DE109945C

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Publication number: DE109945C
Application number: DENDAT109945D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bisher wurden Schilder an Bäumen befestigt, indem man dieselben annagelte oder mit Draht und dergl. an den Stamm festband.

Diese Befestigungsarten haben für das Wachsthum des Baumes nachtheilige Folgen. Der eindringende Nagel beschädigt den lebenden Baum, indem er die Bildung von Wulsten oder z. B. bei Steinobstbäumen (Pflaumen- und Kirschbäumen) Harzflufs verursacht. Bei schnellwachsenden Bäumen wächst der Stamm über den festhaltenden Nagel hinaus, wodurch bei schwächeren Nägeln der Kopf abspringt, während bei stärkeren das Schild in der Oese reifst, so dafs in jedem Falle dem Baum durch neue Nägel frische Wunden geschlagen werden müssen.

Um diese Nachtheile zu vermeiden, wählte man die zweite Befestigungsart mittels Drahtes und dergl. Um das in bestimmter Höhe angebrachte Schild genügend festhalten zu können, mufs jedoch der Draht eng um den Stamm herumgezogen werden, und zwar um so fester, je jünger der Baum ist. Der junge Baum hat aber eine glatte, empfindliche Rinde, welche durch den festgespannten Draht zerschnitten wird, besonders wenn der Baum an Umfang zunimmt, wobei der Draht aufserdem noch meistens abgesprengt werden kann.

Diese Uebelstände sollen durch die vorliegende Erfindung vermieden werden. Dieselbe besteht in einer solchen Befestigung des Schildes an dem Baum, dafs einerseits durch dieselbe weder das Holz des Baumes noch die Rinde beschädigt wird, andererseits aber auch auf das Wachsthum des Baumes insofern Rücksicht genommen ist, dafs ein Einschneiden in die Rinde vermieden wird.

Zu dem Zwecke wird das Schild an dem Baum mittels eines Drahtes befestigt, welcher in Umfangsrichtung des Baumes federnd ist bezw. verlängert werden kann, so dafs er nicht in die Rinde des Baumes einschneiden kann.

In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsformen dargestellt.

Gemäfs Fig. 1 ist das Schild α an dem Stamm durch einen Draht b befestigt, welcher mehrere Windungen c, etwa diejenigen einer Spiralfeder, aufweist. Die Windungen können beliebiger Art sein, jedoch empfiehlt sich die Schraubenfederform, weil dadurch eine feste Anlage an den Stamm erzielt wird. Der Draht wird mit seinen beiden Enden bei d zusammengedreht; damit derselbe bei der Spannung nicht in die Rinde einschneidet, wird er durch eine Unterlage e aus Blech hindurchgezogen, welche die Federspannung aufnimmt und die Rinde vor Beschädigungen schützt. Dehnt sich der Baum infolge seines Wachsthums aus, so geben die Windungen der Feder ihrer Anzahl entsprechend nach. Die Anzahl der Windungen wird nach der Stärke, welche vermuthlich der Baum erreicht, bemessen werden können.

Um die Vorrichtung auch für stärkere, im Wachsen begriffene Bäume zu verwenden, greift gemäfs Fig. 2 der Draht b in eine doppelte

Spiralfeder C¹C² ein, welche, falls sie nicht ausreicht, leicht durch eine neue ersetzt werden kann.

In Fig. 3, welche das Schild mit der Drahtbefestigung aufserhalb des Baumes zeigt, ist der Draht ebenso wie in der Ausführungsform nach Fig. 2 nicht zusammengedreht, sondern greift in zwei Oesen ff ein, damit die Federtheile leicht ausgewechselt werden können, wenn dieselben durch das Wachsen des Stammes gerade gezogen sind.

Claims

Patent-Anspruch:

Namentafelhalter für Bäume, bestehend aus einem federnden oder gewundenen Draht oder dergl., welcher um den Stamm herumgelegt wird, um dem Dickenwachsthum des Baumes nachgeben zu können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.