DE1100185B - Verfahren zum Erhitzen eines bandfoermigen Halters fuer eine Gasbindesubstanz waehrend der Herstellung einer elektrischen Ent-ladungsroehre und mit einem derartigen Halter versehene elektrische Entladungsroehre - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erhitzen eines Halters für eine Gasbindesubstanz in einer elektrischen Entladungsröhre, welcher Halter aus einem Metallstreifen besteht, auf dem die Gasbindesubstanz angebracht ist und während der Fertigung der Entladungsröhre mit Hilfe eines außerhalb der Röhre erzeugten Hochfrequenzfeldes erhitzt wird. Weiter bezieht sich die Erfindung auf eine nach diesem Verfahren hergestellte elektrische Entladungsröhre.

Häufig ist es erwünscht, daß während oder nach der Entgasung der Elektroden einer elektrischen Entladungsröhre ein Gasbindestoff bzw. ein Fangstoff in der Röhre mittels eines außerhalb der Röhre erzeugten Hochfrequenzfeldes auf eine Temperatur von 700 bis 900° C erhitzt wird, z. B. um die Verdampfung des Fangstoffes allmählich verlaufen zu lassen oder, bei einem nichtverdampfenden Fangstoff, um eine gute Aktivierung und optimale Gasbindewirkung des Fangstoffes zu erzielen.

Bei der üblichen Anordnung wird bei Verwendung eines bandförmigen Fangstoffhalters dieser senkrecht zu den magnetischen Kraftlinien des Hochfrequenzfeldes angeordnet, so daß die Erhitzung im wesentlichen durch die im Halter erzeugten Wirbelströme erfolgt. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die vom Halter erreichte Temperatur in hohem Maße von der Stärke des Hochfrequenzfeldes abhängig ist. Dies ist ein Nachteil für Massenfertigung, weil eine stetige Überwachung der Stärke des Hochfrequenzfeldes erforderlich ist und die Stärke desselben z. B. von Netzspannungsschwankungen abhängig ist.

Dieser Nachteil wird völlig vermieden, wenn gemäß der Erfindung der bandförmige Halter aus einem Streifen aus einem magnetischen Werkstoff besteht, dessen Curiepunkt im Bereich zwischen 700 und 900° C liegt, und parallel zu den magnetischen Kraftlinien des Hochfrequenzfeldes angeordnet ist, so daß während der Erhitzung die Temperatur des Halters bis auf den Curiepunkt ansteigt und dann konstant gehalten wird. Vorzugsweise besteht der Halter aus vernickeltem Eisen, dessen Curiepunkt etwas niedriger als etwa 780° C liegt, welche Temperatur für reines Eisen gilt. Durch die Verwendung geeigneter Metallegierungen läßt sich dieser Punkt gegebenenfalls auf einen anderen Wert bringen.

Der Fangstoff kann als eine Schicht auf dem Halter angebracht oder in mindestens eine Aushöhlung des Streifens eingepreßt sein.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand einer Zeichnung näher erläutert, die eine Röhre mit einem derartigen Fangstoffhalter zeigt, während dieser sich im Hochfrequenzerhitzungsfeld befindet.

In der Figur bezeichnet 1 den Kolben der Röhre, in dem sich ein Elektrodensystem 2 befindet. Auf dem

eines bandförmigen Halters

für eine Gasbindesubstanz während der

Herstellung einer elektrischen Entladungsröhre und mit einem derartigen
Halter versehene elektrische
Entladungsröhre

Anmelder:

N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken,
Eindhoven (Niederlande)

Vertreter: Dr. rer. nat. P. Roßbach, Patentanwalt,
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7

Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 2. April 1959

Albertus Remko Hovingh
und Hendrik Johannes Reinierus Perdijk,

Eindhoven (Niederlande),
sind als Erfinder genannt worden

System 2 ist ein streifenförmiger Fangstoffhalter 3 angeordnet, in dem Fangstoffpillen angebracht sind, die in Vertiefungen 4 des dünnen Streifens 3 eingepreßt sind. Der Streifen 3 ist parallel zu den magnetischen Kraftlinien der Hochfrequenzspule 5 angeordnet, die parallel zur Röhrenachse verlaufen. Der Flächeninhalt des Streifens ist belanglos. Die Dicke jedoch muß gering sein, z. B. 0,1 mm. Es ist auch möglich, das Hochfrequenzfeld quer zur Röhre anzubringen. In diesem Falle muß der Streifen 3 gleichfalls senkrecht zur Röhrenachse angeordnet sein. Der Streifen 3 besteht vorzugsweise aus Eisen mit einem Curiepunkt von etwa 780° C, einer Länge von 2 cm und einer Breite von 5 mm. Um eine Oxydation zu vermeiden, kann auch vernickeltes Eisen Verwendung finden, dessen Curiepunkt etwas niedriger liegt.

Obgleich die Benutzung des Curiepunktes zum Erhalten einer bestimmten Temperatur an sich nicht neu ist, weil dies bei Hochfrequenzkochgeräten bereits angewandt ist, bei denen die zu bereitenden Nahrungsmittel in einer aus Ferriten bestehenden Pfanne oder dergleichen angeordnet sind, sind die Umstände dabei völlig verschieden von denen, die beim Erhitzen eines

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Metallstreifens auftreten. Die Ferrite sind nämlich nicht elektrisch leitend, so daß in der Pfanne keine Wirbelströme auftreten können. Aus diesem Grunde ist die Anwendung des vorstehend erwähnten Prinzips bei der Verwendung einer Metallpfanne oder eines Metalltopfes nicht brauchbar, weil ein derartiger Gegenstand mit großen Abmessungen in drei Dimensionen dabei stets im wesentlichen von den Wirbelströmen erhitzt wird und eine konstante Temperatur, die in einem großen Bereich unabhängig von der Stärke des Hochfrequenzfeldes ist, nicht auftritt. Außerdem beruht das Kochen in solchen Geräten gerade auf der in den Speisen selbst durch Wirbelströme und dielektrische Verluste erzeugten Wärme, so daß eine Abschirmung durch eine leitende Hülle den Nutzen eines solchen Ofens zunichtemacht. -

Claims (3)

Patentansprüche·.

1. Verfahren zum Erhitzen eines Halters für eine Gasbindesubstanz in einer elektrischen Ent- '■-ladungsröhre, welcher Halter aus einem Metallstreifen besteht, auf dem die Gasbindesubstanz angebracht ist, und während der Fertigung der Entladungsröhre mit Hilfe eines außerhalb der Röhre erzeugten Hochfrequenzfeldes erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der bandförmige Halter aus " einem Streifen aus einem magnetischen Werkstoff besteht, dessen Curiepunkt im Bereich zwischen 700 und 900° C liegt, und parallel zu den magnetischen Kraftlinien des Hochfrequenzfeldes angeordnet ist, so daß während der Erhitzung die Temperatur des Halters bis auf den Curiepunkt ansteigt und dann konstant gehalten wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter aus einem vernickelten Eisenstreifen besteht.

3. Elektrische Entladungsröhre mit einem Halter für eine Gasbindesubstanz, die mit Hilfe des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2 hergestellt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 807 972, 906250.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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