DE1095432B - Extraktion und Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen aus einer fluessigen Kohlenwasserstoffmischung - Google Patents

Extraktion und Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen aus einer fluessigen Kohlenwasserstoffmischung

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DE1095432B
DE1095432B DES66944A DES0066944A DE1095432B DE 1095432 B DE1095432 B DE 1095432B DE S66944 A DES66944 A DE S66944A DE S0066944 A DES0066944 A DE S0066944A DE 1095432 B DE1095432 B DE 1095432B
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Germany
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extraction
temperature
stripping zone
solvent
extraction system
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Frederik Johannes Zuiderweg
Gerrit Hendrik Reman
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Shell Internationale Research Maatschappij BV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G21/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by extraction with selective solvents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Extraktion und Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen aus einer flüssigen Kohlenwasserstoffmischung Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen aus einer flüssigen Kohlenwasserstoffmischung mit Hilfe eines Extraktionsverfahrens.
  • Verschiedene Verfahren zur Extraktion und Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen aus einer Mischung von flüssigen Kohlenwasserstoffen wurden bisher angewendet, wobei mit verschiedenartigen hochsiedenden Lösungsmitteln, die Aromaten zu extrahieren vermögen, gearbeitet wurde, z. B. Diäthylenglykol, Dipropylenglykol und Tetramethylensulfon. Auf Grund der »Leicht-Schwer-Selektivität« dieser Lösungsmittel werden die Kohlenwasserstoffe in der Mischung etwa in der folgenden Reihenfolge extrahiert: Leichte Aromaten, schwere Aromaten, leichte Paraffine und schwere Paraffine. Es wurde dabei beobachtet, daß bei der Gewinnung von Aromaten in hohen Ausbeuten eine Verunreinigung durch leichte paraffinische Stoffe gewöhnlich stattfindet. Ein Verfahren zur Erhöhung des Reinheitsgrades des Extraktes wird in der britischen Patentschrift 739200 beschrieben. Dabei wird eine Kohlenwasserstoffmischung, die aromatische Kohlenwasserstoffe enthält, an einer dazwischenliegenden Stelle einer mehrstufigen Extraktionskolonne und ein glykolisches Wasser enthaltendes selektives Lösungsmittel für die aromatischen Kohlenwasserstoffe an einem Ende der Extraktionskolonne eingeführt. Am selben Ende wird ein kaum Aromaten und Lösungsmittel enthaltendes Raffinat entnommen, während man am anderen Ende einen aromatenreichen Extrakt entnimmt und in eine Abstreifkolonne überführt, die bei einem niedrigeren Druck als dem in der Extraktionskolonne arbeitet und bei der nur ein Teil der hochflüchtigen Aromaten zusammen mit den Nichtaromaten gleicher Flüchtigkeit als Kopfprodukt entfernt werden und dann nach der Kondensation als Rückfluß in die Extraktionskolonne an dem Ende wieder eingeführt werden, an der der aromatenreiche Extrakt entnommen wird. Im resultierenden Rückstand der Extraktionsphase werden die Aromaten vom Lösungsmittel durch Destillation in einer Destillationskolonne bei atmosphärischem oder Unterdruck getrennt, wobei man Dampf in der Nähe des Bodens der Destillationskolonne einführt. Nach der britischen Patentschrift werden dabei Aromaten von einem Reinheitsgrad von etwa 97,5% erhalten, und dieser Wert läßt sich auf etwa 98'0/a erhöhen, indem ein umfangreiches Extraktionssystem benutzt wird, das drei Kolonnen an Stelle von zwei besitzt und bei dem zwei verschiedene Rückflußräume an Stelle von einem benutzt werden.
  • Diese zusätzliche Kolonne zusammen mit den Hilfsapparaturen, die sicherlich sehr kostspielig sind, zeigen die großen Schwierigkeiten, welche beim Versuch, reine Produkte in diesem Extraktionsverfahren zu erhalten, auftreten.
  • In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß die Reinheitsvorschriften für Toluol, das zur Nitrierung verwendet wird, einen sehr hohen aromatischen Gehalt anfordern, und zwar mindestens 98,5 Volumprozent (gemäß dem ASTM-Standard der Schrift D841-50).
  • Es wurde nun festgestellt, daß es durch verschiedene Abänderungen des in der britischen Patentschrift 739 200 beschriebenen Verfahrens und durch Einhalten bestimmter spezifischer Bedingungen möglich ist, Aromaten mit einem sehr hohen Reinheitsgehalt, wie 97,5 bis 99% oder selbst höher, zu erhalten, wobei aber nur ein einfaches System, das nur zwei Kolonnen enthält, verwendet wird.
  • Eine Kombination folgender Bedingungen ermöglichen die erwähnten verbesserten Ergebnisse: 1. Das verwendete Lösungsmittel ist eine hochsiedende, für Aromaten selektive Extraktionsflüssigkeit, deren Siedepunkt bei Normaldruck im Bereich zwischen 225 und 295° C liegt, und die höchstens 2 Gewichtsprozent Wasser enthalten soll. Geeignete Lösungsmittel sind unter anderem Diäthylenglykol, Dipropylenglykol, Tetramethylensulfon und Mischungen davon.
  • 2. Die Temperatur in der Extraktionszone soll zwischen 140 und 170° C liegen.
  • 3. Die aus dem Extraktionssystem austretende Extraktionsphase soll um mindestens 15° C auf eine Temperatur zwischen 115 und 150° C abgekühlt werden, bevor sie in die Abs'treifzone eintritt.
  • 4. Der Druck in der Abstreifzone soll niedriger als der in der Extraktionszone sein, jedoch nicht so niedrig, daß eine zu starke Blitzdestillation, d. h. eine Verdampfung, die ohne Erhitzen und nur durch eine Druckabnahme bewirkt wird, stattfindet und soll mindestens 1,5 Atm. abs. sein.
  • 5. Die Kopftemperatur in dieser Abstreifzone soll zwischen 115 und 150° C liegen, die Bodentemperatur bei mindestens 165° C.
  • 6. Die kondensierten Kopfdämpfe aus der Abstreifzone sollen praktisch vom gesamten Wasser befreit sein, das dann als zweite flüssige Phase vorliegt, bevor diese wieder in die Extraktionszone zurückgeführt werden.
  • 7. Der Druck in der Destillationszone soll unter 0,5 Atm. abs. sein.
  • B. Die Bodentemperatur in der Destillationszone soll mindestens 145° C sein und soll mindestens 10° C unterhalb der Bodentemperatur in der Abstreifzone liegen.
  • 9. Dampf soll direkt in die Destillationszone eingeleitet werden, um die Kohlenwasserstoffe bei nicht zu hohen Bodentemperaturen abdestillieren zu können.
  • Erfindungsgemäß liegt somit ein Verfahren zur Extraktion und zur Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen aus einer flüssigen Kohlenwasserstoffmischung, die ein oder mehrere aromatische Kohlenwasserstoffe enthält, vor, das nach folgendem Prinzip arbeitet: Die Kohlenwasserstoffmischung wird in eine mehrstufige Gegenstrom-Extraktionskolonne gebracht zusammen mit einem Lösungsmittel, das Wasser aufgelöst enthält und das an dem einen Ende des Systems eingeführt wird. Im Extraktionssystem herrscht ein Druck, der genügend hoch ist, um den Inhalt flüssig zu halten; gleichzeitig wird bei erhöhten Temperaturen gearbeitet. Das Raffinat, das kaum Aromaten und Lösungsmittel enthält, wird an dein Ende entnommen, bei dem das Lösungsmittel eingeführt wird, das aromatenreiche Extrakt am anderen Ende des Systems. Die Extraktionsphase wird in eine Abstreifzone gebracht, wo eine Mischung von aromatischen und nicht aromatischen Kohlenwasserstoffen bei einem Druck, der niedriger als der Druck im Extraktionssystem ist, abgezogen wird. Die so entfernten Dämpfe «-erden kondensiert und in die Extraktionszone zurückgebracht. Der Rückstand der Extraktionsphase wird dann in eine Destillationszone geleitet, die bei Unterdruck arbeitet und in die Dampf eingeleitet wird, wobei die Kohlenwasserstoffe von dem Lösungsmittel getrennt werden. Die gesamte praktisch kohlenwasserstofffreie Wasser enthaltende Lösungsmittelmenge wird anschließend wieder in das Extraktionssystem zurückgeführt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man im Extraktionssystem bei einer Temperatur zwischen 140 und 170° C arbeitet und man ein hochsiedendes, für Aromaten selektives Extraktionslösungsmittel mit einem Siedebereich bei Normaldruck zwischen 225 und 295° C und mit einem Wassergehalt von höchstens 2% an dem einen Ende des Extraktionssystems einführt. Die Extraktionsphase, die aus dem Extraktionssystem entfernt wird, kühlt man um mindestens 15° C auf eine Temperatur von 115 und 150° C ab und bringt sie in die Abstreifzone, die bei einem Druck von mindestens 1,5 Atm. ads., bei einer Kopftemperatur zwischen 115 und 150° C und bei einer Bodentemperatur von 165° C arbeitet. Eine Blitzdestillation, die durch die Druckreduktion bewirkt «-erden kann, soll nach Möglichkeit vermieden werden. Die Dämpfe werden kondensiert und, nachdem praktisch das gesamte Wasser als zweite flüssige Phase abgetrennt worden ist, in das Extraktionssystem zurückgebracht. Man führt sie entweder am Ende des Extraktionssystems, bei dem die Extraktionsphase entnommen wird, wieder ein und/oder an einer dazwischenliegenden Stelle. Die Abtrennung der Kohlenwasserstoffe vom Lösungsmittel führt man in der Destillationszone bei einem Druck von mindestens 0,5 Atm. abs. und bei einer Bodentemperatur von 145° C durch, wobei die Bodentemperatur um mindestens 10° C tiefer als die Bodentemperatur in der Abstreifzone liegt.
  • Erfindungsgemäß können Kohlenwasserstoffgemische mit einem weiten oder engen Siedebereich verwendet werden. Das Verfahren ist besonders vorteilhaft bei der Abtrennung von Aromaten aus katalytisch reformierten Benzinen, wie Hydroformate und Platformate oder Fraktionen davon. Das Ausgangsmaterial soll einen ASTbl-Endsiedepunkt von höchstens 220° C, vorzugsweise höchstens 160° C, haben. Wird eine Reformatfraktion als Ausgangsmaterial benutzt, soll der obere Siedebereich vorzugsweise etwa derselbe sein wie der obere Siedepunkt des Ausgangsmaterials für das Reformierungsverfahren. Der untere Siedepunkt soll vorzugsweise bei etwa 100° C liegen.
  • Erfindungsgemäß soll das Volumenverhältnis Lösungsmi'ttel zu Kohlenwasserstoff-Ausgangsmaterialien zwischen 3: 1 und 8: 1, vorzugsweise zwischen 4: 1 und 6:1, liegen, wobei das Verhältnis des Kopfproduktes, das von der Abstreifzone in die Extraktionszone zurückgebracht wird, zur :Menge der eingesetzten Kohlenwasserstoffe zwischen 0,2:1 und 0,7:1, vorzugsweise zwischen 0,3:1 und 0,5:1, liegen soll.
  • Das erfindungsgemäß angewendete Lösungsmittel soll ein hochsiedendes, für Aromaten selektives Extraktionslösungsmittel sein, das in einem Bereich zwischen 225 und 295° C siedet.
  • Bevorzugt sind Diäthylenglykol, Dipropylenglykol, Mischungen von Diäthylenglykol und Dipropylenglykol und Tetramethylensulfon, wobei Diäthylenglykol am vorteilhaftesten verwendet werden kann. Das Lösungsmittel soll höchstens 2 Gewichtsprozent Wasser enthalten.
  • Das Extraktionssystem soll aus einer mehrstufigen Gegenstrom-Extraktionskolonne bestehen, z. B. einer Kolonne, die Füllkörpermaterial oder Siebplatten enthält, oder einer Kolonne mit rotierenden Scheiben, einer Vielfalt von Mischer-Scheider-Kombinationen. Die Anzahl der theoretischen Stufen ist vorzugsweise mindestens fünf. Das Ausgangsmaterial kann an einer dazwischenliegenden Stelle eingeführt werden, jedoch bringt man es im allgemeinen am besten am Ende oder zumindest in der Nähe des Endes des Extraktionssystems, bei dem die aromatenreiche Extraktionsphase entnommen wird, da in diesem Fall der beste Kompromiß zwischen der Reinheit und der Ausbeute des Produkts gewöhnlich vorliegt. Die geeigneten Einführungsstellen sind, wie schon erwähnt, am Ende des Extraktionssystems, d. h. in der ersten theoretischen Stufe oder in der zweiten theoretischen Stufe, wobei letztere Möglichkeit etwas günstiger ist, da in diesem Fall die Reinheit wesentlich höher und die Ausbeute nur ein klein wenig geringer ist. Die Einführung der Kohlenwasserstoffmischung bei einer Vielzahl von Stellen kann unter bestimmten Umständen günstig sein.
  • Der Strom des Kohlenwasserstoffs und des Lösungsmittels, der als Kopfprodukt von der Abstreifzone gewonnen wird und der, nachdem er kondensiert wurde und praktisch vom gesamten Wasser durch Kondensation als zweite flüssige Phase befreit worden war, in das Extraktionssystem zurückgeführt wird, soll ebenfalls an einer oder mehreren Stellen am oder nahe dem Ende des Extraktionssystems, bei dem das Extrakt entnommen wird, eingeführt werden, d. h. in der ersten oder zweiten theoretischen Stufe, da in diesem Fall der beste Kompromiß zwischen Reinheit und Ausbeute realisiert wird. Wenn nötig, kann der zurückbleibende Strom, bevor er in die Extraktionszone kommt, erhitzt werden.
  • Die Temperatur im Extraktionssystem soll zwischen 140 und 170° C liegen, da in diesem Fall am besten bezüglich der selektiven Aromatenextraktion, dem Wärmehaushalt und der Stabilität des Lösungsmittels ein Kompromiß erreicht wird. Im System kann unter der Voraussetzung, daß die obenerwähnten Bedingungen eingehalten werden, ein bestimmtes Temperaturgefälle bestehen.
  • Die Extraktionsphase wird beim Verlassen des Extraktionssystems um mindestens 15° C auf eine Temperatur von zwischen 115 und 150° C abgekühlt und dann in die Abstreifzone am Destillationskopf oder in dessen Nähe eingeführt.
  • In der Abstreifzone herrscht ein Druck, der niedriger als im Extraktionssystem, jedoch mindestens 1,5 Atm. abs. ist. Die Druckdifferenz zwischen dem Extraktionssystem und der Abstreifzone soll jedoch nicht so hoch sein, daß eine Blitzdestillation erfolgt. Liegen einige flüchtige Stoffe in der Extraktionsphase beim Eintritt in die Abstreifzone vor, soll das Gewichtsverhältnis dieses flüchtigen Materials zum frischen Einsatzmaterial in der Extraktionszone nicht größer als 1 : 10, vorzugsweise unter 5 : 100, sein, im besten Fall sollen überhaupt keine flüchtigen Stoffe vorliegen. In dieser Zone soll die Kopftemperatur zwischen 115 und 150° C und die Bodentemperatur mindestens 165° C, die Differenz zwischen Kopf und Bodentemperatur mindestens 40° C sein. Das Kopfprodukt enthält praktisch das gesamte Wasser und die gesamten nicht aromatischen Kohlenwasserstoffe der Extraktionsphase und zusätzlich eine geringe Menge Lösungsmittel und aromatische Kohlenwasserstoffe.
  • Das Bodenprodukt der Abstreifzone wird in die Destillationszone geleitet, die bei einem Druck von 0,5 Atm. abs., vorzugsweise 0,2 Atm. abs., und bei einer Bodentemperatur von mindestens 145° C arbeitet, wobei die Temperatur stets mindestens 10° C, vorzugsweise mindestens 20° C, niedriger als die Bodentemperatur in der Abstreifzone ist.
  • Während in der Abstreifzone ohne Einführung eines direkten Dampfstromes in der Nähe des Bodens gearbeitet wird, wird in die Destillationszone Dampf eingeführt, da sonst die erforderlichen Temperaturen zum Erhalt eines praktisch kohlenwasserstofffreien Lösungsmittels als Bodenprodukt so hoch wären, daß sich das glykolhaltige Lösungsmittel zersetzt.
  • Auf Grund der Einführung von Dampf in die Destillationszone enthält das Lösungsmittel, das die Destillationszone verläßt, eine gewisse Menge. (weniger als 2 Gewichtsprozent) aufgelösten Wassers. Falls es notwendig erscheint, wird das Lösungsmittel, das in das Extraktionssystem zurückgebracht wird, abgekühlt. Um das Verfahren so einfach wie möglich durchzuführen, findet im allgemeinen kein zusätzliches Erhitzen oder Abkühlen außer dem durch die Expansion bewirkten beim Leiten von der Abstreif- zur Destillationskolonne statt.
  • Bei dem bevorzugten Verfahren wird unter folgenden Bedingungen gearbeitet:
    Temperatur im Extraktions-
    system .................... 150° C
    Temperatur des aromatenreichen
    Extrakts beim Eintritt in die
    Abstreifzone . . .. .. .. .. .. .. . 128° C
    Kopftemperatur in der Abstreif-
    zone ...................... 128° C
    Bodentemperatur in der
    Abstreifzone ............... 175° C
    Kopftemperatur in der Destil-
    lationszone ................ 85° C
    Bodentemperatur in der
    Destillationszone . . .. . . . . .. . 155° C
    Druck im Extraktionssystem . . 5 Atm. abs.
    Druck in der Abstreifzone . . . . . 1,8 Atm. abs.
    Druck in der Destillationszone 0,2 Atm. abs.
    Unter diesen Bedingungen ist der Wassergehalt des Lösungsmittels heim Austritt aus der Destillationskolonne etwa 0,6 Gewichtsprozent.
  • Um eine Verunreinigung des Lösungsmittels zu vermeiden, kann es in manchen Fällen von Vorteil sein, wenn das Lösungsmittel eine geringe :Menge Phenothiazin oder ein substituiertes Phenothiazin enthält.
  • Die erfindungsgemäße Durchführungsform, bei der eine Abkühlung zwischen dem Extraktionssystem und der Abstreifkolonne, praktisch keine Blitzdestillation zwischen dem Extraktionssystem und der Abstreifkolonne stattfindet und ein ziemlich hohes Temperaturgefälle in der Abstreifzone und eine wesentlich höhere Bodentemperatur in der Abstreifzone als in der Destillationszone vorliegt, unterscheidet sich somit völlig von der Durchführungsform der obenerwähnten britischen Patentschrift 739 200, bei der offensichtlich keine äußere Kühlung zwischen dem Extraktionssystem und der Abstreifzone stattfindet und bei der das Temperaturgefälle in der Abstreifzone ziemlich klein ist (wie aus der Bemerkung hervorgeht, daß es gewöhnlich nicht nötig ist, die Abstreifzone mit Hilfe eines Wiederaufwärmeapparates zu erhitzen) und bei der die Hauptwärmezuführung in dem Wiedergewinnungssystem offensichtlich am Boden der Destillationszone und nicht an dem der Abstreifzone stattfindet.
  • Der Vorteil dieses wesentlich unterschiedlichen erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß eine größere Menge von Nichtaromaten, die in der Extraktionsphase vorliegen, schon in der Abstreifzone abgezogen werden, womit eine höhere Reinheit des Endextraktes, verglichen mit dem bisherigen Verfahren, erreicht wird.
  • Die Erfindung soll nun mit Hilfe des Schemas erläutert werden.
  • Eine flüssige Kohlenwasserstoffmischung, die sowohl aromatische wie nicht aromatische Kohlenwasserstoffe enthält, wird in einer mehrstufigen Gegenstromextraktionskolonne 1, die unter Druck und in einem Temperaturbereich zwischen 140 und 170'C arbeitet, extrahiert. Zu diesem Zweck wird das Ausgangsmaterial in der Extraktionskolonne durch eine oder mehrere der Eingangsleitungen 2 bis 5 eingeführt, während das Extraktionslösungsmittel, das Wasser aufgelöst enthält, in die Extraktionskolonne l am Kopf oder in dessen Nähe durch die Leitung 6 gebracht wird.
  • Die raffinierte Phase, die nur mehr relativ kleine Mengen Wasser, Lösungsmittel und aromatische Kohlenwasserstoffe enthält, wird vom Kopf der Kolonne 1 durch die Leitung 7 entnommen und zur Entfernung der gesamten Lösungsmittelmenge weiterverarbeitet.
  • Die aromatenreiche Extraktionsphase wird vom Boden der Extraktionskolonne durch die Leitung 8 entnommen und durch einen Kühler 9 und durch ein Reduzierventil (nicht gezeichnet) in die Abstreifkolonne 10 geführt. Die abgekühlte Extraktionsphase wird am Kopf oder in dessen Nähe der Stripperkolonne eingeführt, der Druck in der Kolonne 10 ist mindestens 1,5 Atm. abs., jedoch niedriger als der Druck in der Extraktionskolonne 1.
  • In der Abstreifkolonne 10, die mit einem Wiederaufheizungssystem 11 ausgestattet ist, herrscht ein ziemlich hohes Temperaturgefälle. Hier wird die Phase in ein Kopfprodukt, das eine geringe Menge Lösungsmittel, ein Teil der aromatischen Kohlenwasserstoffe und den Hauptteil des Wassers und der nicht aromatischen Kohlenwasserstoffe enthält, und in ein Bodenprodukt, das nur eine geringe Menge Wasser enthält und aus dem Lösungsmittel und aromatischen Kohlenwasserstoffen und zumeist aus einem nur geringen Teil nicht aromatischer Kohlenwasserstoffe besteht, getrennt. Die Kopfdämpfe werden durch die Leitung 12 in den Kondensator 13 geführt, die resultierende Flüssigkeit in den Scheider 14, wo eine Trennung in zwei Schichten, einer wasserreichen Schicht und einer Schicht, die hauptsächlich das Lösungsmittel und die Kohlenwasserstoffe enthält, stattfindet. Die Wasserschicht wird in der Leitung 15 entfernt, wonach die Lösungsmittel-Kohlenwasserstoff-Schicht durch die Leitung 16 und den Erhitzer 17 über eine oder mehrere der Leitungen 18, 19 und 20 in den unteren Teil der Extraktionskolonne zurückgeführt wird.
  • Das Bodenprodukt aus der Abstreifzone wird durch die Leitung 21, die ein Reduktionsventil enthält (nicht gezeichnet), in die Destillationskolonne 22 gebracht, wobei kein zusätzliches Erhitzen oder Abkühlen dieses Bodenprodukts außer der Kühlung, die durch die Expansion in dem Reduzierventil bewirkt wird, stattfindet. In der Kolonne 22, die bei Unterdruck arbeitet, wird eine Trennung in ein Kopfprodukt, das aromatische Kohlenwasserstoffe und praktisch kein Lösungsmittel mehr enthält, und in ein Bodenprodukt, das praktisch frei von aromatischen Kohlenwasserstoffen ist, durchgeführt.
  • Die Kopfdämpfe werden durch die Leitung 23, die mit einem Kondensator 24 ausgestattet ist, abgeleitet. Das Kondensat wird als das aromatenreiche Produkt zum Teil über die Leitung 25 entfernt und teilweise durch die Leitung 26 in einen Scheider 26A geführt, in dem eine Trennung in zwei Schichten, d. h. eine untere, wasserreiche und eine obere, Kohlenwasserstoff e enthaltende Schicht stattfindet. Die obere Schicht wird als Rückfluß in die Destillationskolonne 22 zurückgeführt; das Bodenprodukt dieser Destillationskolonne wird über die Leitung 27 entnommen und in das Extraktionssystem durch die Leitung 6 geführt, wobei es, wenn es nötig erscheint, im Kühler 28 gekühlt wird. Ein Teil des Bodenproduktes kann unter Umständen durch die Leitung 29 zur Reinigung oder als Ausstoß entfernt werden, es kann auch ein frisches oder gereinigtes Lösungsmittel durch die Leitung 30 eingeführt werden. Die Destillationskolonne 22 arbeitet ohne ein Aufwärmersystem. Der heiße Dampf wird in den Boden dieser Kolonne durch die Leitung 31 und durch den Erhitzer 32 eingeführt, um die aufgelösten Kohlenwasserstoffe von der absteigenden Flüssigkeit abzuziehen.
  • Die Zeichnung und die obige Beschreibung sind nur schematisch, und es versteht sich, daß viele zusätzliche Hilfsapparaturen, wie Ventile oder Pumpen, nicht dargestellt oder diskutiert wurden.
  • Die Erfindung wird nun mit Hilfe des folgenden Beispiels erläutert. Beispiel Eine platformierte Fraktion mit einem Siedebereich von 90 bis 150° C hat folgende Zusammensetzung (in Mol°/o):
    CB Aromaten ....................... 0.4
    C7-Paraffine ........................ 22,0
    C7-Aromaten ....................... 40.2
    C8 Paraffine ........................ 12,3
    C8-Aromaten ....................... 23,3
    Ca-Aromaten ........................ 1,8
    100,0
    Die Fraktion wurde in einem Extraktor mit rotierenden Scheiben, der fünf theoretische Böden besaß, extrahiert. Das entsprechend der schematischen Zeichnung dargestellte Extraktions- und Wiedergewinnungssystem wurde unter den schon erwähnten Bedingungen angewendet.
  • Das Ausgangsmaterial wurde am Boden eingeführt, d. h. in der ersten theoretischen Stufe, und das Lösungsmittel am Kopf, d. h. in der fünften theoretischen Stufe der Extraktionskolonne.
  • Die Stelle, an der der zurückgeführte Strom von der Abstreifzone in die Extraktionskolonne wieder eingeführt wurde, wurde variiert, d. h., er wurde in die erste bzw. zweite bzw. dritte theoretische Stufe eingeführt.
  • Die Tabelle I zeigt den Aromatengehalt des Endproduktes, der in diesen Beispielen mit den verschiedenen Einlaßstellen des Zurückführungssystems erhalten wurde.
    Tabelle I
    Einführung des zurück-
    geleiteten Stromes in die
    theoretische Stufe
    Nr.1 Nr.2 Nr.3
    Aromatengehalt, Mol-
    prozent
    im Raffinat . . . . . . . . . . 1.8 2,6 4,6
    im Extrakt . . . . . . . . . . 97,8 98,3 98,6
    Aromatengewinnung
    (o/o Aromaten aus dem
    Extrakt) ............ 99.1 98,6 97,5
    Aus der obigen Tabelle folgt, daß die Reinheit des Extraktes zunimmt und die Ausbeute an Aromaten abnimmt, wenn der zurückgeführte Strom von der Abstreifzone in eine um so höhere Stufe eingeführt wird.
  • In einer weiteren Versuchsreihe wurde der vom Abstreifsystem zurückgeführte Strom stets am Boden der Extraktionskolonne, d. h. in der ersten theoretischen Stufe, eingeführt, jedoch wurde die Stelle, bei der das Ausgangsmaterial eingebracht wurde, variiert, und zwar von der ersten zur zweiten und zur dritten Stufe.
  • Die Tabelle II zeigt die erhaltenen Ergebnisse.
    Tabelle II
    Einführung
    des Ausgangsmaterials
    in die theoretische Stufe
    Nr.l I Nr.2 1 Nr.3
    Aromatengehalt, Mol-
    prozent
    im Raffinat . . . . . . . . . . 1,8 5,4 11,8
    im Extrakt .......... 97,8
    98,9 99,6
    Aromatengewinnung, 0/0
    99,1 97,1 93,2
    Diese Tabelle zeigt, daß der Reinheitsgrad des Extraktes mit dem Einführen des Ausgangsmaterials bei um so höheren Stufennummern zunimmt, daß jedoch damit die Ausbeute an Aromaten dabei abnimmt.
  • Es ist zu bemerken, daß sämtliche Werte des Aromatengehaltes des Extraktes größer als der in der britischen Patentschrift 739 200 als oberste Grenze erwähnte Wert (97,5'%), bei der ein zweistufiges Verfahren angewendet wurde, sind.

Claims (11)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Extraktion und Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen aus einer flüssigen Kohlenwasserstoffmischung, die ein oder mehrere aromatische Kohlenwasserstoffe enthält, bei dem man die Mischung in ein mehrstufiges Gegenstromextraktionssystem mit einem Lösungsmittel, das Wasser gelöst enthält, einführt, wobei im Extraktionssystem eine erhöhte Temperatur und ein Druck herrschen, der genügend hoch ist, um den Inhalt flüssig zu halten, indem man dann das Raffinat, das praktisch von Aromaten und vom Lösungsmittel befreit ist, an dem Ende des Systems, bei dem man das Lösungsmittel einführt, und die aromatenreiche Extraktionsphase am anderen Ende des Systems entfernt, dann nachfolgend aus der Extraktionsphase eine Mischung von aromatischen und nicht aromatischen Kohlenwasserstoffen in einer Abstreifzone mit Hilfe eines Drukkes, der niedriger als der im Extraktionssystem ist, abzieht und die so entfernten Dämpfe kondensiert und das Kondensat in die Extraktionszone zurückführt, worauf man den Rückstand der Extraktionsphase in eine bei Unterdruck arbeitende Destillationszone, in die Dampf direkt geleitet wird, bringt, in der die Kohlenwasserstoffe vom Lösungsmittel getrennt werden, und man dann das praktisch von Kohlenwasserstoffen befreite Lösungsmittel, das Wasser aufgelöst enthält, in die Extraktionszone zurückführt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur im Extraktionssystem auf 140 bis 170° C hält, ein hochsiedendes, für Aromaten selektives Extraktionsmittel mit einem Siedebereich zwischen 225 und 295° C und mit höchstens 2 Gewichtsprozent Wasser an dem einen Ende des Extraktionssystems einführt, die vom Extraktionssystem entnommene Extraktionsphase um mindestens 15° C auf einen Temperaturbereich zwischen 115 und 150° C abkühlt, die gekühlte Extraktionsphase in eine bei einem Druck von mindestens 1,5 Atm. abs., bei einer Kopftemperatur zwischen 115 und 150° C und bei einer Bodentemperatur von mindestens 165° C arbeitende Abstreifzone bringt, dann die Dämpfe aus der Abstreifzone kondensiert und sie nach Entfernung von praktisch der gesamten, als eine zweite flüssige Phase anfallende Wassermenge in das Extraktionssystem zurückbringt, wobei die kondensierten Dämpfe in das Extraktionssystem entweder an dem Ende, bei dem die Extraktionsphase entfernt wird und/oder an einer dazwischenliegenden Stelle wieder eingeführt werden, und daß man dann in der Destillationszone die Trennung zwischen dem Lösungsmittel und den Kohlenwasserstoffen des aus der Abstreifzone herrührenden Rückstandes der Extraktionsphase bei einem Druck von weniger als 0,5 Atm. abs. und bei einer Bodentemperatur von mindestens 145° C durchführt, wobei diese Bodentemperatur mindestens 10° C niedriger als die Bodentemperatur in der Abstreifzone ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsmaterial ein katalytisch reformiertes Benzin oder eine Fraktion davon verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsmaterial eine Fraktion verwendet, deren obere Siedegrenze bei höchstens 160° C liegt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ausgangsmaterial an dem Ende des Extraktionssystems oder in dessen Nähe, wo die Extraktionsphase entzogen wird, einführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ausgangsmaterial in die erste oder zweite theoretische Stufe des Extraktionssystems einführt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die praktisch wasserfreien kondensierten Dämpfe in der ersten oder zweiten theoretischen Stufe des Extraktionssystems einführt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktionsphase in die Abstreifzone am oder in der Nähe des Kopfes der Abstreifzone einführt. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gewichtsverhältnis des in der Extraktionsphase beim Eintritt in die Abstreifzone vorliegenden flüchtigen Materials zu dem frischen Ausgangsmaterial des Extraktionssystems unter 5 : 100 verwendet.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man unter solchen Bedingungen arbeitet, daß beim Eintritt in die Abstreifzone in der Extraktionsphase keine flüchtigen Stoffe vorliegen.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man im Extraktionssystem bei einer Temperatur von 150° C und bei einem Druck von 5 Atm. abs., beim Eintritt in die Abstreifzone bei einer Temperatur von 128° C der aromatenreichen Extraktionsphase, in der Abstreifzone bei einer Kopftemperatur von 128° C, einer Bodentemperatur von 175° C und bei einem Druck von 1,8 Atm. abs., in der Destillationszone bei einer Kopftemperatur von 85° C und einer Bodentemperatur von 155° C und bei einem Druck von 0,2 Atm. abs. arbeitet.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Diäthylenglykol, Dipropylenglykol oder deren Gemisch sowie Tetramethylensulfon verwendet.
DES66944A 1959-02-06 1960-02-04 Extraktion und Gewinnung von aromatischen Kohlenwasserstoffen aus einer fluessigen Kohlenwasserstoffmischung Pending DE1095432B (de)

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GB1095432X 1959-02-06

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