DE1099426B - Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Moertel und Beton - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Moertel und Beton

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DE1099426B
DE1099426B DEB29568A DEB0029568A DE1099426B DE 1099426 B DE1099426 B DE 1099426B DE B29568 A DEB29568 A DE B29568A DE B0029568 A DEB0029568 A DE B0029568A DE 1099426 B DE1099426 B DE 1099426B
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mortar
concrete
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improving
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Dr Karl Brandt
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B24/00Use of organic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. plasticisers
    • C04B24/16Sulfur-containing compounds
    • C04B24/20Sulfonated aromatic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Mörtel und Beton Als plastifizierende und festigkeitssteigernde Zusatzmittel für Mörtel und Beton sind neben Ligninsulfosäure und ihren Salzen auch schon andere organische Sulfosäuren in Betracht gezogen worden, wie z. B. Kondensationsprodukte der Naphthalinsulfosäuren, Benzylnaphthalinsulfosäure, Alkylsulfonate mit langen, 12 bis 20 Kohlenstoffatome enthaltenden Ketten und die ähnlich netz- und schaumkräftigen Arylalkylsulfonate, deren Seitenketten 8 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten können. Charakteristisch für alle derartigen Netz- und Schaummittel ist nach eingehender wissenschaftlicher Erkenntnis, daß sie sich in wässeriger Lösung in demselben polymolekularen kolloiden Lösungszustand befinden wie die altbekannten, micellar gebündelte Paraffinketten enthaltenden Seifen.
  • Derartige organische Sulfosäureprodukte sind für die Verbesserung von Mörtel und Beton bereits zu praktischer Bedeutung gelangt, ohne jedoch überragende Vorteile erkennen zu lassen. Zwar ermöglicht ihr intensives Netzvermögen eine sehr weitreichende Wassereinsparung, jedoch wird die hieraus zu erwartende Festigkeitssteigerung bei weitem nicht erreicht. Hieraus geht hervor, daß der zwischen Wasser-Zement-Faktor und Festigkeit bestehende Zusammenhang bei Verwendung von chemischen Zusatzmitteln durch andere damit zusammenhängende Momente weitgehend gestört werden kann. Unvermeidbar ist bei Verwendung derartiger Sulfosäuren auch eine mehr oder minder stark ausgeprägte Luftporenbildung, die den auf hohe Festigkeitswerte gerichteten Anwendungsfällen entgegenwirkt und die gewünschtenfalls auf anderem Wege günstiger erzielbar sein kann.
  • Wie auch alle sonstigen wassereinsparenden Mittel besitzen die organischen Sttlfosäuren und ihre Metallverbindungen noch die normalerweise unerwünschte Eigenschaft, durch Verzögerungswirkungen die Abbindezeit und die Frühfestigkeit von Mörtel und Beton zu beeinflussen. Diese Erscheinung kann zwar mittels Chlorcalcium u. dgl. unter Inkaufnahme weiterer anderer Nachteile kompensiert werden, aber es gibt auch Fälle, wo diese Eigenschaft im Zusammenwirken mit speziellen Gegebenheiten die Anwendung wassereinsparender Zusatzmittel entscheidend erschwert; z. B. vertragen Schnellbinde-Zusatzmittel und Frostschutzmittel ohne Beeinträchtigung ihrer Wirksamkeit keinen Zusatz von plastifizierendem Mittel von üblicher Art, und ferner kann man z. B. auch für reaktionsträge hydraulische oder latenthydraulische Bindemittel, wie Traß, Schlacken oder Flugaschen, sei ; es ohne oder mit einem Anregungsmittel, die üblichen wassereinsparenden Mittel häufig nicht verwenden, weil sie den Abbindeprozeß lähmen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Festigkeitseigenschaften von Mörtel und Beton ohne abbindestörende Nebenwirkungen sehr günstig beeinflußt werden, wenn dem Mörtel oder Beton oder deren Bestandteilen vor oder bei der Verarbeitung und zweckmäßig in Form ihrer löslichen Salze solche nicht schaumgebenden, monomolekular löslichen Sulfosäuren zugegeben werden, die sich von höchstens sechsgliedrigen Ringsystemen ableiten, einschließlich vorhandener Seitenketten höchstens 10 Kohlenstoffatome enthalten und die daher ein den Wert von 300 nicht übersteigendes Molekulargewicht, auf freie Monosulfosäure berechnet, aufweisen. Als Zusatzmittel, die diesen Bedingungen entsprechen, kommen vorzugsweise die Sulfosäuren des Benzols, seiner Homologen, wie Toluol, Kylol, Propylbenzol, Cymol, sowie die entsprechenden Substitutionsprodukte und Hydrierungsprodukte in Betracht, danach auch noch die entsprechend sich von Ringsystemen, wie Pyridin und Furan, ableitenden Verbindungen.
  • Derartige Sulfosäuren, die in der einschlägigen Technik nicht als Netz- und Schaummittel angesprochen werden, haben auch für Mörtel und Beton bisher keine Anwendung gefunden. Bekannt ist zwar, komplexbildende organische Verbindungen ähnlich begrenzter Molekülgröße, wie Weinsäure, Citronensäure oder auch Brenzcatechinsulfosäure, als Zusatzmittel zu verwenden, jedoch beruht deren Wirksamkeit, wie in dem diesbezüglichen Vorschlag hervorgehoben wird und wie sich auch aus den begleitenden starken Verzögerungswirkungen ergibt, ausschließlich auf dem daher zur Kennzeichnung benutzten Komplexbildungsvermögen. Dieser Vorschlag schließt nicht komplexbildende Sulfosäuren, um die es sich bei der vorliegenden Erfindung handelt, von vornherein aus. Es handelt sich hier um andere Verfahrensstoffe und andere Wirkungen, auf die bisher jeder Hinweis gefehlt hat. Setzt man zu Mörtel oder Beton vor Qder bei der.-Verarbeitung ein lösliches Alkali- oder Erdalkalisalz der p-Toluolsulfosäure, z. B. 0,1 bis 0,2°/ö Cälcium-Toluolsulfonat, auf Zement berechnet, hinzu, so beöbachtet man zwar nur eine bescheidene Wassereinsparung von 6- bis 8%, jedoch eine auffallend günstige Beeinflussung des Abbinde- und Verfestigungsprozesses. Die Abbindezeiten werden in keinem Falle verlängert, in der Regel sogar etwas verkürzt, die Frühfestigkeiten liegen um 15 bis 20% höher, und die 7-Tage- und 28-Tage-Festigkeiten zeigen Erhöhungen bis zu 30%. Dabei ist auch der Luftporengehalt des Betons nicht erhöht, sondern in der Regel wird noch Luft ausgeschieden. Alle diese Erscheinungen gehen bei verdoppelter oder verdreifachter Dosierung nicht verloren.
  • Mit entsprechenden Zusätzen von Sulfosäuren des Benzols, Toluols, Phenols od. dgl., die z. B. durch Halogen-, Nitro-, Amino- oder Hydroxylgruppen substituiert sind, erzielt man gleich günstige oder- sogar noch bessere Wirkungen. Erstaunlicherweise besitzen auch die Phenolsulfosäuren bei sehr günstiger Allgemeinwirkung keinerlei abbindeverzögernde Eigenschaften. Derartige überraschend neue Wirkungen sind schon bei den Vertretern der nächsthöheren Ringsysteme, beispielsweise bei den Naphthalinsulfosäuren, nicht mehr vorhanden. Die erfindungsgemäße Kennzeichnung bezeichnet somit eine eng umgrenzte Stoffgruppe von spezieller Wirkung auf Mörtel und Beton, die auf der kristalloiden monomolekularen Natur ihrer Lösungen beruhen muß.
  • - Eine bevorzugte Anwendungsart der neuen Zusatzmittel liegt in der kombinierten Verwendung zusammen mit bekannten Plastifizierungsmitteln, wie z. B. Ligninsulfosäure, Huminsäure oder Arylalkylsulfosäure. Im Gemisch mit luftporenbildenden Netz-und Schaummitteln, seien es solche auf der Grundlage von Harzseifen oder auch solche auf der Grundlage von schaumkräftigen Sulfaten oder Sulfonaten, bewirken die Verfahrensstoffe außer der günstigen Beeinflussung der Abbindeverhältnisse und der Festigkeitsentwicklung auch noch eine vorteilhafte Regulierung der Luftporenbildung; das LP-Volumen wird, und zwar auch mit steigenden Zusatzmengen der Stoffkombination, gedrosselt und annähernd konstant gemacht, so daß die bekannten Gefahren der Überdosierung praktisch beseitigt werden können.
  • Ein spezielles Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Herstellung von Schnellbindern bzw. Beschleunigungsmitteln, Frostschutzmitteln, schnellbindenden Dichtungsn-iitlgln mit ausgeprägter plastifizierungs-und festigkeitssteigernder Wirkung und ferner von Plastifizierungsmitteln mit gegebenenfalls gleichzeitig anregender Wirksamkeit für latenthydraulische Bindemittel. Für alle diese speziellen Anwendungszwecke stehen mit 'den erfindungsgemäß niedermolekularen Sulfosäuren und ihren Metallverbindungen erstmalig brauchbare Plastifizierungsmittel zur Verfügung.
  • Die erfindungsgemäßen Stoffe können demgemäß vielseitige Anwendung finden und für alle Zwecke und in Kombination mit allen bekannten, für Mörtel und Beton gebräuchlichen wassereinsparenden, dichtenden, luftporenbildenden, festigkeitssteigernden, beschleunigenden- und/oder in sonstiggr Richtung wirkenden, gegebenenfalls auch verzögernden Zusätzen für alle Arten von hydraulisch erhärtenden Bindemitteln benutzt werden.
  • Die Herstellung der in Betracht kommenden Sulfosäuren bietet keine besonderen Schwierigkeiten. Besonders vorteilhaft gestaltet sich die Verwendung der p-Toluolsulfosäure, die als industrielles Neben- oder Abfallprodukt zur Verfügung steht, ferner auch die Verwendung der Phenol- und Kresolsulfosäuren, die insbesondere als Calciumsalze sehr einfach gewinnbar sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Mörtel und Beton durch Zusatz von Sulfosäuren oder deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mörtel oder Beton oder deren Bestandteilen, allein oder in Verbindung mit anderen geeigneten Zusatzmitteln, und zweckmäßig in Form ihrer löslichen Salze, nicht schäumende und nicht verzögernd wirkende, monomolekular lösliche, sich von höchstens sechsgliedrigen Ringsystemen ableitende cyclische Sulfosäuren eines auf freie Monosulfosäure berechnet den Wert von 300 nicht übersteigenden Molekulargewichtes, und zwar vorzugsweise solche sich vom Benzol und dessen höchstens 10 Kohlenstoffatome enthaltenden Homologen, ihren Substitutions- und/oder Hydrierungsprodukten ableitenden Sulfosäuren, in Mengen von etwa 0,01 bis 2%, auf Zement berechnet, zugesetzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 593 492, 2 229 311; »Chemisches Zentralblatt«, 1951, S. 377.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2736512A1 (de) * 1977-08-12 1979-02-15 Denki Kagaku Kogyo Kk Betongemisch und verfahren zur herstellung von betonformkoerpern
DE10012563A1 (de) * 2000-03-15 2001-09-20 Hubert Heider Mineralische Baustoffzusammensetzung und ihre Verwendung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2229311A (en) * 1940-06-07 1941-01-21 Dewey And Almy Chem Comp Cement composition
US2593492A (en) * 1948-11-17 1952-04-22 Master Builders Co Hydraulic cement composition and indurating composition therefor

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