DE1099715B - Verfahren zur Herstellung eines fugenlosen, wasserfesten Kunststoffbelages, insbesondere auf Fussboeden oder Waenden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines fugenlosen, wasserfesten Kunststoffbelages, insbesondere auf Fussboeden oder Waenden

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DE1099715B DE1957P0019106 DEP0019106A DE1099715B DE 1099715 B DE1099715 B DE 1099715B DE 1957P0019106 DE1957P0019106 DE 1957P0019106 DE P0019106 A DEP0019106 A DE P0019106A DE 1099715 B DE1099715 B DE 1099715B
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Dr-Ing Eth Hans-Rudo Schweizer
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04FFINISHING WORK ON BUILDINGS, e.g. STAIRS, FLOORS
    • E04F15/00Flooring
    • E04F15/12Flooring or floor layers made of masses in situ, e.g. seamless magnesite floors, terrazzo gypsum floors

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  • Architecture (AREA)
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  • Structural Engineering (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines fugenlosen, wasserfesten Kunststoffbelages, insbesondere auf Fußböden oder Wänden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines fugenlosen Kunststoffbelages, insbesondere auf Fußböden oder Wänden, aus einer wäßrigen Kunstharzdispersion mitFüllstoffen und einer wasserfesten Kunstharz-Deckschicht.
  • Die bisher bekannten fugenlosen Beläge, die man häufig als Fußbodenbeläge verwendet, werden bekanntlich hergestellt durch fugenloses Auftragen breiartiger Massen in dünnen Spachtelschichten auf eine feste Unterfläche. Mehrere Schichten, nach Trocknung der vorhergehenden Schicht aufeinander aufgetragen, ergeben schließlich den fertigen Belag. Diese Spachtelmassen bestehen aus wäßrigen Kunstharzdispersionen, die mit organischen oder anorganischen Füllstoffen oder Gemischen beider sowie gegebenenfalls Farbpigmenten, Weichmachern und speziellen Zusätzen versetzt werden und die nach der Trocknung eine mehr oder weniger geschlossene Schicht ergeben. Als gebräuchlichstes Kunstharz wird Polyv inylacetat in Form einer etwa 50'o/oigen wäßrigen Dispersion verwendet, da es sich durch hohe Pigmentverträglich-]zeit, hohes Füllvermögen, Lichtechtheit und Stabilität auszeichnet.
  • Indessen ist Polyvinylacetat nicht völlig wasserbeständig, da es unter 0uellung Wasser aufnimmt, welches dann wie ein Weichmacher wirkt. Im besonderen ist ein aus wäßriger Dispersion erzeugter Polyvinylacetatfilm gegen Wasser wesentlich empfindlicher als ein Film, der aus einer Lösung von Polyvinylacetat in organischen Lösungsmitteln erzeugt wurde, da die Dispersion wasserlösliche, hydrophile Stoffe als Dispergatoren und Verdicker enthält. Ferner trocknet der aus wäßriger Dispersion erzeugte Film bei normaler Temperatur und Feuchtigkeit der umgebenden Luft erst nach langer Zeit vollständig aus. Meist stellt sich sogar ein Gleichgewicht zwischen der im Film enthaltenen und der in der Umgebung enthaltenen Feuchtigkeit ein, ohne daß je eine vollständige Austrocknung erreicht wird.
  • Vollständig ausgetrocknete Beläge auf der Basis von Polyvinylacetatdispersionen weisen zwar im allgemeinen gute mechanische Werte auf, solange sie einer Beanspruchung in trockenem Zustand unterliegen. Unter dem Einfluß von Feuchtigkeit nimmt jedoch ihre Härte und Festigkeit ganz beträchtlich ab, was sich unter anderem in einem starken Ansteigen der Werte für den Naßabrieb bemerkbar macht. Für viele Anwendungsgebiete, wo ein fugenloser Belag zweckmäßig wäre, wie Badezimmer, Küchen, Korridore, Krankenhäuser, ist diese Feuchtigkeits- und Wasserempfindlichkeit von großem Nachteil.
  • Zur Behebung dieses Nachteils wurden verschiedene Verbesserungen vorgeschlagen, so ein Zusatz geringer Mengen von Chromaten. ein Zusatz von 3 bis 20°/o an gewissen Aminoplasten sowie ein Zusatz von Kondensationsprodukten von Äthylenimin mit Toluylendiisocyanat. Alle diese Zusätze vermögen zwar die Naßfestigkeiten der genannten Beläge zu verbessern, indessen ist ihre Wirksamkeit eine begrenzte, da das hauptsächliche Bindemittel, das Polyvinylacetat, infolge seines Wasseraufnahmevermögens eine ungenügende Naßfestigkeit hat, welche durch diese Zusätze nur durch. eine Erschwerung der Feuchtigkeitsaufnahme beeinflußt werden kann.
  • Eine weitere, oft ausgeübte Maßnahme zur Verbesserung der Naßfestigkeit solcher Beläge besteht darin, daß man sie mit einem im Verhältnis zur gesamten Belagsdicke dünnen, hydrophoben und mehr oder weniger feuchtigkeitsundurchlässigen Film »versiegelt«, wobei dieser aus einer dünnen Wachsschicht oder einer Silikonimprägnierung wie auch aus einer Lackschicht bestehen kann, welche aus hinlänglich bekannten, trocknenden, natürlichen oder künstlichen Harzen und Ölen besteht. Alle diese aufgebrachten Schichten besitzen indessen den Nachteil, daß sie im Gebrauch verhältnismäßig rasch abgenutzt werden, wonach der feuchtigkeitsempfindliche Belag den Umweltseinflüssen wieder ausgesetzt ist. Da der Belag ferner auch von der Unterseite her Feuchtigkeit aufnehmen kann, was besonders in Neubauten oft vorkommt, und diese im Falle einer »Versiegelung« nicht nach oben entweichen kann, wird der Belag nach anfänglicher Erhärtung wieder weich und damit unbrauchbar.
  • Wesentlich günstigere Eigenschaften hat naturgemäß ein Belag, der durch vernetzende Polymerisation aus geeigneten ungesättigten Verbindungen und inerten Füllstoffen erhalten wird. Derartige Anwendungen von geeigneten ungesättigten Verbindungen wurden zwar schon vorgeschlagen, praktische Ausführungsformen sind aber bisher nicht bekanntgeworden. Wie sich nämlich gezeigt hat, sind die ungesättigten Verbindungen, welche alle mehr oder weniger hydrophoben Charakter besitzen, nicht in der Lage, auf den meist hydrophilen Unterlagen eine genügende Haftung zu vermitteln, auch dann nicht, wenn die verwendete Unterlage mit einem der üblichen Hydrophobierungsmi.ttel, wie Chrommethacrylchlorid oder Trichlormethylsilan, vorbehandelt wird.
  • Demgegenüber erhält man durch Anwendung des erfindungsgemäßenVerfahrens einen in jeder Hinsicht befriedigenden Belag, wenn dieser aus zwei voneinander verschiedenen Schichten aufgebaut ist, von denen die untere hydrophilen und die obere hy drophoben Charakter besitzt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines fugenlosen wasserfesten Belages ist dadurch gekennzeichnet, daß man auf eineUnterlage eine wäßrige Dispersion mindestens eines Polymerisationskunststoffes zusammen mit Füllstoffen in mindestens einer Lage aufträgt und trocknen läßt, um eine hydrophile Grundschicht zu erhalten, daß man hierauf auf diese Grundschicht ein vernetzungsfähiges, nicht auspolymerisiertes, gieß- bis spachtelbares Gemisch in mindestens 'einer Lage als Deckschicht aufträgt, welches mindestens eine monomere Verbindung mit einer einzigen polymerisationsfähigen Doppelbindung und mindestens eine weitere Verbindung mit mindestens zwei polymerisationsfähigen Doppelbindungen sowie noch Füllstoffe und einen Polymerisationsinitiator enthält, und daß man dieses Gemisch auf der Grundschicht auspolymerisieren läßt. So erhält man eine vernetzte hydrophobe, fest auf der Grundschicht haftende wasserfeste Deckschicht.
  • Vorteilhaft wird als Grundschicht eine Mischung der wäßrigen Kunststoffdispersion mit groben Füllstoffen vorzugsweise in mehreren Lagen auf die zu belegende Unterlage aufgetragen und jede Lage trocknen gelassen, wobei man eine mehr oder weniger harte Grundschicht erhält, in der die dicht aneinander gelagerten Einzelpartikeln der verwendeten Kunststoffe und Füllstoffe infolge der Wirkung von Nebenvalenzkräften einen Film bilden, der sich durch seine vorzügliche Haftung auf allen möglichen Unterlagen, wie Beton, Mauerwerk, Verputz, Gips, Klinker, Holz u. dgl., auszeichnet. Die obere Schicht besitzt hydrophoben Charakter und wird vorteilhaft so hergestellt, daß man eine gießbare, flüssige Mischung einer geeigneten Verbindung mit einer polymerisationsfähigen Doppelbindung und einer zweiten geeigneten Verbindung mit zwei oder mehr polymerisationsfähigen Doppelbindungen mit geeigneten Füllstoffen und Farbstoffen sowie den zur Einleitung der Polymerisation nötigen Zusätzen versetzt, in eine oder mehreren Lagen dieses gieß- bis spachtelbare Gemisch auf die Grundschicht aufträgt und auspolymerisieren läßt. Die so erhaltene hydrophobe und absolut wasserundurchlässige Deckschicht stellt bei richtiger Wahl der verwendeten polymerisationsfähigen Verbindungen eine auspolymerisierte, vollkommen vernetzte Kunststoffplatte dar, in welcher die einzelnen Füllstoffpartikeln in dem durch Hauptvalenzkräfte zusammengehaltenen organischen. Polymerisat eingebettet liegen.
  • Zur Herstellung der Grundschicht eignen sich allgemein durch Emulsionspolymerisation hergestellte (filmbildende) wäßrige Kunststoffdispersionen, wie sie in großer Vielfalt im Handel angeboten werden; geeignet sind vor allem wäßrige Dispersionen von Polyvinylacetat, Polyacrylsäureestern, Polymethacrylsäureestern sowie von Mischpolymerisaten auf Basis Butadien-Styrol. Der Festkörpergehalt der verwendeten Dispersionen kann zwischen 20- und 70°/o variieren. Es kann sich als zweckmäßig erweisen, eine Dispersion von höherem mit einer solchen von niedrigerem Polymerisationsgrad zu mischen. Zusätze geeigneter Weichmacher, wie Dioctylphthalat, Tricresylphosphat, Dioctylsebacat od. dgl., welche zur Erzielung einer weicheren Schicht dienen, können entweder direkt in eine weichmacherfreie Dispersion eingerührt oder es kann durch Mischung einer weichmacherfreien mit einer weichmacherhaltigen Dispersion der gewünschte Weichmachergehalt der Mischung eingestellt werden.
  • Als Füllstoffe für die Grundschicht eignen sich Sand, Quarzmehl, Kaolin,Asbestpulver, Gips, Kreidemehl, Calciümcarbonat, Kieselsäure, unlösliche Silikate und Papiermehl, ferner Papierfasern, Asbestfasern und kurzstapelige Glasfasern sowie Mischungen der genannten Stoffe, während die Verwendung von Sägemehl und Holzmehl weniger zweckmäßig ist. Weiter können der zur Ausbildung der Grundschicht dienenden Mischung noch Zuschlagstoffe, wie geeignete organische oder anorganische Farbstoffe, einverleibt werden, wie Titandioxyd, Chromgelb, Eisenoxydgelb, Cadmiumgelb, Hansagelb, Chromgrün, Phthalocyaningrün, Phthalocyaninblau. Preußischblau, Ultramarin, Signalrot, Eisenoxydrot, Eisenoxydschwarz, Ruß u. dgl. m., wobei auch Mischungen dieser Farbstoffe zur Anwendung gelangen können. Dem zur Ausbildung der Grundschicht dienenden Gemisch kann auch ein Zuschlagstoff zur Verhinderung des Absetzens der Füllstoffe einverleibt werden.
  • Die Grundschicht besitzt zweckmäßig eine Dicke von 1/4 mm bis zu mehreren Millimetern, je nach Unterlage und den an den Belag gestellten Anforderungen, wobei es zweckmäßig ist, dicke Grundschichten in mehreren Lagen zu erzeugen, deren jede vor der Aufbringung der nächsten trocknen gelassen wird.
  • Die Zusammensetzung des zur Herstellung der Deckschicht verwendeten Gemisches von polymerisationsfähigen Verbindungen kann sehr stark variieren. Aus praktischen Gründen kommen nur Verbindungen in Frage, deren Siedepunkt oberhalb 50° C liegt, ferner muß mindestens eine der verwendeten ungesättigten Verbindungen flüssig und das Gemisch der beiden organischen Komponenten selber gießbar sein. Nach Zusatz der Füllstoffe und gegebenenfalls anderer Zuschlagstoffe erhält man ein gieß- bis spachtelbares Gemisch.
  • Der Zusatz von inerten Lösungsmitteln zur Erzielung besserer Gießbarkeit, wie Aceton, Äthylacetat, Butylacetat, Benzol u. dgl., ist an und für sich möglich, für die praktische Durchführung indessen unzweckmäßig. Das Gemisch soll 10 bis 95 Gewichtsteile einer monomeren Verbindung mit einer polymerisationsfähigen Doppelbindung enthalten; dafür eignen sich Vinylester (z. B. Vinylacetat, Vinylbenzoat), Acrylsäureester (z. B. Acrylsäureäthylester), Methacrylsäureester (z. B. Methylmethacrylat), Allylester (z. B. Allylacetat) oder andere Vinylverbindungen, wie z. B. Sityrol. 5 bis 90 Gewichtsteile bestehen aus einer oder mehreren Verbindungen mit mindestens zwei polymerisationsfähigen Doppelbindungen, welche monomeren oder polymeren Charakter besitzen können. Dafür eignen sich Vinylester oder Allylester von Polycarbonsäuren, wie Divinylisophthalat, Diallylphthalat, Diallyladipat, Triallyltrimesinat, Vinyl- oder Allylester von Carbonsäuren mit einer polymerisationsfähigen Doppelbindung, wie Allylmethacrylat. Diallylmaleat und andere Polyvinyl- oder Polyallylverbindungen, wie Divinylbenzol, Trivinylbenzol und Triallylcyanurat, ferner feste, viskose oder flüssige hochmolekulare Verbindungen mit mehreren po.Iymerisationsfähigen Doppelbindungen, wie sie erhalten werden durch halbseitige Polymerisation von Diallylestern (z. B. vorpolymerisiertes Diallylphthalat) oder durch Polykondensation von Dicarbonsäuren mit zweiwertigen Alkoholen, wovon die eine Komponente eine polymerisationsfähige Doppelbindung aufweisen muß und welche Polykondensate unter dem Begriff »ungesättigte Polyesterharze« bekannt sind. Mit wenigen Ausnahmen sind. die erwähnten Verbindungen handelsübliche Produkte.
  • Die polymerisationsfähige, gießbare Mischung dieser ungesättigten Verbindungen wird sodann mit der geeigneten Menge eines oder mehrerer Füllstoffe angeteigt bis zur Erreichung der gewünschten, gießbis spachtelbaren Konsistenz; im gleichen Arbeitsgang können ferner Farbstoffe zugesetzt werden, sofern ein farbiger Belag gewünscht wird. Als Füllstoffe und Farbstoffe kommen dieselben in Frage. welche bereits im Zusammenhang mit der Herstellung der Grundschicht genannt wurden. Im allgemeinen wird man für die Deckschicht allerdings möglichst feinkörnigen Füllmitteln und Farbstoffen den Vorzug geben, da - von Sonderfällen abgesehen - in der Regel eine möglichst ebene Oberfläche der Deckschicht gewünscht wird.
  • Die zur Polymerisationseinleitung nötigen Zusätze (Polymerisationsinitiatoren) werden der Masse normalerweise unmittelbar vor deren Verwendung zugesetzt; dazu eignen sich allgemein Verbindungen. welche mehr oder weniger leicht in geeignete energiereiche Radikale zerfallen. Vorzüglich geeignet sind Peroxyde und Hydroperoxyde, wie Dibenzoy lperoxyd, Dilauroylperoxyd, Diacetylperoxyd, Di-tert.-Butylperoxyd, tert.-Butylperbenzoat, Methyläthylketonhydroperoxyd, Cyclohexanonhydroperoxy d, tert.-Butylhydroperoxyd, Cumolhydroperoxyd u. a. m., ferner gewisse Azoverbindungen, wie Isoazobutyronitril und einige andere.
  • Es ist in den meisten Fällen ferner zweckmäßig, dem polymerisationsfähigen Gemisch einen Aktivator zuzusetzen, welcher bereits bei niedriger Temperatur eine Spaltung des verwendeten Radikalbildners in die polymerisationsauslösenden Radikale bewirkt. Dazu eignen sich tertiäre Amine, wie Dimethylanilin, ferner gewisse Mercaptane, wie Laurylinercaptane, und organische, öllösliche Kobaltsalze, wie Kobaltoctoat. Die genannten Aktivatoren können dem Gemisch gleichzeitig mit den Füllstoffen oder aber vor der Verarbeitung zugesetzt werden. Polyesterharze enthaltenden Mischungen können unter Umständen noch Paraffine beigegeben werden, welche nach dem Auftragen der Deckschicht ausschwitzen und so einen Filmüberzug aus Paraffin bilden, der den störenden Einfluß des Luftsauerstoffes auf die vernetzende Polymerisation, der Polyesterharze herabsetzt.
  • Die Deckschicht wird erhalten, indem das polyrnerisationsfähige Gemisch, dem die zur Polymerisationseinleitung nötigen Zusätze bereits einverleibt wurden, in der gewünschten. Dicke auf die Grundschicht aufgetragen und sich selbst überlassen wird, worauf die Masse im Verlauf von 1 b,is 2 Tagen auspolymerisiert. Danach quillt sie auch in guten Lösungsmitteln nur mehr langsam, löst sich aber nicht. Die Dicke der Deckschicht kann zwischen einem Viertel bis zu mehreren Millimetern betragen, wobei man zweckmäßigerweise dicke Deckschichten in mehreren Lagen erzeugt, deren jede vor der Aufbringung der nächsten trocknen gelassen wird, Durch geeignete Wahl der polymerisation.sfähigen Komponenten kann ferner die Härte und Elastizität der Deckschicht in weiten Grenzen variiert «erden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sei an Hand des folgenden Beispiels näher erläutert.
  • A. Bildung der Grundschicht 25 kg einer wäßrigen, weichmacherfreien Polyvinylacetatdispersion (Festkörpergehalt 540/0) und 5 kg einer wäßrigen, weichmacherhaltigen Polyvinylacetatdispersion (54% Festkörpergehalt, wovon 25% Weichmacher) werden mit 45 kg Quarzmehl und 55 kg Quarzsand (Körnung 0-,1 bis 1,0 mm) gemischt und so viel Wasser (etwa 27 kg) zugesetzt, daß eine gut spachtelbare Masse entsteht. Die Masse wird nach sorgfältiger Reinigung einer Betonunterlage in 1 mm dicker Schicht auf dieselbe aufgetragen und 2 Tage trocknen gelassen. Die Körnung des verwendeten Sandes kann variieren und ist der jeweils gewünschten Schichtdicke anzupassen. B. Bildung der Deckschicht Ein Gemisch aus 36,5 kg eines linearen, niederviskosen Polyesters mit reaktionsfähigen Doppelbindungen (entstanden durch Mischpolykondensation aus vorwiegenden Anteilen Molein.säureanhvdrid, Phthalsäureanhydrid und Äthylenglykol) und 23.5 kg monomerem Styrol wird mit 5,0, kg Kreidemehl, 25.0 kg Aluminiumsilikatmehl, 4,0 kg Signalrot und 01,5 kg Kobaltoctoat (etwa 61/o Kobaltgehalt) in einer Kugelmühle während mehrerer Stunden angerieben, his eine gleichmäßige Paste entstanden ist. Unmittelbar vor Gebrauch werden zu 10,01 dieser Paste 0,301 einer Lösung von Methyläthylketonhydroperolyd in Dimethylphthalat (40% Gehalt an aktivem Hydroperoxyd) zugemischt, worauf die Masse in 1 mm dikker Schicht auf die Grundschicht aufgespachtelt wird. Nach 48 Stunden ist die Schicht ausgehärtet und begehbar.
  • Der so erhaltene Belag zeichnet sich durch ausgezeichnete Haftung auf der Unterlage aus. Er ist sehr hart, aber nicht spröde. Wasser, Feuchtigkeit, schwache Alkalien. schwache Säuren, Reinigungsmittel, Alkohol, Benzin und Öle sind ohne Einfluß; starke Alkalien und starke Mineralsäuren bewirken erst nach mehrtägiger Einwirkung eine Verfleckung; starke organische Säuren, wie Essigsäure und Ameisensäure, bewirken Quellung und Fleckenbildung. Hochsiedende, starke organische Lösungsmittel bewirken nach längerer Einwirkung eine Quellung, welche später wieder zurückgeht; niedrigsiedend.e organische Lösungsmittel können puellung verursachen, sofern ihre Verdunstung verhindert wird.
  • Die mechanischen und Gebrauchseigenschaften des Belages sind vorzüglich, ebenso die elektrischen Eigenschaften. Hervorzuheben ist, daß der Belag trotz der ausgezeichneten Isolationswirkung der Deckschicht nach den bisherigen Beobachtungen keinerlei Tendenz zu einer elektrostatischen Aufladung der sich darauf bewegenden Personen zeigt, wie sie bei Belägen aus weichgemachten Polyvinylchlorid häufig beobachtet wird.

Claims (14)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines fugenlosen Kunststoffbelages, insbesondere auf Fußböden oder Wänden, aus einer wäßrigen Kunstharzdispersion mit Füllstoffen und einer wasserfesten Kunstharz-Deckschicht, dadurch gekennzeichnet, daß man auf eine Unterlage eine wäßrige Dispersion mindestens eines Polymerisationskunststoffes zusammen mit Füllstoffen in mindestens einer Lage aufträgt und trocknen läß,t, um eine hydrophile Grundschicht zu erhalten, daß man hierauf auf diese Grundschicht ein vernetzungsfähiges, nicht auspolymerisiertes, gieß- bis spachtelbares Gemisch in mindestens einer Lage als Deckschicht aufträgt, welches mindestens eine monomere Verbindung mit einer einzigen polymerisationsfähigen Doppelbindung, z. B. Styrol, und mindestens eine ,weitere Verbindung mit mindestens zwei polymerisationsfähigen Doppelbindungen, z. B. ungesättigten Polyester, sowie noch Füllstoffe und einen Polymerisationsinitiator enthält, wobei die beiden polymerisationsfähigen Verbindungen Siedepunkte über 50° C aufweisen und mindestens eine dieser Verbindungen flüssig ist, und daß man dieses Gemisch auf der Grundschicht auspolymerisieren läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete wäßrige Dispersion des auspolymerisierten Kunststoffes einen. Feststoffgehalt von 20 bis 70'°/o aufweist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Grundschicht eine Mischung der genannten wäßrigen Kunststoffdispersion. mit groben Füllstoffen auf die Unterlage aufträgt.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man mehrere Lagen der Mischung für die Grundschicht auf die Unterlage aufträgt und daß man jede Lage trocknen läßt, bevor man die nächste Lage aufbringt.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man der Mischung von Kunststoffdispersion und Füllstoffen für die Grundschicht vor dem Auftragen auf die Unterlage noch Zuschlagstoffe, wie Weichmacher, Farbstoffe und bzw. oder Zusätze zur Verhinderung des Absetzens der Füllstoffe, beigibt.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Grundschicht eine wäßrige Polyvinylacetatdispersion oder eine wäßrige Polyacryl- oder Polymethacrylsäureesterdispersion oder eine wäßrige Dispersion eines Butadien-Styrol-Mischpolymerisates verwendet.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das gieß- bis spachtelbare Gemisch für die Deckschicht 10 bis 95 Gewichtsteile der monomeren Verbindung mit einer Doppelbindung und 5 bis 90 Gewichtsteile der Verbindung mit mindestens zwei Doppelbindungen enthält. B.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht auspolymerisierte gieß- bis spachtelbare Gemisch für die Deckschicht als monomere Verbindung mit einer einzigen Doppelbindung einen Ester des Vinylalkohols oder einen Acry1säure@ oder Methacrylsäureester oder einen Ester des Allylalkohols oder Styrol enthält.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die im gieß- bis spachtelbaren Gemisch für die Deckschicht verwendete Verbindung mit mindestens zwei polymerisationsfähigen Doppelbindungen eine monomere Verbindung ist, insbesondere ein Vinyl- oder Allylester einer Polycarbonsäure oder ein Vinyl-oder Allylester einer Carbonsäure mit einer polymerisationsfähigen Doppelbindung.
  10. 10. Verfahren nach einem derAnsprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die im gieß- bis spachtelbaren Gemisch für die Deckschicht verwendete Verbindung mit mindestens zwei polymerisationsfähigen Doppelbindungen eine polymere Verbindung, insbesondere ein ungesättigtes Polyesterharz ist, entstanden durch Polykondensation von Dicarbonsäuren mit zweiwertigen Alkoholen, wovon eine der beiden Komponenten eine polymerisationsfähige Doppelbindung aufweist, so . daß das lineare Polyesterharz mehrere statistisch über sein Molekül verteilte polymerisationsfähige Doppelbindungen aufweist.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die polymere Verbindung ein vorpolymerisiertes Diallylphthalat ist.
  12. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das gieß- bis spachtelbare Gemisch für die Deckschicht minde-. stens einen Farbstoff enthält.
  13. 13. Verfahxen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, das das gießbis spachtelbare Gemisch für die Deckschicht als Polymerisationskatalysator ein Peroxyd oder Hydroperoxyd enthält.
  14. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das gieß- bis spachtelbare Gemisch für die Deckschicht als Aktivator ein tertiäres Amin oder ein Mercaptan oder organische Kobaltsalze enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Chem.-Ing.-Technik, Heft 10/1952. S. 574.
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