lsen geeigneter Form eines Impulsgenerators
1 über eine Brückenschaltung 2 gespeist, wobei eine Leitunbosnachbildung 3 verhindert,
daß die Prüfimpulse dem Empfangs,verstärker4 zugeführt werden. An diesem treten
über die Klemme 5 lediglich die an den Fehlerstellen der Leitung X reflektierten
Spannungsstöße auf, die zur Sichbbarmachung der vertikalen Ablenkvorrichtung einer
Kathodenstrahlröhre 6 zugeführt werden. Die Zeitablenkung dieser - Kathodenstrahlröhre
wird über eine Klemme 7 mit der Folgefrequenz der vom Impulsgenerator 1 abgegebenen
Prüfimpulse synchronisiert.
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Je nach der Lage des auf dem Bildschirm dargestellten Teilbereiches
gdes Reflexionsbildes der gesamten Leitung X muß die Zeitablenkung unterschiedlich
verzögert einsetzen, was durch eine Verzögerungsschaltung bewirkt wird, die aus
der Spannungsvergleichsschaltung 8, dem Sägezahngenerator 9 und dem Potentiometer
10 besteht. Dabei wird in der Spannungsvergleichs schaltung 8 die Sägezahnspanewlg
mit der am Potentiometer 10 abgegriffenen Gleichspannung derart verglichen, daß
bei Amplitudengleichheit ein Ausgangs impuls entsteht, deren Zeitablenkgenerator
11 auslöst. Das Potentiometer 10 ist zweckmäßig stufenweise einstellbar ausgebildet,
wobei die zeitliche Verzögerung von Stufe zu Stufe derart vergrößert wird, daß jeweils
ein Teilbereich nach dem andern auf ,dem Bildschirm der Kathodenstrahlröhre 6 dargestellt
wird. Die Endspannung des Potentiometers 10 wird nun entsprechend den unterschiedlichen
Laufzeiteigenschaften der zu prüfenden Leitung gewählt.
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Ihre Größe wird zweckmäßiggerweise dadurch verändert, daß sie am
Abgriff 12 eines weiteren, mit einer Einstellskala versehenen Potentiometers 13
mit definierter Endspannung abgegriffen wird. Somit werden in Abhängigkeit von der
Stellung des Abgriffes 12 die Endspannung des Potentiometers 10 und damit die von
ihr füridie verschiedenen Teilbereiche über die einzelnen Stellungen des Potentiometers
10 abgeleitexten Teilspannungen verändert. Gleichzeitig wird in
Abhängigkeit
von der Stellung des Abgriffes 12 die Steilheit der Ausgangsimpulse des Zeitablenkgeneratorr
kl verändert. Dies kann einerseits auf elektrischem Wege über die in Fig. 1 dargestellte
RegeI-leitung 14 geschehen, wobei die am Abgriff 12 liegende Spannung als Regelspannung
benutzt wird, oder z. B. mit Hilfe eines Potentiometers im Zeitablenkgenerae tor
11, das mechanisch mit dem Potentiometer 13 in der Weise gekuppelt ist, daß beide
gemeinsam verstellbar sind. Bei Änderung der Stellung des Abgriffes 12 ergibt sich
eine veränderte Abstufung der am Potentiometer abgreifbaren Verzögerungszeiten,
wobei z. B. über die Regelleitung 14 die Flankensteilheit der Ausgangsimpulse des
Zeilenablenkgenerators 11 in der Weise verändert wird, daß der proportionale Zusammenhang
zwischen dem Leitungsort und dem Abszissenwert des Reflexionsbildes erhalten bleibt.
Durch die beschriebene Ausbildung der Schaltung ist es möglich, das Empfangsgerät
an verschiedene Ausbreitungsgeschwindigkeiten der zu prüfenden Leitung X in der
Weise anzupassen, daß der Abgriff 12 an Hand einer zweckmäßigerweise mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit
v bezifferten Skala eingestellt wird, wobei die Bezifferung der Skaleneinteilungv
so vorgenommen wird, daß bei Einstellung auf die der Leitung X eigentiimliche Ausbreitungsgeschwindilgkeit
die Aufiösungsorte gleich weit entfernter Fehlerstellen verschiedener Leitungen
auf dem Bildschirm zusammenfallen, so daß dort eine allgemein gültige Längenskala
1 angebracht werden kann.
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Die Spannungsvergleichsschaltung 8 kann dabei vorzugsweise aus einer
an sich bekannten Multiarschaltung bestehen, die zweckmäßigerweise eine Pentode
enthält, in deren Rückkopplungszweig eine als elektronischer Schalter wirkende Diode
eingefügt ist.
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Die zu vergleichenden Spannungen werden dabei jeweils den Elektroden
der genannten Diode zugeführt, so daß bei amplitudenmäßiger lDblereinstimmung die
bis dahin gesperrte Diode leitend wird und eine Selbsterregung der Pentode ermöglicht.
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Fig. 2 zeigt die Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung bei
einem Empfangsgerät, das zur Bestimmung der Fehlerortsentfernung einen auf der Empfangsseite
erzeugten Markierimpuls 15 verwen-{legt, der über der Breite des Bildschirms einer
Kathodenstrahlröhre 6 verschiebbar dargestellt wird, während gleichzeitig auf dem
Bildschirm das Refiexiousbild derlgesamten auszumessenden Leitung X zur Darstellung
gelangt. Zur Bestimmung der Laufzeit eines bestimmten reflektierten Spannungsstoßes
wird dabei der Markierimpuls 15 dadurch einen optischen Vergleich in seiner seitlichen
Lage auf den Abszissenwert des Spannungsstoßes eingestellt. Die hierzu erforderliche
zeitliche Verzögerung des vom Impulsgenerator 16 erzeugten Markierimpulses wird
an einer aus indem Sägezahngenerator 9, einer Spannungsvergleichsschaltung8 und
einem Potentiometer 17 beste hemden Verzögerungsschaltung eingestellt, die in gleicher
Weise wirksam ist wie die in Fig. 1 dargestellte, wobei vorzugsweise in diesem Fall
das Potentiometer 17 kontinuierlich einstellbar ausgebildet ist. Die Größe der beim
optischen Vergleich eingestellten zeitlichen Verzögerung ergibt dann j eweil-s ein
auswerthares Maß für die gesuchte Laufzeit des von der Fehlerstelle reflektierten
Spannungsstoßes. Die Endspannung des Potentiometers 17 ist hierbei wieder von dem
Abgriff 12 eines skalenmäßig einstellbaren Potentiometers 13 mit definierter Endspannung
abgenommen. Durch Änderung der Stellung des Abgriffes 12 des Potentiometers 13 kann
die Endspannung des Potentiometers
17 derart verändert werden, daß der beim Durchdrehen
des Potentiomebers 17 gegebene proportionale Zusamrnenhang zwischen dem Leitungsort
einer Fehleerstelle und der zur Einstellung des Markierimpulses 15 auf den von ihr
hervorgerufenen reflektierten Spannungsstoß notwendigen, am Potentiometer 17 eingestellten
Verzögerung in einen anderen, ebenfalls proportionalen Zusammenhang übergeführt
wird. Auch hierbei kann durch eine entsprechende Skaleneinteilung v am Potentiometer
13 erreicht werden, daß bei sinngemäßer Einstellung des Abgriffes 12 auf die der
Leitung X eigentümliche Aus brei tungsgescbwindigkeit v für gleich weit entfernte
Fehlerstellen verschiedener Leitungsarten zur optischen Einstellung des Markierimpulses
15 auf die entsprechenden reflektierten Spannungsstöße in jedem Fall dieselbe Einstellung
am Potentiometer 17 erforderlich ist, so daß das Potentiometer 17 mit einer allgemein
gültigen Skaleneinteilung 1 versehen werden kann, die aus der Stellung des Abgriffes
18 die direkte Ablesung der Fehl erortsentfernung unabhängig von wider untersuchten
Leitungsart ermöglicht. Bei dieser Anordnung dient die Kathodenstrahlröhre 6 lediglich
als Anzeigeinstrument, das an Hand eines optischen Vergleiches die seitliche Einstellung
des Markierimpulses 15 auf den jeweils auszuwertenden reflektierten Spannungsstoß
gestattet. Die Spannungsvergleichsschaltung 8 kann auch in dieser Anordnung zweckmäßig
als Multiarschaltung mit einer schaltungstechnischen Durchbildung ausgeführt sein,
wie sie an Hand der entsprechenden Schaltung nach Fig. 1 beschrieben wurde.
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In der Anordnung nach Fig. 3-ist die Anordnung nach Fig. 2 mit einer
besonders vorteilhaften Zusatzeinrichtung versehen, die es gestattet, den zum optischen
Vergleich herangezogenen Teil Bildes Reflexionsbildes der auszumessenden Leitung
zur genaueren Einstellmöglichkeit des Markierimpulses gedehnt darzustellen. In Fig.
3 sind hierbei die gleichartig aufgebauten und in gleicher Weise wirkenden Schaltungsteile
entsprechend Fig. 2 beziffert. Die Zusatzeinrichtung besteht aus einer Spannungsvergieichsschaltung
19, einem Potentiometer 20, einem mit einem Abgriff 21 versehenen Potentiometer
einem Sägezahngenerotor 23 und einer Mischsbufe24, die in den Zeitablenkkreis der
Kathodenstrahlröhre6 eingeschaltet sind.
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Die Schaltungsteile 19, 20, 21 und 22 entsprechen hierbei in der Wirkungsweise
den Schaltungsteilen 8, 17, 12 und 13 und dienen dazu, an der Spannungsvergleichsschaltung
19 einen Ausgangs impuls entstehen zu lassen, der mit dem an der Spannunlgsvergleichsschaltung
8 erzeugten synchron ist. Gegebenenfalls kann auch das Potentiometer 22 eingespart
werden und Idie: dem Potentiometer 20 zugeführte Endspannung ebenfalls vom Abgriff
12 des Potentiometers 13 abgeleitet werden. Der an der Spannungsvergleichsschaltung
19 entstehende Ausgangsimpuls löst den Sägezahngenerator 23 zu einem solchen Zeitpunkt
aus, in dem der Markierimpuls 15 im Impulsgenerator 16 gebildet wird, so daß bei
Überlagerung der Sägezahnspannungen der Generatoren 9 und 23 in einer Mischstufe
24, wie bei 25 angedeutet ist, eine örtliche Dehnung des Reflexionsbildes in der
Umgebung des Markierimpulses 15 entsteht. Durch eine derartige Maßnahme kann die
Ablesegenauigkeit der Anordnung wesentlich vergrößert werden. Zur Erzielung einer
genauen zeitlichen Übereinstimmung der Ausgangsimpulse an dlen Spannungsvergleichsschaltungen
8 und 19 sind die Abgriffe der Potentiometer 20 und 17 sowie die Abgriffe 21 und
12 zweckmäßigerweise miteinander
gekuppelt, vorzugsweise durch
mechanische Verbindungsmittel.
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Die schematische Darstellung nach Fig. 4 zeigt den prinzipiellen
Aufbau eines Empfangsgerätes zur Untersuchung von elektrischen Leitungen nach der
Impuls-Reflexionsmethode, das in seiner Arbeitsweise, seiner Einstellung und der
Ablesung der Fehlerortsentfernung dem Gerät nach Fig. 2 entspricht. Die zur Einstellung
des vom Impulsgenerator 16 erzeugten Markierimpulses auf den der Laufzeit nach auszuwertenden,
über die Klemme 5 dem Empfangsverstärker 4 zugeführten, von einer Fehlerstelle reflektierten
Spannungsstoß notwendigen Schaltelemente sind in Aufbau und Wirkungsweise mit den
Schaltelementen8, 9, 12, 13, 16, 17 und 18 nach Fig. 2 identisch. Der Unterschied
der Anordnung nach Fig. 4 gegenüber der Anordnung nach Fig. 2 besteht lediglich
darin, daß der Vergleich zwischen dem reflektierten Spannungsstoß und dem einstellbaren
Markierimpuls nicht optisch auf dem Schirm einer Kathodenstrahlröhre, sondern zeitlich
mittels eines an sich bekannten Koinzidenzgatters 26 vorgenommen wird, das mittels
eines nachgeschalteten Anzeigeinstruments 27 dann eine Anzeige ergibt, wenn der
Abgriff 18 am Potentiometer 17 so eingestellt ist, daß der reflektierte Spannungsstoß
und der entsprechend verzögerte Markierimpuls am Koinzidenzgatter 26 zeitlich zusammenfallen.
Somit entspricht die bei der Anzeige gegebene Stellung des Abgriffes 18 jener Stellung
bei der Anordnung nach Fig. 2, die dann vorliegt, wenn der Markierimpuls 15 am Bildschirm
der Breite nach auf den zu ortenden reflektierten Spannungsstoß optisch eingestellt
ist. Auch in der Anordnung nach Fig. 4 kann durch eine entsprechende Bezifferung
des Potentiometers 13 nach den Ausbreitungsgeschwindigkeiten v der verschiedenen
Leitungsarten erreicht werden, daß die Skalfeneinteilungl am Potentiometer 17 unabhängig
von der jeweils vorliegenden Leitungsart eine allgemein gültige Ablesung der Fehlerortsentfernung
erlaubt.
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Bei den in den Fig. 2 und 3 ,dangestellten Anordnungen mit gleichzeitiger
bildlicher Darstellung des Reflexionsbildes der zu messenden Leitung X und des seitlich
einstellbaren Markierimpulses 15 auf dem Schirm einer Kathodenstrahlröhre kann die
gleichzeitige Darstellung in an sich bekannter Weise vorgenommen werden. Neben der
Möglichkeit der Verwendung einer Zweistrahl-Kathodenstrahlröhre, die beispielsweise
eine Darstellung des Reflexionsbildes und des Markierimpulses 15 auf zwei verschiedenen
übereinanderliegenden Zeitspuren ermöglicht, ist auch die abwechselnde Zuführung
beider Ablenkspannungen zu einem einzilgen Ablenksystem über einen entsprechend
gesteuerten elektronischen Umschalter möglich oder als eine weitere Möglichkeit
eine entspre chende Helligkeitssteuerung des zu markierenden Punktes im Kurvenzug
jedes Reflexionsbildes. Im letzteren Fall wird eine Austastlücke des dargestellten
Kurvenzuges im Reflexionsbild seitlich verschoben und bei der Durchführung des optischen
Vergleiches auf den zu ortenden! reflektierten Spannungs stoß eingestellt.
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Dile wertmäßig ablesbare Einstellung des proportionalen Zusammenhanges
zwischen dem Leitungsort einer Fehlerstelle und dem Auflösungsort des von ihr erzeugten
reflektierten Spaunungsstoßes bzw. der Verzögerungszeit des auf diesen Spannungsstoß
zeitlich eingestellten Markierimpulses, die z.B. durch eine Verschiebung des Abgriffe
12 auf dem Potentiometer 13 vorgenommen wird, kann im Sinne vorliegender
Erfindung
kontinuierlich oder auch stufenweise erfolgen. Sie kann zweckmäßigerweise auch beide
Einstellmöglichkeiten nebeneinander aufweisen, wobei dann die stufenweise Einstellung
zur Festlegung des jeweiligen Leitungstyps dient, während die kontinuierliche Einstellung
als korrigierender Feinabgleich herangezogen wird.
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PATENTANSPRtJCHE 1. Verfahren zur lage- und größenmäßigen Bestimmung
von Fehler- oder Inhomogenitätsstellen in elektrischen Leitungen nach der Impuls-Reflexionsmethode,
bei dem Prüfimpulse auf die Leitung gegeben und die an den Fehler- oder Inhomogenitätsstellen
reflektierten Spannungsstöße mittels einer Kathodenstrahlröhre nach Größe und Laufzeit
ausgewertet werden, dadurch gckennzeidi net, daß zur Ausschaltung des Einflusses
unter schiedlicher Laufzeiteigenschaften verschiedener zu untersuchender Leitungen
auf das Meßergebnis die Steilheit der sägezahnförmigen Zeitablenkspannung und bei
Aufzeichnung einzelner Meßabschnitte zusätzlich die diesen zugeordneten zeitlichen
Einsätze der Zeitablenkspannung unter Gewährleistung einer durch das Teilungsverhältnis
der Meßabschnitte vorgegebenen, verhältnisgleichen zeitlichen Abstufung entsprechend
den unterschiedlichen Laufzeiteigenschaften verändert werden.
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2. Verfahren zur lage- und größenmäßigen Bestimmung von Fehler- oder
Inhomogenitätsstellen in eleiftrischen Leitungen nach der Impuls-Reflexionsmethode,
bei dem Prüfimpulse auf die Leitung gegeben und die an den Fehler- oder Inhomogenitätsstellen
reflektierten Spannungsstöße nach Größe und Laufzeit ausgewertet werden und bei
dem ein mit einstellbarer Verzögerung erzeugter Marlden.mpuls mit den reflektierten
Spannungsstößen zur zeitlichen Übereinstimmung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ausschaltung des Einflusses unterschiedlicher Laufzeiteigenschaften verschiedener
zu untersuchender Leitungen auf das Meßergebnis mittels einer den unterschiedlichen
Laufzeiteigenschaften entsprechend gewählten Gleichspannung die an sich vorhandene,
über den Laufzeitbereich einstellbare Verzögerung des Markierimpulses zusätzlich
verändert wird.