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Selektivrufverfahren, bei dem die Auswahl eines bestimmten Empfängers
durch eine einem Anfangsimpuls folgende Gruppe von Wahlimpulsen erfolgt, und Empfangseinrichtung
zur Durchführung des Verfahrens Die vorliegende Erfindung betrifft ein Selektivrufverfahren,
bei dem die Auswahl eines bestimmten Empfängers durch eine einem Anfangsimpuls folgende
Gruppe von Wahlimpulsen, :deren Abstände als Wahlkriterien benutzt werden, erfolgt,
und eine Einrichtung zum Empfang von nach diesem Verfahren gegebenen Rufzeichen.
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Bekannte Selektivrufverfahren, bei :denen die Länge von Impulsen oder
Impulspausen zur Auswahl einer von mehreren Empfangsstationen benutzt werden, arbeiten
in der Weise, daß zunächst ein Anfangsimpuls von größerer Länge ails alle folgenden
,gegeben wird. Hierdurch werden alle Empfangsstationen in den Bereitschaftszustand
gebracht. Nunmehr wird in der Sendestation und in den Empfangsstationen gleichzeitig
der selbsttätige Ablauf eines aus Impulsen oder Impulspausen bestimmter Einzellänge
bestehenden Rufzeichens ausgelöst, wodurch am Ende des Wahlvorganges in derjenigen
Empfangsstation ein akustisches und/oder optisches Signal ausgelöst wird, deren
Eigensignal mit dem empfangenen Rufzeichen übereinstimmt. Das Rufzeichen bestehe
beispielsweise aus drei Wahlkriterien, nämlich drei Impulsen bestimmter Länge. Mit
dem Aufhören des ersten dieser Impulse fallen alle diejenigen Empfangsstationen
in ihren Ruhezustand zurück, bei denen eine andere Impulslänge für den ersten Impuls
eingestellt ist. Dasselbe wiederholt sich am Ende des zweiten und dritten Impulses,
so daß nach Beendigung des Rufzeichens nur eine bestimmte Empfangsstation im Bereitschaftszustand
bleibt, bei der sämtliche Impulslängen des Eigensignals . mit denjenigen des gesendeten
R:ufzeichens übereinstimmen.
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Bei den bekannten Verfahren -dieser Art erfolgt die Übertragung der
einzelnen Wahlkriterien mit Zwischenpausen, die innerhalb einer begrenzten Zeitdauer
beliebig lang sein können. Dieser Umstand bedingt bei den Empfangsstationen besondere
Mittel zur Umschaltung der die Impulslängen ,des Eigen=-signals bestimmenden .Organe
und zur Speicherung des die Koinzidenz der Impulslänge jedes Wählkriteriums anzeigenden
Signals. Ferner sind Mittel erforderlich, die den Empfänger abschalten, d. h. die
Speicherung löschen, wenn d.ie Wahl unterbrochen wird.
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Dieser zusätzliche Aufwand läßt sich vermeiden, wenn gemäß dem Verfahren
nach der Erfindung der Endimpuls eines Wahlkriteriums zugleich Anfangsimpuls für
das nächstfolgende Wahlkriterium ist und die Länge der Wahlimpulse höchstens gleich
der Stufenlänge zwischen zwei wählbaren Impulsabständen ist. Auf der Empfangsseite
wird der erste Wahlimpuls mit einer Verzögerung, die mit dem auf diesen Wahlimpuls
folgenden Impulsabstand eines bestimmten Rufzeichens zeitlich übereinstimmt, weitergeleitet,
ebenso jeder folgende Wahlimpuls, sofern er mit dem zuletzt empfangenen, verzögerten
Wahlimpuls koinzidiert, und -bei Koinzidenz des letzten. Wahlimpulses mit dem verzögerten
zweitletzten Wahlimpuls wird ein Signal ausgelöst. Zur Übertragung des Rufzeichens
kann sowohl glas Arbeits- als auch das Ruhestromprinzip angewendet werden; wobei
die Wahlimpulse im .einen Fall durch Stromimpulse und -im anderen Fall- durch Stromlücken
gebildet werden.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Empfang von nach diesem Verfahren
gegebenen Rufzeichen ist dadurch gekennzeichnet, daß eine mit der Zahl- der Wahlkriterien
übereinstimmende Anzahl Impulsverzögerungsstüfen reit die Empfangseinrichtung kennzeichnenden
Verzögerungszeiten und eine Signälgeberstufe vorgesehen ist und daß diese vorzugsweise
elektronischen Stufen über Koinzidenztore in Kaskade geschaltet sind und daß die
Wahlimpulse die erste Impulsverzögerungsstufe und die Koinzidenztore derart steuern,
daß den auf die erste folgenden Impulsverzögerungsstufen und der Signal:geberstufe
nur dann ein Eingangsimpuls zugeführt wird, wenn der Ausgangsimpuls jeder vorangehenden
Impulsverzögerungsstufe mit einem Wahlimpuls koinzidiert.
Nachstehend
wird an Hand der Zeichnung als beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
eine Empfangseinrichtung zum Empfang eines drahtlos übertragenen Rufzeichens mit
zwei Wahlkriterien beschrieben, bei der das Ruhestromprinzip angewendet wird.' '
Fig: 1 zeigt das Blockschema und Fig. 2 das vollständige Schaltschema des Empfängers;
in ,-Fig. 3 sind Impulsdiagramme zur Erläuterung der Funktion oder einzelnen Stufen
des Empfängers dargestellt.
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Gemäß dem in -Fg. 1 dargestellten Blockschema enthält die Empfangseinrichtung
eine Hochfrequenzstufe 1 zur Verstärkung des Rufsignals, das in Form eines impulsmodulierten
Hochfrequenzsignals mit einer Trägerfrequenz von z. B. 30 kHz von der Antenne 2
aufgenommen wird. Ferner weist die Empfangseinrichtung zwei Impulsverzögerungsstufen
3 und 4 und eine Signalgeberstufe 5 auf. Diese Stufen sind über Koinzi.denztore
6 und 7 .in Kaskade geschaltet. Die ankommenden Wahlimpulse steuern die erste Impulsverzögerungsstufe
3- und über einen Demodulator 8 -die Koinzidenztore 6 und 7 in der Weise, daß der
zweiten - -Impulsverzögerungsstufe-4 und-- der Signalgeberstufe 5 nur dann ein Eingangsimpuls
zugeführt wird, wenn der Ausgangsi:mp:uls jeder vorangehenden Impulsverzögerungsstufe
mit einem Wahlimpuls koinzidiert. Die Signalgeberstufe 5 umfaßt einen Tonfrequenzoszillator
und einen elektroakustischen Wandler zur Erzeugung eines Ruftones.
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Die Speisung der Hochfrequenzstufe 1 erfolgt direkt aus der Stromquelle,
diejenige oder übrigen Stufen dagegen über einen elektronischen Schalter 9, der
durch den Anfangsimpuls des in einem Gleichrichter 10 gleichgerichteten Hochfrequenzsignals
geschlossen und während der Strompausen beim Wahlvorgang durch einen Speicher geschlossen-
gehalten wird. Während der Ansprechdauer der Signalgeberstufe 5 wird von dieser
eine den elektronischen Schalter 9 im Schließzustand haltende Steuerspannung abgeleitet.
Im Ruhezustand der Empfangseinrichtung ist also nur die Hochfrequenzstufe im Betrieb;
erst beim Empfang eines Rufsignals werden die übrigen Stufen eingeschaltet.
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In Fig: 1 sind die Signalleitungen idurch ausgezogene Linsen, die
Speiseleitungen durch unterbrochene Linien und die Steuerleitungen durch strichpunktierte
Linien dargestellt.
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Die schaltungstechnischen Einzelheiten der- Empfangseinrichtung gehen
aus Fig. 2 hervor. ' Die Hochfrequenzstufe mit dem Transistor T 1 -arbeitet im Ruhezustand
der Empfangseinrichtung im B-Betrieb und geht nach dem Einschalten der übrigen Stufen
in den A-Betrieb über, so rdaß der Ruhestrombedarf praktisch - Null - ist. Als Antenne
dient ein Ferritstab F, auf- dem die Spule L 1 des auf die Trägerfrequenz (z. B.
30 kHz) des Rufsignals abgestimmten Eingangsschwingkreises L 1, C 1 angebracht äst.
Die Güte des Schwingkreises ist verhältnismäßig niedrig (Q =1 ... 2) gewählt,
um eine möglichst verzerrungsfreie Übertragung der Hochfrequenzimpulse zu gewährleisten.
Die Widerstände R 1 und R2 dienen zur Stabilisierung des Emitterstromes.
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Das verstärkte Hochfrequenzsignal wird am Kollektor des Transistors
T1 entnommen und über einen Kondensator C 8 und eine Diode D 2 der ersten Impulsverzögerungsstufe
zugeführt. Diese und die zweite Impulsverzögerungsstufe werden durch zwei gleichartig
aufgebaute monostabile Multivibratoren mit . ,-den _ Tränsstören T 3 und
T 4 bzw. T 5 und T 6
gebiddet. Im Ruhezustand sind die Transistoren
T4 und T 6 leitend. Die Glieder R 9, C 11 und R 16; C 14 bestimmen die Zeitkonstante
der Impulsverzögerung, wobei das Wertepaar der Kondensatoren C 11 und C 14 für jeden
`Empfänger verschieden ist. Die Emitter der Transistoren T3 ... T6 sind über den
gemeinsamen Emitterwiderstand R 1 mit Erde verbunden, und außerdem ist die
Basis der Transistoren T 3 und T 5 über die Widerstände R 7 bzw. R
14 vorgespannt. Dadurch wird verhindert, daß die Multivibratoren von selbst ansprechen.
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Grundsätzlich ist die Zeitkonstante ,der ImpulsverzöggKungvom Leckstrom-
der Tyansistoren.T4 bzw. T6 abhängig, der seinerseits temperaturabhängig ist. Zur
Temperaturkompensation wird über die Widerstände R 9 @bzw. R 16 eine -Spannung eingeführt;
die dem gleichen Temperaturgesetz folgt wie der L.eckstrom. Dadurch wird-,die Zeitkonstante
von der Temperatur unabhängig.
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Die Kompensationsspannung wird an- einem Widerstand R21 abgegriffen,-der
im Kollektorkreis eines Transistors T7 vom gleichen Typ wie die Transistoren-T4
und T 6 angeordnet- ist.
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Die S:ignalgeberstufe besteht. ebenfalls aus einem monostabilen Multivibrator
mit den Transistoren T 8 und T9, bei dem jedoch die im Ruhezustand stromlose Verstärkungsstufe
(T9) als in sich rückgekoppelter Tonfrequenzoszillator ausgebildet .ist. Die Steuerspannung
für die andere Verstärkungsstufe (T8) wird :durch Gleichrichtung,der Tonfrequenzspannung
gewonnen. Der Arbeitswiderstand des Oszillä.tortransistors T 9 besteht aus einem
-durch die Spule L 5 und den Kondensator C22 gebildeten Schwingkreis, dem über eine
Diode D 10 ein Kondensator C21 parallel geschaltet ist. Der Widerstand R24 dient
zur Entladung des Ladekondensators C21 und die Diode D 9 zur Entkopplung des letzteren
von der Basis des Transistors T8 für positive Impulse. Mit L6 äst .die mit -der
Spule L 5 gekoppelte bezeichnet. Der Rückkopplungsübertrager L5, L6 bildet zugleich
üäs Erregungssystem eines elektroakustischen Wandlers zur Erzeugung .des Ruftones,
dessen Frequenz beispielsweise 3 kHz beträgt. Damit der Tonfrequenzoszillator infolge
des Transistonleckstromes nicht von selbst anschwingt, ist die Basis des Transistors
T 9 über den Widerstand R 26 positiv vorgespannt. Die Vorspannung wird aus dem Hochfrequenzsignal
durch Gleichrichtung gewonnen. Als Gleichrichter dient eine aus den Dioden D 3,
D 4 und den Kondensatoren C7, C20 gebildete Spannungsverdopplerschaltung.
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Der Ausgang jeder Impulsverzögerüngsstufe ist mit dem Eingang der
nachfolgenden Stufe durch je ein Koinzidenztor verbunden. Die Koinzidenztore bestehen
aus der Reihenschaltung eines Kondensators C 12 bzw. C 15 und einer in Sperrichtung
vorgespannten Diade D 5 bzw. D 6. Die Vorspannung der Dioden D 5 und D 6
ist so gewählt, daß der Ausgangsimpuls jedes Multivibrators nur .dann auf den Eingang
der nachfolgenden Stufe übertragen wird, wenn gleichzeitig ein Wahlimpuls das betreffende
Koinzidenztor im Sinne einer Herabsetzung der Vorspannung beeinflußt. Da die Übertragung
der Wahlimpulse nach dem Ruhestromprinzip erfolgt, die Wahlimpulse also durch Stromlücken
gebildet werden, wird die Vorspannung vom Hochfrequenzsignal abgeleitet; sie verschwindet
demnach beim Eintreffen eines Wahlimpulses. Das Hochfrequenzsignal wird am Gleichrichter
GR, der transformatorisch an die Hochfrequenzstufe
angekoppelt ist,
wobei die Ankopplungsspule L3 und der Kondensator C3 einen auf die Hochfrequenz
abgestimmten Schwingkreis bilden, gleichgerichtet. Die Vorspannung wird je am Verbindungspunkt
der Widerstände R 11 und R 12 bzw. R 18, R 19 abgenommen. Die Widerstände R 11 und
R 18 dienen zur Entladung der Kondensatoren C12 und C15 und die Widerstände
R 12 und R19 zur gegenseitigen Entkopplung der Koinzidenztore.
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Die Speisung der Empfangseinrichtung erfolgt aus einer einzigen Batterie
(z. B. 2,6V), und zwar, mit Ausnahme -der Hochfrequenzstufe, über einen elektronischen
Schalter, wozu ein Transistor T2 in Kollektor-Grundschaltung verwendet ist. Zu Beginn
des Rufzeichens wird der Schalter geschlossen, d. h. der Transistor T2 in den leitenden
Zustand übergeführt. Die Basisspannung zur Steuerung des Transistors T2 wird durch
Gleichrichtung des Hochfrequenzsignals an der ebenfalls transformatorisch mit der
Hochfrequenzstufe gekoppelten Diode D 1 gewonnen. Der Kondensator C4 dient einerseits
zur Glättung der gleichgerichteten Spannung und anderseits als Speicher zur Aufrechterhaltungsdes
Schließzustandes des elektronischen Schalters während der Stromlücken. Der Widerstand.R4
bewirkt eine Verringerung des Leckstromes des Transistors T2. Der elektronische
Schalter wird auch über den Wahlvorgang hinaus während der Ansprechdauer der Signalgeberstufe
im Schließzustand gehalten, und zwar durch eine von der Signalgeberstufe abgeleitete
Steuerspannung. Diese wird durch Gleichrichtung der am Emitter des Transistors T8
abgenommenen Tonfrequenzspannung mit Hilfe der aus den Dioden D 7, D 8 und den Kondensatoren
C16, C4 gebildeten Spannungsverdopplerschaltung gewonnen. , Die Werte bzw. Typen
der in Fig. 2 angegebenen, bei einer Versuchsausführung verwendeten Schaltungselemente
sind in der nachfolgenden Tabelle zusammenfgestellt:
T1........ 0C44 R21 ...... 150S2 |
T2, T 9 .... 0C 76 R22 ...... 1 k52 |
T3...T8.. 0C70 R23 ...... 15k52 |
R24 ...... 15k52 |
D 1 ... D10 0A 85 R25
...... 12 k52 |
GR ....... Viermal R26 ...... 100kQ |
DN 34a |
L 1 . . . . . . . . 324 Wdgn., C 1 ....... 4 nF |
7mH |
L2 . . . . . . . . 250 Wdgn. C2 . ...... 10 RF |
L 3 . . . . . . . . 77 W dgn. C 3 ....... 2 nF |
L 4 . . . . . . . . 420 W dgn. C 4 ....... 2 I,F |
L5 . . .. . . . . 360 Wdgn. C5 ....... 10 f.F |
L 6 . . . . . . . . 120 Wdgn. C 6 ....... 0,5 J |
C7 ....... 2nF |
R1........ 22052 C8 ....... 2nF |
R 2 . . . . . . . . 33062 C 9 ....... 3 nF |
R 3 . . . . . . . . 2709 C 10,C 13 .. 5 nF |
R4 . . . . . . . . 3,3 kg C12 ...... 1,5 nF |
R5........ 100k52 C15 ...... 2,1 nF |
R6, R13 .. 2,2 k62 C16 ...... 0,1 [,F |
R7, R14 .. 10k52 C17 ...... SOnF |
R8, R15 .. 10k52 C18 ...... 8 J |
R 9, R 16 . . 27 k52 C 19 ...... 33 nF |
R 10, R 17.. 2,2 k52 C20 ...... 10 nF |
R 11,R 18 . . 22 k52 C21 ...... 0,25 gl |
R 12,R 19 . . 6,8 k62 C22 ...... 0,5 #tF |
R20 ...... 6,8 k52 |
Die Wirkungsweise der beschriebenen Empfangseinrichtung wird nachstehend an Hand
der in Fig. 3 dargestellten Impulsdiagramme a) bis
e) erläutert. Fig.3a)
zeigt die das Rufzeichen bildende Impulsfolge, mit der im Sender die Trägerschwingung
moduliert wird. An den Anfangsimpuls
AI, der beim Einschalten des Ruhestromes
beginnt, schließt sich der erste Wahlimpuls
1. WI in Form einer Stromlücke
von der Dauer z (z. B. 0,3 ms) an. Der zweite und der dritte Wahlimpuls
2. WI bzw.
3. WI folgen dem ersten in bestimmten gegenseitigen Abständen,
die je ein Wahlkriterium bilden. Dabei ist der zweite Wahlimpuls zugleich Endimpuls
des ersten Wahlkriteriums und Anfangsimpuls des zweiten Wahlkriteriums. Im vorliegenden
Beispiel können der zweite und der dritte Wahlimpuls bezüglich des vorangehenden
Wahlimpulses je eine von sechs verschiedenen Lagen einnehmen, die durch strichpunktierte
Linien (Impulsmitten) angedeutet und je mit 1
... 6 numeriert sind. Dementsprechend
ergeben sich für jedes Wahlkriterium sechs wählbare Impulsabstände, so daß durch
Kombination sechsunddreißig unterschiedliche Rufzeichen .gebildet werden können.
Die Stufenlänge zwischen zwei wählbaren Impulsabständen ist gleich der Länge eines
Wahlimpulses. Das Ende der Impulsfolge bildet ein Schlußimpuls SI.
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Der in der Empfangseinrichtung an der Diode D 1 (Fig. 2) gleichgerichtete
Anfangsimpuls AI lädt den Kondensator C 4 auf. Demzufolge sinkt das Potential
an der Basis des Transistors T2, wodurch dieser in _den leitenden Zustand übergeführt
wird. Damit ist der Speisestromkreis für die im Ruhezustand der Empfangseinrichtung
stromlosen Stufen geschlossen. Die Spannung an der Speiseleitung SpL (Fig. 2) verläuft
gemäß dem in Fig. 3, b) dargestellten Diagramm.
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Die Zeitkonstanten der beiden Impulsverzögerungsstufen seien so gewählt,
daß die Empfangseinrichtung bzw. deren Signalgeberstufe auf .das Rufzeichen gemäß
dem in Fig. 3, a) dargestellten Impulsdiagramm, worin der größte wählbare Impulsabstand
für beide Wahlkriterien angenommen worden -ist, anspricht. Am Ende des ersten Wahlimpulses
1. WI kippt der erste Multivibrator T3, T4 in den labilen Zustand, indem
der Transistor T3 durch eine an ,seinem Kollektor wirksam werdende, von der Anstiegsflanke
der ersten vollen positiven Hochfrequenzwelle des nun wieder fließenden Ruhestromes
abgeleitete Impulsspitze in den leitenden Zustand übergeführt wind. Nach Ablauf
der vorgegebenen Zeitdauer 6-c kippt der Multivibrator wieder in den stabilen Ausgangszustand
zurück (Fig. 3 c). Beim Zurückkippen entsteht am Kondensator C12 eine positive
Impulsspitze, die zur Einleitung des Kippvorganges des zweiten M,ultivibrators T5,
T6 benutzt wird. Eine Übertragung der das Ausgangssignal der ersten Impulsverzögerungsstufe
bildenden vorgenannten Impulsspitze auf den Eingang der zweiten Impulsverzögerungsstufe
erfolgt jedoch nur, wenn das Ausgangssignal in einem Zeitraum auftritt, während
dein der zweite Wahlimpuls 2. WI wirksam ist. Der zwischen zwei Wahlimpulsen
fließende Ruhestrom erzeugt an der Diode D 5 eine in Sperrichtung wirkende Vorspannung,
die so groß gewählt ist, daß die Amplitude des Ausgangssignals nicht ausreicht,
um die Diode D 5 in Durchlaßrichtun-, auszusteuern. Während der Wirkungsdauer des
zweiten Wahlimpulses 2. WI ist der Ruhestrom unterbrochen, und die genannte
Vorspannung fällt weg, so daß das in diesem Zeitintervall auftretende Ausgangssignal
die folgende Impulsverzögerungsstufe auslösen kann. Gleiche Verhältnisse herrschen
beim Übergang von der zweiten Impulsverzögerungsstufe auf die
Signalgeberstufe,
d. h., die Signalgeberstufe spricht nur an, wenn, wie im vorliegenden Beispiel,
die beim-Zurückkippen des zweiten Multivibrators [Fig. 3, d)] erzeugte Impulsspitze
mit .dem ,dritten Wahlimpuls koinzidiert.
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Der Multivibrator T 8, T 9 der Signalgeberstufe befindet sich nach
seinem Ansprechen beispielsweise 30 ms=100z im labilen Zustand. Während dieses Zeitintervalls
schwingt der Tonfrequenzoszillator, der das akustische Signal hervorruft [Fig. 3,
e)]. -Mit dem endgültigen Verschwinden des Ruhestromes kurze Zeit (2z) nach
dem dritten Wahlimpuls 3. WI ist das Rufzeichen beendet. In diesem Zeitpunkt
wird. der elektronische Schalter T2 der Empfangseinrichtung aller Empfangsstationen,
ausgenommen der gewählten, geöffnet. Bei der gewählten Empfangsstation hält die
von dem im Schwingzustand - befindlichen - Tonfrequenzgenerator abgeleitete Steuerspannung
,den elektronischen Schalter geschlossen, bis der Multivibrator der Stignalgeberstufe
in den Ausgangszustand zurüokkippt. Das nochmalige Ansprechen der ersten Impulsverzögerungsstufe
am Ende des dritten Wahlimpulses [Fig. 3, c) ] .hat keine störende Wirkung zur Folge.
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Die Empfangseinrichtung läßt im Rahmen der Erfindung gegenüber der
beschriebenen Versuchsausführung zahlreiche Abänderungen zu, sowohl was den Aufbau
der einzelnen Stufen anbetrifft als auch hinsichtlich ider Zahl der verwendeten
Stufen. Das Verfahren nach der Erfindung kann z. B. auch bei mehr als zwei Wahlkriterien
und für mehr als sechs (z. B. zehn) wählbare Impulsabstände eines Wahlkriteriums
angewendet werden, womit .die -Anzahl der mit einem Rufzeichen erreichbaren Empfangsstationen
erhöht werden kann. Jedes zusätzliche Wahlkriterium erfordert lediglich eine weitere
Impulsverzögerungsstüfe und ein weiteres Koinzidenztor. Die zulässige Erweiterung
in diesem -Sinne wird einzig begrenzt durch die erreichbare Toleranz der Impulslängen
und Abstände. Diese Einschränkung fällt -dahin, wenn die Stufenlängen der -wählbaren
Impulsabstände -nicht wie .im beschriebenen Beispiel unter @sich-gleich sind, sondern
einer geometrischen- Reihe folgen.
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Als besondere - Vorteile der beschriebenen Empfangseinrichtung sind
der geringe Raumbedarf und der geringe Stromverbrauch derselben hervorzuheben. Die
Versuchsausführung - beanspruchte z. B. nicht mehr- Raum als eine Zigarettenschachtel
(10er-Päkkung). Sie- eignet- sich daher besonders für Personensuchanlugen mit tragbaren
-Empfangss-tätionen. -Die -bisherigen Erfahrungen -zeigen -außerdem, daß eine nach
dem ° erfindungsgemäßen Verfahren betriebene Empfangseinrichtung p-aktisch --unempfindlich
gegen Störsignale ist. -Die Rufdauer kann durch periodisches Wiederholen -des Rufsignals
verlängert- werden, -wobei sieh der obenheschriebene Funktionsablauf in der Empfang'
-einrichtung .einfach wiederholt. Durch geeignete- Wahl der Wiederholungsfrequenz
(z. B. 10 Hz) läßt sich die Hörbarkeit des akustischen Signals neben Geräu- -schen
im Vergleich zu einem Dauerton ohne Erhöhung der Lautstärke erheblich -verbessern.