DE1098491B - Verfahren zur Behandlung von Gasen mit schaumbildenden Fluessigkeiten im Gegenstrom - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Gasen mit schaumbildenden Fluessigkeiten im Gegenstrom

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DE1098491B
DE1098491B DEB29419A DEB0029419A DE1098491B DE 1098491 B DE1098491 B DE 1098491B DE B29419 A DEB29419 A DE B29419A DE B0029419 A DEB0029419 A DE B0029419A DE 1098491 B DE1098491 B DE 1098491B
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Germany
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gas
foam
countercurrent
foaming
treatment
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DEB29419A
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English (en)
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Dr Emma Wolffhardt
Dr Otto Buddenberg
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BASF SE
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BASF SE
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Publication date
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D47/00Separating dispersed particles from gases, air or vapours by liquid as separating agent
    • B01D47/06Spray cleaning

Description

  • Verfahren zur Behandlung von Gasen mit schaumbildenden Flüssigkeiten im Gegenstrom Beim Behandeln von Gasen mit Flüssigkeiten im Gegenstrom bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck, z. B. zum Zweck der Entfernung bestimmter Gasbestandteile aus technischen Gasgemischen, ergeben sich häufig Schwierigkeiten durch das Auftreten von Schaum in den Waschtürmen. Für die Schaumbildung kommen verschiedene Ursachen in Frage. Der Schaum kann entweder entstehen, weil die Waschflüssigkeit an sich zum Schäumen neigt oder weil sie kleinere oder größere Mengen von schaumbildenden Verunreinigungen enthält.
  • Die unerwünschte Schaumbildung führt zu verschiedenen mehr oder weniger schwerwiegenden Folgeerscheinungen: Der Gehalt der Waschflüssigkeit an schaumbildender Substanz erschwert die Diffusion des auszuwaschenden Gasbestandteils aus der gasförmigen in die flüssige Phase und verschlechtert damit die Auswaschung. Des weiteren wird dadurch, daß sich die Schaumblasen auch in und zwischen den Füllkörpern des Waschturms bilden, der freie Querschnitt des Turmes verengt, so daß es bei schweren Störungen zum Überreißen von Flüssigkeit und Schaum in die anschließenden Leitungen und Apparate kommt. Außerdem erschwert die Gegenwart von Schaum die Trennung von Flüssigkeitsphase und Gasphase im Sumpf, wodurch bisweilen große Verluste an wertvollem Gas entstehen.
  • Es ist bekannt, bei physikalischen oder chemischen Prozessen solchen Flüssigkeiten, die zum Schäumen neigen, Entschäumungsmittel, wie höhere Alkohole, Äther, organische Phosphorverbindungen, Fettsäureamide oder Silikone, beizugeben, die den Schaum zum Zerfallen bringen (dgl. die deutschen Patentschriften 826 746 und 819 842). Diese Methode läßt sich ohne weiteres auf Gegenstromprozesse anwenden, sofern die Waschflüssigkeit im Kreislauf geführt wird. Dann genügt eine einmalige Zugabe der Entschäumer zur Kreislauf flüssigkeit, und lediglich die geringen Mengen Entschäumer, die im Laufe der Zeit durch unvermeidbare Verluste oder durch Nebenreaktionen verlorengehen, müssen ersetzt werden. Wird jedoch die Waschflüssigkeit nicht im Kreislauf geführt, etwa weil sie billig ist und in ausreichender Menge zur Verfügung steht, wie z.B. in manchen Fällen Flußwasser, dann müssen die Entschäumer der Waschflüssigkeit nicht einmal, sondern laufend zugesetzt werden. Dadurch werden die absoluten Mengen der Entschäumungsmittel, selbst wenn sie in sehr kleinem Prozentsatz angewandt werden, so groß, daß das Verfahren unwirtschaftlich wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die erwähnten Nachteile vermeiden kann und sich bei der Gegenstrombehandlung von Gasen mit schaumbildenden Flüssigkeiten das Schäumen in einfacher und wirtschaftlich tragbarer Weise dadurch verhindern läßt, daß man ein Entschäumungsmittel in feiner Verteilung in das zu behandelnde Gas vor dessen Eintritt in den Behandlungsraum einführt.
  • Es war unerwartet, daß von dem mit dem Gas in den unteren Teil des Waschturms eingebrachten Entschäumungsmit-tel das Schäumen nicht nur im Sumpf, sondern auch im mittleren und oberen Teil des Waschturms verhindert bzw. sogar vorhandener Schaum zerstört wird. Es war ferner unerwartet, daß zur Verhinderung des Schäumens viel weniger Entschäumungsmittel benötigt wird, wenn man es in das Gas vor dessen Eintritt in den Waschturm einführt, als wenn man es nach der üblichen Methode der Flüssigkeit im oberen Wäscherteil zusetzt. Folgende Vergleichsversuche in einer drucklos betriebenen Apparatur zeigen die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Arbeitsweise.
  • In zwei gläserne Waschkolonnen von je 690 mm Höhe und 30 mm Durchmesser werden je 100 1/Stunde Wasser und je 150 1/Stunde Luft im Gegenstrom eingebracht. Die Querschnittsbelastung entsprach annähernd der eines großtechnischen Waschturms. In beiden Kolonnen wurde durch Zugabe von je 2,41/Stunde einer 1001,eigen wäßrigen Lösung von oktadecensulfonsaurem Natrium zum Wasser Schaum erzeugt. Als Entschäumungsmittel dienten eine 3,50J0ige Lösung von 2-Äthylhexanol in Methanol und eine 1°tOige Lösung von Tributylphosphorsäureester in Isopropylalkohol. Das Entschäumungsmittel wurde in der einen Kolonne dem Wasser am Kopf der Kolonne zugegeben, während es in der anderen Kolonne erfindungsgemäß in das Gas vor dem Eintritt in die Kolonne eingedüst wurde. Es wurde jeweils so viel Entschäumungsmittel zugegeben, wie zum Brechen des Schaumes in der ganzen Kolonne nötig war. Die dazu erforderlichen Mengen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
    Zugabe des
    Entschäumungsmittels
    Entsehäumungsmittel zum Gas zum Wasser
    (unten) (oben)
    cm3/Std. cm3/Std.
    3,501dge Lösung von 2-Äthyl-
    hexanol in Methanol 282 780
    1,001,ige Lösung von Yributyl
    phosphorsäureester in
    Isopropylalkohol.. 156 > 1800
    Wie ersichtlich, ist bei Zugabe des Entschäumungsmittels zum Gas vor dessen Eintritt in den Behandlungsraum wesentlich weniger Substanz erforderlich als bei Zugabe zur Flüssigkeit.
  • Das Verfahren führt man zweckmäßig in der Weise durch, daß man das Entschäumungsmittel z.B. durch eine Düse in das Gas einspritzt. Die geringen Mengen des feinverteilten Entschäumungsmittels werden zweckmäßig in Lösungs- oder Verdünnungsmitteln angewendet.
  • Beispiel In der schematisch dargestellten Druckapparatur (vgl. die Abbildung) ist A ein Waschturm, der aus einem senkrecht stehenden Druckrohr von 16 m Höhe und 1,4 m Durchmesser besteht. Der Waschturm ist in üblicher Weise mit keramischen Füllkörpern, z. B. in Ringform, gefüllt und arbeitet unter einem Druck von 25 at.
  • Dem Waschturm führt man durch die Verteilervorrichtung G stündlich 400 m3 Schaumbildner enthaltendes Flußwasser von 14° C zu, die Konzentration des Schaumbildners im Wasser betrug etwa 1:5wo 000. Das Gas, das zur Auswaschung von Kohlendioxyd dem Waschturm zugeführt wird, ist ein Synthesegasgemisch, das Kohlendioxyd, Wasserstoff und Kohlenoxyd enthält, dessen Kohlendioxydgehalt 30 Volumprozent beträgt.
  • Das Gas wird in einer Menge von 7000 Nm3/Stunde bei D in den Waschturm eingebracht, wobei in die Zuleitung des Gases in den Waschturm stündlich 100 1 einer 1 0/0eigen methanolischen Lösung eines Gemisches höherer Alkohol, wie es z.B. die Oxoreaktion liefert, gleichmäßig über den Zeitraum verteilt eingedüst werden. Die Menge der höheren Alkohole verhält sich zur Menge des stündlich dem Waschturm zugeführten Wassers also wie 1: 400000.
  • Durch den Waschprozeß wird dem Gas das Kohlendioxyd nahezu vollständig -entzogen, ohne daß es zu einer Schaumbildung kommt. Das Restgas, das vorwiegend aus Wasserstoff und Kohlenoxyd besteht, verläßt als Reingas in einer Menge von 4900 Nm31Stunde die Apparatur bei E. Es enthält noch etwa 1 bis 2 Volumprozent Kohlendioxyd. Das aus der Ringfüllung B abfließende kohlendioxydhaltige Wasser durchströmt den Rohgasraum F und sammelt sich im Sumpf G, dessen Stand kurz unterhalb des Rohgaseintritts bei D durch das Ventil H konstant gehalten wird. Hinter dem Ventil H wird das Waschwasser über eine Turbine J in üblicher Weise entspannt und fließt in den Kanal K. Bei der Entspannung entweichen aus der Turbine 1900 Nm3/ Stunde eines Gasgemisches, das bei L anfällt und im wesentlichen Kohlendioxyd (etwa 90 bis 9201o) neben wenig Wasserstoff und Kohlenoxyd enthält.
  • Unterläßt man dagegen das Eindüsen des Entschäumers in den Gasstrom, so treten bei sonst gleicher Arbeitsweise Schaumstörungen auf. So wird ein Teil des Rohgases vor dem Eintritt in die Ringfüllung von dem im Sumpf gebildeten Schaum mitgeführt, gelangt mit dem schäumenden Wasser in die Turbine und mischt sich dem Entspannungsgas bei, wodurch die Menge dieses Gases steigt, sein Kohlendioxydgehalt sinkt und das Rohgas die Apparatur unausgewaschen verläßt und so verlorengeht. Die Menge des Entspannungsgases steigt auf etwa 3000 NmS/Stunde an. Der- Kohlendioxydgehalt des Gases beträgt nur noch 50 01,, während bei der erfindlungsgemäßen Arbeitsweise 1900 Nm3 Entspannungsgas mit einem C O2-Gehalt von 90 bis 92 01, anfällt. Entsprechend der mitgerissenen Rohgasmenge erniedrigt sich die Menge des Reingases auf etwa 3800 Nm8/Stunde. Außerdem steigt der Kohlendioxydgehalt im Reingas wegen der durch die Schaumbildung in der Ringfüllung behinderten Diffusion des Kohlendioxyds aus der gasförmigen in die flüssige Phase auf 501,. Der sich auch im Reingasraum M- über der Ringfüllung B bildende Schaum wird vom Gas in die Reingasleitung E mitgeführt, wo er zu Störungen Anlaß geben kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Behandlung von Gasen mit zur Schaumbildung neigenden Flüssigkeiten im Gegenstrom; dadurch gekenneichnet, daß zur Verhinderung des Schäumens ein Entschäumungsmittel in feiner Verteilung in das Gas vor dessen Eintritt in den Behandlungsraum eingeführt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 819 842, 826 746.
DEB29419A 1954-01-28 1954-01-28 Verfahren zur Behandlung von Gasen mit schaumbildenden Fluessigkeiten im Gegenstrom Pending DE1098491B (de)

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