DE1093571B - Tonabnehmer zur Abtastung von Zweikomponenten-Schallschrift - Google Patents
Tonabnehmer zur Abtastung von Zweikomponenten-SchallschriftInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung geht aus von einem Tonabnehmer zur Abtastung von Zweikomponenten-Schallschrift mit
zwei piezoelektrischen oder elektrostriktiven Wandlern und mit einem rohr- oder stabförmig ausgebildeten
Nadelträger, welcher an seinem der Abtastnadel 5 abgewandten Ende um einen Punkt schwenkbar gelagert
und mit den freien Enden beider Wandler über Kuppelglieder kraftschlüssig verbunden ist.
Es sind Tonabnehmer der genannten Art zur Abtastung von Zweikomponenten-Schallschrift zwecks
stereophonischer Wiedergabe von akustischen Darbietungen bekannt. Bei diesen ist der Nadelträger vermittels
eines zweiteiligen oder zweiarmigen Kuppelgliedes mit den freien Enden der beiden Wandler gekuppelt.
Die Arme oder die Teile des erwähnten Kuppelgliedes sind derart ausgebildet, daß sie in der
einen Richtung eine geringe Nachgiebigkeit und senkrecht dazu eine größere Nachgiebigkeit aufweisen.
Hierdurch soll erreicht werden, daß auf den jeweiligen Wandler möglichst nur eine Komponente der Schallschrift
zur Auswirkung kommt und so das Übersprechen von einem Kanal auf den anderen erheblich
herabgemindert wird. Eine völlige Unterdrückung des Übersprechens kann jedoch durch diese Maßnahme
nicht erreicht werden.
Um eine Übersprechdämpfung zu erzielen, die erheblich größer ist als bei den bekannten Stereo-Tonabnehmern,
und um ferner die effektiv schwingende Masse derart zu verringern, daß praktisch der Frequenzgang
eines jeden Wandlers dem eines sehr guten monauralen Kristallsystems entspricht, ist erfindungsgemäß
an dem freien Ende jedes Wandlers ein gesonderter Kuppelhebel elastisch oder starr angebracht,
dessen von dem zugehörigen Wandler fortgerichtetes Kuppelende einseitig am Nadelträger anliegt, derart,
daß der Nadelträger bei Abtastung einer Zweikomponenten-Schallschrift an den Kuppelenden beider
Kuppelhebel anliegt.
Die Ausbildung der Kuppelhebel muß dabei derart sein, daß der Nadelträger an einer Bewegung senkrecht
der zugeordneten Bewegungskomponente nicht behindert wird.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand einiger Ausführungsformen näher erläutert.
In der Fig. 1 ist schematisch ein Querschnitt durch das Innere eines Tonabnehmers dargestellt, welcher
zur Abtastung von Zweikomponenten-Schallschrift vorgesehen ist. Die beiden Wandler, die beispielsweise
aus Seignette-Salz oder Bariumtitanat bestehen können, sind einseitig in dem Tonabnehmergehäuse in bekannter
Weise elastisch oder starr gehaltert. Die Ebenen, in denen die beiden gleichartig ausgebildeten
Wandler liegen, stehen senkrecht aufeinander. Am freien Ende der Wandler 1, 2 sind über elastische
Tonabnehmer zur Abtastung
von Zweikomponenten-Schallschrift
von Zweikomponenten-Schallschrift
Anmelder:
ELECTROACUSTIC
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Kiel, Westring 425/429
Dr. rer. nat. Helmut Freymark und Helmut Wulff, Kiel, sind als Erfinder genannt worden
Dämpfungsteile 3 zwei an sich gleiche Kuppelhebel 4,5 angebracht. Jeder dieser Kuppelhebel ist mit
einem Kuppelende 6 versehen. Die Kuppelenden umfassen einen stabförmig ausgeführten Nadelträger 7,
dergestalt, daß das dem jeweiligen Kuppelhebel zugehörige Kuppelende an der von dem zugeordneten
Wandler abgewandten Seite des Nadelträgers 7 anliegt.
Der Nadelträger ist an seinem hinteren Ende derart eingespannt, daß er mit seinem vorderen, mit der
Abtastnadel versehenen Ende eine Schwenkbewegung vollführen kann, als wäre er in seiner Lagerstelle
punktförmig gelagert. Die Halterung des Nadelträgers ist in der Zeichnung nicht näher dargestellt.
Er ist jedoch derart gelagert, daß seine Symmetrieachse im Ankopplungspunkt von den Mittelsenkrechten
der Wandlerquerschnitte beider Wandler 1 und 2 geschnitten wird.
Da die Kuppelhebel 4, 5 mit ihren Kuppelenden~6 den Nadelträger 7 jeweils von der gegenüberliegenden
Seite umfassen, müssen sie, in Längsrichtung des Nadelträgers gesehen, hintereinander angelenkt sein.
Das bedeutet, daß in diesem Fall der Wandler 2, vorausgesetzt, daß die Lagerung beider Wandler völlig
identisch ist, kürzer als der Wandler 1 ausfällt. Zumindest aber ist der Kuppelhebel 5 der Halterung beider
Wandler näher angeordnet als der Kuppelhebel 4. Da sich durch diese Maßnahme verschieden große
Empfindlichkeiten beider Wandler einstellen würden, sind die Beläge zur Annahme der Spannungen auf
dem Wandler 2 größer als auf dem Wandler 1 ausge-
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führt. Hierdurch kann die geringe Abweichung der Empfindlichkeit kompensiert werden. Andere Möglichkeiten
der Kompensation sind beispielsweise durch Auswahl der Wandlerkristalle oder durch die Anpassung
der elastischen Lager- und Kuppelteile zu erhalten.
Das eben beschriebene System ist zur Abtastung der sogenannten 45°-Zweikomponenten-Schallschrift
vorgesehen. Bei dieser Schallschrift sind in bekannter Weise zwei Tonspuren in einer Rille untergebracht,
wobei jede Tonspur auf einer der unter 90° zueinander, jedoch unter 45° zur Schallplattenebene stehenden
Rillenwand aufgezeichnet ist. Bei Auslenkung des Nadelträgers, beispielsweise in Richtung auf den
Wandler 2, wird lediglich der Kuppelhebel 4 geschwenkt und der als Torsionsschwinger ausgeführte
Wandler 1 tordiert. Auf den Wandler 2 wird keine Bewegung übertragen, da das Kuppelende 6 des
Kuppelhebels 5 an seiner Auslenkungsstelle derart ausgebildet ist, daß bei der beschriebenen Bewegung
der Nadelträger sich von seiner Kuppelkante 8 fortbewegt. Bei derartiger Auslenkung des Nadelträgers
würde somit ausschließlich der Wandler 1 eine Spannung abgeben. Völlig analog verhält sich das System,
wenn die Bewegung des Nadelträgers ausschließlich in Richtung auf den Wandler 1 erfolgt. Jede andere
Schwenkbewegung des Nadel trägers wird durch die beschriebene Anlenkung der Wandler jeweils in zwei
Komponenten aufgeteilt, wobei jeder Wandler nur die ihm zugeordnete Bewegungskomponente in Spannung
umsetzt.
Die Fig. 2 zeigt gleichfalls einen Querschnitt durch das Innere eines zum Zwecke der Wiedergabe von
Zweikomponenten-Schallschrift vorgesehenen Tonabnehmers. Die Wandler 1, 2 sind wieder einseitig eingespannt.
Die Ebenen ihrer größten Flächenausdehnung stehen senkrecht aufeinander. An ihren freien
Enden sind zwei sich genau gegenüberstehende Kuppelhebel 4 und 5 vermittels elastischer Dämpfungsteile
3 angebracht. Die Kuppelenden 6 der Kuppelhebel 4, 5 sind jeweils an der Seite des Nadelträgers
7 angelenkt, die dem zugeordneten Wandler zugewandt sind. Der Nadelträger 7 ist in derselben
Weise gelagert, wie in dem ersten Beispiel beschrieben. Es schneiden also die Mittelsenkrechten der
Querschnitte beider Wandler die Symmetrieachsen des Nadelträgers im Anlenkungspunkt. Die Kuppelkanten
8 beider Kuppelhebel sind derart ausgeführt, daß zwar ein Druck, nicht aber eine Tordierung oder
eine Zugkraft auf beide Wandler übertragen werden kann. Demgemäß sind beide Wandler als Biegeschwinger
ausgeführt. Bei Auslenkungen des Nadelträgers während der Abtastung der Schallschrift wird
somit lediglich auf den jeweiligen Wandler die Komponente der Auslenkbewegung in Richtung seiner
Mittelsenkrechten übertragen. Eine weitgehende Unterdrückung des Übersprechens ist dadurch möglich.
Da auf Grund der Ausbildung der Kuppelenden die Kuppelhebel sich genau gegenüberstehen können, sind
Kompensationsmaßnahmen zum Zwecke der Gleichhaltung der Empfindlichkeit beider Wandler bei dieser
Ausführungsform nicht erforderlich.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tonabnehmers. Beide Wandler 1, 2
sind wieder, wie zuvor beschrieben, einseitig eingespannt. An ihren freien Enden sind vermittels elastischer
Halteteile 3 je ein Kuppelhebel 4, 5 angebracht, deren Kuppelenden 6 gabelförmig ausgeführt sind.
Das Gabelende der Kuppelhebel umgreift den Nadelträger 7 in beiden Fällen von oben her, wobei jeweils
derjenige Arm der Gabel am Nadelträger anliegt, welcher dem zugeordneten Wandler zugewandt ist.
Der andere Arm berührt den Nadelträger nicht.
Da beide Kuppelhebel den Nadelträger 7, welcher, wie im ersten Beispiel beschrieben, gelagert ist, umfassen,
müssen wiederum die Kuppelenden hintereinander angeordnet sein. Damit nun auf Grund unterschiedlich
großer Amplituden beider Anlenkungsstellen bei an sich gleich großer Auslenkung der Abtastnadel,
die in jedem Wandler erzeugte Spannung gleich ausfällt, ist zum Zwecke der Kompensation der
Kuppelhebel 4 gekröpft ausgebildet. Sein Anlenkungspunkt liegt vor dem des Kuppelhebels 5. Seine Halterung
an dem Wandler 1 ist jedoch der Einspannstelle näher als diejenige des gegenüberliegenden Kuppelhebels.
Die größte Amplitude, die somit der Kuppelhebel 4 auf Grund seiner der Abtastnadel 9 (Fig. 5)
näher gelegenen Anlenkung erhält, wird folglich durch eine kürzere Länge des Wandlers 1 ausgeglichen.
ao Die Ausbildung der Kuppelhebel ist im einzelnen in Fig. 5 dargestellt.
Um gleiche Empfindlichkeit bei beiden Wandlern zu erhalten, können auch beispielsweise beide Kuppelhebel
gekröpft sein oder, wie auch schon bei dem ersten Ausführungsbeispiel erwähnt, die Wandler
durch Auswahl unterschiedlich empfindlich sein. Eine Kompensation läßt sich aber auch erreichen, indem die
Halterung beider Wandler derart ausgebildet ist, daß die wirksamen Wandlerlängen unterschiedlich ausfallen
oder deren Halte- und Anlenkungsteile verschieden elastisch sind.
In Fig. 4 ist vergrößert die Anlenkungsstelle des Nadelträgers 7 dargestellt. Aus dieser Figur ist eindeutig
zu ersehen, daß nur ein Arm jeder Gabel am Nadelträger 7 anliegt. Zwischen dem anderen Arm
und dem Nadelträger ist ein derart großer Zwischenraum gelassen, daß bei normaler Abtastung eine Berührung
des zuletzt erwähnten Armes mit dem Nadelträger kaum auftreten kann.
Bei dem an Hand der Fig. 3, 4 und 5 beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung können die Wandler
entweder als Biege- oder Torsionsschwinger ausgeführt sein. Welche Art von Schwingern Verwendung
findet, hängt davon ab, mit welchem Arm der Gabel beider Kuppelhebel der Nadelträger sich im
Eingriff befindet. Ist es derjenige Arm der Gabel, welcher jeweils dem zugeordneten Wandler zugewandt
ist, so sind Biegeschwinger zu verwenden, ist es der dem zugeordneten Wandler abgewandte Arm, so müssen
Torsionsschwinger vorgesehen sein.
Die Erfindung ist nicht auf Tonabnehmer für 45°-Zweikomponenten-Schallschrift begrenzt, sondern
kann auch sinngemäß bei Tonabnehmern zur gleichzeitigen Abtastung von Seiten- und Tiefenschrift Verwendung
finden.
Claims (5)
1. Tonabnehmer zur Abtastung von Zweikomponenten-Schallschrift mit zwei piezoelektrischen
oder elektrostriktiven Wandlern und mit einem rohr- oder stabförmig ausgebildeten Nadelträger,
welcher an seinem der Abtastnadel abgewandten Ende um einen Punkt schwenkbar gelagert
und mit den freien Enden beider Wandler über Kuppelglieder kraftschlüssig verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem freien Ende jedes Wandlers ein gesonderter Kuppelhebel
elastisch oder starr angebracht ist, dessen von dem zugehörigen Wandler fortgerichtetes Kuppelende
einseitig am Nadelträger anliegt, derart, daß der Nadelträger bei Abtastung einer Zweikomponenten-Schallschrift
an den Kuppelenden beider Kuppelhebel anliegt.
2. Tonabnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide einseitig eingespannten
Wandler als Torsionsschwinger ausgeführt und je an ihrem freien Ende mit einem Kuppelhebel versehen
sind, dessen Kuppelende an der dem zugehörigen Wandler abgewandten Seite am Nadelträger
anliegt.
3. Tonabnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide einseitig eingespannten
Wandler als Biegeschwinger ausgeführt sind und an ihrem freien Ende jeweils mit einem Kuppelhebel
versehen sind, dessen Kuppelende an der dem
zugeordneten Wandler zugewandten Seite am Nadelträger anliegt.
4. Tonabnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Wandler als Torsionsoder
Biegeschwinger ausgeführt sind und an ihrem freien Ende mit je einem Kuppelhebel versehen
sind, dessen Kuppelende gabelförmig ausgebildet ist und den Nadelträger von oben her umgreift,
dergestalt, daß je nach Art der Wandler bei beiden Kuppelenden gleich entweder der dem jeweiligen
Wandler nächstliegende oder der entferntere Gabelarm des Kuppelhebels am Nadelträger anliegt.
5. Tonabnehmer nach den Ansprüchen 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
einer der beiden Kuppelhebel in Längsrichtung des Nadelträgers abgekröpft ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Priority Applications (1)
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DE1093571B true DE1093571B (de) | 1960-11-24 |
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1958
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