DE1095876B - Verfahren und Vorrichtung zum Ver- bzw. Entschluesseln von ueber Fernschreiber zu uebertragenden Nachrichten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Ver- bzw. Entschluesseln von ueber Fernschreiber zu uebertragenden Nachrichten

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DE1095876B DEH33620A DEH0033620A DE1095876B DE 1095876 B DE1095876 B DE 1095876B DE H33620 A DEH33620 A DE H33620A DE H0033620 A DEH0033620 A DE H0033620A DE 1095876 B DE1095876 B DE 1095876B
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    • G06F7/586Pseudo-random number generators using an integer algorithm, e.g. using linear congruential method
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ver- bzw. Entschlüsseln von über Fernschreiber zu übertragenden Nachrichten, bei dem die Ver- bzw. Entschlüsselung durch zeichenelementweise Mischung der Impulse der Klar- bzw. Geheimfern schreibzeichen mit Schlüsselimpulsen erfolgt.
Es sind Verschlüsselungsverfahren bekannt, bei denen die binären Zeichen von Klartextstreifen, auf denen die zu verschlüsselnde Nachricht beispielsweise in Form von Fünfer-Code-Lochgruppen aufgebracht ist, mit den binären Zeichen eines unperiodischen Schlüsselstreifens multiplikativ überlagert werden, der individuell, gesetzlos, mit rein willkürlicher Verteilung der Codegruppen hergestellt ist. Hierbei werden die einzelnen Fünfer-Code-Lochgruppen beider Streifen in einander entsprechenden Stellen gleichzeitig abgetastet und bei einander entsprechenden Lochzeichen die ihnen zugeordneten Vorzeichen (z.B. Loch = +, kein Loch = —) entsprechend den algebraischen Vorzeichenregeln der Multiplikation elektrisch miteinander multipliziert derart, daß + X + = +, - X - = +, + X - = -, — X + = — ergibt.
Diese bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß zum Ver- bzw. Entschlüsseln von über Fernschreiber zu übertragenden Nachrichten Klartext- und Schlüsseltextstreifen als Langzeitspeicher verwendet werden müssen, da die zur Herstellung der Schlüsselstreifen dienenden Schlüsselimpulsgeneratoren die Schlüsselimpulse im allgemeinen so unregelmäßig und in so großen Zeitabständen liefern, daß sie nicht gleichzeitig mit ihrer Erzeugung zum Ver- bzw. Entschlüsseln verwendet werden können.
Es ist bereits ein elektronisches Verfahren zur Herstellung verlängerter Impulskombinationsfolgen extrem langer Periode unter Zugrundelegung einer kurzen, unperiodischen, willkürlich gewählten Folge von Zeichenelementekombinationen vorgeschlagen worden, bei dem der Inhalt dieser Folge elektronisch gespeichert wird und die Querabfrage ohne Verwendung mechanischer Mittel elektronisch vorgenommen wird. Die Vorteile dieser nunmehr rein elektronischen Herstellungsmöglichkeit für Schlüsselimpulse bestehen darin, daß mechanisch bewegte Teile gänzlich vermieden werden und daß die mittlere Erzeugungsgeschwindigkeit der stets unregelmäßig anfallenden Schlüsselimpulse ganz beträchtlich erhöht werden kann.
Diese Erhöhung der mittleren Erzeugungsgeschwindigkeit der Schlüsselimpulse ist von Bedeutung, wenn es sich — wie bei der vorliegenden Erfindung — darum handelt, beim Ver- bzw. Entschlüsseln von über Fernschreiber zu übertragenden Nachrichten anstatt verlängerter Verschlüsselungslochstreifen, wie sie bei den bekannten Verfahren verwendet werden, ver-Verfahren und Vorrichtung
zum Ver- bzw. Entschlüsseln
von über Fernschreiber zu übertragenden
Nachrichten
Anmelder:
Fa. Dr.-Ing. Rudolf Hell,
Kiel-Dietrichsdorf, Grenzstr. 1-5
Dr.-Ing. Rudolf Hell, Kiel,
und Dipl.-Ing. Roman KoIl, Kiel-Wellingdorf,
sind als Erfinder genannt worden
längerte Folgen von Impulskombinationen zu erzeugen, die unmittelbar, d. h. ohne sie erst in einen Papierstreifen zwecks Langzeitspeicherung zu stanzen, nahezu gleichzeitig mit ihrer Herstellung zum Ver- bzw. Entschlüsseln verwendet werden sollen. Für die vorliegende Erfindung wird aus diesem Grunde ein nach dem beschriebenen oder auch nach einem anderen Verfahren arbeitender Schlüsselimpulsgenerator vorausgesetzt, welcher die Schlüsselimpulse in unregelmäßigen Zeitabständen, jedoch mit einer so großen mittleren Geschwindigkeit erzeugt, daß eine vollständige Schlüsselimpulskombination vor der Aus-Sendung eines zu verschlüsselnden Fernschreibzeichens mit Sicherheit immer zur Verfügung steht.
Erfindungsgemäß besteht das Verschlüsselungsverfahren darin, daß zunächst die von einem Schlüsselimpulsgenerator gelieferten Impulse eines Schlüsselzeichens jeweils in einem von zwei Speichern gespeichert werden, daß sodann diese Impulse durch den Startimpuls des Fernschreibzeichens aus dem gefüllten Speicher im Takt der Impulse des Fernschreibzeichens abgerufen bzw. freigegeben werden, daß weiter die Fernschreibzeichenimpulse in bekannter Weise mit den zugeordneten Schlüsselzeichenimpulsen gemischt werden, daß ferner durch den Startimpuls des Fernschreibzeichens der Schlüsselimpulsgenerator wieder eingeschaltet und der jeweils leere Speicher während der Aussendung bzw. des Empfanges des Fernschreibzeichens mit den Impulsen eines Schlüsselzeichens gefüllt wird und daß schließlich durch die Speicherung des letzten Impulses dieses Schlüsselzeichens der Schlüsselimpulsgenerator wieder ausgeschaltet wird.
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3 4
Nach weiterer Ausbildung der Erfindung wird dieses schlüsselungsschlüssel ist also gleich dem Verschlüsse-Verfahren mit einer Vorrichtung durchgeführt, die lungsschlüssel, was den Vorteil bietet, daß zum Vergekennzeichnet ist durch eine Fernschreibmaschine, und Entschlüsseln dieselbe Einrichtung verwendet durch ein dieser nach- bzw. vorgeschaltetes Misch- werden kann.
gerät zum Ver- bzw. Entschlüsseln, durch zwei Spei- 5
eher für die abwechselnde Speicherung der Impulse Aussendung der verschlüsselten Zeichen
je eines Schliisselzeichens, durch eine Steuervorrich- Es sei angenommen, daß zu Beginn der Betrachtung
tung, im wesentlichen bestehend aus mit den Speicher- durch einen vorausgegangenen, noch zu besprechenden
ein- und -ausgängen verbundenen Schaltern und Toren, Funktionsablauf in der Anlage in einem ersten Spei-
einem Taktgeber, der jeweils durch den Startimpuls io eher I die Impulse eines Schliisselzeichens, z. B.
eines Fernschreibzeichens ein- und durch den Stop- — -| ■ + —, gespeichert seien und als Folge hier-
impuls wieder ausgeschaltet wird, und einem Zähler von nur an den Leitungen 7 und 8 positive Spannung
zur periodischen Zählung der Taktimpulse, durch liege. Hierdurch sind die Und-Tore 9 und 10 zur
welchen die Freigabe der gespeicherten Impulse eines Durchschaltung vorbereitet. Nach der Füllung des
Schlüsselzeichens mit der Aussendung bzw. dem Emp- 15 Speichers I liegt auch an Leitung 11 Spannung. Da-
fang der zugeordneten Impulse eines Fernschreib- durch wird zunächst über das Und-Tor 12 der Schalter
zeichens synchronisiert wird, durch einen Schlüssel- 13 umgeschaltet und Spannung an die Leitung 14 ge-
impulsgenerator, der jeweils einen der beiden Speicher bracht. Diese Spannung schafft die zweite Durch-
mit den Impulsen eines Schlüsselzeichens füllt, und schaltebedingung für die Und-Tore 9 und 10 und ge-
durch Steuermittel, weiche bewirken, daß der Schlüssel- 20 langt deshalb über die Oder-Tore 15 und 16 an die
impulsgenerator durch den Startimpuls des Fern- Leitungen 17 und 18, wodurch auch die Und-Tore 19
schreibzeichens eingeschaltet, der leere Speicher und 20 für die Durchschaltung vorbereitet sind,
während der Aussendung bzw. des Empfanges des Der Startimpuls einer vom Fernschreiber 1 zu über-
Fernschreibzeichens mit den Impulsen eines neuen tragenden Impulskombination wird differenziert. Aus
Schliisselzeichens gefüllt und der Schlüsselimpuls- 35 der Anfangsflanke des Startimpulses wird dadurch ein
generator durch die Speicherung des letzten Impulses Impuls gewonnen, der den Schalter 21 in die »Ein«-
dieses Schlüsselzeichens wieder ausgeschaltet wird. Stellung bringt. Damit gelangt Spannung an Leitung
In der Zeichnung ist in einem Blockschaltbild ein 22, wodurch der Multivibrator 23 eingeschaltet wird,
Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. der mit einer Taktgeschwindigkeit von fünfzig Im-
Die Anlage besteht aus fünf Hauptteilen, nämlich 30 pulsen pro Sekunde arbeitet. Die Impulse werden dem aus einer Fernschreibmaschine, einem Schlüsselimpuls- Zähler 24 zugeleitet, der bei jedem Multivibratorgenerator, einem Mischgerät, zwei Speichern imd einer impuls einen Zählschritt weiterschaltet. Der erste Steuervorrichtung für die Füllung und Leerung der Zählschritt wird nicht benutzt. Während der Zahl-Speicher sowie für das Ein- und Ausschalten des schritte zwei bis sechs treten an den entsprechenden Schlüsselimpulsgenerators. 35 Ausgängen des Zählers nacheinander Spannungen bzw.
Von der Fernschreibmaschine 1 gehen die zu über- Potentialänderungen auf, die den Und-Toren 25, 19, tragenden Nachrichtenzeichen als Impulskombinationen 26, 20, 27 zugeleitet werden. Entsprechend dem angeim binären Fünfercode über die Leitung 2 zu dem nommenen Beispiel sind die Und-Tore 19 und 20 zur Mischgerät3, worin sie mit den aus derLeitung4 züge- Durchschaltung vorbereitet, so daß der dritte und führten Schlüsselimpulsen gemischt und an die Fern- 40 fünfte Zählschritt, d. h. der zweite und vierte Codeleitung 5 weitergeleitet werden. Eine Impulskombi- schritt, Spannung an Leitung 4 bringt. Die Zeitfolge nation des Fünfercodes besteht beim Start-Stop- der einzelnen Impulse der Nachrichtenkombination Betrieb mit Springschreibern aus sieben einzelnen stimmt mit der Zeitfolge der Multivibratortakte überImpulsen, von denen der erste der Startimpuls ist, der ein, so daß zugeordnete Impulse des Schlüsselzeichens zweite bis sechste die Nachrichteninformation im 45 und des Nachrichtenzeichens im Mischgerät 3 zeitlich Fünfercode enthalten, und der siebente der Stopimpuls zueinander passen und gemischt werden. Das das ist. Wenn die Fernschreibgeschwindigkeit auf fünfzig Mischgerät verlassende Zeichen ist entsprechend verImpulse pro Sekunde (50 Baud) festgelegt ist, können schlüsselt.
50:7 = 7,15 Fernschreibzeichen in der Sekunde über- Beim Weiterarbeiten schaltet der Multivibrator 23
tragen werden. 50 die siebte Stufe des Zählers 24 ein. Der Ausgang
Die Mischung der Fernschreibimpulse mit den dieser Stufe ist über die Leitung 28 mit den Und-Schlüsselimpulsen geschieht nach einem kommutativen Toren 29 und 30 und mit dem Schalter 31 verbunden. Multiplikationsschema, z. B. gemäß den algebraischen Dieser wird in seine Ausgangsstellung zurückgeschal-Vorzeichenregeln der Multiplikation: + X + = +, tet, macht die Leitung22 spannungslos und schaltet + X — = —, — X + = —, — X — = +. Das Zei- 55 den Multivibrator23 aus. Über das Tor29 und Leichen + bedeutet hierbei einen positiven Impuls bzw. tung 31 wird der Speicher I gelöscht, und es verdie Anwesenheit eines Impulses und das Zeichen — schwindet dadurch die Spannung an den Leitungen 7 einen negativen Impuls bzw. die Abwesenheit eines Und 8 bzw. 17 und 18. Der Löschimpuls über Leitung Impulses. Der Ausdruck »kommutative Multiplikation« 31 schaltet auch den Schalter 13 in die Ruhestellung oder »kommutative Mischung« bedeutet, daß, wenn K 60 zurück und hebt die Durchlaßbedingung für die dem das Vorzeichen des Klarimpulses, S das des Schlüssel- Speicher I bzw. den Leitungen 7 und 8 zugeordneten impulses und G das des Geheimimpulses ist, KXS Und-Tore 9 und 10 auf.
= S X K — G ist. Um aus dem Geheimimpuls G den
Klarimpuls A' zu erhalten, müßte man das Vorzeichen Herstellung eines Schliisselzeichens
von G durch das Vorzeichen von 5 dividieren. Da aber 65 Im Augenblick des Beginnes der Aussendung des für die Division der Vorzeichen dieselben Regeln wie Nachrichtenzeichens und der Umschaltung des Schalfür ihre Multiplikation gelten, erhält man den Klar- ters 21 wird über die Leitung 22 und das Differenzierimpuls ebenfalls eindeutig durch kommutative Multi- glied 74 auch der Schalter 32 umgeschaltet. Damit geplikation des Vorzeichens des Geheimimpulses mit dem langt Spannung an die Leitung 33, und das Und-Tor des Schlüsselimpulses -.K=GXS-SXG. Der Ent- 70 34 wird geöffnet. Vom Rechteckgenerator 35 erzeugte
Impulse gelangen über das Und-Tor 34 an die Leitung 36 und werden über das Differenzierglied 37 der Sammelleitung 38 zugeführt, die am Eingang der η elektronischen Zählwerke 39 bis 43 liegt. Diese Zählwerke bestehen aus in sich geschlossenen Ringzählern, die durch jeden Impuls um 'einen Schritt weitergeschaltet werden und nach jedem vollen Durchlauf ohne Unterbrechung mit dem ersten Schritt wieder beginnen. Die Schrittzahlen der einzelnen Zähler sind, wie bereits vorgeschlagen worden ist, so gewählt, daß ίο deren keine zwei einen gemeinschaftlichen Teiler haben. Durch den Zählern zugeordnete Programme ist jedem Zählschritt jedes Zählers eine bestimmte positive oder negative Wertigkeit zugeordnet, so daß die Ausgänge 44 bis 48 der Zählwerke 39 bis 43 entsprechend diesen Programmen verschieden wechselnde Potentiale haben. Bei der elektronischen Abfrage von z. B. fünf derartigen Programmen entstehen auf diese Weise wechselnde Fünferimpulskombinationen an den Leitungen 44 bis 48. Diese Impulskombinationen werden in der elektronischen Querabfrageeinrichtung 49 mit mehreren eingestellten, zwischen den Fernschreibpartnern vorher vereinbarten Impulskombinationen verglichen. Tritt eine Übereinstimmung der abgefragten Kombination mit irgendeiner der eingestellten Kombinationen auf (Trefferfall), so wird ein Impuls gewonnen, der über das Oder-Tor 50 dem Und-Tor 51 zugeleitet wird und dieses für die Dauer der laufenden Generatorperiode für den Durchlaß vorbereitet. In der Mitte der Generatorperiode wird durch Umpolung jeder zweiten Rechteckphase des Generators 35 über das Differenzierglied 52 ein Impuls gewonnen, der das Tor 51 passiert und über eine Steuersammelleitung 53 zu den Speichern I und II geleitet wird. Diese beiden Speicher sind über die Leitungen 11 und 55 zu einem Ring geschaltet und bilden ein zehnstufiges elektronisches Verschieberegister, wie es an anderer Stelle bereits vorgeschlagen worden ist. Impulse an der beiden Speichern gemeinschaftlichen Steuersammelleitung 53 schalten nacheinander die fünf Schaltstufen des ersten Speichers I, dann die des zweiten Speichers II, sodann wieder die des ersten Speichers I usw. Im Zeitpunkt der vorliegenden Betrachtung ist der Speicher I noch in Betrieb, da ja gerade die Entnahme der Impulse des in ihm gespeicherten Schlüsselzeichens abläuft. Der erste an der Steuersammelleitung 53 auftretende Impuls wird also die erste Stelle des Speichers II besetzen. Weitere aus der Querabfrageeinrichtung 49 herrührende Impulse besetzen die zweite bis fünfte Stelle. Mit Besetzung der fünften Stelle gelangt Spannung an die Leitung 55. Durch Differentation in dem Differenzierglied 56 gelangt ein Impuls über das Oder-Tor 57 und über die Leitung 58 zum Schalter 32 und schaltet diesen in seine Ruhestellung zurück. Damit wird das Und-Tor 34 gesperrt, und die weitere Zuführung der Impulse vom Generator 35 zu den Zählwerken 39 bis 43 wird unterbrochen.
Der Generator 35 muß eine im Verhältnis zur Fernschreibzeichenimpulsfrequenz sehr große Frequenz haben, damit in der Zeit von 140 ms, die ein vollständiges Fernschreibzeichen für seine Übertragung benötigt, mit Sicherheit eine neue Schlüsselimpulskombination gebildet wird, deren Impulse ja mit sehr unregelmäßigen Zeitabständen erzeugt werden. Bei einer Anzahl von z. B. vier Querabfrageeinrichtungen würde im Mittel jede achte Periode des Generators 35 zu einem Querabfragetreffer führen, das wären bei einer angenommenen Generatorfrequenz von 5000 Hz 625 Treffer pro Sekunde oder 87,5 Treffer in 140 ms. Mit fünf Treffern ist aber ein Speicher gefüllt und ein neues Schlüsselzeichen gebildet. Die Erzeugung eines Schlüsselimpulses würde also im Mittel die Zeit von 8 ms beanspruchen.
In dem Augenblick, in dem der Speicher II gefüllt ist und die Leitung 55 Spannung bekommt, ist der Speicher I also im allgemeinen noch nicht gelöscht. Der Schalter 13 befindet sich deshalb noch in der Arbeitsstellung, die Leitung 59 ist spannungslos, und das Und-Tor 60 ist gesperrt. Es bleibt so lange gesperrt, bis nach Beendigung der Übertragung des Fernschreibzeichens durch den siebten Schritt des Zählers 24 der Speicher I, wie bereits beschrieben, gelöscht und der Schalter 13 zurückgeschaltet wird. Dadurch gelangt Spannung an die Leitung 59, und das Und-Tor 60 wird für die Spannung an der Leitung 55 durchlässig. Der Schalter 61 schaltet um und legt seinerseits Spannung über die Leitung 62 an die dem Speicher II zugeordneten Und-Tore 63 bis 67, die damit für die Durchschaltung vorbereitet werden. Die zweite Durchlaßbedingung dieser Tore wird durch die positiven Impulse der im Speicher II gespeicherten Schlüsselimpulskombination hergestellt. Es sei angenommen, daß das Schlüsselzeichen — \- -\ im
Speicher II gespeichert sei. Dann werden die Und-Tore 65 und 66 durchlässig, wodurch über die Oder-Tore 68 und 16 Spannung an die Leitungen 69 und 18 gelangt. Damit sind auch die Und-Tore 26 und 20 für eine Durchschaltung vorbereitet. Dieser Zustand bleibt so lange bestehen, bis nach einer neuen Zeichenübertragung das im Speicher II gespeicherte Schlüsselzeichen abgerufen und der Speicher II gelöscht ist. Die Spannung an der Leitung 62 hat nämlich auch das Und-Tor 30 vorbereitet. Dieses wird nach dem Abruf und dem Verbrauch des Schlüsselzeichens im Speicher II durch die siebte Zählstellung des Zählers 24 geöffnet und löscht damit den Speicher II.
Mit dem Startimpuls des zweiten zu übertragenden Nachrichtenzeichens, welches das ■ im Speicher II gespeicherte Schlüsselzeichen verbraucht hat, war durch die Umschaltung des Schalters 32 eine neue Füllung des Speichers I und somit Bereitstellung des dritten Schlüsselzeichens eingeleitet worden. Auch die Füllung des Speichers I geht sehr viel schneller vor sich als der Verbrauch des im Speicher II gespeicherten Schlüsselzeichens. Bei Beendigung der Neufüllung des Speichers I war also an der Leitung 11 Spannung entstanden, die über das Differenzrerglied 70 und das Oder-Tor 57 sowie die Leitung 58 den Schalter 32 zurückgeschaltet und damit die Schlüsselimpulserzeugung durch die Sperrung des Schalters 32 abgestellt hat. Mit der Füllung des Speichers I und der Bereitstellung des Schlüsselzeichens in diesem Speicher ist der Ausgangspunkt der vorliegenden Betrachtung wieder erreicht. Der Vorgang, der hier in zwei Abschnitten beschrieben wurde, wiederholt sich bei der Verschlüsselung jedes neuen Zeichens, das vom Fernschreiber übertragen wird.
Bei der Auffüllung der Speicher und der Bereitstellung der Schlüsselzeichen wird, wie bereits früher beschrieben, den einzelnen Stellen der Fünferkombinationen der Schlüsselzeichen eine positive oder negative Polarität zugeordnet. Diese Zuordnung geschieht durch den Schalter 71. Die das Differenzierglied 52 passierenden Impulse schalten den Schalter 71 in eine mit jedem folgenden Impuls wechselnde Stellung um, und an der Leitung 72 tritt eine zwischen + und — periodisch wechselnde Spannung auf. Entsprechend dieser Zuordnung sind an der Leitung 36 geradzahlige Impulse positiv und ungeradzahlige Impulse negativ. Da aber die Querabfragetreffer in unregelmäßigen
Zeitabständen auftreten und weder gerade noch ungerade Impulsanzahlen bevorzugen, sind positive und negative Schlüsselimpulse, über einen größeren Übertragungszeitraum betrachtet, statistisch gleichmäßig verteilt.
Es war angenommen worden, daß bei Beginn der Nachrichtenübertragung eine Schlüsselimpulskombination im Speicher I bereits gespeichert war. Damit dies tatsächlich immer der Fall ist, muß bei Einschaltung der Anlage, also vor Beginn der Fernschreibübertragung, die erste Füllung des Speichers I selbsttätig eingeleitet werden. Dies geschieht durch den Kontakt 73, der mit dem Ein- und Ausschalter der Anlage gekuppelt ist. Durch diesen Kontakt wird ein kurzer Impuls an den Schalter 21 gegeben, der die Auslösung eines Speicherungsablaufes und damit die Bereitstellung der ersten Schlüsselimpulskombination bewirkt.
Die in der Zeichnung dargestellte Anordnung bezieht sich zunächst auf die Sendestelle. An der Empfangsstelle befindet sich dieselbe Einrichtung, lediglich die Anschaltung der Vorrichtung an die Fernleitung 5 und an den Fernschreiber 1 wird in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen. Auf der Empfangsstelle ist 2 die Fernleitung, von der aus die ankommenden Impulse an den Schalter 21 und an das Mischgerät 3 geführt werden. Die Leitung 5 führt vom Mischgerät 3 zum Fernschreiber 1, welcher die auf der Fernleitung 2 ankommenden verschlüsselten und durch das Mischgerät 3 entschlüsselten Fernschreibzeichen im Klartext schreibt.
Es versteht sich, daß die auf der Sende- und Empfangsseite eingestellten Schlüssel der beiden Ver- bzw. Entschlüsselungseinrichtungen zwischen den Fernschreibpartnern vorher verabredet sein und übereinstimmen müssen.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zum Ver- bzw. Entschlüsseln von über Fernschreiber zu übertragenden Nachrichten, bei dem die Ver- bzw. Entschlüsselung durch zeichenelementweise Mischung der Impulse der Klar- bzw. Geheimfernschreibzeichen mit Schlüsselimpulsen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die von einem Schlüsselimpulsgenerator (34 bis 53) gelieferten Impulse eines Schlüsselzeichens jeweils in einem von zwei Speichern (I, II) gespeichert werden, daß sodann diese Impulse durch den Startimpuls des Fernschreibzeichens aus dem gefüllten Speicher im Takt der Impulse des Fernschreibzeichens abgerufen bzw. freigegeben werden, daß weiter die Fernschreibzeichenimpulse in bekannter Weise mit den zugeordneten Schlüsselzeichenimpulsen gemischt werden, daß ferner durch den Startimpuls des Fernschreibzeichens der Schlüsselimpulsgenerator wieder eingeschaltet und der jeweils leere Speicher während der Aussendung bzw. des Empfanges des Fernschreibzeichens mit den Impulsen eines Schlüsselzeichens gefüllt wird und daß schließlich durch die Speicherung des letzten Impulses dieses Schlüsselzeichens der Schlüsselimpulsgenerator wieder ausgeschaltet wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Fernschreibmaschine (1), durch ein dieser nach- bzw. vorgeschaltetes Mischgerät (3) zum Ver- bzw. Entschlüsseln, durch zwei Speicher (I, II) für die abwechselnde Speicherung der Impulse je eines Schlüsselzeichens, durch eine Steuervorrichtung, im wesentlichen bestehend aus mit den Speicherein- und -ausgängen verbundenen Schaltern und Toren (9, 10, 12, 13, 15, 16, 29, 30, 60, 61, 68, 71), einem Taktgeber, der jeweils durch den Startimpuls eines Fernschreibzeichens ein- und durch den Stopimpuls wieder ausgeschaltet wird, und einem Zähler (24) zur periodischen Zählung der Taktimpulse, durch welchen die Freigabe der gespeicherten Impulse eines Schlüsselzeichens mit der Aussendung bzw. dem Empfang der zugeordneten Impulse eines Fernschreibzeichens synchronisiert wird, durch einen Schlüsselimpulsgenerator (34 bis 53), der jeweils einen der beiden Speicher mit den Impulsen eines Schlüsselzeichens füllt, und durch Steuermittel (21, 32, 57), welche bewirken, daß der Schlüsselimpulsgenerator durch den Startimpuls des Fernschreibzeichens eingeschaltet, der leere Speicher während der Aussendung bzw. des Empfanges des Fernschreibzeichens mit den Impulsen eines neuen Schlüsselzeichens gefüllt und der Schlüsselimpulsgenerator durch die Speicherung des letzten Impulses dieses Schlüsselzeichens wieder ausgeschaltet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1 006 458.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
® 009 680/211 12.60
DEH33620A 1955-01-26 1958-06-21 Verfahren und Vorrichtung zum Ver- bzw. Entschluesseln von ueber Fernschreiber zu uebertragenden Nachrichten Pending DE1095876B (de)

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