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Magnetkopf für Aufzeichnung oder Wiedergabe Die Erfindung betrifft
einen Magnetkopf für Aufzeichnung oder Wiedergabe auf gegenüber dem Magnetkopf bewegten,
insbesondere bandförmigen Magnetogrammträgern.
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Die bei Magnettongeräten zur Verwendung kommenden Magnetköpfe für
Aufzeichnung oder Wiedergabe weisen in der Regel einen mit einem Luftspalt versehenen
geschlossenen Magnetkern auf, der mit einer Bewicklung versehen ist. Es ist auch
bekannt, an Stelle einer induktiven Abnahme einen in einem Luftspalt befindlichen
Hallspannungserzeuger zur Abnahme heranzuziehen.
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Hierauf aufbauend, geht der Vorschlag einen Schritt weiter. Die Erfindung
besteht bei einem Magnetkopf der beschriebenen Art darin, daß die Aufzeichnung durch
die Spule und die Wiedergabe über den Halispannungserzeuger und die Spule in Reihen-oder
Parallelschaltung erfolgt. Auf diese Weise läßt sich eine wesentliche Verbesserung
des Frequenzganges, insbesondere im Gebiet tiefer Frequenzen, erzielen. Da Hallgeneratoren
die magnetische Induktion selbst und nicht die zeitliche Änderung in eine elektrische
Spannung umsetzen, gelingt es auf diese Weise, für langsame Änderungen der magnetischen
Induktion eine in gleicher Weise günstige Abnahme zu erhalten und magnetische Aufzeichnunlgen
ohne oder mit geringerer Relativbewegung erfassen zu können.
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Zweckmäßig kann man dabei dafür sorgen, daß die induktive Abnahme
und die Abnahme durch den Hallspannungserzeuger so aufeinander angepaßt sind, daß
sie sich im Sinne einer Verbesserung des Frequenzganges ergänzen. So können Mittel
vorgesehen sein, um die induktive Abnahme überwiegend im höheren Frequenzbereich
zur Wirkung kommen zu lassen. während die Hallspannungsabnahme überwiegend im tiefen
Frequenzgebiet bis zur Erfassung von Werten hei Stillstand herangezogen wird.
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Der Hallspannungserzeuger kann in einem besonderen Luftspalt des
Magnetkopfes angeordnet sein.
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In vielen Fällen ist es aber günstiger, ihn in dem Luftspalt anzuordnen,
welcher dem Magnetogramm zugekehrt ist und der vielfach der einzige Luftspalt des
Magnetkopfes ist.
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Die induktive Abnahme und die Hallspannungsabrahme können gemeinsam
am Eingang der ersten Stufe eines Verstärkers liegen. Dabei ist Reihen- oder Parallelschaltung
der beiden Spannungen möglich.
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Es kann von Vorteil sein, die Spannungszuführung so vorzunehmen, daß
eine Entkopplung der beiden Ouellen gegeneinander vorhanden ist.
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Für den Verstärker können Elektronenröhren, Transistoren oder andere
Anordnungen herangezogen werden. Die induktive Abnahme und die Hall.spannungsabnahme
können an getrennte Steuerelektroden der
Verstärkerstufe gelegt werden. Man kann
noch einen Schritt weiter gehen und getrennte Steuerstecker, insbesondere getrennte
Verstärkersysteme für die induktive Abnahme und die Hallspannungsabnahme heranziehen.
Auf diese Weise ist es möglich, mit dem Abnahmekopf nach der Erfindung einen Zweikanalverstärker
zu steuern, um bei Tonwiedergabe eine hohe Wiedergabequalität zu erzielen.
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Soll der Magnetkopf zur Aufzeichnung eines Magnetogramms herangezogen
werden, so werden die Aufsprechspannungen der Spule zugeführt. Der Hallspannungserzeuger
kann sich nicht aktiv an der Aufzeichnung beteiligen. Man kann ihn aber als Überwachungsorgan
heranziehen, um auf diese Weise eine Kontrolle des aufzuzeichnenden Magnetogramms
zu erhalten. Es ist weiterhin möglich, bei dieser Überwachung auch die Aussteuerung
beim Aufsprechen zu beeinflussen, indem die vom Hall spannungserzeuger gelieferte
Spannung über geeignete Schaltmittel zum Regeln herangezogen wird, um bei Überschreiten
von vorgegebenen Maximalwerten ein Herabmindern der Aufsprechspannung zu bewirken
oder umgekehrt bei zu geringen Aufsprechspannnngen die Verstärkung in Aufsprechverstärkern
ilm Sinne einer Vergrößerung derselben zu beeinflussen.
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Die Erfindung eignet sich für alle Anwendungsfälle, bei denen Magnetogramme
aufgezeichnet und wie der gegeben werden sollen. Die Erfindung kommt einerseits
für Magnettongeräte in Betracht, bei denen akustische Erscheinungen mit hochwertigemFrequenzgang
wiederzugeben sind, andererseits hat die Erfindung auch für Meß- und Steuerzwecke
auf vielen Gebieten der Technik Bedeutung, vor allem dort, wo
mit
sehr langsamen Änderungen der magnetischen Induktion zu rechnen ist. Solche Verhältnisse
liegen vor, wo es sich um die Aufzeichnung von Meßwerten handelt, bei denen nicht
oder nur zum Teil die zeitliche Änderung der magnetischen Induktion zu erfassen
ist; sondern es vor allem auf den Wert der magnetischen Induktion selbst ankommt.
Ein weiteres Anwendungsgebiet stellt die Stenertechnik dar, z.B. die Steuerung von
Arbeitsmaschinen, insbesondere Werkzeugmaschinen, bei denen bestimmte Befehle in
Form magnetischer Signale im Magnetogramm enthalten sind und bei denen unter Umständen
eine Bewegung des Magnetogrammträgers relativ zum Magnetkopf mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit erfolgt, wobei auch im Stillstand eine Befehlsiibermittlung stattfinden
muß.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in ihren wesentlichen Teilen
dargestellt, wobei Fig. 1 rein schematisch einen Magnetkopf und Fig. 2 das Schaltbild
eines solchen Magnetkopfes zusammen mit der ersten Verstärkerstufe eines nachgeschalteten
Röhrenverstärkers veranschaulicht.
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In Fig. 1 ist mit 1 der Magnetkopf bezeichnet, welcher ein über die
Rollen 2 und 3 laufendes Magnettonband 4 abtastet. Zur induktiven Abnahme ist eine
Spule 5 vorgesehen, wobei gegebenenfalls an Stelle einer einzigen Wicklung auch
deren mehr vorhanden sein können.
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Für den Hallspaniiungserzeuger 6 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
kein zusätzlicher Luftspalt im Magnetkopf 1 vorgesehen, vielmehr befindet er sich
in dem ohnehin vorhandenen, dem Magnettonband 4 zugekehrten Luftspalt 7.
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In Fig. 2 arbeitet der Hallspannungserzeuger 6 zusammeln mit der
SpuleS auf die in der ersten Stufe eines Elektronenröhrenverstärkers liegende Entladungsröhre
8. Über die Zuleitungen 9 und 10 wird der Steuergleichstrom dem Hallspannungserzeuger
6 zugeführt, während die Hallspannung an den Leitungen 11 und 12 auftritt. Im Gitter-Kathoden-Kreis
überlagert sich die Hallspannung der Spannung, die durch die Spule 5 erzeugt ist,
so daß am Steuergitter der Entladungsröhre 8 die Summe beider Spannungen wirksam
ist. Bei Verwendung von Entladungsröhren mit mehreren Steuerelektroden kann man
den Hallspannungserzeuger 6 an die eine und die Spule 5 an eine andere Steuerelektrode
anlegen. Bei Verwendung getrennter Steuerstrecken oder getrennter Entladungs-
röhren
kann man zur Bildung eines Zweikanalverstärkers eine getrennte Verstärkung der erzeugten
Hallspannung und der induzierten Spannungen vornehmen. Es ist dabei zweckmäßig,
Mittel anzuwenden, um den Frequenzgang so zu beeinflussen, daß sich die beiden erzeugten
Spannungen im Sinne eines hochwertigen Frequenzganges einander anpassen. Bei elektroakustischen
Anlagen kann man dabei eine bevorzugte Wiedergabe im tiefen und im hohen Frequenzbereich
herbeiführen, während im mittleren Frequenzbereich eine verringerte Verstärkung
zur Wirkung gelangt.
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PATENTANSPRtJCHE: 1. Magnetkopf für Aufzeichnung oder Wiedergabe
auf gegenüber dem Magnetkopf bewegten, insbesondere bandförmigen Magnetogrammträgern,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnung durch die Spule (5) und die Wiedergabe
über den Hallspannungserzeuger (6) und die Spule (5) in Reihen-oder Parallelschaltung
erfolgt.