DE1099169B - Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol von niederem Polymerisationsgrad - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol von niederem Polymerisationsgrad

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DE1099169B
DE1099169B DEK38163A DEK0038163A DE1099169B DE 1099169 B DE1099169 B DE 1099169B DE K38163 A DEK38163 A DE K38163A DE K0038163 A DEK0038163 A DE K0038163A DE 1099169 B DE1099169 B DE 1099169B
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Germany
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polyvinyl alcohol
polymerization
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carbonyl groups
cleavage
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DEK38163A
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Masakazu Matsumoto
Makoto Shiraishi
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Kurashiki Rayon Co Ltd
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Kurashiki Rayon Co Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol von niederem Polymerisationsgrad Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol von niederem Polymerisationsgrad durch Spaltung von oxydiertem Polyvinylalkohol.
  • Im Polyvinylalkohol sind etwa 1 bis 2 Molprozent 1,2-Glykolbindungen enthalten, und wenn ein solcher Polyvinylalkohol mit einem Mittel zur Spaltung von 1,2-Glykolen, wie Perjodsäure oder Bieitetraacetat usw. oxydiert wird, wird die 1,2-Glykolbindung gespalten und der Polymerisationsgrad von Polyvinylalkohol gewöhnlich auf 100 bis 50 herabgesetzt, wobei ein Gemisch aus einem Polyvinylalkohol, der an jedem Ende eine durch die Spaltung entstandene Carbonylgruppe trägt, und einem Polyvinylalkohol entsteht, an dessen einem Ende sich die durch Spaltung entstandene Carbonylgruppe befindet, so daß der Mengenanteil an Polyvinylalkohol mit Carbonylgruppen an beiden Enden um so größer ist, je höher der Polymerisationsgrad des ursprünglichen Polyvinylalkohols war.
  • - Polyvinylalkohol mit Carbonylgruppen an beiden Enden ist eine bifunktionelle Verbindung und kann z. B. als Vernetzungsmittel von Polyvinylalkohol dienen. Der durchschnittliche Polymerisationsgrad von Polyvinylalkohol, der durch Spaltung von 1 2-Glykolbindungen aus Polyvinylalkohol erhalten worden ist, wird durch den Gehalt an 1,2-Glykolbindungen in dem als Ausgangsstoff dienenden festen Polyvinylalkohol bestimmt, und der Gehalt an 1,2-Glykolbindungen wird durch die Polymerisationstemperatur von Polyvinylacetat bestimmt und beträgt z. B. 0,56 Molprozent bei 200 C, 1,14 Molprozent bei 60"C und 1,44 Molprozent bei 100"C. Wenn also die Polymerisationstemperatur von Vinylacetat von -20 auf 100°C verändert wird, kann Polyvinylalkohol mit Carbonylgruppen an beiden Enden nur mit einem Polymerisationsgrad zwischen etwa 180 und 70 erhalten werden, dagegen ist es unmöglich, Polyvinylalkohol mit einem Polymerisationsgrad unter 50, z. B. einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 20 bis 40, zu erhalten.
  • Bei Untersuchungen über ein Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol von jedem gewünschten Polymerisationsgrad, insbesondere aber von kleinerem Polymerisationsgrad, der bisher nicht durch Spaltung von 1,2-Glykolbindungen von Polyvinylalkohol erhalten werden konnte wurde nunmehr ein sehr einfaches Verfahren gefunden, um das angegebene Ziel zu erreichen.
  • Es ist bekannt, daß beim Oxydieren von Polyvinylalkohol mit einem geeigneten Oxydationsmittel ein Teil der
    - CH2 - CH-Gnippen
    OH
    zu - CH2 - C-Gruppen
    - CH, - GGruppen
    0
    oxydiert wird. Ein solcher Polyvinylalkohol mit Carbonylgruppen in der Hauptkette soll hier als »oxydierter Polyvinylalkohol« bezeichnet werden.
  • Ein solcher oxydierter Polyvinylalkohol wird erfindungsgemäß direkt oder im Anschluß an eine saure Behandlung einer alkalischen Behandlung unterworfen, um Polyvinylalkohol mit Carbonylgruppen an jedem Ende zu erzeugen. Für die Vorbehandlung können anorganische Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure usw., oder organische Säuren, wie Chloressigsäure, Ameisensäure, Benzolsulfonsäure u. dgl., verwendet werden. Der p-Wert ist bei dieser Vorbehandlung bevorzugt klein, um eine wirksamere Spaltung zu erzielen, und liegt bevorzugt unter 3, um alle Carbonylgruppen vollständig zu spalten. Die Wirksamkeit der Spaltung kann nach Wunsch innerhalb des Bereiches von 100 bis 001, durch geeignete Wahl des p-Wertes der Vorbehandlungslösung eingestellt werden.
  • Die Wirksamkeit der Spaltung hängt ferner von der Temperatur der alkalischen Behandlung ab, die anschließend erfolgt, und zur vollständigen Spaltung wird die Vorbehandlung bevorzugt unter p11 3 und die alkalische Behandlung bei 90 bis 100"C ausgeführt.
  • Wenn der Polyvinylalkohol mit einer Säure behandelt wird, kann er im flüssigen oder gequollenen Pulverzustand vorliegen, doch kann natürlich im flüssigen Zustand eine bessere Wirksamkeit erzielt werden. Die Temperatur der sauren Behandlung ist beliebig und bereits bei Raumtemperatur ausreichend, und die Behandlungszeit kann 30 Minuten bis 1 Stunde betragen. Die erfindungsgemäße Spaltreaktion verläuft wahrscheinlich nach dem folgenden Formelschema: Die p-Oxyketogruppen zeigen Keto-Enol-Tautomerie und bestehen zum Teil aus Enolgruppen. Durch die saure Behandlung wird das Gleichgewicht auf die Ketogruppe hin verschoben, so daß rasch zu 10001, mit starken Alkalien Spaltung eintritt. Durch geeignete Veränderung des p-Wertes bei der ersten Säurebehandlung kann das Verhältnis von Keto- zu Enolgruppen geändert werden, so daß das Ausmaß der Spaltung bei der nachfolgenden alkalischen Behandlung vorherbestimmt werden kann.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, sollen sie aber nicht begrenzen.
  • Beispiel I Eine 1°/Oigewäßrige Lösung von oxydiertem Polyvinylalkohol, der durch Lichtoxydation erhalten worden war und einen durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 1462 (aus der Viskosität ermittelt) und 0,319 Molprozent Carbonylgruppen in der Hauptkette und 0,015 Molprozent Carbonylgruppen an den Enden hat, wird in einer Stickstoffatmosphäre auf etwa 100"C erwärmt, und während des Erwärmens werden 10 ccm einer 5 n-NaOH zu 350 g der oxydierten Polyvinylalkohollösung gegeben, und die Spaltung erfolgte nach 30 Minuten ununterbrochenen Erwärmens. Die umgesetzte Lösung wird mit einem großen Überschuß Methanol gefällt, der Niederschlag gereinigt und an der Luft getrocknet; der dabei erhaltene Polyvinylalkohol hatte den durchschnittlichen Polymerisationsgrad 577 und 0,422 Molprozent Carbonylgruppen, wobei die Anzahl der Carbonylgruppen je Polymermolekül 2,4 betrug.
  • Beispiel II Eine -1 °/Oige wäßnge Lösung von oxydiertem Polyvinylalkohol mit dem durchschnittlichen Polymerisationsgrad 1590 (aus der Viskosität ermittelt) und 0,112 Molprozent Carbonylgruppen in der Hauptkette bzw. deren Endgruppen wird mit ausreichenden Mengen Salzsäure versetzt, so daß Lösungen mit einem p11-Wert von 6,0, 4,4, 3,2, 1,8 bzw. 1,5 erhalten werden, und bei 30"C 1 Stunde stehengelassen. Nachdem die Salzsäure mit Alkali neutralisiert worden ist, wird die Lösung mit 10 ccm 5 n-Natronlauge je 350 g jeder Lösung versetzt und etwa 1112 Stunden in einer Stickstoffatmosphäre auf etwa 100"C erwärmt. Der hierbei erhaltene Polyvinylalkohol wird mit Aceton gefällt, mit Methanol gereinigt und anschließend unter vennindertem Druck getrocknet; die Grenzviskosität wurde bestimmt, um den Polymerisationsgrad zu ermitteln, der 990, 885, 786, 645 bzw. 605 betrug, je nach dem p-Wert bei der Vorbehandlung. Der bei p 1,5 erhaltene pH-Wert stimmt innerhalb der Fehlergrenze gut mit dem aus der Menge der Carbonylgruppen vor der Behandlung errechneten überein unter der Annahme, daß eine vollständige Spaltung an den Carbonylgruppen bei PFr 1,5 eingetreten war.
  • Beispiel III 16 Teile einer 50/,gen wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol werden mit 1 Teil Pyridin und 1 Teil N-Bromsuccinimid versetzt, 40 Minuten bei 60"C reagieren gelassen, anschließend mit Methanol gefällt, und der erhaltene oxydierte Polyvinylalkohol wird gut gereinigt.
  • Vorstehende Herstellung des oxydierten Polyvinylalkohols ist nicht Gegenstand der Erfindung.
  • 350 g einer 1°/Oigen wäßrigen Lösung des oxydierten Polyvinylalkohols mit dem durchschnittlichen Polymerisationsgrad 1080 und einem Gehalt an Carbonylgruppen von 0,255 Molprozent werden mit so viel Salzsäure versetzt, daß der pEl-Wert der Lösung 1,5 beträgt, und sodann wird 1 Stunde bei 30"C stehengelassen. Dann wird die Salzsäure mit Alkali neutralisiert, und 10 ccm 5 n-Natronlauge werden zugesetzt, und die Lösung wird etwa 10 Minuten in einer Stickstoffatmosphäre erwärmt.
  • Nach schnellem Abkühlen wurde die Lösung mit einem Überschuß an Methanol versetzt, um den Polyvinylalkohol auszufällen. Dann wurde mit Methanol gewaschen, bis die Waschwässer neutral waren. Der Polyvinylalkohol wurde an der Luft getrocknet.
  • Der Polymerisationsgrad des Produktes betrug 320 und der Gehalt an Carbonylgruppen 0,453 Molprozent, d. h. 1,45 je Polymermolekül.
  • Beispiel IV Eine 5010ige wäßrige Lösung von oxydiertem Polyvinylalkohol mit einem Gehalt an Carbonylgruppen von 5,5 Molprozent und einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 1650 wird mit Salzsäure auf einen p11-Wert von 1,2 gebracht und nach 30 Minuten Erwärmen mit Natronlauge neutralisiert und mit der gleichen Menge Natronlauge wie im Beispiel II versetzt und 5 Minuten unter Stickstoff erwärmt. Durch rasches Abkühlen wurde der Polyvinylalkohol umgefällt, gereinigt und in gleicher Weise wie im Beispiel II an der Luft getrocknet, wobei ein schwachgelbgefärbter Polyvinylalkohol mit dem durchschnittlichen Polymerisationsgrad 22 und einem Gehalt an Carbonylgruppen von etwa 11,5 Molprozent erhalten wurde.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol von niederem Polymerisationsgrad, dadurch gekennzeichnet, daß Polyvinylalkohol, in dessen Hauptkette Carbonylgruppen durch Oxydation eingeführt worden sind, mit Alkalien behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oxydierte Polyvinylalkohol einer Vorbehandlung mit einer Säure unterworfen und anschließend mit Alkali behandelt wird.
DEK38163A 1958-07-11 1959-07-09 Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol von niederem Polymerisationsgrad Pending DE1099169B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US11090255B2 (en) 2018-12-04 2021-08-17 Momentive Performance Materials Inc. Use of polycarboxylic acid compounds for the treatment of fibrious amino acid based substrates, especially hair
US11179312B2 (en) 2017-06-05 2021-11-23 Momentive Performance Materials Inc. Aqueous compositions for the treatment of hair

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US11179312B2 (en) 2017-06-05 2021-11-23 Momentive Performance Materials Inc. Aqueous compositions for the treatment of hair
US11090255B2 (en) 2018-12-04 2021-08-17 Momentive Performance Materials Inc. Use of polycarboxylic acid compounds for the treatment of fibrious amino acid based substrates, especially hair

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