-
Einrichtung zur Dämpfung der Biegebewegungen einer Fläche Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zur Dämpfung der Biegebewegungen einer Fläche.
-
Seit langer Zeit sind zahlreiche Versuche zur Dämpfung der Schwingungen
von schwingungsfähigen Flächen wie beispielsweise den metallischen oder sonstigen
Begrenzungsflächen oder Gehäusewänden von Schwingungen und Geräusche erzeugenden
mechanischen, elektromechanischen, umlaufenden oder sich in anderer Weise bewegenden
Geräten oder der Körper oder Teile von Fahrzeugen wie Automobil-, Eisenbahn- oder
Luftfahrzeugen und Teilen derselben gemacht worden. Diese Arbeiten hatten das Beseitigen
der Störung oder der sonstigen unerwünschten Auswirkungen der Übertragung der Schwingungen
oder des Geräusches durch die schwingungsfähigen Flächen zum Gegenstand. Außerdem
kann die Ermüdung des Metalls oder der anderen Teile durch Begrenzen ihrer Biegebewegungen
oder Schwingungen verhindert werden. Wenn die Flächen in wirksamer Weise in ihren
Schwingungsbewegungen gedämpft werden können, ist dieses Ziel natürlich erreichbar.
-
So ist beispielsweise vorgeschlagen worden, die Flächen zwecks Unterbindung
ihrer Schwingungen mit Schichten aus Dämpfungsmaterial zu überziehen. Jedoch bedingt
die zur Erzielung wirksamer Ergebnisse erforderliche Dicke der Dämpfungsschicht
in nachteiliger Weise eine sehr unerwünschte Zunahme an Masse oder Gewicht, Volumen
und Abmessungen, die beispielsweise in Verbindung mit Luftfahrzeugen und deren Geräten
u. dgl. von besonderer Bedeutung sein kann. Außerdem ist es schwierig, durch alle
Teile einer dick aufgetragenen Dämpfungsschichthindurch einen einheitlichen Härtungs-oder
Trocknungsgrad und somit in der ganzen Schicht die gewünschten einheitlichen Eigenschaften
zu erzielen. Ein anderer Vorschlag brachte das Unterbinden oder Unterdrücken der
Schwingungsbewegung beispielsweise einer dünnen Wandfläche durch ihr Versteifen
mit Hilfe einer weiteren bei Kontraktion biegsamen, jedoch hinsichtlich Expansion
nicht dehnbaren oder streckbaren Wandfläche, beispielsweise aus Asbest, Holzstoff,
Sperrholz od. dgl. Dieser Vorschlag hat sich jedoch als von recht begrenzter Wirksamkeit
in der Praxis erwiesen, da die Eigenschaft der fehlenden Streckbarkeit des Wandüberzugs
der Vernichtung mechanischer Schwingungsenergie entgegenwirkt und diese verhindert.
Eine weiter vorgeschlagene Lösung dieses Problems bezog sich auf das Überziehen
der schwingungsfähigen Fläche mit einer Folie waffelartigen Dämpfungsmaterials,
die auf der Fläche befestigt ist oder diese nur in Abständen an ihr anliegend bedeckt,
und in einigen Fällen auf das Versteifen des Dämpfungsmaterials mit einem steifen
Filz oder einer dünnen Metallwand u. dgl. Da die mechanische Energie der Schwingungsbewegung
der Fläche unmittelbar auf die an der Fläche befestigten Teile des Dämpfungsmaterials
übertragen wird, ist dieser Vorschlag noch unwirksamer als eine vollständige Bedeckung
mit Dämpfungsschichten, und seine Verwirklichung unterliegt wiederum den gleichen
Mängeln wie diese.
-
Es sind bereits Wärmeisolierungen für Wandungen von Fahrzeugen bekannt,
bei denen unter Verwendung blanker Metalloberflächen und einer unterteilten Luftisolierschicht
im Innenraum einer Doppelwand besondere plattenartige Isolierkörper aus nicht metallischemWerkstoff
angeordnet sind, die mit Metalloberflächen versehen sind und Vorsprünge zur weiteren
Unterteilung der Lufträume aufweisen. Diese bekannten Wärmeisolierungen eignen sich
aber nicht für die Schalldämmung, da die bei ihr gebildeten Hohlräume als Resonatoren
wirken und die Metallbelegung der besonderen Isolierkörper neben der durch sie bedingten
Komplizierung und Versteuerung der Dämpfungsstruktur ebenfalls Veranlassung zu geräuschverstärkenden
Resonanz-, insbesondere Klirrerscheinungen geben können.
-
Schallschutzschichten sind an sich in den verschiedensten Formen und
aus den verschiedensten Werkstoffen bekannt. Dies gilt insbesondere für poröse Stoffe,
deren Poren mit Gasen hoher Wärmeleitfähigkeit und kleinen Schallwellenwiderstandes
gefüllt sind, um die Eigenschaften hoher Wärmeleitfähigkeit und hoher Schalldämmung
zu vereinigen.
-
Es ist ein Ziel der Erfindung, eine verbesserte Einrichtung zur Dämpfung
der Biegebewegungen einer Fläche mit einer durch starr an ihr befestigte Abstandshalter
mit ihr verbundenen Schicht aus einem von dem der Fläche abweichenden Werkstoff
anzugeben, die keinen der
vorstehend beschriebenen Mängel des bisher
bekannten Standes der Technik aufweist und dagegen durch eine viel leichtere und
raumsparende Bauweise die wünschenswerten, den durch sehr dicke Dämpfungsmaterialschichten
erzielbaren gleichwertigen Dämpfungsergebnisse ermöglicht. Insgesamt wurde dieses
Ergebnis dadurch erzielt, daß die Schicht dehnbar und zusammendrückbar ist und einen
größeren mechanischen Verlustfaktor als die Fläche sowie einen durch eine komplexe
Funktion darstellbaren Elastizitätsmodul aufweist.
-
Die weiteren Gegenstände der Erfindung sind nachstehend erläutert
und insbesondere in den Ansprüchen hervorgehoben.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt Fig.l
eine perspektivische, teilweise aufgebrochene Teilansicht, die die Biegebewegung
einer in Übereinstimmung mit einer vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung aufgebauten
Dämpfungseinrichtung veranschaulicht, Fig. 2 eine graphische Darstellung der Wirkungsweise
der Einrichtung nach Fig. 1, Fig. 3, 4 und 5 Ansichten von abgeänderten, den in
Fig. 1 dargestellten ähnlichen Ausführungsformen und Fig. 6 eine weitere graphische
Darstellung, die die der Erfindung zugrunde liegenden optimalen Konstruktionsbereiche
aufzeigt.
-
In Fig.1 wird ein beispielsweise eine Wand eines Maschinengehäuses,
eine flache Wand oder eine sonstige Fläche eines Fahrzeugkörpers oder eine beliebige
Biegebewegungen unterworfene Fläche darstellender Flächenkörper 1 im Augenblick
seiner Biegung nach oben in ausgezogenen und in seinem normalen Zustand in gestrichelten
Linien dargestellt. Der Fläche 1 ist eine Dämpfungsschicht 3 zugeordnet, die, wie
nachstehend beschrieben, mit der Fläche in der Weise mechanisch gekoppelt ist, daß
sie gezwungen wird, sich mit dieser zu biegen. Der Ausdruck »Schicht«, wie er in
der Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet wird, ist so zu verstehen, daß
er nicht nur eine einzige Werkstofflage, sondern auch mehrere Lagen oder zusammengesetzte
Teile aus Dämpfungsmaterial bezeichnen soll. Wenn die Dämpfungsschicht 3 unmittelbar
als ein Überzug oder als eine Bedeckung auf die Fläche 1 oder auf Teile derselben,
wie vorstehend erläutert, aufgetragen worden wäre, müßte sie, um ein wirksames Dämpfungsmittel
zu bilden, verhältnismäßig dick sein. In Fig. 1 müßte die Schicht 3 sich beispielsweise
über die ganze Fläche 1 erstrecken. Dies wirft nicht nur, wie vorstehend erläutert,
die Probleme einer gleichmäßigen Härte oder sonstiger einheitlicher Eigenschaften
über alle Abschnitte der dicken Schicht, sondern auch das Problem der zulässigen
Masse oder des Gewichtes, des Volumens und der Größe der Dämpfungseinrichtung auf.
Es wurde jedoch festgestellt, daß, sofern das Schichtmaterial 3 besonderer Art ist
und gewisse kritische Eigenschaften für den vorliegenden Zweck aufweist, der äußere
Abschnitt einer solchen dicken Schicht zu der hauptsächlichen Dämpfungswirkung beiträgt
unter Ausschluß der zwischen ihm und der Fläche 1 liegenden restlichen Abschnitte
der Schicht. Die restlichen, zwischen ihrem äußeren Abschnitt und der Fläche 1 liegenden
Abschnitte der dicken Schicht tragen jedoch in der Hauptsache zu der unerwünschten
Masse oder dem unerwünschten Gewicht sowie zu dem Volumen und der Größe bei.
-
Gemäß der Erfindung werden deshalb die restlichen Abschnitte der dicken
Schicht zwischen ihrem äußersten Abschnitt und der Fläche 1 fortgelassen und durch
Abstandshaltemittel5 mit geringem Gewicht ersetzt, die eine verhältnismäßig dünne,
nur dem äußeren Abschnitt einer vorstehend beschriebenen dicken Schicht entsprechende
Schicht 3 halten. Die Masse oder das Gewicht der Dämpfungsbehandlung und gewünschtenfalls
auch das Volumen und die Größe werden so merklich verringert. Außerdem wird das
in der Schaffung einheitlicher Eigenschaften über die gesamte Dicke einer starken
Schicht hinaus liegende Problem beseitigt. Da sich jedoch, wie vorstehend erwähnt,
herausgestellt hat, daß die dünne, dem äußeren Abschnitt einer sich unmittelbar
an die Fläche 1 anschließenden dicken Schicht entsprechende Schicht 3, vom praktischen
Standpunkt aus gesehen, zu der Gesamtdämpfungswirkung beiträgt, ist ihre Wirkung
der beim Vorhandensein dicker Dämpfungsschichten angestrebten Dämpfungswirkung völlig
gleichwertig. Deshalb kann, indem man die Schicht 3 immer weiter von der Fläche
1 entfernt, jedoch mechanisch mit dieser gekuppelt anbringt, eine sich allmählich
steigernde, immer dickeren Schichten gleichwertige Dämpfung erreicht werden, jedoch
ohne das Vorhandensein der Masse oder des Gewichtes dieser dicken Schichten. Wo
also die Abmessungen von nicht so großer Bedeutung sind, kann man die Dämpfung einer
Dämpfungsschicht gewisser Dicke dadurch wesentlich verbessern, daß man sie in einem
Abstand von der Fläche 1 anbringt, aber mechanisch mit ihr gekoppelt hält.
-
Unter Bezugnahme auf die experimentell ermittelte graphische Darstellung
nach Fig. 2 ist der Biege- oder mechanische Verlustfaktor ji (dimensionslos) der
zusammengesetzten Bauweise nach Fig.l als Funktion der in Hz an den Abszissen aufgetragenen
Biegungsfrequenz f an den Ordinaten aufgetragen. Die untere Kurve stellt die mit
einer 3 mm dicken Dämpfungsschicht erreichbaren Ergebnisse dar, wobei die Dämpfungsschicht
aus einer ohne Zwischenlegen des Abstandshaltekörpers 5 unmittelbar auf eine 6 mm
dicke kalt gezogene Stahlplatte 1 aufgetragenen handelsüblichen Automobil-Spachtelsubstanz
besteht, wie sie nach dem heutigen Stand der Technik gelehrt wird. Für den beispielsweise
maßgebenden Frequenzbereich von 700 bis 900 Hz wurde der Schwingungsverlustfaktor
il in der Größenordnung von 1,2 - 10-3 ermittelt. Wenn jedoch eine identische Platte
1 mit einem starr aufgekitteten Abstandshaltemedium 5 aus Schaumpolystyrol versehen
wird, das zum Erzeugen einer größeren Steifheit in einer Richtung senkrecht zur
Platte 1 aus später zu erläuternden Gründen geschlitzt und 12 bis 13 mm dick ist,
und auf dessen Oberseite die gleiche 3 mm dicke Dämpfungsschicht aufgeklebt ist,
wird ein stark verbesserter, zehnfach größerer, d. h. im genannten Frequenzbereich
in der Größenordnung von 1,1 . 10-Q liegender Biegungsverlustfaktor ii erreicht.
Es wird also außerdem etwa ein Viertel bis ein Drittel des Gewichtes einer gleichwertigen
dicken Dämpfungsschicht erreicht.
-
Wie vorstehend angegeben, muß zum Erzielen des der Erfindung zugrunde
liegenden Phänomens der Werkstoff der Schicht 3 besonderer Art sein. Es muß erstens
im Gegensatz zu dem vorerwähnten, bisher bekannten nicht dehnbaren Versteifungsflächenmaterial,
wie beispielsweise Papier oder Gewebe u. dgl., die erfindungsgemäße Schicht sowohl
zusammendrückbar als auch dehnbar sein, wie insbesondere in Fig. 1 gezeigt, um die
Schwingungsenergie vernichten zu können. Darüber hinaus muß der Werkstoff der Schicht
3 einen mechanischen oder Biegungsverlustfaktor aufweisen, der größer, vorzugsweise
viel größer ist als der der Fläche 1, da die Schicht 3 sonst die mechanische Energie
nicht wesentlich besser vernichten wird als die Fläche 1 selbst. Jedoch selbst das
ist nicht ausreichend. Zum Erzielen von wirklich wirksamen Energieverlusten muß
eine wesentliche Nachwirkung im Material erreicht werden können. Der Elastizitätsmodul
des
Werkstoffes der Schicht 3 muß dementsprechend im Gegensatz zu Papier, Gewebe, gewissen
Fasern und Holzprodukten und zu Metallen wie Stahl, Aluminium, Magnesium usw. durch
eine komplexe mathematische Funktion mit einem wesentlichen, im Vergleich zu dem
wirklichen reellen Teil der Funktion nicht vernachlässigbaren imaginären Faktor
darstellbar sein. Nur unter diesen Bedingungen wird das Material 3 bei periodischer
Beanspruchung einer physikalischen Dehnungs- oder Kontraktionsverformung unterliegen,
die mit der die Verformung bewirkenden Kraft phasenungleich ist, wodurch eine wesentliche
mechanische Nachwirkung (Hysteresiswirkung) entsteht, die das Material 3 mechanisch
in einem für den Zweck der Erfindung geeigneten Ausmaß verlustbehaftet macht. Zu
den den Anforderungen an die Schicht 3 genügenden Werkstoffen gehören beispielsweise
die nachstehend beschriebenen viskoelastischen oder Kunststoffverbindungen, wie
gefüllte hochpolymere thermoplastische Werkstoffe, und die vorstehend erwähnten
Spachtehnassen, aufgelegte Schichten aus Dämpfungsstreifen, getränkte Filzstoffe
und, wo das Gewicht nicht von Bedeutung ist, selbst ein Metall wie Blei, um nur
einige zu nennen. Für die Praxis ist jedoch festgestellt worden, daß der Biegeverhustfaktor
% des Werkstoffes der Schicht 3 vorzugsweise der nachfolgenden Einschränkung unterliegen
soll: 772 > 0,1 . (1) Das Steifheitsverhältnis a des unabhängig einstellbaren Elastizitätsmoduls
E2 der Schicht 3 zum Elastizitätsmodul El der Platte 1 ist als vorzugsweise innerhalb
des Bereiches
liegend bestimmt worden.
-
Die Ausbildung der Abstandshaltemitte15 unterliegt wichtigen Einschränkungen.
Wie die in ihren Schwingungen zu dämpfende, einen vernachlässigbaren Biegungsverlustfaktor
aufweisende Fläche 1 haben die Abstandshaltemittel 5 vorzugsweise ebenfalls einen
vernachlässigbaren Biegungsverlustfaktor. Die Abstandshaltemittel 5 müssen nicht
nur starr an der Fläche 1, sondern auch an der Schicht 3 befestigt werden, damit
sie eine feste mechanische Kopplung dieser beiden ermöglichen, wodurch die bei der
Biegebewegung der Fläche 1 entstehende mechanische Energie der dehnbaren und zusammendrückbaren,
mechanisch mit Verlust behafteten Schicht 3 zugeführt und in dieser absorbiert wird.
Ferner ist zu diesem Zweck, wie vorstehend erwähnt, die Steifheit der Abstandshaltemittel5
vorzugsweise in Richtung von der Fläche 1 zur Schicht 3 größer gewählt als in einer
orthogonal dazu verlaufenden Richtung. Wenn außerdem der Elastizitätsmodul der Abstandshaltemittel5
in Richtung von der Fläche 1 zur Schicht 3 nicht größer als der (und im Grenzfall
etwa gleich dem) Elastizitätsmodul der Schicht 3 ist, kann eine wirksame Kopplung
nicht erzielt werden. Aus Gewichts- oder Masserücksichten sollten die Abstandshaltemittel
5 auch leicht sein. Demzufolge nehmen die Abstandshaltemittel in Fig. 1 die veranschaulichte
Form von Leichtmetall, Pappe oder sonstigen wabenförmigen Bauarten an mit getrennt
voneinander liegenden, als Stützen dienenden und die Schicht 3 in Abstand von der
Fläche 1 haltenden Zellen, wobei durch das Verkitten mit der Fläche 1 und das Verkleben
mit der Schicht 3 zwischen der Fläche 1 und der Schicht 3 eine steife mechanische
Kopplung erzielt wird. In einigen Fällen, in denen es beispielsweise erwünscht ist,
den Werkstoff der Schicht 3 auf die freie Oberseite der Abstandshaltestützen zu
sprühen, können die Abstandshaltemittel5 Dämpfungsmaterial enthalten. Um nur wenige
andere Möglichkeiten zu nennen, können auch andere Arten von Spreiz- und ähnlichen
Stützen, wie beispielsweise der vorstehend erwähnte verhältnismäßig starre schaumartige
Kunststoff Schaumpolystyrol u. dgl., verwendet werden. Es gibt einige Substanzen,
z. B. Polyurethan, die durch unterschiedliche Behandlung entweder als ein dehnbares
und zusammendrückbares, mit Verlust behaftetes Material oder als ein starres »schaumartiges«
Abstandshaltemittel verwendet werden können. Dadurch, daß eine mit Verlust behaftete
äußere Schicht 3 und ein innerer Bereich 5 (Abstandsmaterial) mit starren Eigenschaften
vorgesehen werden, kann eine einheitliche Bauweise 3-5 erreicht werden. Es können
auch andere Hilfsmittel, wie beispielsweise entweder durch Abspalten, durch starkes
Sandstrahlen oder sonstiges Entfernen von Werkstoff aus der Fläche 1, oder umgekehrt,
durch Aufbringen von Abstandshaltevorsprüngen auf dieser Fläche als Abstandshalter
5 dienende Vorsprünge in der Fläche 1 verwendet werden, worauf man dann den Werkstoff
3 der Schicht auf die Abstandshaltemittel aufträgt. In allen Fällen hält das Abstandshaltemittel
5 die äußere Schicht 3 etwa parallel oder in feststehendem Abstand zu der Fläche
1. Die Abstandshaltemittel 5 können außerdem auch gleichzeitig wärmeisolierende
Aufgaben haben, wie es z. B. beim vorerwähnten Schaumpolystyrol u. dgl. der Fall
ist.
-
Es gibt bei der Erzielung der wertvollen erfindungsgemäßen Ergebnisse
auch Grenzen hinsichtlich der relativen Abmessungen der Fläche 1, der Abstandshaltemittel
5 und der Schicht 3. Bei der Dämpfungsschicht 3 wird die unterste Grenze durch die
dünnste herstellbare Schicht bestimmt, während die unterste Grenze für das Abstandshaltematerial
5 dadurch bestimmt wird, daß das Anbringen der Schicht 3 in sehr geringer Entfernung
von der Schicht 1, mit Ausnahme vielleicht einiger Anwendungsmöglichkeiten zur Beseitigung
von Ermüdungserscheinungen, einen vergleichsweise geringfügigen Nutzen erbringt.
Andererseits wird die maximale Dicke des Abstandshaltekörpers durch die praktische
Erwägung bestimmt, wieviel die Fläche überstehen darf oder kann, während die maximale
Dicke der Schicht durch Faktoren wie Masse oder Gewicht und das Erzielen einheitlicher
Eigenschaften durch die ganze Schicht hindurch bestimmt wird.
-
Experimente und Untersuchungen haben gezeigt, daß zum Erzielen der
Ergebnisse der Erfindung in einem praktisch verwendbaren Umfang das Verhältnis e
der Dicke h2 der Schicht 3 zur Dicke hl der Platte 1 etwa innerhalb des Bereiches
und das Verhältnis a der Dicke, Breite oder des Abstandes h3 der Abstandshaltemittel
5 zur Dicke hl der Platte 1 etwa innerhalb des Bereiches
liegen. Zur weiteren Veranschaulichung wird darauf hingewiesen, daß im Falle von
Anwendungsarten, bei denen die Abmessungen und das Gewicht begrenzt sind, wie beispielsweise
für Fahrzeugeinrichtungen einschließlich Luftfahrzeugen, Geschossen, Schiffen und
Torpedos, um nur einige zu nennen, mit Wänden u. dgl. aus Stahl oder Aluminium,
vorzugsweise Dämpfungsmaterial3 nach Art gefüllter Polymere, wie das von der Firma
H. L.
Blackford, Newark, New Jersey, auf den Markt gebrachte »Aquaplas«
mit nachfolgenden konstanten Grenzwerten 2)a = 0,1 .+- 0,5,
verwendbar ist.
-
Fig. 6 ist eine graphische Darstellung, die die Kurven veranschaulicht,
die die Grenzen der oben beschriebenen, vorzugsweise in Betracht kommenden Arbeitsbereiche
wiedergeben und in ein zweidimensionales Koordinatensystem eingetragen sind, das
aus einer das Modulverhältnis a darstellenden Ordinate und einer das Dickenverhältnis
e zwischen der Schicht und der Fläche darstellenden Abszisse besteht. Der Bereich
zwischen der oberen Kurve I und der der am weitesten links gelegenen Kurve zunächst
liegenden Kurve I' stellt den optimalen Konstruktionsbereich für a = 3 dar. Rechts
der Kurve I existiert ein Bereich überdimensionierter Bauweisen, in dem der Punkt
der Abnahme der Grenzausbeute für eine gesteigerte Dicke oder einen gesteigerten
Abstand von der Fläche zur Schicht erreicht ist, d. h., für eine größere Schichtdicke
oder für größere Abstände zwischen Fläche und Schicht wird nur noch eine unbedeutende
zusätzliche Dämpfung erzielt. Außerdem ist von der Kurve I' nach links für a = 3
nur eine unbedeutende Dämpfung erzielbar. In gleicher Weise sind in Fig. 6 die jeweiligen
Bereiche für eine optimale Bauweise zwischen den Kurven II und II' für a = 10 bzw.
zwischen den Kurven III und III' für a = 0,3 angegeben. Diese Kurven sind das Ergebnis
einer theoretischen, experimentell wie in Fig. 2 bestätigten Analyse, die das nachfolgend
aufgeführte annähernde Verhältnis zwischen den vorstehend definierten, in den erfindungsgemäßen
Bauarten enthaltenen Variablen zeigt:
Da außerdem, wie vorher erwähnt, eine von der Fläche 1 weiter entfernte Schicht
eine größere Dämpfung ergibt, kann man gewünschtenfalls durch Verwendung um ein
geringes Maß dickerer, voneinander getrennter Schichtsegmente eine einer kontinuierlichen
Schicht 3 gleichwertige Dämpfungswirkung erzielen. Dies beugt der Notwendigkeit
einer gleichmäßigen Bedeckung vor. Demzufolge ist in Fig. 3 eine Mehrzahl von etwa
parallelen, mit Zwischenraum zueinander angeordneten Schichtstreifen oder -ripsensegmenten
3' vorgesehen, die in der Darstellung von dem vorstehend beschriebenen starren schaumartigen
Material s' getragen werden und eine Dämpfung in einer Richtung erzeugen. Dies kann
gerade in dem Falle zweckmäßig sein, da die Schicht, wie in Fig. 5, unmittelbar
auf der Fläche 1 befestigt wird. Andererseits wird in Fig. 4 durch sich etwa rechtwinklig
schneidende Gruppen oder Gitter von Schichtstreifensegmenten 3' und 3" eine Dämpfung
in zwei Richtungen erzielt. Gewünschtenfalls kann das Abstandsmaterial s auch Gitterform
haben. Falls gewünscht, können mit Gruppen von Schichtsegmenten, die sich so schneiden,
daß sie gleichzeitige, nicht dargestellte Dreiecke bilden, Dämpfungswirkungen in
allen Richtungen erzielt werden.
-
Die Erfindung kann auf jede beliebige Art von biegsamer Fläche und
nicht nur auf das Plattenmetall oder die anderen Wandflächen oder die vorstehend
beschriebenen Flächen angewendet werden. Als weiteres Beispiel sind auch Glas- oder
sonstige lichtdurchlässige Flächen zu erwähnen, die Schwingungsbewegungen unterworfen
sind. Wenn in Fig. 1 die Fläche 1 eine lichtdurchlässige Fläche, d. h. in beliebigem
Umfang transparent oder durchscheinend ist, ist es zweckmäßig, wenn die Schicht
3 und die Abstandshaltemittel5 ebenfalls lichtdurchlässig sind. Beispielsweise können
im Falle einer Glasfläche 1 die Abstandshaltemittel5 lichtdurchlässige Plexiglasstützen
enthalten, und kann die Schicht 3 lichtdurchlässiger, viskoelastischer Klebstoff
sein, wie er bei Sicherheitsglas verwendet wird, oder viskoelastisches Polyäthylen.