DE1098598B - Anordnung zur Daempfung von Schwingungen beim Betrieb von Stromrichteranlagen - Google Patents
Anordnung zur Daempfung von Schwingungen beim Betrieb von StromrichteranlagenInfo
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Description
- Anordnung zur Dämpfung von Schwingungen beim Betrieb von Stromrichteranlagen Es ist bekannt (vgl. A. Hochrainer-Micza, Die Auswirkung und die Bekämpfung von Eigenschwingungen bei Hochspannungs-Gleichrichtern, VDE-Fachberichte 1939, S. 187 ff., H. v. Bertele und Th. Wasserab, Umschaltschwingungen in Stromrichteranlagen, Elektrot. u. Masch.-Bau, 60 [1942], S. 332 ff., und A. Ho chrainer, Schwingungen bei Gleichrichtern, Elektrot. u. Masch.-Bau, 61 [1943], S. 372 ff.), daß beim Betrieb von Stromrichteranlagen, besonders solchen mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken, Schwingungen beispielsweise beim Erlöschen einer Anode auftreten und man sich bemüht, durch Einbau von zusätzlichen Induktivitäten und/oder Kapazitäten, aber auch von ohmschen Widerständen Störungen infolge dieser Schwingungen zu verringern bzw. sogar ganz zu vermeiden. In einfacheren Fällen kann man eine Dämpfung der Schwingungen durch eine Reihenschaltung von Kapazität und ohmschem Widerstand erreichen. Solche Reihenschaltungen kann man parallel zu den Transformatorwicklungen oder zu den elektrischen Ventilen der Stromrichteranlagen schalten.
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung von mit Reihenschaltungen von Kapazität und ohmschem Widerstand ausgerüsteten Dämpfungsanordnungen bei aus dreiphasigen Teilstromrichtern in Sternschaltung bestehenden Stromrichteranlagen.
- Erfindungsgemäß ist außer den drei für jede Phase vorgesehenen Reihenschaltungen von Kap azität und ohmschem Widerstand, die zu einem künstlichen Sternpunkt zusammengeschaltet sind, eine weitere Reihenschaltung von Kapazität und ohmschem Widerstand vorgesehen, die zwischen dem künstlichen Sternpunkt und dem Sternpunkt der elektrischen Ventile liegt.
- Ehe der Erfindungsgedanke erläutert wird, sei folgendes bemerkt Die parallel zu den Sekundärwicklungen des Stromrichtertransformators geschalteten RC-Glieder (Phasen-RC-Glieder) sind bei kleiner Kommutierungszeit praktisch unwirksam, und zwar aus folgendem Grund: Die Kondensatoren im RC-Glied werden bei der Zündung auf die Kommutierungsspannung umgeladen. Dies geschieht mit einer bestimmten Zeitkonstanten. Falls die Kommutierungszeit so klein ist, daß der Kondensator bei der Löschung noch nicht das Potential der Kommutierungsspannung erreicht hat, so ist der Kondensator weitgehend unwirksam, und die Sprungspannung verläuft nicht mehr aperiodisch.
- Um die Steilheit der Sprungspannung bei kleineren Kommutierungszeiten zu verkleinern, wird im Sinne der Erfindung ein RC-Glied zwischen Sternpunkt und Kathode geschaltet. Es ist dabei möglich, einen künstlichen Sternpunkt zu bilden und die Verbindung zum Sternpunkt des Transformators zu unterlassen.
- In Fig.1 der Zeichnung sind die beiden kommutierenden Phasen 1 und 2 mit den Phasen-RC-Gliedern dargestellt. Der Punkt K entspricht der Kathode; so daß das RC-Glied (Rak, Csx) zwischen der Kathode und dem Sternpunkt liegt. Wenn die Anode der Phase 1 brennt, ist der Schalter S1 zu und der Schalter S2 offen. Wenn die Anode der Phase 2 brennt, ist der Schalter S1 offen und der Schalter S2 zu. In der Zeit, wo die Anode 1 brennt, ist das RC-Glied RC der Phase 1 mit Rsk, Csk parallel geschaltet. Vor der Zündung der Anode 2 sind also die beiden Kondensatoren C und Csk auf die Spannung der Anode 1 gegen Sternpunkt aufgeladen. Bei einer sehr kleinen Kommutierungszeit angenähert Null geht der Lichtbogen von der Anode 1 zur Anode 2 über. Dieser Vorgang entspricht einem gleichzeitigen Öffnen des Schalters S1 und einem Schließen des Schalters S2.
- Es wird also praktisch das Sternpunkt-Kathoden-RC-Glied der Phase 2 zugeschaltet. Die Kapazität Csk ist aber auf die Spannung der erlöschenden Anode gegen Sternpunkt aufgeladen, so daß ein Ausgleichsvorgang zwischen dem Sternpunkt-Kathoden-RC-Glied und der neu gezündeten Phase 2 entsteht. Wäre dieses RC-Glied zwischen Sternpunkt und Kathode nicht vorhanden, so würde die Spannung der Phase 2 schlagartig ansteigen. Mit dem Vorhandensein der Sternpunkt-Kathodenbedämpfung verläuft die Sprungspannung nicht von Null aus aperiodisch, sondern hat bei t = 0 einen kleinen Sprung, der durch das Verhältnis der Widerstände im Phasen-RC-Glied und Sternpunkt-Kathoden-RC-Glied bedingt ist. Wenn Uspr die Sprungspannung ist, dann beträgt die Amplitude dieses Sprunges Um diesen Sprung klein zu halten, muß also der Widerstand Rsk kleiner als der Widerstand R sein. Durch die Verwendung eines spannungsabhängigen Widerstandes, für den Widerstand Rsk im Sternpunkt-Kathoden-RC-Glied, entsteht kein steiles Ansteigen der Sprungspannung bei t = 0.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Fig. 2 bis 4 der Zeichnung veranschaulicht. Fig.2 bezieht sich auf eine dreiphasige Mittelpunktschaltung mit den elektrischen Ventilen Th, V2 und V3. Für jede der drei Phasen ist eine Reihenschaltung von Kapazität C und ohnnschem Widerstand R vorgesehen. Diese drei Reihenschaltungen bilden einen künstlichen Sternpunkt, der auch - wie aus der gestrichelten Verbindung hervorgeht - mit dem Sternpunkt der Transformatorwicklung verbunden sein kann. Man wird dabei für C eine verhältnismäßig große Kapazität und für R einen verhältnismäßig kleinen Widerstand wählen, damit eine nennenswerte Verringerung der Steilheit der Sprungspannung erzielt wird. Wegen der Schwierigkeiten bei kleinerer Kommutierungszeit ist zwischen dem künstlichen Sternpunkt und dem Sternpunkt der elektrischen Ventile Vl, V2 und V3 eine weitere Reihenschaltung von Kapazität Csxund ohmschem Widerstand Rat vorgesehen. Dabei ist Csk meistens größer als C, das bereits Werte von etwa 1 p.F hat. Es ist vorteilhaft, für Rsk einen Widerstandswert kleiner als den von R zu wählen (beispielsweise 3 bis 10 S2). Auch ist es vorteilhaft, Rsk als spannungsabhängigen Widerstand derart auszubilden, daß mit zunehmender Spannung sein Widerstandswert sinkt.
- In Fig. 3 ist die Anwendung des Erfindungsgedankens bei einer Doppeldreiphasenschaltung mit Saugtransformator S dargestellt. Es sind zwei dreiphasige Sternschaltungen mit den elektrischen Ventilen Vi, V2 und V3 sowie V4, Tl, und V6 vorhanden. Jeder dreiphasige Teilstromrichter enthält drei Reihenschaltungen C , R und eine weitere Reihenschaltung Csk, Rsk.
- In Fig.4 ist der Erfindungsgedanke an einer dreiphasigen Brückenschaltung veranschaulicht. Bekanntlich kann man die dreiphasige Brückenschaltung als Reihenschaltung zweier dreiphasiger Sternschaltungen betrachten. Man erkennt, daß die drei Reihenschaltungen C, R einen künstlichen Sternpunkt bilden und daß je eine weitere Reihenschaltung Csk, Rsx zwischen den künstlichen Sternpunkt und den Sternpunkt der elektrischen Ventile Y1 bis V3 bzw. V4 bis V6 geschaltet ist. Durch die Verwendung dieser weiteren Reihenschaltung, bestehend aus Kapazität Csk und Widerstand Rsk, wird eine Verbesserung des Betriebes von Stromrichteranlagen erzielt, insbesondere dann, wenn bei kleiner Kommutierungszeit die ursprünglich vorhandenen Reihenschaltungen, bestehend aus Kapazität C und Widerstand R, unwirksam werden.
- Der Erfindungsgedanke hat hauptsächlich Bedeutung für Stromrichter mit ausgesprochener Hochspannung. Jedoch hat er auch Bedeutung bei Anlagen mit einer Gleichspannung von 600 bis 1500 V.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Anordnung zur Dämpfung von Schwingungen beim Betrieb von aus dreiphasigen Teilstromrichtern in Sternschaltung aufgebauten Stromrichteranlagen mittels Reihenschaltungen von Kapazität und ohmschem Widerstand, dadurch gekennzeichnet, daß außer den drei für jede Phase vorgesehenen Reihenschaltungen von Kapazität und ohmschem Widerstand, die zu einem künstlichen Sternpunkt zusammengeschaltet sind, eine weitere Reihenschaltung von Kapazität und ohmschem Widerstand, vorzugsweise spannungsabhängigem Widerstand, vorgesehen ist, die zwischen dem künstlichen Sternpunkt und dem Sternpunkt der elektrischen Ventile liegt.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1 bei einer Doppeldreiphasenschaltung mit Saugtransformator, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Teilstromrichter je drei Reihenschaltungen ( C , R) vorgesehen sind und daß für j eden Teilstromrichter eine weitere Reihenschaltung (Csk, Rsk) zwischen künstlichem Sternpunkt und dem Kathodenpotential sämtlicher Entladungsstrecken vorgesehen ist.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 bei einer dreiphasigen Brückenschaltung, dadurch gekennzeichnet, daß für die gesamte Brückenschaltung nur drei Reihenschaltungen (C', R) vorgesehen sind und daß zwei weitere Reihenschaltungen (Csk, Rsk) vorgesehen sind, von denen je eine zwischen dem künstlichen Sternpunkt der ersten drei Reihenschaltungen und dem Sternpunkt jedes Ventilsystems (V1, V2 und V3 bzw. TT4, V5 und V6) liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL33885A DE1098598B (de) | 1959-08-05 | 1959-08-05 | Anordnung zur Daempfung von Schwingungen beim Betrieb von Stromrichteranlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL33885A DE1098598B (de) | 1959-08-05 | 1959-08-05 | Anordnung zur Daempfung von Schwingungen beim Betrieb von Stromrichteranlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1098598B true DE1098598B (de) | 1961-02-02 |
Family
ID=7266465
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL33885A Pending DE1098598B (de) | 1959-08-05 | 1959-08-05 | Anordnung zur Daempfung von Schwingungen beim Betrieb von Stromrichteranlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1098598B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19504123A1 (de) * | 1995-02-08 | 1996-08-22 | Siemens Ag | Schaltung zur Spannungsbegrenzung und Dämpfung in Dreiphasennetzen |
-
1959
- 1959-08-05 DE DEL33885A patent/DE1098598B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19504123A1 (de) * | 1995-02-08 | 1996-08-22 | Siemens Ag | Schaltung zur Spannungsbegrenzung und Dämpfung in Dreiphasennetzen |
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