DE1094268B

DE1094268B - Verfahren zum Auffüllen eines Dampfkessels

Info

Publication number: DE1094268B
Application number: DENDAT1094268D
Authority: DE
Original assignee: L&C Steinmueller GmbH
Current assignee: Hitachi Zosen Inova Steinmueller GmbH
Publication date: 1960-12-01

Description

Verfahren zum Auffüllen eines Dampfkessels Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum vollständigen Auffüllen eines Dampfkessels mit Speisewasser vor dem Anheizen des Kessels.
Bisher wurden die Dampfkessel vor dem Anheizen so weit mit Wasser gefüllt, daß die von den Feuergasen berührten Verdampfungsheizfiächen restlos mit Wasser gefüllt waren und - bei dem Feuer stark ausgesetzten Überhitzerteilen - auch diese Überhitzer ganz oder zum Teil mit Wasser gefüllt wurden.
Dabei zeigte sich jedoch, daß in nicht entlüftbaren Kesselteilen leicht Luftsäcke stehenblieben, die während des Anheizens Anlaß zu ungleichmäßiger Dampfbildung bzw. -abfuhr und zu Korrosionen infolge des Sauerstoffgehaltes der eingeschlossenen Luft gaben. Die erstgenannte Erscheinung wurde insbesondere bei Überhitzern mit sogenannten hängenden Schlangen und die zweite bei den nicht entlüftbaren Oberkammern der einander nachgeschalteten Kühlrohrelemente von Bensonkesseln beobachtet bzw. befürchtet.
Um alle diese Mängel zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, den Dampfkessel vor der Auffüllung mit Speisewasser allseits gasdicht abzuschließen und zu evakuieren und die vorhandenen Gasreste dadurch entscheidend zu verringern.
Bei einer Kesseltemperatur von etwa 32° C kann ein absoluter Druck von etwa 0,05 ata, entsprechend 95 % Luftleere, erreicht werden. Bei einem noch höheren Vakuum von etwa 0,02 ata und bei Temperaturen von etwa 20° C würde im Kessel noch vorhandenes Wasser verdampfen. Es ergeben sich dann für das weitere Verfahren zwei Wege, die hier der »trockene« und der »feuchte« Weg benannt sein mögen.
Gemäß dem »trockenen« Weg wird der Kessel vor dem Verschließen an allen Stellen soweit als möglich entwässert, so daß verhältnismäßig rasch ein hohes Vakuum ohne Überanstrengen der Vakuumpumpe erreicht werden kann.
Auf dem »feuchten« Weg werden mit Absicht gewisse Mengen tunlichst weitgehend entgasten Wassers im Kessel zurückbehalten, die beim Evakuieren Dampf bilden, der seinerseits als Spüldampf dient und den Teildruck der schädlichen korrosiven Gase vor dem Wassereinspeisen erheblich herabsetzt. Dieser Spüldampf wird in einem der Vakuumpumpe vorgeschalteten, intensiv gekühlten Kondensator niedergeschlagen, so daß die Vakuumpumpe nicht überlastet wird und die schädlichen Gasreste doch sicher beseitigt werden. Unter Umständen könnte dazu der Turbinenkondensator mit der beispielsweise als Strahlsauger ausgebildeten Vakuumpumpe herangezogen werden.
Die Vakuumpumpe bleibt zweckmäßig so lange im Betrieb, bis das Wasser an der Anschlußstelle der Vakuumsaugleitung erscheint.
Um eine restlose Füllung des Kessels mit Wasser sicherzustellen, ist es vorteilhaft, die Vakuumsaugleitung an einen oder mehrere der höchsten Hohlräume des Kessels bzw. wichtiger Kesselteile oder auch an die Heißdampfaustrittsleitung anzuschließen. Bei Zwangdurchlaufkesseln der Bensonbauart kommen hierfür insbesondere die oberen Sammler der hintereinandergeschalteten Kühlrohrelemente in Betracht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum vollständigen Auffüllen eines Dampfkessels mit Speisewasser vor dem Anheizen, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Kessel vor der Einleitung des Wassers allseits gasdicht abgeschlossen und anschließend mittels einer Vakuumpumpe evakuiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kessel vor dem Evakuieren soweit als möglich entwässert wird.
3. Verfahren nach Anpruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kessel vor dem Evakuieren eine geringe Menge von weitestgehend entgastem Wasser zurückbehalten und daß der daraus entwickelte Vakuumdampf in einem der Vakuumpumpe vorgeschalteten, stark gekühlten Kondensator niedergeschlagen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung des Kessels nach Erreichen des angestrebten Vakuums bei möglichst niedriger Temperatur des Kessels und des Speisewassers begonnen und die Vakuumpumpe erst stillgesetzt wird, wenn das Wasser am Anschluß der Vakuumsaugleitung erscheint.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daB die Vakuumsaugleitung an einen der höchstgelegenen Kesselhohlräume bzw. an die HeiBdampfaustrittsleitung des Dampfkessels angeschlossen ist.