DE1094251B - Verfahren zum Reinigen von Alkoholen - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Alkoholen

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DE1094251B
DE1094251B DEST12503A DEST012503A DE1094251B DE 1094251 B DE1094251 B DE 1094251B DE ST12503 A DEST12503 A DE ST12503A DE ST012503 A DEST012503 A DE ST012503A DE 1094251 B DE1094251 B DE 1094251B
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alcohols
treatment
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Robert H Wise
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Standard Oil Co
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    • C01B6/34Purification; Stabilisation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zum Reinigen von Alkoholen Die Erfindung bezieht sich auf die Reinigung aus der durch Umsetzung von Kohlenmonoxyd und Wasserstoff enthaltenden Gemischen und beispielsweise aus olefinischen Verbindungen gewonnenen Alkoholen, die mit Wasser nicht mischbar sind und 4 bis 15 Kohlenstoffatome aufweisen. Hierzu gehören insbesondere Produkte aus der Oxosynthese.
  • Derartige Alkohole enthalten unerwünschte Verunreinigungen, die bei weiteren Umsetzungen Neigung zum Hervorrufen färbender Wirkung zeigen, so daß diese Eigenschaft von vornherein ausgeschaltet werden muß.
  • Bei katalytischer Hydrierung von Kohlenmonoxyd nach F i s c h e r - T r o p s c h zwecks Gewinnung aliphatischer Kohlenwasserstoffe entstehen auch gewisse Mengen an anderen Produkten, wie z. B. Ketonen, Fettsäuren, Estern u. dgl. Derartige störende Verunreinigungen enthielten auch die nach dem Oxoverfahren für die Addition von Kohlenmonoxyd und Wasserstoff zu Olefinen erhaltenen Alkohole mit einem Kohlenstoffatom mehr als bei olefinischem Ausgangsgut.
  • Derartige unreine Alkohole werden gemäß der Erfindung bezüglich ihrer Farbe und Farbtönung durch in ihnen enthaltene unerwünschte Bestandteile dadurch gereinigt, daß man sie mit einem Alkalimetallborhydrid oder einem Erdalkalimetallborhydrid behandelt und daß man die so behandelten Alkohole anschließend einer fraktionierten Destillation unterwirft, die auch als abschließendes Verfahren angewendet werden kann, um die Farbe zu verbessern und aus vorher destilliertem Alkohol färbende Verunreinigungen zu beseitigen. Ferner können erfindungsgemäß die angegebenen Eigenschaften, unter anderem ihre weichmachenden Eigenschaften von Estern, die sich aus solchen synthetischen Alkoholen ableiten, beeinfiußt werden.
  • Die Synthese der organischen oxydierten Verbindungen aus Gemischen von Kohlenmonoxyd und Wasserstoff kann durch Reaktion dieser Gase allein (Fischer - T r op s c h) oder durch Reaktion von Gemischen solcher Gase mit Olefinen unter Bedingungen wie gewöhnlich bei der Oxosynthese durchgeführt werden. Bei der erstgenannten Synthese, die besonders für die Gewinnung von Leichtbenzin Bedeutung hat, besteht das Reaktionsprodukt vorwiegend aus Kohlenwasserstoffverbindungen, das vorherrschende Nebenprodukt des Verfahrens aus Alkoholgemischen, aus denen beträchtliche Mengen an mit Wasser nicht mischbaren Alkoholen abgetrennt werden können.
  • Die Überführung eines Olefins in einen Alkohol mit mehr als einem Kohlenstoffatom pro Molekül kann in einereinstufigen Oxoreaktion (USA.-Patent 2 683 177) oder in einem zweistufigen Verfahren erfolgen. Beim letzteren wird ein Olefin, wie Hepten oder Okten, mit Kohlenmonoxyd und Wasserstoff bei hohem Druck in Gegenwart eines Carbonyl bildenden Metallkatalysators, wie Kobalt, umgesetzt, um einen Aldehyd mit mehr als einem Kohlenstoffatom pro Molekül wie auch geringere Mengen anderer oxydierter Produkte, wie Ketone und Säuren, zusammen mit einigen kondensierten Produkten höheren Molekulargewichts, wie Acetale, Aldole, Hemiacetale und Ester, zu erhalten. In der zweiten Stufe der Oxosynthese werden die Produkte aus der ersten Stufe zwecks Überführung des Aldehyds in Alkohol zunächst hydriert und die Hydrierungsprodukte dann gewöhnlich einer Fraktionierung zwecks Erhaltens einer Alkoholfraktion, einer niedrigersiedenden Kohlenwasserstoffreaktion und einer höhersiedenden Fraktion unterworfen.
  • Während das erfindungsgemäße Verfahren in gleicher Weise für die Reinigung mit Wasser nicht mischbarer Alkohole, die entweder als Nebenprodukte aus der Fischer-Tropsch-Leichtbenzinsynthese kommen oder die primäre Reaktionsprodukte aus der Oxosynthese sind, angewendet werden kann, weil das letztere ein bevorzugtes Beschickungsmaterial ist, wird es als Beispiel für die Reinigung von Alkoholen aus der Oxosynthese hier beschrieben.
  • Die Überführung olefinischer Verbindungen in Al-' kohole mit mehr als einem Kohlenstoffatom nach der Oxosvnthese ist besonders wirksam für die Gewinnung von primären Alkohlen mit 4 bis 15 Kohlenstoffatomen. Olefinische Ausgangsmaterialien können aus bekannten Verfahren herrühren. Diese sind: Cracken von Kohlenwasserstoffen öder Wachsen, Synthese aus Kohlenmonoxyd und Wasserstoff nach Fische r-T r o p s c h, Abspaltung von Halogenwasserstoff aus halogenierten Kohlenwasserstoffen, Polymerisation von gasförmigen Olefinen über geeignete Katalysatoren u. dgl. Derartige Alkohole, besonders die Oktanole, Nonanole und Dekanole, eignen sich gut für die Herstellung von Estern durch Reaktion mit zweibasischen aliphatischen oder aromatischen Säuren oder ihren Anhydriden, wie Phthalsäureanhydrid oder Maleinsäureanhvdrid. Diese Ester finden weitgehend Anwendung als Komponenten von Weichmachern für verschiedentliche Harzstoffe, die klare Kunststoffe, wie Polyvinylhalogenpolymerisate und Mischpolymerisate, Celluloseacetat u. dgl., bilden.
  • Ernstliche Schwierigkeiten ergaben sich bei Alkoholen aus der Oxosy nthese bei ihrer Umwandlung in Ester genügender Reinheit, die sich als Verbindungen plastischer Zusammensetzung eignen. So wurde festgestellt, daß das durch Destillation eines rohen Alkohols aus der ersten Hydrierungsstufe erhaltene Alkoholprodukt nicht immer eine verlangte wasserhelle Farbe aufweist. Ferner sind Alkohole beim Esterifizieren einem gleichen unerwünschten Farbwechsel ausgesetzt. Octylalkohol kann beispielsweise beim Esterifizieren mit Phthalsäure oder mit ihren Anhydriden als ein Produkt mit unerwünschter Farbe bilden. Da große Mengen der nach dem Oxoverfahren gewonnenen Alkohole, insbesondere derjenigen mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, bei der Herstellung von Estern, die als Weichmacher von Harzen gelten, benutzt werden, ist zu erkennen, daß ein Ester unerwünschter dunkler Farbe diejenige eines mit ihm verarbeiteten Harzes nachteilig verändert. Dies ist besonders beim Vermischen von Vinylharzmassen, die bis zu 50 Gewichtsprozent eines Weichmachers enthalten können, insofern störend, als aus ihnen hergestellte Produkte gefärbt werden; auch können sich Schwierigkeiten bei einheitlichen und reproduzierbaren Farbzusammenstellungen unter Einführung von Farbstoffen oder Färbmittel ergeben.
  • Bei Herstellung von Weichmachern durch Reaktion von Dicarbonsäuren oder ihren Anhydriden werden die Reaktionsteilnehmer zusammen in einer langanhaltenden Zeitperiode bei hoher Temperatur allgemein erhitzt. Tvpisch wird bei der Esterifizierung von Phthalsäureanhydrid mit Octylalkohol das Anhydrid bei erhöhter Temperatur mit einem molaren überschuß an Alkohol, z. B. 2,0 bis 2,4 Mol Alkohol pro Mol Phthalsäureanhydrid, erhitzt, bis die Esterifizierung praktisch vollkommen ist. Dieser Vorgang kann ohne Katalysator durchgeführt werden oder in Gegenwart eines geringeren Anteiles eines Katalysators, wie Schwefelsäure oder Toluolsulfonsäure; dabei werden Reaktionszeit und Reaktionstemperatur wesentlich herabgesetzt und das Esterifizierungswasser zusammen mit einem Teil des überschüssigen Alkohols über Kopf abdestilliert; dies begünstigt die Vollendung der Reaktion. Ist diese praktisch abgeschlossen, wie dies durch die reduzierte Säurezahl angezeigt wird, dann kann jeglicher zurückbleibende Alkohol z. B. durch Destillation entfernt und das Produkt nach bekannten Verfahren aufgearbeitet werden, wie z. B. durch Neutralisation, Trocknen und Dampfabstreifung flüchtigen Materials oder durch Destillation.
  • Diese Diesterprodukte sind im allgemeinen hochsiedende Flüssigkeiten, die durch fraktionierte Destillation schwer zu reinigen sind; dies hat seinen Grund darin, daß sie zur Zersetzung neigen und farbig werden, wenn die Destillation nicht unter außerordentlich hohem Vakuum erfolgt. Daher bevorzugt man für Esterherstellung einen gereinigten Alkohol, der eine wesentlich verminderte Neigung dazu aufweist, ihn zu färben, und aus dem nach Neutralisation und Entfernen von flüchtigen Bestandteilen ein reiner, farbloser Ester hoher weichmachender Eigenschaften entsteht, so daß die teure und Ausbeute vermindernde Vakuumdestillation entfällt.
  • Der große Anwendungsbereich der Alkohole aus dem Oxoverfahren für die Esterifizierung von Dicarbonsäuren führte zur Einführung einer Anzahl von standardisierten Schnellprüfungen zur Bestimmung ihrer Reinheit, die bezeichnend für die färbungsbildenden Eigenschaften der Alkohole sind und nach denen man die farbbildenden Neigungen der Alkohole voraussagen kann. Zwei solche als besonders nützlich erachtete Prüfungen sind z. B.: 2,3 g reines, sublimiertes Phthalsäureanhydrid wird in ein 50-ccm ASTM-C5lemulsionsrohr eingewogen. Dann werden 5 ccm des zu untersuchenden Alkohols hinzugefügt und das Anhydrid an der Seite des Rohres nach unten gewaschen. Dann wird das Rohr in einen isolierten Aluminiumblock, der im Inneren Heizelemente aufweist, die den Block bei einer Temperatur von 125 ± 0,5° C halten, gestellt, dort 12 Minuten belassen, das Anhy drid schnell in Lösung gerührt und das Rohr dann entfernt. Nun werden 0,02 ccm einer 50volumprozentigen konzentrierten Schwefelsäure mit einer 20-f-.L%Iikropipette hinzugefügt und das Gemisch 15 Sekunden lang bewegt und in den Block zurückgestellt. Darin verbleibt das Rohr 1'/, Stunden, gerechnet von der vollständigen Durchrührung. Dann wird der Ester gekühlt und 5 ccm c. p. Aceton hinzugefügt; nach Durchrühren bis zur Klarheit wird dies in ein Gardner-Farbenvergleichsrohr bis zum unteren Markierungsstrich eingegossen. Die Farbe wird mit Pt-Co-Normen in Übereinstimmung mit ASTUZ D 268-49 verglichen und als Hazen-Wert zu den nächsten 25 Einheiten angegeben. Farben etwas über der Farbe des nächsten Standardrohres werden als »+«-Werte aufgezeichnet, und Farben, die etwas unter der nächsten Standardröhre sind, als » - «-Werte.
  • Farbprüfung in der ersten Stufe und beim fertigen Ester 0,4731 Alkohol (10% Überschuß) werden mit 187 g Phthalsäureanhydrid bei 140 bis 175° C in Gegenwart von 0,5 ml einer 96%igen Schwefelsäure in einer normalen, mit einem Rückflußkühler und Mitteln für das Entfernen von Esterifizierungswasser und ebenfalls mit einem Einführungsrohr versehen ist esterifiziert. Co.-Gas strömte mit einer Geschwindigkeit von 0,02832 ms (1 cu. ft.) pro Stunde ein. Bei einer Esterifizierung von 95% wird eine Probe abgenommen und die Farbe des Esters der ersten Stufe nach ASTM D 268-49 geprüft. Dann wird er mit Soda neutralisiert, ausgewaschen und mit Dampfüberschuß an Alkohol abgestreift. Das Ö1 wird dann mit 0,5 Gewichtsprozent aktivierte Kohle (Grade-Matheson-Practir-al) und einer gleichen Gewichtsmenge Dicalit-Filtermittel behandelt und abgefiltert und die Endesterfarbe durch Vergleich mit Pt-Co-Standards bestimmt und als Hazen-Wert zu den nächsten 25 Einheiten angegeben.
  • Es wurde bereits eine Anzahl von Verfahren zur Verbesserung der Qualität von Alkoholen aus dem Oxoverfahren vorgeschlagen. So wurde beispielsweise ein Alkoholprodukt aus der fraktionierten Destillation des Abfließenden aus der Hydrierungsstufe gewonnen, um ein hochgereinigtes Produkt zu erhalten; nach dieser Methode ist aber die Ausbeute an Alkohol sehr gering. Auch erfolgte eine Reinigung durch Rehydrierung der Alkoholfraktion, aus der Destillation eines rohen Alkoholproduktes. In gleicher Weise wurde eine chemische Behandlung von Alkoholen aus der Oxosynthese, wie Waschen mit wäßriger kaustischer Lösung, Belüftung in Gegenwart einer heißen kaustischen Lösung oder durch Behandeln mit verschiedenen Metallen, wie Nickel, Kupfer oder Quecksilber, empfohlen. Hiermit sind aber die Nachteile erhöhter Handhabung des Alkohols und verminderter Produktausbeute, d. h. ein höherer Kostenaufwand verknüpft.
  • Es ist bekannt, aus katalytischer Hydrierung von Crotonaldehyd gewonnenes Butanol in einer flüssigen Phase mit Nickel zu hydrieren, um einen bei dem Schwefelsäuretest farbstabilen, für die Herstellung von Chloriden oder anderen Estern geeigneten Alkohol zu gewinnen. Auch hat man unter schweren Bedingungen aus später mit Phthalsäureanhydrid u. dgl. zu esterifizierenden Oxoalkoholen das Entfernen von Carbonylverbindungen vorgeschlagen, wobei Natriumbisulfid empfohlen wird.
  • Ferner wurden nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren und bei Oxydation von Naturgas gewonnene Alkohole durch Oxydation von Carbonylen befreit oder auch die Benutzung molekularen Wasserstoffs unter Verwendung eines Festbettes von einem Nickel oder seine Verbindungen enthaltenden Katalysator für Behandlung von i bis 9 Kohlenstoff aufweisende Oxoalkohole, die gesättigte oder ungesättigte Carbonylverbindungen, Äther oder ihre Kondensationsprodukte enthalten, vorgeschlagen. Hierbei wurden Carbonyle nicht zusammenhängend mit der Esterfärbung und auch die Nickelhydrierung zum Verbessern der Esterfarbe von Alkoholen als nicht wirksam angesehen. Ferner waren hohe Temperaturen und hoher Druck Bedingung.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden aber zu reinigende, mit Wasser nicht mischbare synthetische Alkohole mit bestimmter Anzahl von Kohlenstoffatomen und bestimmter Herkunft, wie z. B. Oxoalkohole mit einem festen Salz oder mit einer wäßrigen Lösung, von diesem bei Raumtemperatur oder nur wenig erhöhten Temperaturen und unter Atmosphärendruck behandelt, d. h. unter leichten Bedingungen.
  • Es wurde nun herausgefunden, daß die Farbe von synthetischen Alkoholen, wie z. B. von solchen aus dem Oxoverfahren, und auch diejenige ihrer Ester wesentlich verbessert werden kann, wenn man sie mit einem komplexen Borhy drid, z. B. einem solchen eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls, in Berührung bringt; hierzu gehören Borhydride von Lithium, Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium und Barium. Ammoniumionen können auf Grund ähnlichen chemischen Verhaltens gegenüber Natrium- und Kaliumionen als zur Alkalimetallgruppe gerechnet werden. Durch diese Behandlung werden die unerwünschten, farbbildenden Eigenschaften der Alkohole praktisch ausgeschaltet und deren Güte für Eignung zur Herstellung von Weichmachern hoher Qualität und Stabilität verbessert.
  • Die hier verwendeten komplexen Borhydride sind feste, nur langsam, wenn überhaupt, mit Wasser und Alkoholen reagierende Substanzen. Einige von ihnen, z. B. diejenigen von Natrium und Kalium, sind in Wasser oder in basischen, wäßrigen Lösungen ohne merkliche Zersetzung dispergierbar oder lösbar und können in der Luft ohne wesentliche Verminderung ihrer Reinheit gehandhabt oder gelagert werden.
  • Während das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise als ein zweiphasiger Fest-Flüssig-Kontaktprozeß durchgeführt wird, bei dem die beschriebenen Borhydridverbindungen in fester Form wirken, liegt auch im Bereich der Erfindung die Benutzung verdünnter wäßriger Lösungen solcher Borhydridkomplexe, die nur langsam, wenn überhaupt, mit Wasser reagieren, wie z. B. Kalium- und Natriumborhydrid. Solche wäßrigen Lösungen sind außerordentlich stabil, was zum Teil mindestens der Alkalinität der Lösung zuzuschreiben ist, die sich aus der anfänglichen Hydrolyse einer geringen Menge des Borhydridmaterials ergibt.
  • Gute Erfolge erzielt man durch inniges Inkontaktbringen eines rohen synthetischen Alkohols mit den angeführten festen Borhydriden. Mit der Bezeichnung »roher synthetischer Alkohol« ist derjenige Alkohol gemeint, der aus der Reaktion olefinischer Verbindungen mit Wasserstoff und Kohlenmonoxyd oder als Nebenprodukt der Fischer-Tropsch-Benzinsynthese herrührt und eine unerwünscht hohe Phthalatfarbe aufweist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann er zuerst einer Vorvakuumdestillation unterworfen werden, um die niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffverbindungen wie auch die höhersiedenden Kondensationsprodukte als Rückstand des gewünschten Alkohols zu gewinnen, der als gewünschte Fraktion des Destillats erhalten wird.
  • Der rohe Alkohol wird mit den erfindungsgemäßen festen Behandlungsagenzien in bekannter Weise in Berührung gebracht. Dies kann so erfolgen, daß man ihn nach Zugabe der gewünschten Anteilmenge, z. B. einer Borhydridverbindung, heftig bewegt oder ununterbrochen durch einen Kolonnenraum, der mit Borhydridkomplexen angefüllt ist, leitet. Die festen Behandlungsmittel können allein verwendet oder auch mit einem inerten Filtermedium oder -träger vermischt werden, wie mit Ton, Diatomeenerde u. dgl., um Kontaktgebung zu begünstigen und gleichmäßige Verteilung und Durchfließen des Alkohols durch die Behandlungssäule zu gestatten. Auch kann das mit einem Filtermittel innig vermischte Behandlungsmittel als Überzug auf einem Filterblatt oder verteilt oder als Packung in einer Platten- oder Rahmenfilterpresse unten angeordnet werden; der rohe Alkohol kann durch dieses entsprechend den erfindungsgemäßen Bedingungen durchgepumpt werden.
  • Für die anzuwendenden Anteilmengen von Behandlungsmittel hat sich herausgestellt, daß die Abwandlungen von der Quelle des Alkohols abhängen, von dem zu benutzenden Behandlungsmittel, von der Temperatur und der anfänglichen Qualität des zu behandelnden Alkohols; so sind etwa 0,005 bis etwa 0,1 Gewichtsprozent des Behandlungsmittels, bezogen auf die zu behandelnde Alkoholmenge, meistens ausreichend; es sind auch wesentlich größere Mengen von ihm, z. B. bis zu 1 Gewichtsprozent oder mehr, ohne schädlichen Effekt benutzbar.
  • Die für die Gewinnung eines Alkohols genügender Reinheit einzuhaltende Kontaktzeit für die Herstellung von Estern im Zusammenhang mit den erforderlichen Farbnormen und der Reinheit variiert; dies hängt von der Konzentration und der Art der Verunreinigungen im Alkohol ab, aber auch von der Menge des angewendeten Behandlungsmaterials, dem Grad des vollzogenen Inberührungbringens und den eingehaltenen Temperaturbedingungen. Ferner wurde festgestellt, daß die Geschwindigkeit der Farbverbesserung des Alkohols in Abhängigkeit von der einzelnen benutzten Borhydridkomplexverbindung variiert. So erfolgt die mit Lithiumborhydrid erzielte Geschwindigkeit der Farbentfernung bedeutend schneller als mit Natriumborhydrid und hat sich eine Kontaktzeit von nur einigen Minuten bei Temperaturen über der Umgebungs- (Raum-) Temperatur als wirksam herausgestellt, während unter weniger drastischen Bedingungen und bei einer mehr unreinen Alkoholbeschickung 1 bis 4 Stunden erforderlich sein können.
  • Die Temperatur ist nicht als kritisch anzusehen, soll aber vorzugsweise so gewählt werden, daß eine maximale Verbesserung der Alkoholqualität in einer angemessenen Zeitlänge erzielt wird; hierbei ist zu berücksichtigen, daß Behandlungstemperatur und -zeit in umgekehrtem Verhältnis stehende Variablen sind. Im allgemeinen eignet sich jede beliebige Temperatur von etwa 0 bis etwa 150° C oder sogar noch höher, z. B. bis zum Siedepunkt des Alkohols. Vorzugsweise liegt sie im Bereich von etwa 25 bis etwa 100° C. Die optimalen Behandlungsbedingungen werden durch die Qualität des ursprünglichen Rohalkohols bestimmt, wobei erhöhte Temperaturen beim Ausgehen von einer unreinen Alkoholbeschickung erforderlich sind.
  • Die Behandlung erfolgt allgemein bei oder annähernd bei atmospärischem Druck; es können aber erhöhte oder sogar Atmosphärenunterdrücke angewendet werden. Bei einem rohen Alkohol, der aus dem unfraktionierten Abfließenden aus der Hydrierungsstufe des Oxoprozesses besteht, kann bei Gegenwart verschiedener niedrigsiedender Bestandteile des Gemisches, die bei der Behandlungstemperatur einen merklichen Dampfdruck aufweisen, die Anwendung etwas höherer Drücke erforderlich sein, um die Flüssig-Fest-Kontaktbedingungen aufrechtzuerhalten, z. B. solche bis zu 7,03 kg/cm2. Da es auch im Bereich dieser Erfindung liegt, den rohen Alkohol mit den festen Kontaktmitteln gleichzeitig mit einer Destillationsstufe zwecks Gewinnung einer gereinigten und farbstabilen Alkoholdestillatfraktion zu behandeln, kann das Inberührungbringen mit den festen Behandlungsmitteln unter reduzierten Druckbedingungen, die für die fraktionierte Destillation dieses Alkohols notwendig sind, erfolgen.
  • Beispiel 1 Es wird z. B. roher Isooctylalkohol aus dem Oxoprozeß, der farbbildende Verunreinigungen aufweist, mit 0,01°/o Natriumborhydrid behandelt. Er wurde durch fraktionierte Destillation des aus der zweiten Stufe eines zweistufigen Oxoverfahrens Abfließenden gewonnen, um eine Isooctylalkohol-Fraktion mit einer Phthalatfarbe (Phthalation color) von 225 und eine EI rststufenesterfarbe von 55 bis 60 zu erhalten. Der rohe Alkohol und das aus Natriumborhydrid bestehende Zusatzagens wurden bei einer Temperatur von 25° C 2 Stunden lang kräftig zusammen verrührt. Danach wurde eine geringe Menge eines Celit-Filterhilfsmittels hinzugefügt und der Alkohol abgefiltert. Das Filtrat hatte nach Prüfung mit Phthalsäureanhydrid einen Wert von 100 Hazen und eine Erststufenesterfarbe von 15 bis 20.
  • Bei einem zweiten Versuch wurde ein Destillat eines Decvlalkohols aus dem Oxoprozeß, der nach der mit Phthalsäureanhy drid ausgeführten Farbprüfung einen Wert von 275 besaß, auf eine ähnliche Weise behandelt und ergab ein gereinigtes Produkt mit einem Wert von 50 bis 75 APHA.
  • Beispiel 2 Der Einfluß der Reaktionstemperatur und -zeit bei der Reinigung von Alkoholen aus dem Oxoprozeß ist aus Tabelle I ersichtlich. Nach diesen Prüfungen wurde ein nach Beispiel 1 gewonnener Isooctylalkohol mit einer anfänglichen Phthalsäureanhydridfarbe von 250 und einer Erststufenesterfarbe von 65 mit 0,010/0 Natriumborhydrid bei den angegebenen Temperaturen in variierenden Zeiträumen behandelt und wie im Beispiel 1 vor Bestimmung der endgültigen Farbe gefiltert.
    Tabelle I
    APHA,
    Temperatur Zeit mit Phthalsäure-
    anhydrid Erststufenfarbe
    erhaltene
    ° C (Minuten) Farbe
    27 0 200-
    30
    60 125
    90 100
    120 100 10 bis 15
    66 15 125
    30 100
    45 75
    60 50 bis 75 5 bis 10
    Danach wird eine merkliche Verbesserung der Alkoholqualität bei 27° C nach einer Behandlungszeit von 30 Minuten erzielt. Bei weiterer Behandlung ergibt sich eine weitere Verbesserung in der Alkoholqualität, bis eine endliche, mit Phthalsäureanhydrid entstandene Farbe den Wert 100 erreicht. Bei noch höherer Temperatur, bei 66° C, ist diese Qualitätsverbesserung noch schneller und vollständiger; dies wird durch die merkliche Reduktion in der mit Phthalsäureanhydrid hervorgerufenen Farbe nach 15 Minuten und durch die ausgezeichnete, nach 1stündlicher Behandlung vollendete Farbe von 50 bis 75 bewiesen. Beispiel 3 Dieses zeigt den Effekt verschiedener Metallionen des Borhydridkomplexes, der bei der Behandlung der Alkohole aus dem Oxoprozeß nach dem erfindungsgemäß durchgeführten Verfahren benutzt wurde. Ein wie im Beispiel 1 erhaltener Octylalkohol mit einer anfänglichen, nach der mit Phthalsäureanhydrid bestimmten Farbe von 250 wurde mit der angegebenen Menge an Borhy drid-Behandlungsmittel gerührt. In bestimmten Intervallen wurden aus dem Reaktionsgemisch Proben abgezogen und mit Wasser gewaschen, um durch Entfernung der aktiven Komponente die Reaktion zu stoppen. An der gewaschenen und getrockneten Probe wurde die mit Phthalsäureanhydrid durchgeführte Esterfarbe bestimmt.
    Tabelle II
    Behand- 0,03 0/0 ca clE
    lungszeit 0,01% Na B H4 0,01. % Li B H4 .+ 001% Na B H4
    (Minuten)
    5
    10 50
    15 160 225
    20
    25 25
    30 75- 200
    40 25+
    90 50
    110 25
    Beim Vergleich mit Na B H4 ist beim Li B H4 eine merkliche Reduktionsgeschwindigkeit der Esterfarbe zu erkennen; obgleich der Grund für die verbesserte Reinigungsgeschwindigkeit des Alkohols bei Verwendung des Lithiumkomplexes nicht mit Sicherheit bekannt ist, kann dies zum Teil der größeren Löslichkeit des Lithiumborhydrids oder den intermediären Reaktionsprodukten des Li B H4 im Isooctylalkohol aus dem Oxoprozeß bei einem Vergleich mit Natriumborhydrid bei derselben Temperatur zugeschrieben werden.
  • Beispiel 4 Eine Probe eines nach Beispiel 1 erhaltenen Octylalkohols wurde 2 Stunden lang bei 250 C mit 0,010/0 K B H4 behandelt. Die Verbesserung der Phthalationsfarbe war merklich.
  • Beispiel 5 Diese Probe zeigt die verbesserte Wärmestabilität von Estern aus den erfindungsgemäß gereinigten Alkoholen.
  • Eine nach Beispiel 1 erhaltene Probe eines Octylalkohols wurde 4 Stunden lang durch Rühren mit 0,01 Gewichtsprozent Natriumborhydrid bei 251 C hergestellt, zwecks Entfernung bei der Reaktion unverbrauchten, festen Behandlungsmittels filtriert, dann gewaschen und getrocknet. Dieser wie auch der unbehandelte Alkohol wurden mit Phthalsäureanhydrid in Gegenwart einer Spur von Schwefelsäure nach der beschriebenen Methode esterifiziert, um die Endesterfarbe zu bestimmen. Die Wärmestabilität der so gebildeten Ester wurde durch ein 2stündiges Erhitzen in einem offenen Testrohr in einem Aluminiumblock bei 205' C bestimmt.
    Tabelle III
    Esterfarbe
    Probe Anfangs- nach
    esterfarbe 2 Stunden
    bei 205° C
    1. Unbehandelter Alkohol 25 700
    z. Behandelter Alkohol -
    0,01% Na B H4 bei 250 C,
    4 Stunden ............. 10 350
    3. Käuflicher Isooct_vl-
    alkohol ................ 10 800
    Der Phthalsäureester aus dem behandelten Alkohol hat nicht nur die Anfangsfarbe verbessert, sondern ist auch viel stabiler als der eines Esters aus einem unbehandelten Alkohol beim Erhitzen auf erhöhte Temperaturen. Ein handelsgängiger Isooctylalkohol ergab bei gleicher Behandlung einen Ester, der nach dem Erhitzen unter ähnlichen Bedingungen bedeutend tiefere Farbe aufwies. Es wurde also auch hier eine wesentliche Verbesserung in der Anfangsalkoholfarbe durch Borhydridbehandlung erzielt.
  • Da die größere Verwendung der Alkohole aus der Oxosynthese in der Gewinnung von Estern liegt, zu denen z. B. Phthalsäurediester gehören, die als Weichmacher für Vinylharze und im allgemeinen mit diesen bei erhöhten Temperaturen für Herstellung von Kunststoffmassen erhitzt werden, läßt die so außerordentliche Verbesserung der Stabilität der aus den erfindungsgemäß behandelten Alkoholen gewonnenen Ester eine größere Verwendbarkeit in der Technik zu. Beispiel 6 Dieser Versuch beweist, daß, wie aus der hohen mit Phthalsäureanhydrid erhaltenen Farbe hervorgeht, Alkohole äußerst geringer Qualität nach der Erfindung sehr wirksam behandelt werden können. Ein Octylalkohol aus dem Oxoprozeß mit einer anfänglichen Phthalatierungsfarbe von 750-f- wurde 3 Stunden lang bei 50' C mit 8,3 Gewichtsprozent INTatriumborhydrid verrührt, das Produkt von unverändertem Reagenz rein gewaschen und phthalatiert. Die hierbei entstandene Farbe des Alkohols betrug 100.
  • Beispiel 7 Auch dieses Beispiel zeigt die hervorragende Verbesserung eines minderwertigen Alkohols durch aufeinanderfolgende Behandlungen mit Borhydridkomplexen.
  • Ein Octylalkohol mit einer durch Phthalsäureanhydrid hervorgerufenen Farbe von 1000 bis 1500 wurde bei 50' C in zwei aufeinanderfolgenden Stufen durch Verrühren mit wäßrigem Natriumborhydrid verarbeitet. Nach der ersten Behandlung hatte eine Probe des getrockneten Alkohols eine Phthalatierungsfarbe von 750-i-, die nach der zweiten auf 400+ reduziert wurde.
  • Die erfindungsgemäßen Behandlungsmittel können vor Einführen als Komponenten der Esterifizierungsreaktionen für die Reinigung der Alkohole oder aber auch während der Anfangsstufen der Esterifizierungsreaktion benutzt werden, um die Farbe der entstandenen Ester zu verbessern und diese hitzebeständiger zu machen. Auch ist z. B. beabsichtigt, den Borhydridmehrstoff zum Alkohol gleichzeitig mit einer Dicarbonsäure oder Anhydrid, wie Phthalsäureanhydrid, hinzuzusetzen, um so die reinigenden Wirkungen des Behandlungsmittels während der Esterifizierung, wie es im Beispiel 8 gezeigt wird, zu erzielen. In solchem Falle werden die Zersetzungsprodukte des Borhydrids während des Waschens mit einer wäßrigen kaustischen Lösung, die als erste Stufe der abschließenden Reinigung des Esterproduktes dient, entfernt. Beispiel 8 0,473 1 eines mit 0,01 Gewichtsprozent Na B H 4 versetzten Octylalkohols wurden entsprechend der Esterstufen-Esterfarbe behandelt. Die Farbe des rohen Esters betrug bei 95%iger Umwandlung (First Stage Ester Color) 100 APHA. Bei Arbeiten ohne Natriumborhydrid entstand ein roher Ester von 175 bis 200 APHA. Es wurde kein schädlicher Einfluß auf die Esterifizierungsgeschwindigkeit bemerkt.
  • Auch liegt im Bereich der Erfindung die aufeinanderfolgende Behandlung der unreinen Alkohole mit den Chemikalien. Dies kann gegebenenfalls durch Wegfiltrieren unverbrauchter fester Reaktionsteilnehmer oder durch eine Kombination von Filterung und anschließendem Auswaschen mit Wasser zwecks Entfernung in diesem nichtlöslicher Verunreinigungen des Alkohols erfolgen. Kleinere in dem Alkohol zurückbleibende :Mengen borhaltiger Verunreinigungen haben nach Feststellung keinen nachteiligen Einfluß auf die Güte des Endproduktes, können jedoch durch Waschen mit Wasser oder mit verdünnten wäßrigen kaustischen Lösungen abgetrennt werden. Dienen die Alkohole für die Herstellung von Estern von Diearbonsäuren, dann führt die Reinigung, die gewöhnlich eine Waschstufe mit kaustischem Mittel erfordert, zur restlosen Beseitigung der borhaltigen schädlichen Bestandteile des Esterproduktes.
  • Für die erfindungsgemäße Behandlung am besten geeignete Alkoholbeschickungen sind rohe Alkoholgemische aus dem Oxoprozeß. Sie bestehen im allgemeinen aus mit Wasser nicht mischbaren Alkoholen, die 4 oder mehr C-Atome, auch bis 15 C-Atome aufweisen. Es wurde festgestellt, daß das Verfahren seine weitgehendste und nützlichste Anwendung auf die Reinigung von Oxoalkoholen des Bereiches C8 bis C10 findet, die sehr brauchbare Alkohole für Gewinnung von Ester-Weichmachern darstellen und am meisten gewünschte Eigenschaften aufweisen. So z. B. erhält man aus C8 Alkoholrohmaterial ein Produkt von Ester-Weichmachern hoher Reinheit und verbesserter Farbstabilität, charakterisiert als ein solches Oxosyntheseprodukt, das eine olefinhaltige Beschickung mit C7 aufwies, wobei der entstandene rohe Alkohol einen Siedebereich von 65 bis 204° C hatte. Solch eine Beschickung kann aus dem totalen Abfließenden aus der in einer ein- oder zweistufig durchgeführten Oxosynthese, das im wesentlichen aus 20% niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen, 75% Alkohol und Aldehyd und 51/o hochsiedenden Bodenrückständen oder aus einer Fraktion davon besteht, die durch Vakuumdestillation des Abfließenden gewonnen wurde und praktisch aus primären Alkoholen verzweigter Kette mit 8 C-Atomen besteht.
  • Erfolgt die erfindungsgemäße Reinigung bei einem Abfluß aus dem Oxoprozeß, der vorher zwecks Gewinnung eines praktisch aus Alkohol bestehenden Destillates nicht fraktioniert wurde, dann kann die behandelte Beschickung zwecks Entfernung ungelöster Reagenzien gefiltert und anschließend einer fraktionierten Destillation unterworfen oder direkt destilliert werden. Dies kann in Gegenwart der Behandlungsstoffe allein oder eines wäßrigen Breies oder einer Lösung daraus erfolgen, um innigen Kontakt der Charge mit dem Behandlungsagens herbeizuführen. Bei Benutzung einer wäßrigen Lösung oder Suspension der Borhydridkomplexverbindung wird möglichst der pH-Wert der Lösung etwa bei 7, z. B. durch Zugabe von wenig Natriumhydroxy d, Natriumcarbonat oder anderen alkalischen Mitteln gehalten. um den Borhydridkomplex gegen hydrolytische Zersetzung zu stabilisieren.
  • Die Borhydrid-Behandlungsmittel nach der Erfindung können allein, aber auch in Gegenwart verschiedener polyvalenter Metallhalogenide, z. B. Chloride oder Bromide von Aluminium, Gallium, Titan, Zirkon u. dgl., verwendet werden.
  • Nach der Erfindung erhält man Alkoholprodukte hoher Reinheit und Farbstabilität; dies ist z. B. der Fall vor oder nach der mit Luft durchgeführten Oxydation eines rohen Alkohols in Gegenwart von kaustischen Materialien, bei der Behandlung mit festen Entfärbungsmitteln, wie aktivierter Kohle oder aktiviertem Ton, bei der Dehydrierung oder Behandlung mit komplexen Aldehydagenzien, wie Natriumbisulfit, für Beseitigung praktisch größerer Anteile carbonhaltiger Verunreinigungen u. dgl.
  • Es können auch synthetische Alkohole oder Alkohol enthaltende Gemische aus anderen Herstellungsverfahren in gleicher Weise gereinigt und farbverbessert werden. Dazu gehören unter anderem solche industrielle Alkoholprodukte aus der Hydrierung von Olefinen, durch Natriumreduktion von Fettsäureestern aus der katalytischen Hydrierung von durch Aldolkondensationen gewonnenen Aldehyden u. dgl.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Reinigen von Alkoholen, vorzugsweise eines solchen aus der Oxosynthese, mit 4 bis 15 Kohlenstoffatomen durch Reduktion, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen Alkohol mit einem Alkalimetallborhydrid oder einem Erdalkalimetallborhvdrid behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der behandelte Alkohol nach der Behandlung anschließend einer fraktionierten Destillation unterworfen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkalimetallborhydrid Lithiumborhydrid, Natriumborhydrid oder Kaliumborhydrid verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol ein C. -Alkohol ist und daß die wäßrige Lösung zwischen etwa 0,001 und 0,1 Gewichtsprozent Natriumborhydrid oder Kaliumborhydrid, bezogen auf das Gewicht des behandelten Alkohols, enthält.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in Gegenwart eines polyvalenten Metallhalogenids eines Metalls durchgeführt wird, welches Calcium, Aluminium, Gallium, Titan und Zirkon sein kann. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 897 703; USA.-Patentschriften Nr. 2 525 354, 2 569 671, 2 700 687; französische Patentschriften Nr. 966139, 999165.
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